
Heute morgen leitete Papst Leo XIV. im Apostolischen Palast des Vatikans die Non des Stundengebets sowie das ordentliche Konsistorium zur Heiligsprechung von acht Seligen. In einer Atmosphäre des Gebets und der Feierlichkeit – was gemäß den Usancen seines Vorgängers besonders hervorzuheben ist – hörte der Heilige Vater die Stellungnahmen der Kardinäle und gab offiziell die Termine für die kommenden Heiligsprechungen bekannt.
Folgende Selige sollen demnächst heiliggesprochen werden:
- Ignatius Choukrallah Maloyan, armenisch-katholischer Erzbischof von Mardin, Märtyrer.
- Peter To Rot, Laie und Katechet, Märtyrer.
- Vincenza Maria Poloni, Gründerin des Instituts der Barmherzigen Schwestern von Verona.
- Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez, Gründerin der Kongregation der Dienerinnen Jesu.
- Maria Troncatti, Professe der Kongregation der Töchter Mariä, Helferin der Christen.
- José Gregorio Hernández Cisneros, Laie, venezolanischer Arzt.
- Pier Giorgio Frassati, Laie, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen Dominikus.
- Bartolo Longo, Laie, Förderer der Rosenkranzfrömmigkeit und Gründer des Heiligtums von Pompeji.
Während des Konsistoriums setzte Papst Leo XIV. zwei getrennte Termine für die Heiligsprechungen fest:
Am Sonntag, dem 7. September 2025, werden der selige Pier Giorgio Frassati und der selige Carlo Acutis zur Ehre der Altäre erhoben.
Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, folgen Ignatius Choukrallah Maloyan, Peter To Rot, Vincenza Maria Poloni, Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez, Maria Troncatti, José Gregorio Hernández Cisneros und Bartolo Longo.
Die Heiligsprechung des seligen Carlo Acutis war ursprünglich für den 27. April 2025 vorgesehen. Da jedoch Papst Franziskus am 21. April verstarb, konnte die Kanonisation nicht wie geplant stattfinden. In den vergangenen Tagen waren verschiedentliche Spekulationen darüber aufgekommen, daß Acutis nicht in die Liste der für das heutige Konsistorium angekündigten Namen aufgenommen worden sei. Einige vermuteten eine Verschiebung, da mehrere bedeutende Kandidaten auf denselben Termin gefallen wären. Diese Gerüchte erwiesen sich jedoch als unbegründet, da die Causa Acutis bereits im Konsistorium vom 1. Juli 2023 kanonisch beschlossen worden war.
Anders verhielt es sich mit der Causa Frassati, was wohl zur Verwirrung beitrug. Zwar hatte Papst Franziskus dessen Heiligsprechung bereits öffentlich angekündigt, doch fehlte bis jetzt die kanonisch notwendige Approbation durch das Konsistorium.
Papst Leo XIV. nahm eine bewußte Zweiteilung vor, die einer klaren Idee folgt: Die gemeinsame Heiligsprechung von Acutis und Frassati am 7. September verbindet zwei junge Laien, die eine innige Verehrung der heiligsten Eucharistie und eine ausgeprägte Nächstenliebe kennzeichnete. Beide bieten ein leuchtendes Beispiel für die Heiligkeit im gewöhnlichen Leben – und dies besonders für die Jugend.
Der zweite Termin, der 19. Oktober, vereint eine große Vielfalt von Berufungen und Charismen: vom Martyrium über das missionarische Ordensleben, den Dienst der Barmherzigkeit bis hin zum engagierten Wirken von Laien für Kirche und Gesellschaft.
Die beiden Heiligsprechungstermine machen die Vielfalt der Charismen und Gnaden sichtbar, die Gott den Menschen schenkt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
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