Über dem vatikanischen Pensionsfonds hängen dunkle Wolken. Der Fondo Pensioni Vaticani (FPV) muß dringend neu geordnet werden, sonst sind die Pensionen der heutigen Angestellten des Kirchenstaates nicht mehr gesichert. Die Probleme waren zum Medienthema geworden. Schließlich zog Papst Franziskus die Konsequenzen und entließ den bisherigen FPV-Chef Norbert Rollinger.
Der Luxemburger Katholik ist ein ausgewiesener Versicherungsexperte. Seit 2017 ist er Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung und seit 2022 nebenberuflich auch Vorsitzender des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) in Berlin und damit der oberste Lobbyist der Branche. Dennoch bleibt der vatikanische Pensionsfonds nach Rollingers Abgang als Sanierungsfall zurück.
Zu seinem Nachfolger ernannte Franziskus den aus Irland gebürtigen US-amerikanischen Kurienkardinal Kevin Farrell, der als Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben und als Kardinalkämmerer als Schwergewicht im Umfeld des Papstes gilt. Dennoch ist die Entscheidung ungewöhnlich, da Franziskus in Aufgabenbereichen, die nicht geistlicher Natur sind, vermehrt auf Laien und auch Frauen setzt. Es muß richtig Feuer auf dem Dach sein.
Einschneidende Maßnahmen sind im Gespräch, doch davon wollen die Angestellten nichts wissen: „Wir haben schon gegeben“, heißt es von deren Vertretung.
In Deutschland geriet Rollinger in die Kritik, weil die R+V Versicherungsgruppe der Vermieter der Praxisräume für das berüchtigte Abtreibungszentrum der gebürtigen Niederländerin Gabie Raven in Dortmund ist. Eigentümerin des Gebäudes ist innerhalb der R+V Versicherungsgruppe die R+V Pensionsversicherung. Rollinger ist nicht nur Chef der Gesamtgruppe des Versicherungsunternehmens, sondern ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der R+V Pensionsversicherung. Obwohl die R+V und Rollinger darauf aufmerksam gemacht wurden, was in den Räumlichkeiten geschieht, wurden keine Konsequenzen gezogen. Das Abtreibungszentrum befindet sich weiterhin an Ort und Stelle und setzt das Töten ungeborener Kinder am Fließband fort.
Der Lebensrechtler Karl Noswitz schreibt bei Kindermord.de zur R+V Pensionsversicherung: „Sie legt Betriebsrentenbeiträge für Mitarbeiter der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken an – unter anderem in der Immobilie in Dortmund, in der Gabie Raven ihre Abtreibungsklinik betreibt“. An diese Genossenschaftliche FinanzGruppe ist auch die Pax-Bank der katholischen Kirche angeschlossen. Die Bank wirbt mit hohen ethischen Standards um Kunden, unter anderem mit der Versicherung, nicht in das Geschäft mit dem Tod durch Abtreibung verwickelt zu sein. Die Wirklichkeit sieht offenbar anders aus, wie die Verstrickung mit der Dortmunder Immobilie zeigt.
Der Mainstream faßt Raven mit Samthandschuhen an. Etliche Artikel sind eine kaum getarnte Werbung für die Niederländerin und die Abtreibungsindustrie. Abtreiber, die den Tod bringen, werden zu „Helden“ stilisiert. Raven selbst sagte den Ruhr Nachrichten vor kurzem, daß sie ihren Beruf „liebt“. Mit anderen Worten: Sie liebt das Töten. Perversion kennt bekanntlich keine Grenzen. Genau das ist die „Kultur des Todes“, von der Johannes Paul II. sprach.
Raven betreibt in den Niederlanden zwei Tötungszentralen, in denen jedes Jahr mehr als 6000 Babys getötet werden. Ende 2022 expandierte sie mit ihrem Geschäft über die Grenze nach Nordrhein-Westfalen. In Dortmund befindet sich ihre dritte Zentrale. Kindermord als internationales Geschäftsmodell.
Anstatt den Mietvertrag zu kündigen, gehen Rollinger und die R+V gegen den Lebensrechtler Karl Noswitz vor, der die Sache ans Licht gebracht hatte. Will man ein unmoralisches Geschäft machen und eine weiße Weste behalten?
Noswitz enthüllte bereits in der Vergangenheit unerwartet Verstrickungen mit der Abtreibungsindustrie. Zum aktuellen Fall gab er bekannt:
„Norbert Rollinger war gegen mich mit allerlei juristischen Tricks vorgegangen, um meine Berichterstattung über sein Doppelleben zu behindern. Und das Schlimmste dabei: Er bekam vorläufig bei Gericht damit sogar noch Recht.“
Rollinger beklagte vor Gericht, daß durch die Enthüllungen von Noswitz sein soziales Ansehen gefährdet sei. Würde der oberste Versicherer-Lobbyist Deutschlands den Mietvertrag aufkündigen, dann würde er an Ansehen steigen. Doch bisher scheint nur ein Grundsatz zu gelten: Pecunia non olet. Gilt das auch für die Pax-Bank?
Rollinger erwirkte eine Ordnungshaft gegen Noswitz. Dieser schreibt dazu: „Die Nachricht über meinen Haftantritt schlug hohe Wellen, die bis nach Rom schwappten. Das brachte das Faß offenbar zum Überlaufen.“ Der Lebensrechtler weiter:
„Dieses Leid bin ich gerne bereit zu tragen, denn mein Einsatz hatte Erfolg.“
Allerdings steht Noswitz vor dem finanziellen Ruin. Er erhielt inzwischen „Pfändungen von Rollinger und seiner R+V über 2.577 Euro, die ich bezahlen muß.“
Weil er das Geld nicht hat, sandte der Lebensrechtler einen Hilferuf ab: „Bitte helfen Sie mir in dieser existenzgefährdenden Notlage. Bitte überweisen Sie mir eine Spende auf das Konto der Marienbuchhandlung mit der IBAN DE66 3705 0198 1930 2801 18 unter dem Verwendungszweck ‚Spende für Karl Noswitz‘.“
Noswitz schreibt dazu: „Auch viele kleine Spenden können mich retten und damit sicherstellen, dass ich mich auch weiterhin für das unveräußerliche Lebensrecht aller Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod einsetzen kann. Schon im Voraus ein herzliches Vergelt‘s Gott!“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Kindermord.de (Screenshot)