[Aktualisiert] Pfarrer Nguyen Van Ly nicht in Haft, sondern im Hungerstreik


Pfar­rer Nguy­en Van Ly sei nicht erneut in Haft, son­dern lebe wei­ter­hin zu Hau­se. Das hat jetzt die Inter­na­tio­na­le Gesell­schaft für Men­schen­rech­te (IGFM) mit­ge­teilt. Rich­tig ist laut IGFM, daß die Poli­zei die Woh­nung durch­sucht habe. Dabei wur­den sechs Lap­tops, sechs Mobil­te­le­fo­ne und zahl­rei­che Papier­do­ku­men­te beschlag­nahmt. Ly trat dar­auf­hin in einen unbe­fri­ste­ten Hun­ger­streik. Die Poli­zei bewa­che die Ein- und Aus­gän­ge des Hau­ses, so die IGFM. Seit sei­ner Frei­las­sung Anfang 2005 lebt der 56-jäh­ri­ge Prie­ster in einem Wohn­heim für betag­te Prie­ster und Ordens­leu­te auf dem Gelän­de der erz­bi­schöf­li­chen Resi­denz in Hue. Offi­zi­ell steht der Prie­ster bis 2010 unter Haus­ar­rest, so die IGFM. Ly gilt als Unter­stüt­zer der Pro­gres­si­ven Par­tei Viet­nams (PPV), die laut Regie­rung ille­gal ist.

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Die IGFM erklär­te gegen­über Katho­li­sches, Pfar­rer Ly sei einer der füh­ren­den Dis­si­den­ten in Viet­nam und Her­aus­ge­ber der Zeit­schrift Mei­nungs­frei­heit. Die sechs Com­pu­ter benutz­te er um die Zeit­schrift par­al­lel auf Druckern aus­zu­ge­ben. Die Tele­fo­ne benutz­te er mit unter­schied­li­chen Sim-Kar­ten um den Behör­den das Abhö­ren zu erschwe­ren. Der­zeit wer­den alle Tele­fon­ver­bin­dun­gen gestört und das Gelän­de ist abge­rie­gelt. Pfar­rer Nguy­en Van Ly befin­det sich in sei­nem Zim­mer, ob frei­wil­lig oder auf Druck kann der­zeit nicht in Erfah­rung gebracht wer­den, so die IGFM.

Text: Jens Falk

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