Kardinal Victor Manuel „Tucho“ Fernández nahm eine Änderung an seinem Wappen vor.
„Tucho“ Fernández war bereits vor der Wahl von Papst Franziskus dessen Redenschreiber in Buenos Aires. Der damalige Erzbischof der argentinischen Hauptstadt hatte ihn gegen römische Widerstände als Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien durchgesetzt und gleich nach dem Konklave zum Titularerzbischof ernannt. Aus dieser Zeit ist kein Wappen bekannt.
Ein solches erlangte jedoch Sichtbarkeit, als Msgr. Fernández 2018 von Franziskus zum Erzbischof von La Plata befördert wurde. Die Berufung an die Spitze der zweitwichtigsten Diözese Argentiniens war offenbar bereits 2017 beschlossen worden, als Franziskus es nicht gewagt hatte, seinen Plan umzusetzen und den von ihm entlassenen Glaubenspräfekten Kardinal Gerhard Müller durch seinen Lieblingsprotegé Fernández zu ersetzen. La Plata war daher als Zwischenspiel gedacht, bis die Berufung an die Spitze der Glaubenskongregation, inzwischen in Glaubensdikasterium umbenannt, möglich werden sollte.
Möglich wurde der Wechsel dann durch den Tod von Benedikt XVI.
Das Wappen von Fernández als Erzbischof von La Plata stieß unter Heraldikern auf Entsetzen. Die heraldische Fachseite Heraldica Argentina schrieb im März 2019:
„Mit Trauer und Scham teilen wir hier mit, was auf der offiziellen Website des Erzbistums La Plata als ‚Wappen und Motto‘ von Monsignore Víctor Fernández bezeichnet wird.“
Die Darstellung habe wenig mit Heraldik, aber viel mit Logos zu tun, hieß es damals. Andere lobten daran, daß die Wappengestaltung einem „wirklich modernen Stil“ folge.
2023 war es soweit: Fernández wurde als neuer Glaubenspräfekt der katholischen Kirche nach Rom berufen und noch im selben Jahr von Papst Franziskus auch zum Kardinal kreiert. Dabei wurde das bisher bekannte Bischofswappen übernommen. Nun aber erfolgte eine Änderung. Dabei wurde der stilisierte Hirtenstab entfernt. Die Gründe für diese Änderung sind nicht bekannt. Eine Verbesserung in heraldischer Hinsicht wurde damit nicht erreicht.
Das Wappen wurde vor zwei Tagen in den Wikipedia-Einträgen zu Kardinal Fernández geändert. Das neue Wappen wurde dort von SajoR eingestellt.
Ob die Änderung, wie jene im Wappen von Papst Franziskus, auf Heraldiker des Vatikans zurückgeht, kann nicht gesagt werden. 2013 war das Wappen des neugewählten Papstes zunächst mit einem fünfzackigen Stern präsentiert worden, wie er sich im Bischofswappen von Jorge Mario Bergoglio befunden hatte. Innerhalb von 48 Stunden wurde der fünfzackige Stern durch einen achtzackigen Stern ersetzt.
Der fünfzackige Stern wird vielfach von der Freimaurerei verwendet und wurde über diese auch zum Symbol des Sozialismus, dort in roter Ausführung. Das war ausreichend Grund im Vatikan, den Fünfzacker des neuen argentinischen Kirchenoberhaupts zu korrigieren. Aufgrund der Entstehungsgeschichte und ihrer langjährigen politischen Machtverhältnisse ist die freimaurerische Symbolik in den Staatssymbolen der Republik Argentinien stark vertreten.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/SajoR/Argentine Prelate (Screenshots)
Das “ Wappen“ ist eher ein Comic und passt zu Fernandez insofern, als er sich selber zur Witzfigur gemacht hat: Porno-Autor, flachbrüstiger Theologe und Glaubenspräfekt.…
Ja, so ein „Wappen“ passt für ihn und kennzeichnet ihn. – Nur dass der Heilige Geist mit ihm ist, das glaube ich nicht! Da ist das Wappen eher ein Wunschtraum seines Erfinders.