
Die unverhohlene Unterstützung des Priesterkünstlers und Mißbrauchstäters Marko Ivan Rupnik durch den Vatikan geht weiter. Das Fest des heiligen Joseph naht und Vatican News, die Nachrichtenplattform des Kommunikationsdikasteriums, illustriert in seinem liturgischen Kalender dieses Datum mit einem Werk von Rupnik.
Was nicht nur den Opfern ein Ärgernis ist, findet sich nicht auf der deutschen Seite von Vatican News, allerdings deshalb, weil man sich dort die Mühe eines liturgischen Kalenders erst gar nicht antut. Dieser findet sich aber auf anderen Sprachschienen, so der italienischen, spanischen, französischen und englischen Seite von Vatican News.
Dabei war es bereits vor einem Jahr zu einer Polemik in der Sache gekommen. Paolo Ruffini, der Präfekt des Kommunikationsdikasteriums, war direkt gefragt worden, warum seine Behörde einen solchen Mangel an Sensibilität gegenüber den Mißbrauchsopfern demonstriere, indem Vatican News in seinem liturgischen Kalender mehrere Feste und Feierlichkeiten mit Werken des Mißbrauchstäters Marko Ivan Rupnik schmückt.
Obwohl der Vatikan unter Papst Franziskus allgemein im Sinne der politischen Korrektheit sich „hochsensibel“ gibt, man denke an die voreiligen Schuldeingeständnisse gegenüber den Indianern Kanadas, die willfährige Übernahme der Migranten‑, Klima- und Corona-Agenda, beweist er hier einen völligen Mangel an Sensibilität. Offensichtlich endet die Sensibilität, wenn der Mißbrauchstäter ein Freund des Papstes ist.
Welche Vorwürfe soll man jedoch den Untergebenen machen, wenn ihr oberster Vorgesetzter, Franziskus selbst, nach wie vor Rupnik-Werke in seinem Arbeitszimmer hängen hat und sich bei Interviews und Fototerminen gerne so positioniert, daß diese sichtbar ins Bild kommen.
Ein Papst der Gesten wie Franziskus weiß, was er tut, weil er genau auf solche Details großen Wert legt. Wenn Vatican News also noch immer daran festhält, Festtage im Kalender mit Rupnik-Werken zu illustrieren, ist darin ein demonstrativer Akt zu sehen, daß Santa Marta nicht daran denkt, den schwer belasteten Künstlerpriester fallenzulassen.
Diese Tatsache bestätigt die großzügige Förderung durch den ehemaligen Generalvikar von Papst Franziskus und seinen heutigen Großpönitentiar, Rupnik und seiner Künstlerkommune unweit von Rom ein neues Refugium, eine neue Zentrale und eine neue Werkstatt zu schaffen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican News (Screenshot)
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