Was wurde aus Ghirlandas Auftrag, dem überlieferten Ritus den Garaus zu machen?

Neuer Direktor der vatikanischen Gesundheitsbehörde


Heute wurden Kardinal Roche und Kardinal Ghirlanda nacheinander von Leo XIV. in Audienz empfangen. Beide stehen in Zusammenhang mit dem bergoglianischen Kampf gegen den überlieferten Ritus.
Heute wurden Kardinal Roche und Kardinal Ghirlanda nacheinander von Leo XIV. in Audienz empfangen. Beide stehen in Zusammenhang mit dem bergoglianischen Kampf gegen den überlieferten Ritus.

Kar­di­nal Gian­fran­co Ghir­lan­da SJ, der Chef­ka­no­nist von Fran­zis­kus, wur­de heu­te von Leo XIV. in Audi­enz empfangen.

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Inzwi­schen kann als sicher gel­ten, daß der neue Papst mit der bis­he­ri­gen Gepflo­gen­heit gebro­chen hat, den Diens­tag audi­enz­frei zu hal­ten. Seit sei­ner Wahl gewähr­te er an allen Diens­ta­gen Audi­en­zen. Wie das Tages­bul­le­tin des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes mit­teil­te, gehör­te heu­te auch der Jesu­it und Kano­nist Kar­di­nal Ghir­lan­da zu den Empfangenen.

Wie üblich wur­de nichts über den Inhalt des Gesprächs bekannt­ge­ge­ben. In den letz­ten Tagen von Fran­zis­kus hiel­ten sich Gerüch­te, daß Kar­di­nal Ghir­lan­da dar­an arbei­te, die Regeln für die Zeit der Sedis­va­kanz zu ändern, sowohl für das Vor­kon­kla­ve als auch das Konklave.

In der Zeit, als Fran­zis­kus in der Gemel­li-Kli­nik war, wur­de von einem Besuch Ghir­lan­das berich­tet, was vom vati­ka­ni­schen Pres­se­amt aus­drück­lich demen­tiert wur­de. Die­ser Vor­gang, da unge­wöhn­lich, erreg­te noch mehr Auf­se­hen, sodaß der Kar­di­nal schließ­lich auch noch selbst behaup­te­te, daß Berich­te über eine beab­sich­tig­te Ände­rung des Kon­kla­ves „Fake News“ sei­en.

Ghir­lan­da war der Mann, der treu den Wil­len von Fran­zis­kus in Rechts­nor­men goß. So stammt auch das neue Grund­ge­setz des Staa­tes der Vati­kan­stadt, das im Mai 2023 ver­öf­fent­licht wur­de, aus sei­ner Feder. Dar­in wur­de die päpst­li­che Auto­ri­tät gestärkt, wie es Fran­zis­kus in allen Berei­chen vor­schweb­te, was ihn nicht dar­an hin­der­te, die von ihm selbst erlas­se­nen Bestim­mun­gen zu bre­chen. So geschah es auch, als Fran­zis­kus in der Gemel­li-Kli­nik war, in bezug auf das Grundgesetz.

Trotz Ghir­lan­das Demen­ti, kei­nen Auf­trag zur Ände­rung der Kon­kla­veregeln zu haben, hiel­ten sich die Gerüch­te hart­näckig, was der Ner­vo­si­tät geschul­det sein moch­te, die wegen des nahen­den Todes von Fran­zis­kus und der anste­hen­den Papst­wahl herrsch­te. Sie zeig­te, daß auch enge Mit­ar­bei­ter Berg­o­gli­os ihm sehr viel zutrauten.

In einem wei­te­ren Zusam­men­hang wur­de Ghir­lan­das Namen immer wie­der genannt. Der Kano­nist soll von Fran­zis­kus mit der Aus­ar­bei­tung eines Doku­ments beauf­tragt wor­den sein, mit dem der über­lie­fer­te Ritus ein für alle Mal besei­tigt wer­den sollte.

Und Ghir­lan­da war offen­bar nicht der ein­zi­ge, der einen sol­chen Auf­trag erhal­ten hat­te: Auch Msgr. Vitto­rio Fran­ces­co Vio­la, Sekre­tär des Dik­aste­ri­ums für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung, war mit einem sol­chen aus­ge­stat­tet wor­den. Er soll­te unab­hän­gig von Ghir­lan­da, aber mit dem­sel­ben Ziel ein eige­nes Doku­ment aus­ar­bei­ten. Dia­ne Mon­tagna hat­te in The Rem­nant im Juni 2024 dar­über berich­tet. Seit­her blieb es in der Sache aber ruhig. Was ist aus dem Auf­trag für Ghir­lan­da und Vio­la gewor­den? Es darf gehofft wer­den, daß er mit Fran­zis­kus begra­ben wurde.

Was heu­te Gesprächs­the­ma zwi­schen Papst Leo XIV. und Ghir­lan­da gewe­sen sein mag, dar­über kann nur spe­ku­liert wer­den. Just direkt vor Ghir­lan­da emp­fing das neue Kir­chen­ober­haupt heu­te auch Kar­di­nal Arthur Roche, den Prä­fek­ten des Got­tes­dienst­dik­aste­ri­ums, einen von Fran­zis­kus geför­der­ten erklär­ten Feind des über­lie­fer­ten Ritus.

Zwi­schen den bei­den Audi­en­zen muß kein Zusam­men­hang bestehen. Unter Fran­zis­kus wäre die­ses Zusam­men­tref­fen aller­dings Grund zur Sor­ge gewesen.

Leo XIV. beförderte den Leibarzt von Franziskus zum Gesundheitsdirektor des Vatikans

Bereits am Mon­tag gab der Hei­li­ge Stuhl bekannt, daß Dr. Lui­gi Car­bo­ne, der Ver­trau­ens­arzt von Fran­zis­kus, der ihn bis zu sei­nem Tod beglei­te­te, von Leo XIV. zum Direk­tor für Gesund­heit und Hygie­ne der Vati­kan­stadt beför­dert wurde.

Car­bo­ne war bereits stell­ver­tre­ten­der Direk­tor der vati­ka­ni­schen Gesund­heits­be­hör­de. Er löst Andrea Arc­an­ge­li ab, wie der Hei­li­ge Stuhl gestern mit­teil­te. Der neue Gesund­heits­di­rek­tor des Vati­kans wird sein Amt am 1. August antreten. 

Sein Vor­gän­ger Arc­an­ge­li setz­te im Auf­trag von Fran­zis­kus die radi­ka­len Coro­na-Maß­nah­men im Vati­kan durch, dar­un­ter die wochen­lan­ge Schlie­ßung des Peters­doms, die kate­go­ri­sche Impf­pflicht für alle Bewoh­ner und Ange­stell­ten bei Andro­hung der Ent­las­sung, was dazu führ­te, daß selbst einem Kar­di­nal wie Ray­mond Bur­ke der Zutritt zum Vati­kan­staat ver­wehrt wur­de, weil er nicht geimpft war.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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