Weiterer traditionsverbundener Blog wird Opfer der Zensur

Die bedrohte Meinungsfreiheit


Der traditionsverbundene Blog Chiesa e Postconcilio wurde durch die Zensur abgeschaltet.
Der traditionsverbundene Blog Chiesa e Postconcilio wurde durch die Zensur abgeschaltet.

Seit Frei­tag abend 17 Uhr ist die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Chie­sa e Post­con­ci­lio von Maria Gua­ri­ni der Zen­sur zum Opfer gefal­len. Die Platt­form Blog­spot (neu­er­dings Blog­ger), ein Dienst von Goog­le, sperr­te den Kanal auf­grund von nicht näher benann­ten angeb­li­chen „Ver­stö­ßen“ gegen die Nut­zungs­be­stim­mun­gen. Die­se wer­den in der Regel, aber fälsch­lich Gemein­schafts­re­geln genannt, als wür­de es sich um eine „demo­kra­ti­sche“ Ein­rich­tung han­deln. Die Mei­nungs­frei­heit wird zuneh­mend mit Füßen getreten. 

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Seit 15 Jah­ren beglei­tet Maria Gua­ri­ni uner­müd­lich mit gro­ßer Auf­merk­sam­keit die Ent­wick­lung in der Kir­che aus dem Blick­win­kel der Tra­di­ti­on. Der Blog­na­me weist dabei bereits die Rich­tung: „Kir­che und Nach­kon­zils­zeit“. Der Blog setzt sich vor allem mit der katho­li­schen Tra­di­ti­on und der Lit­ur­gie nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil aus­ein­an­der. Maria Gua­ri­ni, eine Exper­tin im Bereich Kom­mu­ni­ka­ti­on und neue Tech­no­lo­gien, war Direk­to­rin der 1847 gegrün­de­ten Biblio­thek des ita­lie­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mi­ni­ste­ri­ums. Sie ist aber auch stu­dier­te Theo­lo­gin und Autorin meh­re­rer Publi­ka­tio­nen über die Kon­ti­nui­tät der Kir­che und der Lit­ur­gie nach dem Zwei­ten Vati­ca­num, so z. B. von „La Chie­sa e la sua con­ti­nui­tà“ („Die Kir­che und ihre Kon­ti­nui­tät“, 2012) und „La que­stio­ne lit­ur­gi­ca“ („Die lit­ur­gi­sche Fra­ge“, 2015). Bei Chie­sa e Post­con­ci­lio bot sie zudem ande­ren Autoren eine Publikationsplattform.

Gua­ri­ni schreibt zur Abschal­tung ihres Blogs:

„Ich kann nur ver­mu­ten, daß irgend­ein nütz­li­cher Idi­ot im Dien­ste des Teu­fels, der nicht unbe­dingt ein Laie ist, eine gan­ze Rei­he von gefälsch­ten ‚Pro­fi­len‘ erstellt hat, mit denen er fal­sche Mel­dun­gen über ‚Ver­stö­ße‘ ver­schickt. Da die gesam­te Platt­form auto­ma­ti­siert ist und die Ent­schei­dun­gen von einer künst­li­chen Intel­li­genz (d. h. von einem rein pro­ba­bi­li­sti­schen Modell) getrof­fen wer­den, wird ab einem bestimm­ten Ver­hält­nis zwi­schen Mel­dun­gen und Besu­chen eine auto­ma­ti­sche Zen­sur aus­ge­löst.
Gegen eine sol­che Zen­sur kann der Blog-Admi­ni­stra­tor nichts wei­ter tun, als eine ‚Über­prü­fung‘ der Ent­schei­dung anzu­for­dern, ohne zu wis­sen, was der bean­stan­de­te Inhalt sein könn­te, und ohne über­haupt die Mög­lich­keit zu haben, Sei­ten oder Kom­men­ta­re zu ändern oder zu löschen. Eine kaf­ka­esk-orwell­sche Situa­ti­on, um es freund­lich auszudrücken.“

Der Aus­gang der „Über­prü­fung“ ist unge­wiß, zumal es kei­ne direk­ten Ansprech­part­ner gibt. Erst vor kur­zem wur­de der argen­ti­ni­sche Phi­lo­soph und Blog­ger Cami­nan­te Wan­de­rer von Zen­sur­maß­nah­men getrof­fen. Des­sen Blog wur­de nach einer gewis­sen Zeit wie­der frei­ge­ge­ben. Zwi­schen­zeit­lich hat­te Wan­de­rer bereits einen Alter­na­tiv­ka­nal eröff­net und ist, auch als Reak­ti­on auf die Zen­sur und trotz der Wie­der­zu­las­sung des ursprüng­li­chen Kanals, auf den neu­en übersiedelt.

Auch Maria Gua­ri­ni ist inzwi­schen auf den Alter­na­tiv­ka­nal Roma peren­ne (Ewi­ges Rom) ausgewichen.

Nur ein Teil der in den ver­gan­ge­nen fünf­zehn Jah­ren ver­öf­fent­lich­ten Bei­trä­ge fin­det sich auf Roma peren­ne. Aller­dings kön­nen die älte­ren Bei­trä­ge auf Archi​ve​.org ange­se­hen wer­den, wo sie bis zum 3. April gesi­chert wurden.

Dank Archi​ve​.org sind die Bei­trä­ge bis zum 3. April gesi­chert. Der letz­te Bei­trag über das phi­lo­is­la­mi­sche Phä­no­men in der Kir­che stammt von Giu­lio Meotti

Der letz­te Bei­trag von Chie­sa e Post­con­ci­lio, der von Archi​ve​.org gesi­chert wur­de, stammt von Giu­lio Meot­ti und befaßt sich mit dem selt­sa­men phi­lo­is­la­mi­schen Phä­no­men, das auf das älte­re, auf das Kon­zil zurück­ge­hen­de phi­lo­se­mi­ti­sche folgt. In wei­te­ren Fäl­len kommt es zu selt­sa­men Ver­men­gun­gen nicht-reli­giö­ser Ebe­nen mit der reli­giö­sen. Meot­ti beklagt unter ande­rem, daß den Mos­lems, die Jesus Chri­stus expli­zit als Sohn Got­tes ableh­nen, Kir­chen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, die das Haus eben des Got­tes­soh­nes sind, um das Ende der isla­mi­schen Fasten­zeit Rama­dan zu fei­ern. Meot­ti spricht vom „Rama­dan auf dem Altar. Der selt­sa­me Selbst­mord des Westens“. Dabei scheint es offen­sicht­lich, daß die um sich grei­fen­de Zen­sur zur Ein­schrän­kung der Mei­nungs­frei­heit und För­de­rung eines Ein­heits­den­kens und der „selt­sa­me Selbst­mord des Westens“ Erschei­nungs­for­men der­sel­ben Fehl­ent­wick­lung sind.

Bereits 2020 war Gua­ri­ni zum Opfer der Tech-Zen­sur gewor­den, als Face­book ihren Kanal sperr­te. Auch damals hieß es unbe­stimmt: auf­grund von angeb­li­chen „Ver­stö­ßen“ gegen die „Community“-Regeln. Die­se fik­ti­ve „Gemein­schaft“ gibt es aber nicht. Es gibt einen Anbie­ter, der über die Nut­zung sei­ner Dien­ste bestimmt. Erst nach zwei Jah­ren wur­de der Face­book-Kanal wie­der freigegeben.

Kri­tik an der Homo-Häresie

Über die Grün­de der dama­li­gen Face­book-Zen­sur und der heu­ti­gen Blog­spot-(Google-)Zensur kann auch Gua­ri­ni nur spe­ku­lie­ren. Mut­maß­lich haben kirch­li­che Homo-Akti­vi­sten einen Angriff gegen den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Blog gestar­tet. Ähn­lich ver­hielt es sich auch beim Angriff gegen den Cami­nan­te-Wan­de­rer-Blog. Cami­nan­te Wan­de­rer hat­te die Homo-Miß­brauchs-Hin­ter­grün­de offen­ge­legt, die zum Rück­tritt eines von Papst Fran­zis­kus ernann­ten Bischofs in Argen­ti­ni­en geführt hat­ten. Auch Chie­sa e Post­con­ci­lio hat wie­der­holt auf die Gefah­ren der Homo-Häre­sie und ihrer Unter­wan­de­rung der Kir­che auf­merk­sam gemacht. Die Ver­öf­fent­li­chung einer Tia­ra samt Petrus­schlüs­seln, Sym­bol des Hei­li­gen Stuhls, in den Homo-Far­ben, mit der Chie­sa e Post­con­ci­lio auf das homo­phi­le Doku­ment Fidu­cia sup­pli­cans reagier­te, fin­det in San­ta Mar­ta wenig Gegenliebe.

In ihrer Nach­richt, mit der sie die Zen­sur und den Alter­na­tiv­ka­nal mit­teil­te, schreibt Maria Guarini:

„Eine Umar­mung an alle mit Zunei­gung und Dank­bar­keit für die freund­li­chen Wor­te, haben Sie eine gute Kar­wo­che und bit­te ver­brei­ten Sie die Nach­rich­ten.
Ich bit­te Sie um das Gebet für mich und mei­ne Fami­lie. Ich tra­ge Euch alle in mei­nem Her­zen; in der Gemein­schaft der Hei­li­gen sind wir alle beim Herrn, in Cor­de Matris!
Maria Gua­ri­ni“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Blog­spot (Screen­shot)

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