
Der argentinische Blogger Caminante Wanderer entlarvte den Bischof von San Rafael in Argentinien als homosexuellen Mißbrauchstäter. Hatte Papst Franziskus nicht „Nulltoleranz“ versprochen? Das tat er, sogar mit großem Gesten-Theater. Zugleich klammerte er den Homo-Mißbrauch kategorisch aus. Dieser betrifft aber mindestens 80 Prozent aller Mißbrauchsfälle durch Kleriker. Wie ernst hat es Franziskus also je mit der Mißbrauchsbekämpfung gemeint? Gaukelte er der Welt nur etwas vor, deren Mainstream sich bereitwillig etwas vorgaukeln ließ, da derselbe Mainstream zeitgleich die Homosexualität idolisierte? Tatsache ist, daß der nun im Sterben liegende Papst eine Hofgarde um sich versammelte, deren homosexuelle Vorlieben notorisch sind. Die Zukunft wird zeigen, was diese Widersprüche auch über die Person Jorge Mario Bergoglio aussagen, aber der Kirche und der Welt verschwiegen wurden.
Wegen der Enthüllung wurde der Blog von Caminante Wanderer gesperrt. Er eröffnete sofort einen neuen Blog auf einem anderen Server. Lesen sie seine jüngste Analyse über den Episkopat in Argentinien. Was über Franziskus gesagt wird, dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit auch andere Länder betreffen. Das wirkliche Ausmaß, vielleicht sogar der Versuch einer feindlichen Übernahme, wird sich erst nach seinem Tod zeigen.
Im argentinischen Episkopat braut sich ein Sturm zusammen
Von Caminante Wanderer*
Der argentinische Episkopat, der dazu neigt, sich selbst zu schützen, hat das offizielle Eingeständnis der wahren Gründe, die Bischof Carlos Domínguez dazu veranlaßt haben, sein Amt niederzulegen, sicher nicht gerne gesehen. Sie wollten, unterstützt von einer Gruppe ehrgeiziger Kleriker, daß die Sache in aller Stille über die Bühne geht und daß ihr in Ungnade gefallener Mitbruder mit einem blauen Auge davonkommt. Aber wir von diesem Blog aus haben unser Bestes getan, um sicherzustellen, daß dies nicht geschieht, und wir wurden erneut mit einem Fall von Vertuschung konfrontiert.
Irgendein Bischof oder Kleriker meldete meinen Blog im Geiste der Zensur an Blogger, weil dieser angeblich gegen die Gemeinschaftsstandards verstieß. Und Blogger, der Server, auf dem mein Blog gehostet wird, hat uns gesperrt, um den Wahrheitsgehalt der Beschwerde zu untersuchen. Das Verfahren wird einige Tage dauern, aber wie auch immer es ausgeht, ich werde weiterhin auf dieser neuen Website schreiben, die viel einfacher zu handhaben ist als die alte.
Aber warum greifen sie auf das Mittel der Zensur zurück? Dazu fallen mir einige Gedanken ein. Erstens: Diese Leute – und ich meine die bischöfliche Kaste – „sehen es nicht“. Und damit meine ich, daß es eine Sache war, vor zehn oder fünfzehn Jahren einen Beitrag oder eine Veröffentlichung anzuprangern, und eine ganz andere, dies jetzt zu tun. Damals war es sehr schwierig, die Leser auf die neue Adresse hinzuweisen, wenn der Autor beschloß, den Blog wieder aufzunehmen. Heutzutage ist das sehr einfach, denn es gibt X, das nicht nur einen großen Teil der Leser in Echtzeit über die Neuigkeiten informiert, sondern auch viele weitere hinzugewinnt. So ist es mir ergangen, der ich ein stillgelegtes Konto hatte und nun täglich Hunderte von Followern hinzugewinne.
Die Denunziation, also die Zensur, funktioniert nicht mehr so leicht wie früher. Sie haben den Index und die Inquisition abgeschafft. Sie sprechen von Parrhesie und Synodalität. Wie können sie dann die Laien zensieren, die die Kirche lieben und vor dem Prozeß der inneren Zerstörung warnen, dem die Kirche seit Jahrzehnten unterworfen ist?
Dieser absurde und nicht zielführende Akt der Zensur hat nichts anderes getan, als das „Prinzip der Offenbarung“ zu bestätigen, und ich bitte um Entschuldigung für das Vokabular von Präsident Milei, das ich hier verwende. Wir müssen fair sein und anerkennen, daß die Priester der Kurie von San Rafael gut gehandelt haben. Der Ermittler im Fall hat seine Aufgabe mit Bravour erfüllt, und der Sprecher des Bischofs mußte unzählige Male für den degenerierten Bischof eintreten und damit jonglieren, was er zu einem bestimmten Zeitpunkt sagen sollte und konnte. Aber es wurde beschlossen, den Fall zu vertuschen, was meiner Meinung nach ein großer Fehler war. Jeder halbwegs intelligente Mensch hätte ahnen können, daß etwas Ernstes passiert war: Carlos Maria Domínguez OAR, der Bischof von San Rafael, wurde vom Nuntius einbestellt und nahm nicht am Patronatsfest seiner Diözese teil. Einige Stunden nach der Begegnung mit dem Nuntius gab er am 13. Februar ein kurzes Kommuniqué heraus, in dem er seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen erklärte, und am nächsten Tag sagte der Sprecher des Bischofs, er sei bereits in Rom. Kurzum: Domínguez floh, ohne auch nur seine Bettgenossen mitzunehmen. Ist dieses Verhalten normal für jemanden, der aus „persönlichen Gründen“ zurücktritt?
Die Wahrheit wurde einigen von uns schnell bekannt, und wir waren uns einig in dem Entschluß, daß dieses Mal nicht wieder so sein wird, daß das Schweigen die Sünden des Schuldigen zum Hohn seiner Opfer, seiner Gläubigen und der Justiz zudecken würde – und die Kaste der „Keuschen“ ihr Gelage fortsetzen könnte. Schließlich war der Druck zu groß (nicht nur ich wußte, was geschehen war), und so mußten sie die Wahrheit zugeben.
Aber es gibt ein tieferes Problem, mit dem wir uns befassen müssen, und es ist eine Situation, die sich schon seit Jahrzehnten hinzieht. Die argentinischen Bischöfe sind nervös und beunruhigt, weil sie wissen, daß der Fall Domínguez die Entstehung eines großen Sturms ermöglicht hat, der bisher völlig undenkbar war und der auf sie zukommt. Werfen wir einen Blick auf einige Indizien:
Papst Franziskus liegt im Sterben
1. Papst Franziskus liegt im Sterben, und mit ihm stirbt der Schutz, den diese Kaste in Rom hatte, um alle ihre Untaten zu decken. Im Vatikan hat Bergoglio ein Heer von Gestalten mit vielen Leichen im Keller um sich gesammelt, die sich der stillschweigenden „Aufarbeitung“ von Skandalen widmeten, in die seine Freunde verwickelt waren:
- Kardinal Kevin Farrell, Sekretär des ehemaligen Kardinals McCarrick, mit dem er jahrzehntelang zusammenlebte und der seltsamerweise nie etwas gesehen haben will; Kardinal Tucho Fernández, ein Pornograph seit seiner priesterlichen Jugend (und wir alle wissen, daß „aus der Fülle des Herzens die Lippen sprechen“);
- Msgr. Edgar Peña Parra, dritter in der vatikanischen Hierarchie, der schon in seiner Zeit im Priesterseminar wegen homosexueller Praktiken angeklagt wurde;
- Don Fabian Pedacchio, Offizial des Bischofsdikasteriums, und viele weitere bekannte und unbekannte mehr. Ich habe keinen Zweifel daran, daß diese Beschützer wenige Monate nach dem Amtsantritt des neuen Papstes weggefegt werden.
Wir befinden uns in einem epochalen Wandel
2. Wir befinden uns inmitten eines epochalen Wandels. Die Wahlen am vergangenen Sonntag in der Bundesrepublik Deutschland werden Veränderungen mit sich bringen, die noch vor wenigen Monaten undenkbar waren. Keine Rede mehr von wahlloser Einwanderung und Klimawandel. Das ist die neue Doxa [Meinung], die sich schnell in der gesamten westlichen Welt durchsetzen wird. Mit anderen Worten: kein bergoglianischer Diskurs mehr.
Auch darin war Bergoglio klug: zu sterben, als sein Pontifikat inhalts- und sinnentleert war.
Der nächste Papst, wer auch immer er sein wird, wird alles andere als bergoglianisch sein. Die Welt hat sich verändert – ob zum Guten oder zum Schlechten, werden wir sehen – und die Kirche wird sich ebenfalls verändern müssen. Und genau aus diesem Grund wird jeder fortschrittliche Diskurs, einschließlich des Verständnisses und der Barmherzigkeit für aktive Homosexuelle innerhalb und außerhalb der Reihen des Klerus, zumindest abgeschwächt werden, wenn nicht sogar ganz verschwinden.
Aber was hat das mit den argentinischen Bischöfen zu tun? Um dies zu verstehen, sei an den Fall von Juan Carlos Maccarone, Erzbischof von Santiago del Estero, erinnert, der 2005 beim Sex mit seinem Chauffeur gefilmt wurde, was ihn zum Rücktritt zwang. Bei dieser Gelegenheit gab das Exekutivkomitee der Bischofskonferenz eine Erklärung ab, in der es dem ehemaligen Bischof von Santiago del Estero seine „Dankbarkeit“ für seine Arbeit in dieser Diözese „im Dienste der Armen und derer, deren Leben und Glaube bedroht sind“, aussprach und seine „Zuneigung, sein Verständnis und sein Gebet“ zum Ausdruck brachte. Die Erklärung trug die Unterschrift des Kardinals von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio. Es gab in der Erklärung nicht die geringste Kritik oder Bemerkung zum verwerflichen Verhalten des Prälaten: nur Dank und Verständnis. Und Maccarone sagte in einem sehr kurzen Interview, das er einige Zeit später gab, etwas Erschütterndes: „Alle wußten, wie ich war und welche Fehler ich hatte, als sie mich zum Bischof auserkoren“. Wer war damit gemeint, wer wußte das? Die argentinischen Bischöfe, seine „Brüder im Episkopat“. Warum haben sie dann die Nuntiatur nicht vor den Lastern des damaligen Don Maccarone gewarnt, als sie für die Bischofsernennung sondierte? Warum haben sie ihn auf einen wichtigen Sitz wie Santiago del Estero befördert? Warum haben sie im Kommuniqué der Argentinischen Bischofskonferenz nicht die geringste Anspielung auf die Schwere seiner Handlungen gemacht? Die Antwort erschließt sich von selbst.
Aber gehen wir noch weiter. Bischof Gustavo Zanchetta war nicht nur einer der ersten argentinischen Bischöfe, die von Papst Franziskus ernannt wurden, sondern er war jahrzehntelang sein geistlicher Begleiter und Schützling. Es ist unmöglich, daß Bergoglio nichts von Zanchettas Schwäche für kleine Jungs, ob sie nun Seminaristen waren oder nicht, und für pornografische Seiten wußte. Wie wir bereits gesagt haben, fängt niemand von heute auf morgen an, Teenager zu befummeln. Es geht um Gewohnheiten, die über Jahre hinweg gewachsen sind. Es geht um das Fehlen der Tugend der Keuschheit. Und so war es auch bei Bischof Carlos Dominguez, den Bergoglio aus seiner Zeit als Provinzial der Augustiner-Rekollekten kannte.
Wenn Papst Franziskus zwei Priester mit schwerwiegenden unmoralischen Gewohnheiten ernannt hat und vermutlich im Voraus über die Gewohnheiten seiner Auserwählten Bescheid wußte, könnte er dann auch andere mit denselben Problemen ernannt haben, die uns unbekannt sind und die dennoch heute in argentinischen Kirchen sitzen? Und auch sonst wo? Wenn die argentinischen Bischöfe angesichts der Ernennungen von Maccarone, Zanchetta und Domínguez geschwiegen haben, warum sollten sie dann nicht auch in anderen Fällen geschwiegen haben? Wie viele Mitren werden noch mit demselben Blut befleckt werden?
Wird die Omertà aufrechterhalten werden, wenn der Pate tot ist?
Wie lange wird der Klerus – die guten Priester sind in Argentinien in der Mehrheit – die Schande ertragen, der sie von ihren Oberhirten ausgesetzt sind, und die Verschlimmerung, die sie der Kirche zufügen? Wie lange wird es dauern, bis sie anfangen, sich zu äußern? Ich glaube, sie haben bereits damit begonnen. Infobae kommentierte vergangene Woche ausführlich den Fall Domínguez: „Infobae hatte Zugang zu der Aussage eines der Opfer vor dem kirchlichen Richter des interdiözesanen Gerichts von Mendoza“. Es gibt nur eine Möglichkeit, wie der Journalist Zugang zu diesen Aussagen gehabt haben kann: Ein Priester dieses Gerichts hat sie an ihn weitergegeben.
Ich habe den schmerzlichen Verdacht, daß wir in den kommenden Monaten, mit einem neuen Papst und einem neuen Wind in der Welt, noch mehr ekelhafte und schreckliche Nachrichten hören werden, wie die, die wir vor ein paar Wochen gehört haben. Die Infektion, die den Körper der Kirche zersetzt, muß ein für alle Mal beseitigt werden.
*Caminante Wanderer, argentinischer Blogger und Philosoph
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
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