„Beten Sie, daß ich ein wenig Gutes unter den Tuareg wirkenn kann, für die unser Herr gestorben ist. Beten Sie für Afrika und Algerien. Beten Sie für die Million Ungläubigen und für die Muslime. Sie brauchen heilige Priester, damit die frohe Botschaft bei ihnen ankommen kann. Beten Sie, damit auch sie zur Krippe kommen, um Jesus anzubeten.“ Charles de Foucauld (1858 – 1916)
Charles de Foucauld stammt aus einer französischen Adelsfamilie und wurde in der Nähe von Straßburg geboren. Er verliert früh seine Eltern und den Glauben. In der Offiziersschule wird ja ein Lebemann, führte ein ausschweifendes Leben und verschleudert sein Erbe. Bei einem Militäreinsatz in Algerien lernt er Arabisch und unternimmt auf eigene Faust eine ihn berühmt machende Forschungsreise durch das verschlossene Marokko.
Die Strenge, mit der die Anhänger Mohammeds ihre Religion leben, machte ihn nachdenklich. Nach Paris zurückgekehrt, besuchte er die berühmte Kirche Saint Augustin und betet: „Mein Gott, wenn es Dich gibt, dann laß mich Dich erkennen.“ Am 30. Oktober 1886 legte er eine Generalbeichte ab. 1890 wird er Trappistenmönsch und lebt in Klöstern in Syrien und Algerien. Nach sieben Jahren tritt er mit Erlaubnis aus dem Orden aus, um ein strengeres Leben zu führen, und wird Eremit bei den Klarrissen in Nazareth. 1901 wird er in Frankreich zum Priester geweiht. Er lebt dann als Einsiedler (und einziger Priester überhaupt) im südlichen Algerien unter den muslimischen Tuareg, über deren Leben und Sprache er bedeutende Aufzeichnung führt. „Heute habe ich das große Glück, erstmalig im Land der Tuareg das Allerheiligste im Tabernakel aufbewahren zu können. Heiliges Herz Jesu, habe Dank für diesen ersten Tabernakel bei den Tuareg. Möge er die Ankündigung des Heils für viele Menschen sein. Heiliges Herz Jesu, sende Dein Licht vom Innersten dieses Tabernakel auf dieses Volk, das Dich umgibt, ohne Dich zu kennen. Erleuchte, leite und rette dieses Volk, das Du liebst. Sende viele Arbeiter und Missionare überall hin, wo es ihrer Bedarf .“
1916 wird er – die Wirren des Krieges erreichen auch die Sahara – erschossen und verscharrt. 1929 überführt man seine Überreste in die Oase El Golea. 2005 wurde er in das Verzeichnis der Seligen eingetragen.
Foto: Gedenktafel an der heutigen Nationalbankfiliale in Straßburg / Jocelyne Boes