
Ähnliche Vorfälle hat es bereits gegeben: Geistesgestörte, Gotteslästerer, Satanisten, die den Petersdom für skandalöse Auftritte mißbrauchten. Das Überraschende und Empörende am jüngsten Vorfall ist, daß die Verantwortlichen im Vatikan keine wirksamen Maßnahmen ergreifen, um solche Schandtaten zu verhindern.
Der jüngste verstörende Vorfall ereignete sich am vergangenen Freitag morgen im Petersdom, der bedeutendsten Kirche der heiligen Kirche: Ein Mann stieg zum Papstaltar über dem Petrusgrab und urinierte dort vor den entsetzten Blicken hunderter Besucher.
Die Schandtag geschah am Freitag, dem 10. Oktober, gegen 9:30 Uhr. Der junge Mann konnte die Absperrungen überwinden, die den Altar umgeben, an dem nur der Papst als oberster Priester zelebrieren darf bzw. von ihm beauftragte Delegaten, die es an seiner Stelle tun – dieser Altar befindet sich unter dem prächtigen Baldachin von Bernini.
Nachdem der Mann schnell die Stufen erklommen hatte, erreichte er den Altar, ließ dort unbehelligt seine Hose herunter und entweihte den Heiligen Ort, indem er darauf urinierte.
Sicherheitskräfte der vatikanischen Gendarmerie, die sich in der Basilika aufhielten, griffen schnell ein und überwältigten den Mann – doch der Schaden und die Empörung waren bereits geschehen.
Es ist nicht das erste Mal, daß so etwas geschieht: Im vergangenen Februar war es einem Mann rumänischer Herkunft gelungen, den Altar zu erklimmen. Er sprang auf den Papstaltar, auf dem er herumtrampelte und die Candelaber hinunterstieß. Reiner Vandalismus.
Papst Leo XIV. wurde über den Vorfall informiert – und habe die Nachricht „mit Bestürzung“ aufgenommen. Wird der Papst klären lassen, wie die Sicherheitsmaßnahmen in der Basilika verbessert werden können? Wird er einen Sühneakt vornehmen lassen? In der Vergangenheit, das war noch im Pontifikat von Franziskus, wurden keine Wiedergutmachungsrituale bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
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