(Rom) Die 80jährige Filomena Postiglione aus Eboli in Süditalien, bekannt durch die Prinzessin von Eboli in Friedrich Schillers Don Karlos und durch den Roman Christus kam nur bis Eboli von Carlo Levi, ist sich sicher, ihr Leben der Fürsprache von Papst Johannes Paul II. zu verdanken. „Dank Papst Johannes Paul II. bin ich aus dem Koma erwacht“. Kurz bevor sie nach zwei Jahren im Koma erwachte, sei ihr der 2005 verstorbene polnische Papst erschienen. Die Frau war nach einem Gehirnschlag in das lange Koma gefallen. Nach zwei Jahren wachte sie wieder auf, ohne feststellbare Schäden durch den Schlaganfall erlitten zu haben. An den Rollstuhl war sie bereits vor dem Schlaganfall gefesselt.
Filomena Postiglione ist seit mehreren Jahren Witwe. Ihr Erlebnis vertraute sie ihrem Neffen an, der sich um sie kümmert. Morgen wird sie von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Papst Benedikt XVI. habe sie vergeblich um Audienz gebeten. In Rom, wie es heißt, wollte man den nötigen Untersuchungen nicht vorgreifen.
Inzwischen machte die Geschichte der „nonna di Eboli“, der Großmutter von Eboli über die Lokalpresse auch in der überregionalen Presse die Runde. Es ist die Rede von einer Beschleunigung des Heiligsprechungsverfahrens von Johannes Paul II. Die Schilderung von Filomena Postiglione brachte neue Bewegung in die Sache, die von zahlreichen Gläubigen und Klerikern unterstützt wird.
Die 80 Jahre alte Filomena aus der Provinz Salerno ist sich sicher, weshalb sie keinen Augenblick zögerte und nach dem Konklave dem neuen Papst einen Brief schickte. Und diesmal kam mit der Antwort gleich eine Einladung mit. „Ich war mir diesmal sicher, daß ich nach Rom fahren werde“, vertraute die Frau am vergangenen Donnerstag dem Bürgermeister von Eboli, Martino Melchionda an. Der Bürgermeister gab ihr ein Buch über das Benediktinerinnenkloster des heiligen Antonius des Großen von Eboli, das seit dem 12. Jahrhundert in der Stadt besteht. Filomena Postiglione wird es morgen Papst Franziskus überreichen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Pellegrino di Padre Pio