
Der Appell von Bischof Athanasius Schneider an Papst Franziskus sorgt für weltweites Aufsehen. Darin fordert einer der profiliertesten Bischöfe der Welt das Kirchenoberhaupt auf, sich helfen zu lassen und die Irrtümer zu korrigieren, die sich in seinem Pontifikat ausbreiten konnten, teils durch Franziskus selbst gefördert. Diesen Appell äußerte Msgr. Schneider in einem Video-Interview mit dem US-amerikanischen Journalisten Joe McClane, das am Montag, dem 24. März, ausgestrahlt wurde (Katholisches.info berichtete). Wir veröffentlichen die vollständige Niederschrift der Aussagen von Bischof Schneider:
Joe McClane: Exzellenz, ich danke Ihnen für Ihre Zeit. Wir sind sehr froh, Sie bei uns zu haben. Wir beginnen mit der Entlassung von Papst Franziskus aus dem Krankenhaus. Was sind Ihre Gedanken dazu? Wie sehen Sie die derzeitige Situation von Papst Franziskus, insbesondere im Hinblick auf seine Gesundheit? Glauben Sie, daß er genug Kraft hat, um die Kirche weiter zu leiten?
Bischof Athanasius Schneider: Nun, das ist für die ganze Welt offensichtlich. Wir konnten seinen öffentlichen Auftritt gestern, am Sonntag, sehen. Er ist ein schwacher Mann, und es ist offensichtlich, daß er ernsthafte gesundheitliche Probleme hat, auch beim Sprechen. Das ist kein Geheimnis, wir müssen also sehr ehrlich und realistisch sein. Aber das Wichtigste ist, auch wenn eine Person Autorität hat und körperlich krank ist, aber einen klaren Verstand hat, kann sie Entscheidungen treffen. Und es scheint, daß Papst Franziskus bei Bewußtsein ist und Entscheidungen treffen kann.
Dies ist der wichtigste Aspekt für eine Person, um ihre Aufgabe fortzuführen. Wir haben auch einige Beispiele in der Geschichte gehabt, zum Beispiel Papst Gregor den Großen zu Beginn des 7. Jahrhunderts. In den letzten Jahren seines Pontifikats regierte er die Kirche praktisch vom Bett aus. Er war zwar bettlägerig, aber in seinem Geist war Papst Gregor der Große sehr klar, bis zum Ende. Körperliche Schwäche und Krankheit sind also kein Hinderungsgrund.
Wird der Papst nicht mehr reisen können? Das ist nicht seine Aufgabe. Der Papst kann auch die Zahl der Audienzen begrenzen, vor allem wenn er gute Mitarbeiter hat und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, daher kann er die Kirche leiten. Das ist die Regel.
Wir müssen also alle für Papst Franziskus beten – er ist der Papst –, wie wir für einen kranken Familienvater beten würden. Wir müssen unsere Zuneigung, unsere Ehrfurcht für ihn zum Ausdruck bringen, denn wir müssen immer die übernatürliche Vision der Kirche bewahren, nicht nur als politische, menschliche Institution, sondern auch als göttliche Institution. Und so müssen wir ständig für den Papst beten, in diesem Fall für Papst Franziskus, daß er die körperliche und geistige Kraft erhält, die er für sein Amt braucht, vor allem, daß der Herr ihm die Gnaden, die göttliche Erleuchtung schenkt, damit er die ganze Kirche stärkt.
In diesem letzten Abschnitt seines Pontifikats möge er sich selbst im Glauben stärken, das heißt, er möge ein Dokument herausgeben, das die Wahrheit des Glaubens in bezug auf die Irrtümer, die heute in der Kirche am weitesten verbreitet sind, bekräftigt, und bestimmte Verwirrungen und Zweideutigkeiten korrigiert, die in seinem Pontifikat entstanden sind und die er selbst verursacht hat, damit er die Kraft, die Demut und die Weisheit hat, bestimmte Handlungen, die er in seinem Pontifikat vorgenommen hat, bestimmte Dokumente, bestimmte Worte, mit denen er Verwirrung gestiftet oder die Klarheit des göttlichen Glaubens untergraben hat, zu korrigieren und zurückzunehmen. Daher: Das ist seine erste Aufgabe.
Möge der Herr ihm die Gnade, die Barmherzigkeit geben, daß er noch die Möglichkeit hat, einige notwendige Aspekte seines Pontifikats zu korrigieren, zu widerrufen. Auch dafür müssen wir inbrünstig beten.
Joe McClane: Ja, aber sollte er es privat oder öffentlich tun? Meinen Sie, er sollte es öffentlich tun? Wäre es akzeptabel, wenn er privat eine Erklärung abgibt oder um Vergebung bittet, dies aber nicht öffentlich macht? Oder muß er es öffentlich tun?
Bischof Athanasius Schneider: Privat ist natürlich nicht genug, denn er hat diese Taten begangen und diese Worte gesagt und Dokumente veröffentlicht, die öffentlich waren. Und er ist eine öffentliche Person. Das ist seine Pflicht. Natürlich muß er zuerst Buße tun, in seinem Herzen, in seinem Gewissen vor Gott um Vergebung bitten. Aber dazu gehört notwendigerweise ein öffentlicher Akt, eine öffentliche Erklärung.
Er kann einige gute Kardinäle in Rom, einige gute Berater, bitten, ihm zu helfen. Warum nicht? Das ist die Aufgabe von guten Theologen, guten Kardinälen in der Kirche. Das ist irgendwie eine gute synodale Methode für den Papst oder die Bischöfe, weise Personen um Rat zu fragen, treue Leute, die dem katholischen Glauben verpflichtet sind. Wünschen wir dies also auch Papst Franziskus und erbitten wir diese Gnaden für ihn.
Joe McClane: Lassen Sie uns über das nächste Konklave sprechen. Wir haben keine Ahnung, wann es stattfinden wird, und wir beten auch nicht, daß es bald kommt. Aber dennoch wird es eines Tages ein neues Konklave geben. Was für ein Mann sollte Ihrer Meinung nach das nächste Mal auf dem Balkon erscheinen?
Bischof Athanasius Schneider: Nun, es sollte ein Mann sein, der, wie man so schön sagt, seine Aufgabe erfüllt, und seine Hauptaufgabe ist, wie sein Name lautet, der Stellvertreter Christi zu sein. Stellen Sie sich vor, so ein Titel, Stellvertreter Christi, ein stellvertretender Hirte des Guten Hirten, Jesus Christus, und ein Nachfolger des Apostels Petrus. Ein Papst muß also natürlich immer Jesus Christus vor Augen haben, der die Wahrheit selbst ist und der sein Leben, sein Zeugnis für die Wahrheit gegeben hat.
Das muß der Papst sein, ein guter Verwalter, der einen Schatz verwaltet, der nicht ihm gehört, sondern Christus. Zudem gab Petrus, der erste Papst, sein Leben hin, um für die Wahrheit Christi und für Christus Zeugnis abzulegen. Und alle anderen Päpste, die Nachfolger Petri, die große Mehrheit, haben ihr Leben hingegeben, sowohl als Märtyrer als auch als Bekenner, um die Wahrheit Christi, die geoffenbarte Wahrheit, zu bewahren, zu verteidigen und weiterzugeben.
Der nächste Papst muß also dieser treue Verwalter, dieser treue Diener Christi sein, nicht vom Geist dieser Welt, nicht von der Mode dieser Welt, sondern er muß allein die Ewigkeit vor Augen haben, die Wahrheit, die Christus ist, seine Aufgabe ist es, Verwalter zu sein, die Kirche im Glauben zu stärken, und bereit zu sein, verfolgt zu werden, angegriffen zu werden, sogar gemartert zu werden. Er sollte dieses Bewußtsein haben.
Und dann, das ist natürlich das erste, was ein Papst sein muß, er soll ein wahrer Liebhaber, ein Verteidiger der Wahrheit, des göttlichen katholischen Glaubens, seiner Schafe sein, wie ein guter Hirte. Dann muß er natürlich ein Mann Gottes sein, ein Mann des Gebets, ein Mann, der intensiv mit Gott lebt, mit Christus als sein Stellvertreter. So soll er ein Beispiel geben wie ein guter Hirte.
Joe McClane: Meinen Sie, er sollte einen starken Charakter haben, denn als außenstehender Beobachter, der den Vatikan betrachtet, wie ich es im Moment bin, bezweifle ich, daß Papst Franziskus in seinem derzeitigen Gesundheitszustand bestimmte Personen, bestimmte Männer in der Hierarchie im Vatikan kontrollieren kann. Er verfügt nicht mehr über die körperlichen Fähigkeiten, die er braucht, um stark zu sein und alle unter Kontrolle zu halten. Und jetzt sind es die Kardinäle, die mit der Macht spielen, die Lobbyarbeit betreiben und Abmachungen treffen können, und der Papst ist schwach und nicht in der Lage, damit umzugehen. Glauben Sie, daß der nächste Mann, der Papst wird, einen starken Charakter haben muß, um mit der konkupiszenten Natur der Kardinäle und der Mitglieder der Dikasterien und solchen Dingen umgehen zu können, um sie unter Kontrolle zu halten? Oder kann er ein ruhiger und frommer Mann sein?
Bischof Athanasius Schneider: Ich denke, daß ein Papst als eine der wichtigsten Eigenschaften die Besonnenheit und die Kraft haben muß, selbst zu entscheiden. Das ist sehr wichtig. Er muß in seinen Entscheidungen stark und besonnen sein.
Joe McClane: Nehmen wir das beste Ergebnis an und wir sehen im nächsten Konklave einen wirklich großen und gefestigten Mann auf dem Balkon, der Jesus Christus liebt, der der heiligen Mutter Kirche treu ist und für den Glauben brennt. Was sollte er tun, um einige der großen Probleme, die wir in diesem Pontifikat hatten, in dem wir uns jetzt befinden, umzukehren? Was genau sollte er tun, um Amoris laetitia, Fiducia supplicans, Traditionis custodes und die zahllosen anderen Probleme, die wir hatten, rückgängig zu machen? Sollte er eine Synode einberufen? Braucht es ein weiteres Konzil? Kann er als Stellvertreter Christi auf Erden das einfach diktieren? Wie sollte das vor sich gehen?
Bischof Athanasius Schneider: Ich denke zuallererst, daß der Papst, der nächste Papst – wenn Papst Franziskus dies nicht tut, bevor er aus diesem Leben scheidet –, dann Berichtigungen und Rücknahmen von sehr zweideutigen und fehlerhaften Dokumenten und Akten des Pontifikats von Papst Franziskus vornehmen sollte. Konkret sollte ein Papst entscheiden – er muß keine Synode einberufen. Das ist seine erste Aufgabe, seine persönliche Aufgabe als Stellvertreter Christi, oberster Lehrer der Kirche, zunächst ein Glaubensbekenntnis abzulegen, in dem er die wichtigsten und am meisten verbreiteten Irrtümer unserer Zeit berichtigt.
Konkret würde ich sagen, in drei Bereichen oder Themen. Das erste Thema ist die eindeutige und kristallklare Bekräftigung der Einzigartigkeit Jesu Christi als des einzigen Erlösers der Menschheit und der katholischen Kirche, und keiner anderen Religion, als des einzigen Weges zum Heil, und daß andere Religionen dem Willen Gottes widersprechen und Gott nicht wohlgefällig sind. Das muß also glasklar gesagt werden.
Und dann der Bereich der menschlichen Sexualität. Die göttlich festgelegte Ordnung der menschlichen Sexualität muß also auch kristallklar sein, was die Unauflöslichkeit der Ehe betrifft, was den in sich bösen Charakter sexueller Handlungen außerhalb einer gültigen Ehe betrifft, und vor allem, was den inhärent bösen Charakter homosexueller Handlungen und des homosexuellen Lebensstils betrifft. Und dann auch, daß all diese sogenannten LGBT-Gemeinschaften, wie sie sich selbst nennen, eindeutig korrigiert werden müssen in dem Sinne, daß, wenn diese Bewegungen und Organisationen und Gemeinschaften den Zustand fördern, in dem homosexuelle Handlungen und der homosexuelle Lebensstil erlaubt sind, und diese propagieren, sie als im Widerspruch zur göttlichen Offenbarung stehend verurteilt werden müssen. Sie sind nicht einmal christliche Gemeinschaften. Auch das muß gesagt werden.
Und auch einige Handlungen, wie z. B. daß Papst Franziskus leider den argentinischen Bischöfen in Buenos Aires erlaubt hat, Geschiedenen, die in einer neuen Verbindung leben, den Zugang zur Heiligen Kommunion zu ermöglichen. Dieser Akt des Papstes muß ausdrücklich zurückgenommen werden,.
Daher muß das gesamte Dokument Fiducia supplicans, das eine Haarspalterei ist, wirklich eine Verwirrung und in gewisser Weise eine Blasphemie ist, vollständig zurückgezogen werden. Das ist blasphemisch. Das ist skandalös. Ich wiederhole, das ist reine Sophisterei. Dieses Dokument ist eine Schande für die ganze Kirche. Und es ist gegen das wahre geistige Wohl der Menschen, die unter der gleichgeschlechtlichen Anziehung dieser homosexuellen Ehefrauen und Konkubinen leiden. Das ist nicht zu ihrem Besten. Ganz im Gegenteil. Es ist schädlich für sie, einen Segen zu erhalten. Wir müssen diesen Menschen auf wahrhaft geistliche Weise helfen, diese Gefahren für ihr ewiges Heil zu überwinden.
Und dann auch das Abu-Dhabi-Dokument über die Brüderlichkeit der Menschen, mit dem Satz, daß es Gottes Wille sei, daß es eine Vielfalt von vielen Religionen gibt, wie auch eine Vielfalt der Geschlechter, der Kulturen und der Sprachen. Das muß eindeutig zurückgenommen werden.
Und dann auch die sogenannten synodalen Methoden und Prozesse, die mit der neu ausgerufenen sogenannten synodalen Versammlung oder Kirchenversammlung im Gange sind, was eine Verwirrung ist, eine Art Methode, die typisch für protestantische Gemeinschaften ist, die nicht hierarchisch strukturiert sind, nicht wie die katholische Kirche eine göttlich festgelegte Hierarchie in der Leitung und Lehre der Kirche haben. Diese sogenannten synodalen Fragen, Treffen und Versammlungen untergraben eindeutig die göttlich festgelegte Struktur der Kirche. Bei diesen schönen Namen handelt es sich nur um einen Trick, um die Struktur und das Leben der katholischen Kirche zu protestantisieren.
Das müssen wir ganz klar verbieten, das muß der nächste Papst ganz klar verbieten, und sagen, anstelle dieser synodalen Versammlungen sollen Versammlungen stattfinden, um die katholische Identität zu verkünden. Veranstaltet Treffen, um den Triumph der katholischen Kirche zu verkünden.
Treffen, Versammlungen durchführen, auch weltweit, um die Schönheit der katholischen Kirche zu verkünden und die Schönheit der katholischen Liturgie zu zeigen, auch der traditionellen Liturgie, und all die Schätze, die wir haben, um all die Schätze der Kirche zu zeigen, die Heiligen, die Märtyrer, und natürlich auch die Nächstenliebe. All das zusammen. Und das muß vom nächsten Papst bekräftigt werden, damit der katholische Glaube und Christus, die Wahrheit, und Christus, der König, wieder als Sein Triumph verkündet werden.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Youtoube/Joe McClane (Screenshot)
Eine „Geisterdiskussion“ alles in allem. Bischof Schneider hat in allem recht, aber es gibt keinen Adressaten für seinen Anruf. Derjenige, dem sein Appell gilt, ist ein Geisterfahrer, ein Nicht-Papst wie auch die ungültige Wahl am 13.03.2013, dieser Betrug sondersgleichen.
Warum hat man Angst den gordischen Knoten zu durchhauen? Warum scheut man sich 1+1 zusammenzuzählen? Warum unterstützt man diese Lügenmafia von Bergoglio und seinesgleichen?