Der vatikanische Pensionsfonds und eine Dortmunder Abtreibungszentrale

Das Geschäft mit dem Tod


Norbert Rollinger mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz 2019
Norbert Rollinger mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz 2019

Über dem vati­ka­ni­schen Pen­si­ons­fonds hän­gen dunk­le Wol­ken. Der Fon­do Pen­sio­ni Vati­ca­ni (FPV) muß drin­gend neu geord­net wer­den, sonst sind die Pen­sio­nen der heu­ti­gen Ange­stell­ten des Kir­chen­staa­tes nicht mehr gesi­chert. Die Pro­ble­me waren zum Medi­en­the­ma gewor­den. Schließ­lich zog Papst Fran­zis­kus die Kon­se­quen­zen und ent­ließ den bis­he­ri­gen FPV-Chef Nor­bert Rollinger.

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Der Luxem­bur­ger Katho­lik ist ein aus­ge­wie­se­ner Ver­si­che­rungs­exper­te. Seit 2017 ist er Vor­stands­vor­sit­zen­der der R+V Ver­si­che­rung und seit 2022 neben­be­ruf­lich auch Vor­sit­zen­der des Gesamt­ver­ban­des der Ver­si­che­rer (GDV) in Ber­lin und damit der ober­ste Lob­by­ist der Bran­che. Den­noch bleibt der vati­ka­ni­sche Pen­si­ons­fonds nach Rol­lin­gers Abgang als Sanie­rungs­fall zurück.

Zu sei­nem Nach­fol­ger ernann­te Fran­zis­kus den aus Irland gebür­ti­gen US-ame­ri­ka­ni­schen Kuri­en­kar­di­nal Kevin Far­rell, der als Prä­fekt des Dik­aste­ri­ums für Lai­en, Fami­lie und Leben und als Kar­di­nal­käm­me­rer als Schwer­ge­wicht im Umfeld des Pap­stes gilt. Den­noch ist die Ent­schei­dung unge­wöhn­lich, da Fran­zis­kus in Auf­ga­ben­be­rei­chen, die nicht geist­li­cher Natur sind, ver­mehrt auf Lai­en und auch Frau­en setzt. Es muß rich­tig Feu­er auf dem Dach sein.

Ein­schnei­den­de Maß­nah­men sind im Gespräch, doch davon wol­len die Ange­stell­ten nichts wis­sen: „Wir haben schon gege­ben“, heißt es von deren Vertretung.

In Deutsch­land geriet Rol­lin­ger in die Kri­tik, weil die R+V Ver­si­che­rungs­grup­pe der Ver­mie­ter der Pra­xis­räu­me für das berüch­tig­te Abtrei­bungs­zen­trum der gebür­ti­gen Nie­der­län­de­rin Gabie Raven in Dort­mund ist. Eigen­tü­me­rin des Gebäu­des ist inner­halb der R+V Ver­si­che­rungs­grup­pe die R+V Pen­si­ons­ver­si­che­rung. Rol­lin­ger ist nicht nur Chef der Gesamt­grup­pe des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens, son­dern ist auch Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der R+V Pen­si­ons­ver­si­che­rung. Obwohl die R+V und Rol­lin­ger dar­auf auf­merk­sam gemacht wur­den, was in den Räum­lich­kei­ten geschieht, wur­den kei­ne Kon­se­quen­zen gezo­gen. Das Abtrei­bungs­zen­trum befin­det sich wei­ter­hin an Ort und Stel­le und setzt das Töten unge­bo­re­ner Kin­der am Fließ­band fort.

Der Lebens­recht­ler Karl Nos­witz schreibt bei Kin​der​mord​.de zur R+V Pen­si­ons­ver­si­che­rung: „Sie legt Betriebs­ren­ten­bei­trä­ge für Mit­ar­bei­ter der Genos­sen­schaft­li­chen Finanz­Grup­pe Volks­ban­ken Raiff­ei­sen­ban­ken an – unter ande­rem in der Immo­bi­lie in Dort­mund, in der Gabie Raven ihre Abtrei­bungs­kli­nik betreibt“. An die­se Genos­sen­schaft­li­che Finanz­Grup­pe ist auch die Pax-Bank der katho­li­schen Kir­che ange­schlos­sen. Die Bank wirbt mit hohen ethi­schen Stan­dards um Kun­den, unter ande­rem mit der Ver­si­che­rung, nicht in das Geschäft mit dem Tod durch Abtrei­bung ver­wickelt zu sein. Die Wirk­lich­keit sieht offen­bar anders aus, wie die Ver­strickung mit der Dort­mun­der Immo­bi­lie zeigt.

Der Main­stream faßt Raven mit Samt­hand­schu­hen an. Etli­che Arti­kel sind eine kaum getarn­te Wer­bung für die Nie­der­län­de­rin und die Abtrei­bungs­in­du­strie. Abtrei­ber, die den Tod brin­gen, wer­den zu „Hel­den“ sti­li­siert. Raven selbst sag­te den Ruhr Nach­rich­ten vor kur­zem, daß sie ihren Beruf „liebt“. Mit ande­ren Wor­ten: Sie liebt das Töten. Per­ver­si­on kennt bekannt­lich kei­ne Gren­zen. Genau das ist die „Kul­tur des Todes“, von der Johan­nes Paul II. sprach.

Raven betreibt in den Nie­der­lan­den zwei Tötungs­zen­tra­len, in denen jedes Jahr mehr als 6000 Babys getö­tet wer­den. Ende 2022 expan­dier­te sie mit ihrem Geschäft über die Gren­ze nach Nord­rhein-West­fa­len. In Dort­mund befin­det sich ihre drit­te Zen­tra­le. Kin­der­mord als inter­na­tio­na­les Geschäftsmodell.

Anstatt den Miet­ver­trag zu kün­di­gen, gehen Rol­lin­ger und die R+V gegen den Lebens­recht­ler Karl Nos­witz vor, der die Sache ans Licht gebracht hat­te. Will man ein unmo­ra­li­sches Geschäft machen und eine wei­ße Weste behalten?

Nos­witz ent­hüll­te bereits in der Ver­gan­gen­heit uner­war­tet Ver­strickun­gen mit der Abtrei­bungs­in­du­strie. Zum aktu­el­len Fall gab er bekannt:

„Nor­bert Rol­lin­ger war gegen mich mit aller­lei juri­sti­schen Tricks vor­ge­gan­gen, um mei­ne Bericht­erstat­tung über sein Dop­pel­le­ben zu behin­dern. Und das Schlimm­ste dabei: Er bekam vor­läu­fig bei Gericht damit sogar noch Recht.“

Rol­lin­ger beklag­te vor Gericht, daß durch die Ent­hül­lun­gen von Nos­witz sein sozia­les Anse­hen gefähr­det sei. Wür­de der ober­ste Ver­si­che­rer-Lob­by­ist Deutsch­lands den Miet­ver­trag auf­kün­di­gen, dann wür­de er an Anse­hen stei­gen. Doch bis­her scheint nur ein Grund­satz zu gel­ten: Pecu­nia non olet. Gilt das auch für die Pax-Bank?

Rol­lin­ger erwirk­te eine Ord­nungs­haft gegen Nos­witz. Die­ser schreibt dazu: „Die Nach­richt über mei­nen Haft­an­tritt schlug hohe Wel­len, die bis nach Rom schwapp­ten. Das brach­te das Faß offen­bar zum Über­lau­fen.“ Der Lebens­recht­ler weiter: 

„Die­ses Leid bin ich ger­ne bereit zu tra­gen, denn mein Ein­satz hat­te Erfolg.“

Aller­dings steht Nos­witz vor dem finan­zi­el­len Ruin. Er erhielt inzwi­schen „Pfän­dun­gen von Rol­lin­ger und sei­ner R+V über 2.577 Euro, die ich bezah­len muß.“

Weil er das Geld nicht hat, sand­te der Lebens­recht­ler einen Hil­fe­ruf ab: „Bit­te hel­fen Sie mir in die­ser exi­stenz­ge­fähr­den­den Not­la­ge. Bit­te über­wei­sen Sie mir eine Spen­de auf das Kon­to der Mari­en­buch­hand­lung mit der IBAN DE66 3705 0198 1930 2801 18 unter dem Ver­wen­dungs­zweck ‚Spen­de für Karl Noswitz‘.“

Nos­witz schreibt dazu: „Auch vie­le klei­ne Spen­den kön­nen mich ret­ten und damit sicher­stel­len, dass ich mich auch wei­ter­hin für das unver­äu­ßer­li­che Lebens­recht aller Men­schen von der Emp­fäng­nis bis zum natür­li­chen Tod ein­set­zen kann. Schon im Vor­aus ein herz­li­ches Vergelt‘s Gott!“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Kin​der​mord​.de (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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