Kardinal Fernández beim Papst: Tauziehen um Synodalitätssynode und Glaubensfragen?

Audienzen bei Papst Leo XIV.


Zwei Audienzen bei Leo XIV. dürften im Zusammenhang mit der Synodalitätssynode stehen. Was wird der neue Papst mit dem vergifteten Erbe seines Vorgängers tun?
Zwei Audienzen bei Leo XIV. dürften im Zusammenhang mit der Synodalitätssynode stehen. Was wird der neue Papst mit dem vergifteten Erbe seines Vorgängers tun?

Gestern wur­de Kar­di­nal Víc­tor Manu­el „Tucho“ Fernán­dez, der von Fran­zis­kus ernann­te Prä­fekt des Glau­bens­dik­aste­ri­ums, von Papst Leo XIV. in Audi­enz emp­fan­gen – beglei­tet wur­de er vom Sekre­tär der dok­tri­nä­ren Abtei­lung. In die­sem Zusam­men­hang stand noch eine wei­te­re Audienz.

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Mit dem berg­o­glia­ni­schen Umbau der Römi­schen Kurie änder­te sich auch das Pro­fil der einst mäch­ti­gen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on – vor­mals bekannt als Hei­li­ges Offi­ci­um oder gar als Hei­li­ge Inqui­si­ti­on: Die ein­sti­ge Auto­ri­täts­zen­tra­le in Glau­bens­fra­gen wur­de dem Rang nach her­ab­ge­stuft und zugleich neu struk­tu­riert. Seit 2022 glie­dert sich das Glau­bens­dik­aste­ri­um in zwei eigen­stän­di­ge Abtei­lun­gen – eine dok­tri­nä­re und eine dis­zi­pli­nä­re –, jede mit einem eige­nen Sekre­tär an der Spit­ze. Ein Sekre­tär an der Römi­schen Kurie ent­spricht in etwa einem Staats­se­kre­tär in der Regie­rung welt­li­cher Staaten.

Wie das Tages­bul­le­tin des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes berich­te­te, wur­de Kar­di­nal Fernán­dez von Msgr. Arman­do Mat­tei beglei­tet, der seit über drei Jah­ren die Abtei­lung für Glau­bens­fra­gen leitet.

Über den Inhalt der Gesprä­che wur­de, wie üblich, nichts bekannt­ge­ge­ben. Aus dem zeit­li­chen Zusam­men­hang darf jedoch geschlos­sen wer­den, daß Papst Leo XIV. ein vor­be­rei­te­tes Doku­ment vor­ge­legt wur­de. Fran­zis­kus hat­te im Zuge der Syn­oda­li­täts­syn­ode eine Stu­di­en­grup­pe beim Glau­bens­dik­aste­ri­um ein­ge­setzt, die „eini­ge theo­lo­gi­sche und kano­ni­sti­sche Fra­gen zu bestimm­ten Amts­for­men“ zu unter­su­chen habe. Der 30. Juni war als Frist gesetzt wor­den – für einen Abschluß der Arbei­ten oder zumin­dest für einen Bericht. Die­ser Stich­tag gilt für sämt­li­che Stu­di­en­grup­pen, die im Kon­text der Syn­ode ein­ge­rich­tet wurden.

Die­se Annah­me scheint durch eine wei­te­re Audi­enz des­sel­ben Tages bestä­tigt zu wer­den: Im Anschluß an das Tref­fen mit Fernán­dez und Mat­tei emp­fing Leo XIV. auch Kar­di­nal Mario Grech, den Gene­ral­se­kre­tär der Syn­ode – von einer Bischofs­syn­ode kann auf­grund der von Fran­zis­kus vor­ge­nom­me­nen Umbau­ten nicht mehr die Rede sein, und auch sei­tens der vati­ka­ni­schen Stel­len wird still­schwei­gend dar­auf ver­zich­tet, sie noch als sol­che zu bezeich­nen. Es liegt nahe, daß auch die­se Unter­re­dung im Zei­chen der bevor­ste­hen­den Frist und der Arbei­ten der Syn­oden-Stu­di­en­grup­pen stand.

Es ist noch völ­lig unklar, in wel­che Rich­tung Leo XIV. das ver­gif­te­te „deut­sche“ Erbe von Fran­zis­kus len­ken will.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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