Papst Franziskus wurde abberufen

Das Ende eines ungeliebten Pontifikats


Papst Franziskus, 2013 bis 2025. Eines der letzten Bilder des vatikanischen Bilddienstes.
Papst Franziskus, 2013 bis 2025. Eines der letzten Bilder des vatikanischen Bilddienstes.

Ein erster Nach­ruf von Giu­sep­pe Nardi

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Gott der All­mäch­ti­ge hat Papst Fran­zis­kus um 7:35 Uhr abbe­ru­fen. Nach zwölf Jah­ren, einem Monat und acht Tagen ende­te damit das jüng­ste Pon­ti­fi­kat, das in die Rei­he der unsäg­li­chen in die Kir­chen­ge­schich­te ein­ge­gan­gen ist. Katho​li​sches​.info hat die­ses Pon­ti­fi­kat von Anfang an kri­tisch beglei­tet. Unse­re Daten­bank doku­men­tiert die­ses Pon­ti­fi­kat für jeden zugänglich.

Es wird nun hei­ßen, es sei noch „zu früh“, um eine Bilanz zie­hen zu kön­nen. Doch dem ist nicht so. Auf­merk­sa­me und sen­si­ble Katho­li­ken haben das Her­auf­dräu­en von Unge­mach für die Katho­li­zi­tät bereits am Tag sei­ner Wahl am 13. März 2013 ver­spürt. Und genau die­ses Gespür derer, die Gott mehr erken­nen läßt, bewahr­hei­te­te sich mit jedem Tag des 266. Pon­ti­fi­kats mehr.

Die Titel, mit denen das nun zu Ende gegan­ge­ne Pon­ti­fi­kat sich aus­zeich­ne­te, wur­den bereits geschrie­ben: Die Rede war vom „Dik­ta­tor­papst“ und vom „ver­lo­re­nen Hir­ten“. Der Papst aus Argen­ti­ni­en küm­mer­te sich bis zuletzt nicht um die mah­nen­den Stim­men. Er folg­te sei­ner Agen­da, die gläu­bi­gen Katho­li­ken von Anfang an ein ungu­tes Gefühl abver­lang­te, das sich durch die Här­te der Fak­ten bestä­tig­te und jeder­zeit veri­fi­ziert wer­den konnte.

Das Pon­ti­fi­kat wird untrenn­bar mit sei­ner Distan­zie­rung von den nicht ver­han­del­ba­ren Wer­ten ver­bun­den blei­ben, mit unsäg­li­chen Doku­men­ten wie Amo­ris lae­ti­tia, dem Doku­ment über die Brü­der­lich­keit aller Men­schen von Abu Dha­bi, mit Fidu­cia sup­pli­cans und Tra­di­tio­nis cus­to­des, mit der Homo-Agen­da, der Coro­na-Pan­de­mie-Lüge, dem Andie­nen an die glo­ba­li­sti­sche Agen­da, der Gering­ach­tung der hei­li­gen Lit­ur­gie und ihrer Rubri­ken. Das Pon­ti­fi­kat wird als jenes in den Anna­len der Kir­che ver­zeich­net vom Papst, der nicht knien woll­te und kei­ne Kom­mu­ni­on spen­de­te, der die Grün­don­ners­tags­lit­ur­gie mit der Ein­set­zung des Altar­sa­kra­ments und des Wei­he­sa­kra­ments unsicht­bar mach­te und wel­cher vor der öffent­li­chen Ver­eh­rung der hei­li­gen Eucha­ri­stie zu Fron­leich­nam flüch­te­te. Die Rede wird unum­kehr­bar von den fal­schen Freun­den sein, mit denen sich Fran­zis­kus umgab, mit den Emma Boni­nos, Mar­co Pan­nellas und Euge­nio Scal­fa­ris, um die kir­chen­feind­li­chen, frei­mau­re­ri­schen Athe­isten zu nen­nen; aber auch mit den fal­schen Rat­ge­bern in der Kir­che selbst wie den Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­dos und Vic­tor Manu­el „Tucho“ Fernán­dez‘. Es waren aber nicht die fal­schen Bera­ter, die ihn fehl­ge­lei­tet haben. Fran­zis­kus selbst gab die Rich­tung vor und wähl­te sich dafür die pas­sen­den Bera­ter und Freunde.

Fran­zis­kus wird auch als Papst der McCar­ri­ck-Boys in Erin­ne­rung blei­ben und der Abso­lu­ti­on für Abtrei­bungs­po­li­ti­ker wie Joe Biden und Nan­cy Pelo­si. Auch als Papst der Will­kür gegen recht­gläu­bi­ge Bischö­fe, Gemein­schaf­ten und Kirchenmänner.

Er wird eben­so als Papst ver­zeich­net wer­den, der die Ver­fas­sung der Kir­che wie kein ande­rer vor ihm radi­kal umge­stal­ten woll­te durch die Syn­oda­li­sie­rung und sei­nen bit­te­ren und unge­rech­ten Kampf gegen den Kle­ri­ker­stand, aber auch durch bereits erfolg­te recht­li­che Nor­men oder zumin­dest der Weg­be­rei­tung. Die­se ver­steck­te revo­lu­tio­nä­re Sei­te wird von sei­nen Nach­fol­gern noch viel Wie­der­gut­ma­chung abver­lan­gen, in die­sem, aber auch noch in vie­len ande­ren Berei­chen. Man den­ke nicht zuletzt an den Neo-Abso­lu­tis­mus, den Fran­zis­kus still­schwei­gend, und von dem ihm so wohl­ge­son­ne­nen Main­stream „über­se­hen“, durch­setz­te bis hin zur Abwür­gung kon­tem­pla­ti­ver Frau­en­klö­ster und der Tat­sa­che, daß die Rech­te für Ordens­grün­dun­gen den Bischö­fen ent­zo­gen wurden.

Zu den Schat­ten­sei­ten der ver­gan­ge­nen Jah­re gehört auch, daß zu vie­le geschwie­gen haben. Dem liegt, bewußt oder unbe­wußt, ein fal­sches Papst­ver­ständ­nis zugrun­de, wodurch das Papst­tum an der fal­schen Stel­le ver­ab­so­lu­tiert wird, wäh­rend es dort, wo es in der Bewah­rung und Ver­tei­di­gung des Kul­tus, der Tra­di­ti­on und der katho­li­schen Iden­ti­tät abso­lut ist, demon­tiert wur­de, nicht zuletzt durch Fran­zis­kus selbst.

Fran­zis­kus war auch der Papst, was nicht ver­schwie­gen wer­den soll, der eine Mit­schuld des Westens am Aus­bruch des rus­sisch-ukrai­ni­schen Krie­ges nicht ver­tusch­te, son­dern vom „zu lau­ten Bel­len der NATO“ vor der Tür Mos­kaus gespro­chen hatte.

Die Kar­di­nä­le, jene Mas­se der Pur­pur­trä­ger, die eben die­ser Fran­zis­kus mit Hoch­druck in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ernann­te, um die von ihm ange­sto­ße­nen Pro­zes­se unum­kehr­bar zu machen, wer­den sich in weni­gen Tagen zur Toten­mes­se für Fran­zis­kus auf dem Peters­platz ver­sam­meln und kurz dar­auf zu den Gene­ral­kon­gre­ga­tio­nen zusam­men­tre­ten, die dem Kon­kla­ve vor­an­ge­hen wer­den. Was fol­gen wird, ist das Kon­kla­ve, das aller Vor­aus­sicht nach der hei­li­gen Kir­che Jesu Chri­sti bis aller Vor­aus­sicht nach spä­te­stens Mit­te Mai den 267. Papst schen­ken wird.

Wie das Kon­kla­ve 2013 gezeigt hat, wird in bestimm­ten hohen Kir­chen­rän­gen viel getan, um beim „Extra omnes“ auch den Hei­li­gen Geist aus der Six­ti­ni­schen Kapel­le aus­zu­sper­ren. Die­ser wirkt jedoch, das ist die berech­tig­te Zuver­sicht eines jeden Katho­li­ken, wo und wie Er will.

Die Dia­do­chen­spie­le haben schon lan­ge begon­nen, schon bevor Fran­zis­kus Mit­te Febru­ar in die Gemel­li-Kli­nik ein­ge­lie­fert wur­de. Die Listen der soge­nann­ten Papa­bi­li wer­den seit Mona­ten her­um­ge­reicht. Fran­zis­kus wuß­te am Ende, so sehr er auch bemüht war, sein Papst­tum abzu­le­gen, zumin­dest wie ein Papst zu ster­ben, indem er nicht zurück­trat, obwohl es ihm ange­stan­den hät­te, dies zu tun, nicht sei­nem Vor­gän­ger. Er starb im Amt, wie es für einen Papst gilt, der auf Lebens­zeit gewählt ist, und er starb im Vati­kan, nicht in irgend­ei­nem Kran­ken­haus. Das mag wenig sein, wer­den man­che ange­sichts der wenig erfreu­li­chen Bilanz des Pon­ti­fi­kats befin­den, um es euphe­mi­stisch zu umschrei­ben, aber immerhin.

Die Pur­pur­trä­ger haben begon­nen, Wahl­sum­men­spie­le anzu­stel­len. Die Zah­len lie­gen auf dem Tisch: 135 Kar­di­nä­le sind im bevor­ste­hen­den Kon­kla­ve wahl­be­rech­tigt, soll­te der Ver­zicht von Kar­di­nal Becciu rechts­gül­tig sein, was anzu­neh­men ist. Soll­ten alle Papst­wäh­ler erschei­nen, sind min­de­stens 90 Stim­men für die Wahl des 267. Pap­stes not­wen­dig, um die Zwei­drit­tel-Mehr­heit zu errei­chen. Das sind mehr als je zuvor in der Kirchengeschichte.

Vie­le der Kar­di­nä­le wer­den sich erst­mals auf den Gene­ral­kon­gre­ga­tio­nen per­sön­lich sehen und ken­nen­ler­nen. Das ist ein Neben­pro­dukt der berg­o­glia­ni­schen Ernen­nungs­prak­tik. Längst nicht alle waren jedoch untä­tig. Es gibt Vor­be­rei­tun­gen auf ver­schie­de­nen Sei­ten, denn: Stirbt ein Papst, wird ein neu­er gewählt.

Die Gläu­bi­gen haben, irdisch betrach­tet, in der hei­li­gen Kir­che, die von Chri­stus hier­ar­chisch ver­faßt ist, kei­ne Stim­me im Kapi­tel der Papst­wahl. Sie haben aber ein mäch­ti­ges Mit­tel in der Hand, das Gebet. 

  • Wir haben Gott zu dan­ken, daß das 266. Pon­ti­fi­kat der Geschich­te ein Ende gefun­den hat. 
  • Wir haben Gott um Barm­her­zig­keit für den ver­schie­de­nen Papst zu bit­ten. Das per­sön­li­che Gericht hat Jor­ge Mario Berg­o­glio als 2013 erwähl­ter Stell­ver­tre­ter Chri­sti auf Erden bereits hin­ter sich.
  • Wir haben Gott um einen hei­li­gen Papst zu bit­ten, den Er Sei­ner Kir­che schen­ken möge: um einen hei­li­gen, apo­sto­li­schen, cha­ris­ma­ti­schen und mis­sio­na­ri­schen Papst, der die hei­li­ge Lit­ur­gie zele­briert und sei­ne Brü­der im Glau­ben stärkt.

Fran­zis­kus hat den Moment des per­sön­li­chen Gerichts bereits hin­ter sich, der unmit­tel­bar beim Able­ben erfolgt. Der Herr weiß alles, das Gute und das Schlech­te eines lan­gen Lebens. Möge Er alles Gute ver­gel­ten und barm­her­zig sein.

Herr, gib Fran­zis­kus die ewi­ge Ruhe,
und das ewi­ge Licht leuch­te ihm.
Laß ihn ruhen in Frie­den. Amen.

Bild: Vati­can­Me­dia (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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