Europa und Pseudo-Europa, ein materielles und geistiges Drama

"Die EU ist ein Ungeheuer mit drei Köpfen"


Stefano Fontana sprach am 23. November über Europa und Pseudo-Europa und den europäischen Bürgerkrieg.
Stefano Fontana sprach am 23. November über Europa und Pseudo-Europa und den europäischen Bürgerkrieg.

Beim Tag der kirch­li­chen Sozi­al­leh­re am 23. Novem­ber 2024 hielt Prof. Ste­fa­no Fon­ta­na in der Vil­la San Fer­mo in Loni­go (Vicen­za) einen Vor­trag über die zwei Visio­nen von Euro­pa, die in einer Kon­fron­ta­ti­on zuein­an­der ste­hen: Euro­pa und Pseu­do-Euro­pa. Mit Pseu­do-Euro­pa iden­ti­fi­ziert er die Euro­päi­sche Uni­on (EU). Hier der voll­stän­di­ge Wort­laut einer bedeu­ten­den Analyse:

Europa und sein materielles und geistiges Drama

Anzei­ge

Von Ste­fa­no Fontana*

Seit 16 Jah­ren ver­öf­fent­licht unser Inter­na­tio­nal Obser­va­to­ry Car­di­nal Van Thu­an for the Social Doc­tri­ne of the Church einen Bericht über die Sozi­al­leh­re der Kir­che in der Welt. Der Zweck ist theo­re­tisch-prak­ti­scher Art: Ideen für Aktio­nen zu lie­fern. Das dies­jäh­ri­ge The­ma ist Euro­pa, das nach den im Bericht ent­hal­te­nen Daten und Über­le­gun­gen an der Schwel­le zum Tod steht. Der Titel des Berichts spricht von Finis Euro­pae und ver­wen­det den Begriff Epi­taph. Die­ses mit Euro­pa asso­zi­ier­te Wort wur­de bereits 2007 von Wal­ter Laqueur in sei­nem Buch „The Last Days of Euro­pe. Epi­taph for an Old Con­ti­nent“ ver­wen­det.1 Wir waren etwas vor­sich­ti­ger und haben ein Fra­ge­zei­chen gesetzt: Ein Epi­taph für den alten Kon­ti­nent? Doch abge­se­hen von der Hoff­nung, die die­ses Fra­ge­zei­chen weckt, ist unse­re Ana­ly­se eben­so nüch­tern und des­il­lu­sio­niert: Euro­pa scheint kei­ne Lebens­zei­chen mehr zu geben.

Laqueur schrieb in dem bereits erwähn­ten Buch: „Es ist mög­lich, daß Euro­pa oder zumin­dest beträcht­li­che Tei­le des Erd­teils in eine Art Ver­gnü­gungs­park ver­wan­delt wer­den, eine Art Dis­ney­land auf einem bestimm­ten Niveau für wohl­ha­ben­de Tou­ri­sten aus Chi­na oder Indi­en, so etwas wie Brüg­ge, Vene­dig, Strat­ford-on-Avon oder Rothen­burg ob der Tau­ber, aber in einem grö­ße­ren Maß­stab“. Ande­re Kom­men­ta­to­ren, wie uns Tom­ma­so Scan­dro­glio im Bericht in Erin­ne­rung ruft, haben ange­sichts des demo­gra­fi­schen Still­stands und des Kamp­fes gegen Leben und Fami­lie von Euro­pa als dem „gro­ßen west­li­chen Hos­piz“ gespro­chen. Wie­der ande­re haben von Euro­pa als „gro­ßem Sana­to­ri­um“ gespro­chen, ähn­lich jenem, das Tho­mas Mann in „Der Zau­ber­berg“ beschreibt. Und wenn man sieht, wie die euro­päi­schen Staa­ten mit der Coro­na-Ange­le­gen­heit umge­gan­gen sind und wie sie sich bereit erklärt haben, sich der WHO zu unter­wer­fen, kann man das nie­man­dem ver­den­ken. Der kroa­ti­sche Bischof Niko­la Etero­vic, Apo­sto­li­scher Nun­ti­us in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, sag­te Mit­te Novem­ber, daß sich Euro­pa selbst umbringt: Abtrei­bung, Eutha­na­sie, Gen­der-Ideo­lo­gie und der Krieg in der Ukrai­ne, der zwei christ­li­che Staa­ten sich gegen­über­ste­hen sieht, sind sei­ner Mei­nung nach der Beweis dafür. Emma­nu­el Todd sprach in sei­nem jüng­sten Buch „La Défai­te de l’Oc­ci­dent“ [„Der Westen im Nie­der­gang. Öko­no­mie, Kul­tur und Reli­gi­on im frei­en Fall“, Frank­furt am Main 2024] vom „assi­stier­ten Sui­zid“, der Bei­hil­fe zum Selbst­mord Euro­pas. Die Bei­hil­fe lei­sten, so sagt er, die „west­li­chen Olig­ar­chien“, die nicht so sehr Aus­druck der libe­ra­len Demo­kra­tie, son­dern der olig­ar­chi­schen Demo­kra­tie und der Post­de­mo­kra­tie sind.

Der Bericht unter­sucht jeden ein­zel­nen Aspekt der Krank­heit Euro­pas, und es ist heu­te mei­ne Auf­ga­be, die­se Dia­gno­se in aller Kür­ze dar­zu­le­gen. Zunächst möch­te ich jedoch einen Aspekt von gro­ßem Inter­es­se anspre­chen, an den auch Erz­bi­schof Giam­pao­lo Cre­pal­di2 in sei­ner Rede erin­nern wird. Wenn wir das Wort Euro­pa ver­wen­den, müs­sen wir uns sei­ner Zwei­deu­tig­keit bewußt sein. Es gibt zwei Euro­pas, oder, wenn man so will, ein Euro­pa und ein Gegen-Euro­pa. Was ist gesche­hen, könn­te man fra­gen, daß es zwei gibt? Wie läßt sich die­ser inne­re Riß erklä­ren, der nicht von außen ver­ur­sacht wur­de? Was hat dazu geführt, daß Euro­pa mit sich selbst in Kon­flikt gera­ten ist, bis hin zu einer Art per­ma­nen­tem „euro­päi­schem Bür­ger­krieg“, wie Ernst Nol­te zu Recht fest­stell­te? Auch heu­te befin­det es sich im euro­päi­schen Bür­ger­krieg. Der Krieg in der Ukrai­ne ist ein inne­rer Krieg in Euro­pa. Die Aus­rot­tung durch staat­li­che Abtrei­bung ist ein euro­päi­scher Bürgerkrieg.

Finis Euro­pae: Jah­res­be­richt zum The­ma Europa

Das The­ma Krieg in der Ukrai­ne und Bür­ger­krieg läßt ver­mu­ten, daß der Riß zwi­schen den bei­den Euro­pas in Euro­pa selbst ent­stan­den ist und daß der Feind Euro­pas euro­pä­isch ist. Die­se Ein­schät­zung zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit der 16 Exper­ten­bei­trä­ge, aus denen sich unser Bericht zusam­men­setzt. An einem bestimm­ten Punkt der Geschich­te ent­stand ein anti­eu­ro­päi­sches Den­ken, das im Lau­fe der Zeit dazu führ­te, daß Euro­pa sich selbst gegen­über „schul­dig“ fühl­te, wie Gian­ni Baget Boz­zo schrieb, und sich selbst zu has­sen begann, wie Bene­dikt XVI. beklag­te. Es begann damit, daß in Euro­pa ein Den­ken gebo­ren wur­de, das unfä­hig war, Gott zu den­ken; ein Den­ken, das sich spä­ter als unfä­hig erwies, die Natur zu den­ken, die an die Stel­le Got­tes gesetzt wur­de, dann unfä­hig wur­de, den Men­schen zu den­ken, der eben­falls an die Stel­le Got­tes gesetzt wur­de, und schließ­lich unfä­hig wur­de, den Zweck und das mora­lisch Gute zu den­ken. An die Stel­le des Zwecks trat, vor allem seit Imma­nu­el Kant, das Gesetz, so daß der Staat sei­ne Eigen­schaft ver­lor, das ethisch und reli­gi­ös ver­stan­de­ne Gemein­wohl zu lei­ten, und die Rol­le eines Rechts­staa­tes über­nahm, der den Ego­is­mus der Bür­ger von oben her­ab regelt. Wenn es kei­ne Zwecke gibt, gibt es auch kei­ne Pflich­ten, außer denen, die durch das vom Staat for­mu­lier­te Gesetz auf­er­legt wer­den. Wenn es kei­ne Zwecke gibt, gibt es nur indi­vi­du­el­le Rech­te, deren abso­lu­ter Anspruch vom Staat abge­mil­dert wer­den muß, der dann ein sou­ve­rä­nes Recht inne­hat und zu nichts Über­ge­ord­ne­tem ver­pflich­tet ist. Das ist das Anti-Euro­pa, das das Natur­recht oder das natür­li­che Sit­ten­ge­setz nicht aner­kennt und für das der Begriff „Natur“ sei­ne vol­le Bedeu­tung ver­liert. Alle anti­eu­ro­päi­schen Theo­re­ti­ker, von Hob­bes bis Kel­sen, spre­chen von Natur, aber nicht mehr im Sin­ne der klas­si­schen und christ­li­chen Phi­lo­so­phie, d. h. nicht mehr als etwas, das Zwecke aus­drückt. Es gibt also zwei Euro­pas: das Euro­pa der rea­li­sti­schen Ver­nunft, das eine natür­li­che und zweck­ori­en­tier­te Ord­nung begreift, und das ande­re Euro­pa, das die Gesell­schaft als Kunst­pro­dukt, als unna­tür­li­che mensch­li­che Kon­struk­ti­on betrach­tet. Das erste sieht die Völ­ker in ihrer natür­li­chen Dimen­si­on als „Natio­nen“ und sieht neben ihnen ande­re natür­li­che Gesell­schaf­ten, die orga­nisch mit­ein­an­der ver­bun­den sind, allen vor­an die Fami­lie; das zwei­te hin­ge­gen betrach­tet die Völ­ker als Aggre­ga­te von Indi­vi­du­en, die durch Macht zu sol­chen gemacht wer­den. Nach Hans Kel­sen zum Bei­spiel ist „das Volk nicht ein Gan­zes, sozu­sa­gen ein Kon­glo­me­rat von Indi­vi­du­en, son­dern ein­fach ein System von Ein­zel­ak­ten, das durch die Rechts­ord­nung des Staa­tes bestimmt wird“. Alle euro­päi­schen Staa­ten haben in der Moder­ne die­se Form ange­nom­men, indem sie die Natur durch das Künst­li­che und die Rea­li­tät durch die Ideo­lo­gie ersetzt haben. Heu­te sind alle euro­päi­schen Staa­ten auf die­se Wei­se aufgebaut.

Es mag sinn­voll sein, hier eine kur­ze Ein­schät­zung der gro­ßen Fra­ge Euro­pas, des Westens und Ame­ri­kas vor­zu­neh­men. Eini­ge Wor­te zu die­sem kom­ple­xen The­ma, das in unse­rem Bericht an meh­re­ren Stel­len, ins­be­son­de­re in den Bei­trä­gen von Chri­sto­phe Réveil­lard und Gian­fran­co Bat­ti­sti am Ran­de gestreift wird, mögen hier genü­gen. Augu­sto Del Noce plä­dier­te dafür, die bei­den Begrif­fe Euro­pa und Westen nicht gleich­zu­set­zen. Ihm zufol­ge ist Euro­pa Trä­ger einer kon­tem­pla­ti­ven Kul­tur, wäh­rend der Westen Trä­ger einer kon­sum­ori­en­tier­ten Kul­tur ist. Leo XIII. hat­te in sei­ner Enzy­kli­ka Testem bene­vo­len­tiae von 1899 den Ame­ri­ka­nis­mus ver­ur­teilt, d. h. die in den USA vor­herr­schen­de prag­ma­ti­sche Kul­tur pro­te­stan­ti­schen Ursprungs, die sich nach dem Zwei­ten Welt­krieg auch in Euro­pa aus­brei­te­te und in vie­ler­lei Hin­sicht noch immer aus­brei­tet. Der Gegen­satz zwi­schen Euro­pa und dem Ame­ri­ka­nis­mus ergibt Sinn, wenn wir auf den rea­len Begriff Euro­pa zurück­ge­hen. Wenn wir aber das Pseu­do-Euro­pa unter­su­chen, dann sehen wir, daß die Pro­ble­me schon hier begon­nen haben. Dann sehen wir, daß von Ame­ri­ka zwar der Ame­ri­ka­nis­mus aus­geht, aber auch Kor­rek­tur­an­fra­gen an das im Nie­der­gang befind­li­che Pseu­do-Euro­pa. Der Aus­gang der jüng­sten Prä­si­dent­schafts­wah­len in den USA und das Auf­kom­men eini­ger Posi­tio­nen im US-Epi­sko­pat, die sich gegen die Aus­brei­tung einer woken Kul­tur auch in der Kir­che wen­den, haben unter die­sem Gesichts­punkt eini­ge inter­es­san­te Erkennt­nis­se geliefert.

Unser Bericht ver­wech­selt Euro­pa nicht mit der Euro­päi­schen Uni­on und sieht letz­te­re abhän­gig von dem Pro­zeß, den ich gera­de beschrie­ben habe. Die Staa­ten, die erst die Euro­päi­sche Gemein­schaft und dann die EU her­vor­ge­bracht haben, sind im Kant­schen Sin­ne Rechts­staa­ten, die den Ego­is­mus ihrer Bür­ger mit Gewalt regu­lie­ren. Das war ja auch die poli­ti­sche Visi­on der luthe­ri­schen Refor­ma­ti­on. Rechts­staat bedeu­tet in die­sem Fall nicht einen Staat, der das Natur­recht ach­tet, son­dern einen Staat, der das Recht ach­tet, das er selbst gesetzt hat, und das nur inso­weit gilt, die Exzes­se der Bür­ger zu mäßi­gen, indem er sie auf­for­dert, ihre eige­ne Frei­heit in einem Kom­pro­miß zwi­schen Ego­is­men nur inso­weit aus­zu­üben, als sie die Frei­heit ande­rer nicht ver­letzt. Die EU ist aus einer so ver­stan­de­nen über­staat­li­chen Zusam­men­ar­beit der Staa­ten her­vor­ge­gan­gen und kann sich daher selbst die­ser poli­ti­schen Kon­fi­gu­ra­ti­on nicht ent­zie­hen. Die Uni­on ist ein künst­li­ches Kon­strukt, das den Mit­glied­staa­ten künst­lich Tei­le der Sou­ve­rä­ni­tät ent­zieht, die die­se selbst eben­so künst­lich inne­hat­ten. Mit der Uni­on kam Künst­lich­keit zu Künst­lich­keit. Unter die­sen Vor­aus­set­zun­gen war es unver­meid­lich, daß die EU Völ­ker, Natio­nen und sogar Staa­ten abschafft, indem sie ihnen ihre eige­ne Sou­ve­rä­ni­tät über­stülpt, so wie die ein­zel­nen Staa­ten den Bezug auf eine objek­ti­ve und zweck­be­zo­ge­ne natür­li­che Ord­nung abge­schafft haben. Das Urteil über die EU fällt in unse­rem Bericht sehr nega­tiv aus. Sie ist das Haupt­in­stru­ment des heu­ti­gen Pseu­do-Euro­pas, das aus der Annah­me der Unmög­lich­keit, Gott zu ken­nen, ent­stan­den ist. So wie jeder ein­zel­ne moder­ne Staat not­wen­di­ger­wei­se athe­istisch ist, so kann auch die EU nur athe­istisch sein und kann daher viel­leicht die Unter­stüt­zung der Pro­te­stan­ten, nicht aber der Katho­li­ken haben. Aber die Grün­der­vä­ter des euro­päi­schen Eini­gungs­pro­zes­ses waren auch Katho­li­ken, wie oft erwähnt wird. Ich kann nicht sagen, inwie­weit sie sich des wah­ren Cha­rak­ters des moder­nen Staa­tes und der künf­ti­gen Inte­gra­ti­on zwi­schen den Staa­ten in der Euro­päi­schen Gemein­schaft und dann in der Euro­päi­schen Uni­on bewußt waren, aber die Ele­men­te, die ver­mu­ten las­sen, daß ihre Visi­on bereits für spä­te­re Ver­zer­run­gen gut gerü­stet war, sind vor­han­den. Es emp­fiehlt sich nicht, zu sehr auf dem christ­li­chen Ursprung des „euro­päi­schen Traums“ zu bestehen, wie es die Brüs­se­ler Ver­tre­ter der katho­li­schen Epi­sko­pa­te des Kon­ti­nents tun.

Nach den jüng­sten ame­ri­ka­ni­schen Wah­len ist das The­ma Euro­pa Aus­druck eines neu­en Para­do­xons. Vie­le wei­sen dar­auf hin, daß nach die­sen Wah­len die Zeit für Euro­pa (ver­stan­den immer als Euro­päi­sche Uni­on, d. h. also Pseu­do-Euro­pa) gekom­men ist, gro­ße Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Mario Draghi wie­der­holt dies schon seit lan­gem, sogar in einem von der EU-Kom­mis­si­on in Auf­trag gege­be­nen Bericht. Füh­ren­de Poli­ti­ker wie­der­ho­len es. Ange­sichts der Vor­her­sa­gen einer ame­ri­ka­ni­schen Neu­po­si­tio­nie­rung drän­gen vie­le dar­auf, daß die EU einen neu­en kon­sti­tu­tio­nel­len Weg ein­schlägt, der es ihr ermög­licht, sich stär­ker zu ver­ei­ni­gen und sich mit einer eige­nen Ver­tei­di­gung aus­zu­stat­ten. In einer Welt, die von Groß­mäch­ten beherrscht wird, und mit dem Auf­kom­men der BRICS wür­de die EU sonst wie der Ton­topf unter den Eisen­töp­fen enden: So hört man es sagen. Eine euro­päi­sche Armee wür­de eine grö­ße­re Ein­heit, ein eige­nes Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ste­ri­um und natür­lich auch ein Finanz- und Außen­mi­ni­ste­ri­um erfor­dern. Sie wür­de mit ande­ren Wor­ten eine voll­stän­di­ge euro­päi­sche Sou­ve­rä­ni­tät bedeu­ten. Die­ser Visi­on von einer „Groß­macht“ Euro­pa steht jedoch die der­zei­ti­ge Mise­re gegen­über. Pro­fes­sor Gian­fran­co Bat­ti­sti erläu­tert den Ernst der Lage aus wirt­schaft­li­cher, finan­zi­el­ler und ener­gie­wirt­schaft­li­cher Sicht. Die EU, so sagt er, ist:

  • eine Gei­sel der US-Schulden, 
  • sie hat kei­ne Ener­gie­au­to­no­mie, zumal der Krieg in der Ukrai­ne sie des rus­si­schen Gases beraubt und sie gezwun­gen hat, das viel teu­re­re ame­ri­ka­ni­sche Gas zu kaufen, 
  • sie hat eine Indu­strie, die demon­tiert wird, wie Volks­wa­gen und Stellan­tis zeigen, 
  • jeden Tag wer­den neue Gebie­te des eige­nen Bodens aufgekauft
  • und schließ­lich muß sie sich auf schwe­re sozia­le Kon­flik­te einstellen. 

So kehrt der Bür­ger­krieg zurück, von dem wir bereits meh­re­re Anzei­chen in Eng­land, Frank­reich und Deutsch­land hat­ten. Es han­delt sich um sozia­le Span­nun­gen, die durch die öko­no­mi­sche Ver­ar­mung und die unkon­trol­lier­te Ein­wan­de­rung ver­ur­sacht wer­den, d. h. um die bei­den Pro­ble­me, die die ein­zel­nen Staa­ten heu­te gera­de wegen der Zwangs­jacke, die die EU ihrer Poli­tik auf­er­legt hat, nicht in Angriff neh­men kön­nen. Der Bericht hebt beson­ders den Fall Deutsch­lands her­vor: Ste­fa­no Magni ver­an­schau­licht die kata­stro­pha­len Ent­schei­dun­gen aller deut­schen Regie­run­gen seit Ger­hard Schrö­der, ein­schließ­lich Ange­la Mer­kels, in bezug auf Green-Poli­tik und unge­zü­gel­te Ein­wan­de­rung. Die „Loko­mo­ti­ve“ befin­det sich heu­te in der Flau­te, in einer poli­ti­schen und sozia­len Kri­se und bringt ganz Euro­pa zum Sin­ken. Hier liegt also das Para­do­xon: Die soge­nann­te Stun­de der Ent­schei­dun­gen als Groß­macht, ein­schließ­lich der mili­tä­ri­schen Ent­schei­dung, steht im offe­nen Gegen­satz zur mate­ri­el­len und, wie ich gleich sagen wer­de, vor allem der mora­li­schen Mise­re in der EU.

Zu die­ser angeb­li­chen „Stun­de der Ent­schei­dun­gen“ möch­te ich den Stand­punkt des Inter­na­tio­nal Obser­va­to­ry dar­le­gen. Wir sind gegen Ent­schei­dun­gen, die die­se EU stär­ken, und erst recht gegen Auf­rü­stungs­pro­gram­me. Wir gehen davon aus, daß die neue inter­na­tio­na­le Situa­ti­on nach der Wahl von Donald Trump genutzt wird, um auf die­se Art von Ent­schei­dun­gen zu drän­gen, von denen wir uns distan­zie­ren. Euro­pa muß ein Zei­chen des Frie­dens auf der Grund­la­ge der Wür­de der Völ­ker und Natio­nen sein. Man mag viel­leicht den­ken, daß die der­zei­ti­ge Von-der-Ley­en-Mehr­heit, die aus den letz­ten EU-Wah­len her­vor­ge­gan­gen ist, poli­tisch zu schwach ist, um Ent­schei­dun­gen von die­ser Bedeu­tung zu tref­fen. Aber wir soll­ten uns nichts vor­ma­chen. Wie Chri­sto­phe Réveil­lard von der Sor­bon­ne in unse­rem Bericht her­vor­hebt, gibt es in der EU heu­te kei­ne Regie­rung, son­dern eine Gover­nan­ce, die aus drei Ele­men­ten besteht: dem euro­päi­schen Deep Sta­te (auf den im Bericht auch Mau­ri­zio Mila­no hin­weist, der über das Welt­wirt­schafts­fo­rum in Davos berich­tet), der Kor­po­ra­ti­on der Uni­ons­funk­tio­nä­re, die sich gegen­sei­tig in die ver­schie­de­nen Gre­mi­en koop­tie­ren (der ehe­ma­li­ge por­tu­gie­si­sche Regie­rungs­chef, der bei den letz­ten natio­na­len Wah­len eine Nie­der­la­ge erlitt, wur­de nach Brüs­sel „beför­dert“; der ehe­ma­li­ge nie­der­län­di­sche Regie­rungs­chef, der bei den letz­ten Wah­len in sei­nem Land eine Nie­der­la­ge erlitt, ist jetzt NATO-Gene­ral­se­kre­tär), ein­schließ­lich der Gerichts­hö­fe, und schließ­lich die Ver­tre­ter der Mit­glied­staa­ten. Die EU ist ein drei­köp­fi­ges Unge­heu­er. Das EU-Par­la­ment erläßt kei­ne Geset­ze und die EU-Kom­mis­si­on ist nicht der ein­zi­ge poli­ti­sche Akteur, es gibt noch ande­re, auch sehr ver­steck­te. Von die­sen ver­bor­ge­nen poli­ti­schen Akteu­ren kön­nen die Anstö­ße aus­ge­hen, die wir nicht gut­hei­ßen. So hat bei­spiels­wei­se der ehe­ma­li­ge fin­ni­sche Staats­prä­si­dent als von der Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin ernann­ter Bera­ter vor kur­zem einen Bericht mit dem Titel „Gemein­sam siche­rer“ ver­öf­fent­licht, in dem er die Leit­li­ni­en für die Errei­chung von Bereit­schaft und Hand­lungs­fä­hig­keit, ein­schließ­lich mili­tä­ri­scher Maß­nah­men, darlegt.

Auf euro­päi­schem Boden kämp­fen zwei riva­li­sie­ren­de Visio­nen von Euro­pa gegen­ein­an­der. Der Kon­flikt zwi­schen ihnen ist sicher­lich auch mate­ri­ell, aber das Dra­ma Euro­pas ist in erster Linie mora­lisch und gei­stig. Im ver­gan­ge­nen April hat der deut­sche Bun­des­tag ein Gesetz ver­ab­schie­det, wonach einem neu­ge­bo­re­nen Kind sein Geschlecht nicht aner­kannt, son­dern spä­ter aus vier Mög­lich­kei­ten aus­ge­wählt wird: männ­lich /​ weib­lich /​ divers /​ offen. Das fran­zö­si­sche Par­la­ment bil­lig­te die Ver­fas­sungs­mä­ßig­keit der Abtrei­bung, dicht gefolgt vom EU-Par­la­ment mit einer nicht bin­den­den, aber poli­tisch wirk­sa­men Ent­schlie­ßung, wonach das Recht auf Abtrei­bung in die Char­ta der Grund­rech­te der EU auf­ge­nom­men wer­den soll. Prof. Mau­ro Ron­co befaßt sich in unse­rem Bericht damit. In allen 27 Staa­ten der EU und in allen 47 Staa­ten des Euro­pa­ra­tes ist die Abtrei­bung gesetz­lich vor­ge­se­hen. In den Nie­der­lan­den gab es, wie Tom­ma­so Scan­dro­glio berich­tet, im Jahr 2022 8720 Todes­fäl­le durch Eutha­na­sie, was 5 Pro­zent aller Todes­fäl­le auf nie­der­län­di­schem Boden ent­spricht. Dazu merkt Scan­dro­glio an: „Es ist ganz klar, daß die Aus­brei­tung die­ser Pra­xis in den Nie­der­lan­den frü­her oder spä­ter auch ande­re euro­päi­sche Län­der anstecken wird“. Spa­ni­en hat, wie Julio Lore­do berich­tet, inner­halb weni­ger Jahr­zehn­te die post­hu­ma­nen und post­re­li­giö­sen Lebens­sti­le, die in ande­ren euro­päi­schen Län­dern vor­herr­schen, voll­stän­dig über­nom­men und holt mit gro­ßer Geschwin­dig­keit auf. Frank­reich ist, wie uns Sil­vio Bra­chet­ta erklärt, eine Gesell­schaft im Zer­fall und im frei­en Fall, wie die schreck­li­che Dar­bie­tung bei den jüng­sten Olym­pi­schen Spie­len in Paris mit gro­ßer Pla­sti­zi­tät ver­deut­licht hat. Polen ist unter Beschuß. In die­sem Land arbei­tet die neue Links­re­gie­rung von Mini­ster­prä­si­dent Tusk mit allen Mit­teln, auch ille­ga­len, dar­an, mit Unter­stüt­zung der EU-Kom­mis­si­on den katho­li­schen Wider­stand zu zer­schla­gen. Inzwi­schen stellt die EU 2,5 Mil­lio­nen Euro für die Gen­der-Erzie­hung im Rah­men des Eras­mus-Pro­gramms bereit.

Mit die­sen bei­den letz­ten Schwer­punk­ten – Polen und Eras­mus – berüh­ren wir einen wich­ti­gen Aspekt, näm­lich das Enga­ge­ment der EU für die Mas­sen­päd­ago­gik, mit dem sich Chri­sto­phe Réveil­lard in dem Bericht befaßt. Ihm zufol­ge fin­den die Tech­ni­ken der Mas­sen­über­re­dung und der com­pu­ter­ge­steu­er­ten Ver­hal­tens­kon­trol­le ame­ri­ka­ni­schen Ursprungs in der EU wei­te Verbreitung:

  • Die Finan­zia­li­sie­rung der Wirtschaft, 
  • die glo­ba­li­sti­sche Projektion, 
  • die Auf­er­le­gung welt­wei­ter Normen, 
  • die Ver­stär­kung der Pro­pa­gan­da­mit­tel, die heu­te fast alle wich­ti­gen Medi­en betreffen, 
  • die „kogni­ti­ve Kriegsführung“, 
  • die Mas­si­fi­zie­rung und Kol­lek­ti­vie­rung des Indi­vi­du­ums durch die Auf­er­le­gung grund­le­gen­der Kon­zep­te wie das des Fort­schritts oder das des Pri­mats der Wis­sen­schaft, bis hin zu den aktu­el­len Vor­schlä­gen zur Post-Wahrheit. 

All dies und noch mehr beraubt die euro­päi­schen Natio­nen ihrer Iden­ti­tät. Eines der wich­tig­sten Instru­men­te die­ses neu­en Kolo­nia­lis­mus ist das Recht. In Ita­li­en haben wir kürz­lich ein Bei­spiel dafür erlebt, als die Regie­rung ein Migran­ten­zen­trum in Alba­ni­en ein­rich­ten woll­te, das von den Rich­tern auf der Grund­la­ge eini­ger Urtei­le des EU-Gerichts­hofs ange­foch­ten und zu Fall gebracht wur­de. Das Haupt­pro­blem ist der Grund­satz des Vor­rangs des EU-Rechts vor dem Recht der Staa­ten, der im Ver­trag von Lis­sa­bon (2007, in Kraft seit Ende 2009) fest­ge­legt und in Arti­kel 117 in die ita­lie­ni­sche Ver­fas­sung auf­ge­nom­men wur­de. In Erklä­rung 17 des Ver­trags von Lis­sa­bon heißt es: „Nach stän­di­ger Recht­spre­chung des Gerichts­hofs der EU haben die Ver­trä­ge und das von der EU auf der Grund­la­ge der Ver­trä­ge erlas­se­ne Recht unter den in die­ser Recht­spre­chung fest­ge­leg­ten Bedin­gun­gen Vor­rang vor dem Recht der Mit­glied­staa­ten“. Réveil­lard zufol­ge stellt dies „eine exor­bi­tan­te und läh­men­de regu­la­to­ri­sche und ver­fah­rens­recht­li­che Zwangs­jacke für die natio­na­len Rech­te dar“.

Die EU muß in Fra­ge gestellt und gestoppt wer­den. Sie leug­net die objek­ti­ve und natür­li­che Ord­nung, ent­wickelt die Hege­mo­nie der Wirt­schaft und einen „Mate­ria­lis­mus, der durch ein Ide­al gekenn­zeich­net ist, in des­sen Mit­tel­punkt der kon­su­mie­ren­de Mensch außer­halb jeder Tran­szen­denz steht, im Rah­men eines for­ma­len Athe­is­mus mit der Illu­si­on der Frei­heit als ober­stem Gebot“.

Ich kann die­sen Bericht nicht abschlie­ßen, ohne auf die Prä­senz der katho­li­schen Kir­che in Euro­pa ein­zu­ge­hen und dar­auf, wie sie heu­te mit den von mir in die­ser Rede ange­spro­che­nen The­men zusam­men­hängt. Der Bericht befaßt sich auch mit die­sem The­ma. Der zen­tra­le Punkt, den es gebüh­rend zu unter­su­chen gilt, ist, daß die Füh­rung der katho­li­schen Kir­che die Haupt­the­men der ideo­lo­gi­schen Agen­da der herr­schen­den Macht­zen­tren in Euro­pa aus der Tau­fe geho­ben, unter­stützt und geför­dert hat – mit zer­stö­re­ri­schen Ergeb­nis­sen. Die vier grund­le­gen­den Punk­te die­ser Agen­da – Vac­ci­nis­mus, Gen­de­ris­mus, Kli­ma­tis­mus, Euro­päis­mus [Impf­be­für­wor­tung, Gen­der-Ideo­lo­gie, Kli­ma-Ideo­lo­gie und EU-Super­staat] – haben die bedin­gungs­lo­se Unter­stüt­zung der katho­li­schen Kir­che auf allen Ebe­nen erhal­ten, vom Vati­kan bis zur Pfar­rei, mit nur sehr weni­gen Aus­nah­men. Die­se vier Punk­te sind inte­griert und stüt­zen sich gegen­sei­tig, sie sind Teil eines ein­zi­gen Systems und sehen nur einen ein­zi­gen Gre­at Reset vor, sodaß die Kir­che durch ihre Annah­me mehr als nur die­se vier The­men ange­nom­men hat, näm­lich ein gan­zes Para­dig­ma, einen gewünsch­ten Epo­chen­wech­sel, dem sie sich unkri­tisch ange­paßt hat. Die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen die­ser Posi­tio­nie­rung sind sowohl äußer­lich als auch inner­lich, Äußer­lich, weil sie mit den Agen­ten des Bösen kol­la­bo­riert, inner­lich, weil sie eine neue Kir­che vor­aus­setzt. Ich habe nicht die Zeit, dies zu erläu­tern, aber wir alle wis­sen, wie die Kir­che die Coro­na-Lüge gedeckt hat, indem sie sogar die christ­li­che Lie­be aus­ge­nutzt hat, wie sie jetzt Homo­se­xua­lis­mus und Trans­gen­de­ris­mus inner­halb und außer­halb ihrer selbst för­dert, wie sie auf die Über­win­dung der fos­si­len Brenn­stof­fe drängt, um den Kli­ma­wan­del zu bekämp­fen, den sie, wie das vor­herr­schen­de Nar­ra­tiv vor­gibt, für men­schen­ge­macht hält [In die­sem Zusam­men­hang möch­te ich zumin­dest an die Ver­öf­fent­li­chung des Apo­sto­li­schen Schrei­bens Lau­da­te Deum von Papst Fran­zis­kus erin­nern, an sei­nen Auf­ruf zu einer beschleu­nig­ten Umstel­lung auf erneu­er­ba­re Ener­gien wäh­rend der umstrit­te­nen lit­ur­gi­schen Fei­er am 1. Okto­ber 2024 und, in jün­ge­rer Zeit, im Vor­feld der Welt­kli­ma­kon­fe­renz COP29 in Baku, an sei­nen Auf­ruf zu einer glo­ba­len finan­zi­el­len Anstren­gung mit dem­sel­ben Ziel. Selbst die schot­ti­schen Bischö­fe sahen sich wie bra­ve Schul­jun­gen gezwun­gen, eine Note zu ver­öf­fent­li­chen, in der sie die­sel­ben Slo­gans wie­der­hol­ten], und schließ­lich der EU-Euro­päis­mus, der von den katho­li­schen Bischö­fen in Euro­pa mit sehr pein­li­chen Reden im Zusam­men­hang mit den jüng­sten Wah­len zum EU-Par­la­ment unter­stützt wurde.

Las­sen Sie mich zum Schluß kom­men. Der Bericht weist auch auf eini­ge posi­ti­ve und ermu­ti­gen­de Sym­pto­me hin. Sie sind jedoch klein und zer­brech­lich. Das „libe­ral system“, nen­nen wir es ein­mal so, scheint sich trotz sei­nes „Impul­ses zum Selbst­mord“ noch zu hal­ten. Kaum jemand geht mehr zur Wahl, das System ist schwer­fäl­lig und kom­plex gewor­den, das libe­ra­le Euro­pa gibt immer mehr sei­ne Frei­heit auf und wird zu einer Kon­troll­ge­sell­schaft, der Aus­gang des Kamp­fes zwi­schen Natur und Künst­lich­keit ist unge­wiß, im Moment scheint die Künst­lich­keit zu über­wie­gen, aber ver­schie­de­ne Zei­chen am Hori­zont sagen, daß das Spiel offen ist. In die­sem Zusam­men­hang besteht unse­re Haupt­auf­ga­be dar­in, den Leh­ren und Richt­li­ni­en der Sozi­al­leh­re der Kir­che treu zu blei­ben, und zwar nicht so, wie sie heu­te ver­stan­den wird, d. h. ohne Iden­ti­tät, son­dern so, wie sie immer ver­stan­den wur­de. Die­se unse­re Treue wird nicht nur dazu füh­ren, daß posi­ti­ve Res­sour­cen in der Gesell­schaft ent­ste­hen, son­dern auch dazu, daß wir auf unse­re eige­ne klei­ne Wei­se zur Neue­van­ge­li­sie­rung bei­tra­gen, denn die Sozi­al­leh­re der Kir­che ist auch „Erzie­hung zum Glauben“.

*Ste­fa­no Fon­ta­na, Direk­tor des Inter­na­tio­nal Obser­va­to­ry Car­di­nal Van Thu­an for the Social Doc­tri­ne of the Church, pro­mo­vier­te in Poli­ti­scher Phi­lo­so­phie mit einer Arbeit über die Poli­ti­sche Theo­lo­gie; er lehr­te Jour­na­li­sti­sche Deon­to­lo­gie und Geschich­te des Jour­na­lis­mus an der Uni­ver­si­tät Vicen­za, dann Phi­lo­so­phi­sche Anthro­po­lo­gie und Phi­lo­so­phie der Spra­che an der Hoch­schu­le für Erzie­hungs­wis­sen­schaf­ten ISRE in Vene­dig. Zu sei­nen jüng­sten Publi­ka­tio­nen gehö­ren „La nuo­va Chie­sa di Karl Rah­ner“ („Die neue Kir­che von Karl Rah­ner. Der Theo­lo­ge, der die Kapi­tu­la­ti­on vor der Welt lehr­te“, 2017), gemein­sam mit Erz­bi­schof Pao­lo Cre­pal­di „Le chia­vi del­la que­stio­ne socia­le“ („Die Schlüs­sel der sozia­len Fra­ge. Gemein­wohl und Sub­si­dia­ri­tät: Die Geschich­te eines Miß­ver­ständ­nis­ses“, 2019), „La filoso­fia cri­stia­na“ („Die christ­li­che Phi­lo­so­phie. Eine Gesamt­schau auf die Berei­che des Den­kens“, 2021).

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: van​t​huan​ob​ser​va​to​ry​.com (Screen­shot)


1 Die deut­sche Aus­ga­be hat einen ande­ren Unter­ti­tel: Wal­ter Laqueur: Die letz­ten Tage von Euro­pa. Ein Kon­ti­nent ver­än­dert sein Gesicht, List, Ber­lin 2008.

2 Msgr. Giam­pao­lo Cre­pal­di war ab 2001 Sekre­tär des Päpst­li­chen Rats für Gerech­tig­keit und Frie­den, dann von 2009 bis 2023 Bischof von Tri­est. 2009 ver­lieh ihm Papst Bene­dikt XVI. den per­sön­li­chen Titel und die Wür­de eines Erz­bi­schofs. Mit Voll­endung des 75. Lebens­jah­res wur­de Erz­bi­schof Cre­pal­di von Papst Fran­zis­kus emeritiert.

Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!