Warum suchen junge Menschen den überlieferten Ritus?

Aus Qualität statt Quantität wurde weder Quantität noch Qualität


Jugend und alter Ritus
Jugend und alter Ritus

Prof. Cor­ra­do Gner­re berich­te­te auf der Inter­net­sei­te Il Cammi­no dei Tre Sen­tie­ri (Der Weg der drei Pfa­de) fol­gen­de Bege­ben­heit, die er kommentierte:

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Ein Freund hat mir vor eini­ger Zeit von einer Epi­so­de erzählt. Nichts Ori­gi­nel­les, in der Tat gibt es so vie­le Epi­so­den die­ser Art, wie sie wol­len. Aber es ist eine bedeut­sa­me Epi­so­de. Er war auf dem Weg zu einem bekann­ten Mari­en­wall­fahrts­ort in sei­ner Stadt und fand sich am Beginn einer Mes­se wieder.

Er sah drei Prie­ster auf den Altar zuge­hen (es war eine Kon­ze­le­bra­ti­on). Wenn man die Jah­re zusam­men­zählt, müß­ten die drei mehr oder weni­ger in der Zeit vor der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on ange­kom­men sein! Zwei sehr alte Prie­ster, die sich müh­sam schlepp­ten, stan­den an den Sei­ten des Altars (sie hat­ten offen­sicht­lich nicht mehr die Mög­lich­keit, allein zu zele­brie­ren), der sozu­sa­gen jün­ge­re (in den Acht­zi­gern) stand in der Mit­te und „lei­te­te“ die Fei­er. Der Freund erzähl­te uns, daß er beim Anblick die­ser Sze­ne spon­tan zu sich selbst sag­te: Das ist der Früh­ling der Kirche!

Paul VI. hat­te es schon gesagt: Das Kon­zil hat­te den Früh­ling brin­gen sol­len, und statt­des­sen kam ein sehr kal­ter Win­ter. Das hat alles ein­ge­fro­ren: die Begei­ste­rung, die Beru­fun­gen, die Fröm­mig­keit… was auch immer.

Das Inter­es­san­te dar­an ist, daß, als die Leu­te, sobald sie merk­ten, daß die Din­ge nicht so lie­fen, wie sie soll­ten, sofort zum Schwei­gen gebracht wur­den, indem man ihnen ent­ge­gen­hielt: „Es ist sinn­los, nost­al­gisch zu sein, frü­her gab es Quan­ti­tät, aber kei­ne Qua­li­tät…“ Das war das letz­te Wort.

Jetzt gibt es weder Quan­ti­tät noch Qua­li­tät. Man den­ke nur an die Skan­da­le in prie­ster­li­chen Krei­sen, von denen die Zei­tun­gen jeden zwei­ten Tag voll sind.

Doch trotz die­ser Situa­ti­on geben die jun­gen Men­schen Hoff­nung. In Frank­reich bei­spiels­wei­se lei­den die Gemein­den, die sich für die über­lie­fer­te Lit­ur­gie ent­schie­den haben, unter kei­ner Beru­fungs­kri­se. Kurz­um, die jun­gen Men­schen begin­nen, sich für die Tra­di­ti­on zu interessieren.

Was ist die Tra­di­ti­on? Sie ist die Wahr­heit… Punk­tum! Und die Wahr­heit ändert sich nicht. Gera­de weil sie sich nicht ändert, bleibt die Wahr­heit immer jung. Es sind die Moden, die alt wer­den. Moden sind näm­lich in dem Moment, in dem sie auf­tau­chen, bereits alt, weil sie davon aus­ge­hen, daß die Zeit das ein­zi­ge Kri­te­ri­um ist; und wenn die Zeit das ein­zi­ge Kri­te­ri­um ist, ist es offen­sicht­lich, daß nach einer Wei­le alles ver­geht und alles nicht mehr in Mode ist. Die Tra­di­ti­on ist es nicht. Die Tra­di­ti­on ist im Ewi­gen. Und das Ewi­ge ist immer jung, viel­mehr: Kind!

Wie der gro­ße Che­ster­ton sagt: Gott ist ein Kind, weil er sich nie des­sen lang­weilt, was wie­der­holt wird. Alte Men­schen kön­nen sich lang­wei­len, das Kind nicht. Und jedes Mal, wenn die Son­ne auf- und unter­geht, ist Gott erstaunt über das, was sich sei­nem „Blick“ wie­der zeigt… und sich erneuert.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Latin Mass Socie­ty (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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