… rief zu einer Art katholischem Djihad auf – politische Lügenpropaganda (3. Teil/​Schluß)

Rechtsextremismusbericht des DÖW


DÖW Linke agitation

Von Wolf­ram Schrems*

  • … rief zu einer Art katho­li­schem Dji­had auf – poli­ti­sche Lügen­pro­pa­gan­da (1. Teil)
  • … rief zu einer Art katho­li­schem Dji­had auf – poli­ti­sche Lügen­pro­pa­gan­da (2. Teil)
Anzei­ge

Die­ser Teil schließt unmit­tel­bar an den 2. Teil vom 12. Mai an. Die­ser befaß­te sich mit der vom Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des öster­rei­chi­schen Wider­stan­des in des­sen „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ erfolg­ten Ver­leum­dung katho­li­scher Akti­vi­sten in der Öffent­lich­keit bzw. Gegen­öf­fent­lich­keit (Marsch für die Fami­lie, Marsch fürs Leben) als in einem wei­te­ren Sinn „rechts­extrem“ („recht­sten­den­ziö­se Sub­kul­tur“). Das DÖW hat­te in pseu­do­wis­sen­schaft­li­cher Wei­se sogar den Aus­druck „katho­li­scher Dji­had“ kre­iert, um den Ein­satz für den Glau­ben zu diskreditieren. –

Hier soll nun der Pro­pa­gan­da- und Agi­ta­ti­ons­cha­rak­ter des „Rechts­extre­mis­mus­be­richts“ näher ins Auge gefaßt wer­den. Denn es ist ja nicht so, daß man aus rei­ner Freu­de an der objek­ti­ven Wis­sen­schaft (?) einen „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ erstellt (und nicht etwa auch Berich­te über ande­re, weit­aus wirk­sa­me­re Extre­mis­men). Betrach­tet man die poli­ti­sche Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re, wird man mut­ma­ßen müs­sen, daß die­ser „Bericht“ für eine wei­te­re poli­ti­sche, legi­sti­sche und justi­zi­el­le Unter­drückung patrio­ti­scher, „kon­ser­va­ti­ver“ und christ­lich ori­en­tier­ter Per­so­nen und Grup­pen Vor­ar­beit lei­sten soll.

Oder, wie es der 2014 ver­stor­be­ne Jour­na­list und Ver­le­ger des deut­schen Monats­ma­ga­zins KOMMA Micha­el Mül­ler bereits im Jahr 2008 titel­te: Der Kampf gegen rechts gilt längst der Mit­te.

Zunächst soll ein Blick auf die für unse­re Zeit cha­rak­te­ri­sti­sche Fra­ter­ni­sie­rung von amts­kirch­li­chen Struk­tu­ren und staats­na­her lin­ker Ideo­lo­gie gewor­fen wer­den. Die­se wird in einem Arti­kel einer diö­ze­sa­nen Kir­chen­zei­tung schlag­licht­ar­tig beleuchtet:

Sophistische Verschleierungen – klares Ziel

Die Lin­zer Kir­chen­zei­tung ist ein beson­ders aus­sa­ge­kräf­ti­ges Bei­spiel für die Kol­la­bo­ra­ti­on der offi­zi­el­len kirch­li­chen Struk­tu­ren mit der poli­ti­schen Macht in Öster­reich. In einem Arti­kel, das die­ses Blatt kurz nach Erschei­nen des „Rechts­extre­mis­mus­be­richts“ im Jän­ner ver­öf­fent­lich­te und das auf einem Inter­view mit DÖW-Mit­ar­bei­ter Bern­hard Wei­din­ger beruht, tätig­te der Inter­view­te auf die Fra­ge, ob alle, die im Rechts­extre­mis­mus­be­richt erwähnt wer­den, als rechts­extrem ein­ge­stuft wer­den, eine bemer­kens­wer­te Aussage:

„ ‚Nein, das wer­den sie nicht und das erschließt sich auch jedem, der den Bericht liest‘, sagt Bern­hard Wei­din­ger vom DÖW, Pro­jekt­lei­ter des Rechts­extre­mis­mus­be­richts. ‚Eine blo­ße Nen­nung bedeu­tet kei­ne Ein­stu­fung als rechts­extrem. Der Rechts­ka­tho­li­zis­mus wird im Kapi­tel Recht­sten­den­ziö­se Sub­kul­tu­ren behan­delt. Schon der Ein­lei­tungs­satz die­ses Kapi­tels sagt, dass es hier um Phä­no­me­ne geht, die nicht per se als rechts­extrem ein­zu­ord­nen sind.‘ Viel­mehr gehe es in die­sem Abschnitt um Berüh­rungs­punk­te des Rechts­ka­tho­li­zis­mus mit Rechts­extre­men und um Rand­be­rei­che, die als rechts­extrem zu qua­li­fi­zie­ren sei­en.“ (Lin­zer Kir­chen­zei­tung, online 04.02.25)

Das ist natür­lich unauf­rich­tig. Denn natür­lich ist die For­mu­lie­rung „Berüh­rungs­punk­te des Rechts­ka­tho­li­zis­mus mit Rechts­extre­men“ eine Pun­zie­rung als „rechts­extrem“ auf dem Weg der – heu­te oft so genann­ten – „Kon­takt­schuld“. Was soll „Berüh­rungs­punk­te“ denn sonst bedeuten?

Im Arti­kel heißt es dazu weiter:

„‚Ein Bei­spiel für sol­che Berüh­rungs­punk­te ist das gemein­sa­me Mar­schie­ren auf Demon­stra­tio­nen: Das war zum Bei­spiel bei Pro­te­sten gegen die Rech­te von LGBT­QI-Per­so­nen, gegen eine ver­meint­li­che Isla­mi­sie­rung und gegen die Coro­na-Maß­nah­men der Fall. In die­sen Fäl­len gin­gen im Unter­su­chungs­zeit­raum regel­mä­ßig auch Iden­ti­tä­re bei den Demos mit und haben zur Teil­nah­me auf­ge­ru­fen‘, sagt Wei­din­ger. Inhalt­lich sei das durch gemein­sa­me Feind­bil­der begründet.“

Hier ist fast alles falsch oder sophi­stisch ver­zerrt dar­ge­stellt. Wel­che Aus­sa­ge­kraft soll erstens das „gemein­sa­me Mar­schie­ren“ haben, wenn die „Recht­ex­tre­mi­sten“ den katho­li­schen Demon­stran­ten und Ver­an­stal­tern nicht bekannt sind und auch kei­ne ent­spre­chen­den Sym­bo­le zeigen?

Die zen­tra­le Fra­ge ist jedoch zweitens:

Was ist über­haupt ein „Rechts­extre­mist“?

Ange­sichts der ideo­lo­gi­schen Schlag­sei­te des DÖW und der infla­tio­nä­ren Anwen­dung die­ser Pun­zie­rung bei gleich­zei­tig schwam­mi­ger Defi­ni­ti­on wird man um der Wahr­haf­tig­keit wil­len dem DÖW kei­ner­lei Defi­ni­ti­ons­macht zuge­ste­hen dürfen.

Sodann: War­um sol­len drit­tens rea­le Bedro­hun­gen wie Isla­mi­sie­rung, Macht­an­ma­ßung inter­na­tio­na­ler Insti­tu­tio­nen und töd­li­che mRNA-Imp­fun­gen ledig­lich „gemein­sa­me Feind­bil­der“ sein?

Wer zudem ange­sichts der Isla­mi­sie­rung Öster­reichs, ange­fan­gen von den Kin­der­gär­ten und Schu­len, von „ver­meint­lich“ spricht, müß­te eigent­lich als dement gel­ten. Natür­lich sind die Akti­vi­sten des DÖW nicht dumm, son­dern schlau. Die Rhe­to­rik von der „vermeintliche[n] Isla­mi­sie­rung“ ist daher Aus­druck einer Ver­ne­be­lungs­tak­tik: Die rea­le Isla­mi­sie­rung soll nach dem Wil­len des DÖW und sei­ner Auf­trag­ge­ber kei­nes­falls gesell­schaft­lich dis­ku­tiert und gege­be­nen­falls ein­ge­dämmt und rück­gän­gig gemacht werden.

Wie auch immer:

Trotz der rhe­to­ri­schen Ver­schleie­rung durch Bern­hard Wei­din­ger ist das Ziel klar, das wur­de bereits in den ersten bei­den Tei­len aus­ge­spro­chen: Katho­li­ken (und ande­re Chri­sten, wie im „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ auch genannt) soll eine Ziel­schei­be auf­ge­malt wer­den, die sie – frü­her oder spä­ter – als Ziel von Angrif­fen der „Anti­fa“ und Maß­nah­men der Behör­den kenn­zeich­net. Wei­din­ger ist nicht dumm, er muß wis­sen, wel­che Wir­kung eine Nen­nung im „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ auf das „Antifa“-Milieu haben wird. Die­ses ist poli­tisch bestens ver­netzt und wird behörd­lich wohl­wol­lend behan­delt. Es weiß daher, was es tun darf – und soll. Sobald jemand ein­mal im Bericht drin­nen steht, ist er im Bewußt­sein von „Anti­fa“, links­ra­di­ka­len „Jour­na­li­sten“1 und „Akti­vi­sten“, natür­lich ein zu bekämp­fen­der „Nazi“. Die Fol­gen sind Bedro­hun­gen, Blocka­den von Ver­an­stal­tun­gen, Schmier­at­tacken, Ver­öf­fent­li­chung der Wohn­adres­se und phy­si­sche Über­grif­fe (wie sie ver­ein­zelt auf Bur­schen­schaft­ler und ande­re Cou­leur­stu­den­ten vorkommen).

Klar ist die Absicht, den Lebens­schutz und den Schutz der Fami­lie ins rechts­ra­di­ka­le Eck zu stel­len, um ihn dort mit allen Mit­teln bekämp­fen zu kön­nen: legi­stisch, poli­tisch und mit Stra­ßen­ge­walt. Die Poli­tik will es so.

Daß die Lin­zer Kir­chen­zei­tung die Aus­sa­gen des DÖW so gut wie unkri­tisch über­nimmt und ihren Lesern vor­setzt, über­rascht nicht. Man befin­det sich auf der­sel­ben Wellenlänge. –

Hin­ter dem „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ stecken offen­kun­dig meh­re­re nicht-wis­sen­schaft­li­che Moti­ve, von denen eini­ge den ein­gangs genann­ten Pro­pa­gan­da- und Agi­ta­ti­ons­cha­rak­ter begründen:

Kampf gegen den „Rechtsextremismus“ als Ablenkungsmanöver, Einkommensquelle, Lebensinhalt und Ersatzhandlung

Man­chem Zeit­ge­nos­sen wird die Obses­si­on mit „Rechts­extre­mis­mus“ ange­sichts der völ­lig ande­ren Rea­li­tät manisch und irre­al vor­kom­men – zu Recht. Die­se Obses­si­on hat aber meh­re­re Motive:

Mit dem poli­tisch und medi­al groß ver­mark­te­ten „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ des DÖW wird der Blick auf die viel grö­ße­ren Gefah­ren ver­deckt: zunächst auf die isla­mi­sche, geför­dert und gewünscht von den inter­na­tio­na­len Mäch­ten, die die Sou­ve­rä­ni­tät der Staa­ten und den Zusam­men­halt der Völ­ker zugun­sten der Errich­tung einer über­ge­ord­ne­ten, nicht gewähl­ten Auto­ri­tät aus­zu­lö­schen wün­schen. Ver­deckt wird auch die links­extre­me Gefahr. Tei­le der links­extre­men Sze­ne spreng­ten sich zwar im Jahr 1995 in Eber­gas­sing selbst in die Luft, es wäre aber inter­es­sant zu wis­sen, was deren ehe­ma­li­ge Kame­ra­den und die Nach­wuchs­hoff­nun­gen im Umfeld des Ernst-Kirch­we­ger-Hau­ses jetzt so trei­ben.2

Kla­rer­wei­se stecken zwei­tens finan­zi­el­le Inter­es­sen hin­ter der Jagd auf „Rechts­extre­mi­sten“ und was man dafür hält: Offen­bar ist genug Geld für die­se Akti­vi­tä­ten vor­han­den, von wo auch immer es her­kom­men mag. „Rechts­extre­mis­mus­exper­te“ ist also ein Job, von dem man leben kann.

Drit­tens ist die „Nazi“-Hysterie im deut­schen Sprach­raum seit Jahr­zehn­ten der­ma­ßen mora­lisch auf­ge­la­den wor­den, daß der „Kampf gegen rechts“ eine qua­si-reli­giö­se Wei­he erhal­ten hat und dem Kämp­fer ein Gefühl mora­li­scher Über­le­gen­heit vermittelt.

Ange­sichts der rea­len Gefahr durch Isla­mi­sie­rung, offe­ne Gren­zen, unkon­trol­lier­ba­re Clan-Milieus, eine gewalt­be­rei­te „Antifa“-Szene und – nicht zu ver­ges­sen – poten­zi­ell tota­li­tä­re inter­na­tio­na­le Struk­tu­ren, die von nie­man­dem gewählt wur­den, ist der Kampf gegen rechts vier­tens als sur­re­al ein­zu­stu­fen, als psy­cho­lo­gisch auf­fäl­li­ge Ersatzhandlung:

C. S. Lewis schrieb in sei­nen berühm­ten Screw­tape Let­ters (dt. Dienst­an­wei­sung für einen Unter­teu­fel), daß es Schli­che des Teu­fels sind, die Men­schen mit einem mini­ma­len oder nicht vor­han­de­nen Pro­blem ver­rückt zu machen und sie damit die wirk­li­che Her­aus­for­de­rung über­se­hen zu las­sen. Screw­tape weist den Unter­teu­fel Worm­wood an: Schreie bei einer Über­schwem­mung ‚Feu­er‘ und las­se sie mit einem Feu­er­lö­scher herumlaufen.

Weil die Betref­fen­den nicht die rea­len poli­ti­schen Pro­ble­me ins Auge fas­sen und weil sie sich nicht der ulti­ma­ti­ven Her­aus­for­de­rung ihres Lebens stel­len, näm­lich zu fra­gen, was sie tun müs­sen, um nicht umsonst gelebt zu haben, tun sie „etwas statt­des­sen“.3

Die „Kämp­fer gegen rechts“ bezie­hen ihren Lebens­sinn, ihren Selbst­wert und ihr monat­li­ches Ein­kom­men vom Kampf gegen „Rech­te“, „Neo­fa­schi­sten“, „Neo­na­zis“ und natür­lich „Anti­se­mi­ten“. Dabei geht das per­sön­li­che Risi­ko asym­pto­tisch gegen Null.

Das Geschäfts­mo­dell ver­langt, die Anzahl der Fein­de stän­dig zu erhö­hen, nöti­gen­falls her­bei­zu­phan­ta­sie­ren und zu über­trei­ben. Auch neue Feind­grup­pen sind in die­sem Zusam­men­hang von gro­ßer Bedeu­tung, wie wir eben sehen, sind es Katho­li­ken, Pro-Lifer und Fami­li­en­recht­ler. Von denen geht bekannt­lich auch kei­ne Gefahr für die Auf­decker aus, wie man im DÖW selbst­ver­ständ­lich weiß. Man hat also einen gemüt­li­chen Job. –

Vor dem Resü­mee noch eine grund­sätz­li­che recht­lich-poli­ti­sche Beobachtung:

Dr. Andreas Unterberger: „Rechtsextremismusbericht“ als Instrument zur Bekämpfung politischer Gegner

Der bekann­te öster­rei­chi­sche Jour­na­list und Jurist Dr. Andre­as Unter­ber­ger, einst Chef­re­dak­teur der Tages­zei­tun­gen Die Pres­se und Wie­ner Zei­tung, beklag­te bereits im Sep­tem­ber 2021 unter dem Titel Der Rechts­extre­mis­mus, die Demo­kra­tie und das Lega­li­täts­prin­zip den Denun­zia­ti­ons­cha­rak­ter des durch die ÖVP-Grü­nen-Koali­ti­on wie­der zum Leben erweck­ten „Rechts­extre­mis­mus­be­richts“. Da Dr. Unter­ber­ger in die­ser Fra­ge juri­sti­sche Kom­pe­tenz besitzt und inmit­ten des hyste­ri­schen „Nazi“-Gekreisches seit Jah­ren einen küh­len Kopf bewahrt, auch und gera­de beim The­ma Iden­ti­tä­re Bewe­gung, soll­te sei­ne Ein­schät­zung berück­sich­tigt wer­den (der wir – im Gegen­satz zu sei­ner Mei­nung zur fata­len COVID-Imp­fung und zum Ukrai­ne-Krieg – zustimmen).

Dr. Unter­ber­ger schrieb damals:

„Es ist bedrückend: Da ver­setzt die Regie­rung dem Rechts­staat eine üble Attacke – doch die Medi­en ver­mer­ken es ledig­lich des­in­ter­es­siert und die SPÖ jubelt sogar dazu. Der Umstand, dass die jüng­ste Beschä­di­gung des Fun­da­ments eines libe­ra­len Rechts­staats in kei­ner Wei­se eine sub­stan­zi­el­le Debat­te aus­ge­löst hat, ver­stört. Wir erle­ben einen neu­en Beweis, wie Regie­rungs­par­tei­en Instru­men­te des Rechts­staats in rein par­tei­po­li­ti­schem Inter­es­se miss­brau­chen und sogar selbst schaf­fen kön­nen. Es geht um die von den Grü­nen durch­ge­setz­te Erstel­lung eines jähr­li­chen ‚Rechts­extre­mis­mus-Berichts‘ durch die Regierung.“

Dr. Unter­ber­ger stellt dann fest, was jedem poli­ti­schen Beob­ach­ter klar ist:

„Staat­li­cher Kampf, staat­li­che Beob­ach­tung und Bericht­erstat­tung soll­ten nie nur gegen eine bestimm­te Ideo­lo­gie gerich­tet sein. Sol­che Ein­sei­tig­kei­ten darf eine Par­tei prak­ti­zie­ren, aber nie­mals ein ordent­li­cher Rechts­staat. Die­ser kann und muss viel­mehr JEDEN Extre­mis­mus beob­ach­ten und bekämp­fen. Doch bevor er das tun kann, muss er das tun, was Juri­sten als ober­ste Prä­mis­se jeder kor­rek­ten Akti­vi­tät von Justiz und Ver­wal­tung ken­nen: Der Rechts­staat muss, erstens, sau­ber und für jeden nach­voll­zieh­bar defi­nie­ren, wor­um es über­haupt geht. Und das muss, zwei­tens, ordent­lich in einem Gesetz fest­ge­hal­ten wer­den. Geset­ze, Ver­ord­nun­gen, die unbe­stimm­te Begrif­fe ent­hal­ten, kön­nen nie­mals wirk­sam sein. Das bestä­tigt eine lan­ge Judi­ka­tur. Bei­de Begriffs­tei­le – ‚Extre­mis­mus‘ wie ‚Rechts‘ – sind jedoch vor­erst völ­lig unde­fi­niert.“ (Her­vor­he­bung durch Fett­druck WS)

Andre­as Unter­ber­ger warnt vor der abseh­ba­ren ein­sei­ti­gen Aus­ju­di­zie­rung und Rechts­set­zung durch die Gerich­te. Er dia­gno­sti­ziert, daß der Rechts­staat durch die­sen „Bericht“ Scha­den nimmt:

„Im Rechts­staat kann es auch kei­nes­falls staat­li­che Akti­vi­tä­ten unter der Prä­mis­se geben: Die Behör­den wür­den ohne­dies nur ‚berich­ten‘ und den Objek­ten der Bericht­erstat­tung sonst eh nichts antun. Denn erstens ist es ja auch schon ein Scha­den, wenn man Objekt einer kri­ti­schen Bericht­erstat­tung durch die Behör­den wird. Und zwei­tens gilt auch bei einem blo­ßen Bericht der Regie­rung das Legalitätsprinzip.“

Ohne Zustim­mung der ÖVP, der Dr. Unter­ber­ger nahe­steht, gäbe es die­sen Bericht nicht. Die­se Zustim­mung ist auch aus real­po­li­ti­schen Grün­den unverständlich:

„Das ist schon ein erstaun­li­cher Preis, den die ÖVP – die sich ja selbst als Mit­te-Rechts-Par­tei bezeich­net – für die­se Koali­ti­on [mit den Grü­nen] zahlt.“

In zwei Post­scripta erläu­tert Dr. Unter­ber­ger die vor­her­seh­ba­re Aus­wir­kung des „Berichts“ auf die FPÖ (und läßt sei­ne bedau­er­li­che Kon­for­mi­tät mit dem Coro­na-Regime erkennen):

„PS: Auch die FPÖ begreift offen­sicht­lich nicht, was da vor sich geht, obwohl der Bericht als erstes sie tref­fen wird. Sie ist der­zeit total von ihren Coro­na-Ver­schwö­rungs­theo­rien in Beschlag genom­men. Die­se sind zwar absurd, wider­sprüch­lich und in vie­ler Hin­sicht kon­tra­fak­tisch, auch wenn sie wie jede Ver­schwö­rungs­theo­rie zehn Pro­zent Wahr­heits­ele­men­te ent­hal­ten. Aber sie sind kein Extre­mis­mus, kein Grund für den Staat, die FPÖ zu beob­ach­ten und dar­über zu berichten.

PPS: […] Wie explo­siv das The­ma ist, kann man schon dar­an sehen, dass die Grü­nen die FPÖ erstens schon mehr­mals öffent­lich als ‚rechts­extrem‘ bezeich­net haben, und dass sie nun, zwei­tens, einen ‚Rechts­extre­mis­mus­be­richt‘ durch­set­zen, kaum sind sie in die Regie­rung gelangt. Sie set­zen also den Staat zur Denun­zia­ti­on ihrer poli­ti­schen Geg­ner ein! Man muss kei­ne son­der­li­che Intel­li­genz haben, um da einen ganz üblen Geruch zu verspüren.“

Die­ser Kom­men­tar von Dr. Unter­ber­ger ist nun fast vier Jah­re alt. Zwi­schen­zeit­lich sind auch drei (real­po­li­tisch unbe­deu­ten­de, aber als „fun­da­men­ta­li­sti­sche Chri­stIn­nen“ [117] gel­ten­de) ÖVP-Funk­ti­ons­trä­ger in den „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“ gera­ten. Daß die ÖVP wei­ter­hin an die­sem Bericht fest­hält, läßt die Fra­ge nach der Moti­va­ti­on aufkommen.

Resümee: Maßlose Aufblähung des Rechtsextremismusbegriffs und der „rechten Gefahr“ richtet sich auch gegen den christlichen Glauben und das Naturrecht

Öster­reich lei­stet sich einen „Rechts­extre­mis­mus­be­richt“, obwohl es ja schon einen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt der Direk­ti­on Staats­schutz und Nach­rich­ten­dienst, des ehe­ma­li­gen Bun­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schutz und Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung (BVT, davor: Staats­po­li­zei) gibt. Auch die­ser hat einen pro­ble­ma­ti­schen Zugang zu dem, was er als „rechts­extrem“ pun­ziert. Schon vor Jah­ren wur­de der Sach­be­ar­bei­te­rin für Rechts­extre­mis­mus im BVT vor­ge­wor­fen, sie hät­te für ihre Ana­ly­sen prak­tisch aus Wiki­pe­dia abge­schrie­ben und die gän­gi­gen Nar­ra­ti­ve der „Anti­fa“ über­nom­men. Zudem wird absur­der­wei­se Coro­na­maß­nah­men-Kri­ti­kern ein eige­ner Abschnitt gewid­met. Als ob der Ein­satz für ver­fas­sungs­mä­ßig garan­tier­te Rech­te „ver­fas­sungs­feind­lich“ sein könn­te! (Der ober­ste Staats­po­li­zist trägt übri­gens den Namen des zwei­ten „recht­ge­lei­te­ten Kali­fen“. Das erhöht nicht unser Vertrauen.) –

Wäh­rend also die legi­ti­men Inter­es­sen Öster­reichs und der Öster­rei­cher auf dem Altar der Inter­es­sen aus­län­di­scher und trans­na­tio­na­ler Mäch­te geop­fert wer­den, erfolgt eine PSYOP gegen Patrio­ten, „Rech­te“, Lebens­schüt­zer, Fami­li­en­ak­ti­vi­sten und eben quer zum Zeit­geist ste­hen­de Chri­sten. Über die Draht­zie­her kann man nur spe­ku­lie­ren. Da die­sel­ben Phä­no­me­ne in meh­re­ren Län­dern sicht­bar sind – wir haben dar­über schon vor gerau­mer Zeit hier und hier berich­tet –, muß man von mäch­ti­gen inter­na­tio­na­len Krei­sen aus­ge­hen. Klar ist, daß die Agi­ta­ti­on gegen den christ­li­chen Glau­ben und die Schöp­fungs­ord­nung schon lan­ge läuft. Sie wäre nicht so wirk­sam, näh­men die Hir­ten der Kir­che ihre Ver­ant­wor­tung wahr.

*Wolf­ram Schrems, Mag. theol., Mag. phil., Kate­chist, Pro-Lifer, zeit­wei­se Mit­or­ga­ni­sa­tor und Red­ner am Marsch für die Familie


1 Bezeich­nen­der­wei­se waren bei der Maria-Namen-Pro­zes­si­on der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. im ver­gan­ge­nen Jahr in Wien mut­maß­li­che „Antifa“-Photographen vor der Mino­ri­ten­kir­che anwe­send, die ihre mut­maß­li­chen Pres­se­aus­wei­se (was immer auch da genau drauf­steht) umge­hängt tru­gen. Man will wohl wis­sen, wer aller dort zur Mes­se geht.

2 Für einen ersten Über­blick über die Vor­gän­ge von Eber­gas­sing sie­he – mit allem Vor­be­halt gegen­über Wiki­pe­dia – hier: https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​A​n​s​c​h​l​a​g​_​v​o​n​_​E​b​e​r​g​a​s​s​ing

3 ‚„Der Mensch ist einer, der etwas statt­des­sen tut.“ Mit die­sem Apho­ris­mus sakra­li­sier­te Odo Mar­quard die mensch­li­che, all­zu­mensch­li­che Tat­sa­che, dass wir meist etwas ande­res tun als das, was wir gera­de tun soll­ten.‘ Quel­le: https://​www​.nzz​.ch/​d​e​r​_​e​t​w​a​s​_​s​t​a​t​t​d​e​s​s​e​n​_​t​u​t​-​l​d​.​1​1​8​3​121

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Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. Bit­te kom­men Sie uns nicht mit dem Unter­ber­ger! Das ist einer der [Wort wur­de von der Redak­ti­on gelöscht] System­büt­tel, der nur eine Agen­da hat: sei­ne Leser­schaft auf „schwarz“ und somit auf Bei­be­hal­tung des sta­tus quo ein­zu­schwö­ren. Ledig­lich zu Camou­fla­ge­zwecken gibt er hin und wie­der mal etwas anschei­nend Ver­nünf­ti­ges von sich. Wenn es wirk­lich hart auf hart geht – Coro­na-Impf­licht, Russ­land-Sank­tio­nen, Kickl-Ver­un­glimp­fung steht er 100% auf Sei­ten des Systems. Gegen­über den Iden­ti­tä­ren hat er kei­nes­wegs küh­len Kopf bewahrt, son­dern im Gegen­teil. Zitat könn­te ich jeder­zeit nachliefern.

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