
Papst Franziskus wurde heute morgen nach den Audienzen, die er gewährt hatte, in die Universitätsklinik Agostino Gemelli eingeliefert. Grund dafür sind einige diagnostische Untersuchungen und die Behandlung seiner Bronchitis, die seit längerem andauert, wie das vatikanische Presseamt bekanntgab.
Franziskus gewährte auch am heutigen Morgen die Audienzen in Santa Marta und nicht im Apostolischen Palast. Bereits in der vergangenen Woche hatte er aufgrund seiner Erkältung diesen Ortswechsel vollzogen.
Empfangen wurde heute zunächst Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung. Präfekt des Dikasteriums ist seit 2022 Franziskus selbst, ohne daß sich dies bisher auf irgendeine Weise niedergeschlagen hätte.
Dann wurde Robert Fico, der Ministerpräsident der Slowakei, empfangen. Fico lenkt sein Land eigenständig und befindet sich nicht auf dem Kurs der EU-Kommission. Der Ministerpräsident wurde im Frühjahr 2024 Opfer eines Mordversuchs, bei dem schwer verletzt wurde. Der Attentäter begründete seine Tat mit der fehlenden militärischen Unterstützung der Ukraine gegen Rußland.
Gleich anschließend wurde wie ein politischer Kontrapunkt Mark Thompson, der Vorstandsvorsitzende des US-amerikanischen Fernsehsenders CNN, empfangen. Der Sender gehört zu den schärfsten Gegnern von US-Präsident Donald Trump. Dieser ist dabei, mit der Zerschlagung der US-Agentur USAID ein globales Netz von Medien und Journalisten zu enttarnen, die von der US-Regierung Biden gekauft wurden, um eine bestimmte Agenda der Abtreibung, Homosexualität, Gender-Ideologie und Klimareligion zu fördern sowie gegenteilige Meinungen zu unterdrücken und zu bekämpfen. Sollte Trump die Liste veröffentlichen, kommt es im Medienbereich zum Karriereende bekannter Medienmacher und vor allem zu einer ungeahnten Glaubwürdigkeitskrise für den Mainstream.
Schließlich empfing Franziskus Vertreter der puertoricanischen Stiftung Gaudium et Spes.
Die letzte Audienz wurde Marco Impagliazzo gewährt, dem Vorsitzenden der Gemeinschaft von Sant’Egidio, einer progressiven neuen Gemeinschaft, die für ihre Paralleldiplomatie bekannt ist, die sie dem Vatikan zur Verfügung stellt.
Die Bronchitis plagt Franziskus schon seit bald zwei Wochen. Erstmals wurde am 5. Februar offiziell darüber gesprochen, nachdem das Kirchenoberhaupt die Verlesung seiner Katechese bei der Generalaudienz abgebrochen hatte.
Der Terminplan von Franziskus wurde nun bis zum kommenden Montag gestrichen, darunter auch die für morgen vorgesehene Audienz zum Heiligen Jahr für die Künstler und die Welt der Kultur. Für diese Kategorie wollte Franziskus am kommenden Sonntag die Messe zelebrieren bzw. dieser „vorstehen“, wie es neuerdings heißt.
Die Zelebration wird Kardinal José Tolentino de Mendonça, der Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Bildung, übernehmen. Die für Montag vorgesehene Begegnung von Franziskus mit Schauspielern und Künstlern in den Filmstudios von Cinecittà wurde ganz abgesagt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
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