Als die zweite Sitzungsperiode der Synodalitätssynode Ende Oktober abgeschlossen wurde, gab es ein Schlußdokument, das auf italienisch vorgelegt wurde. Seither folgen schrittweise Übersetzungen in andere Sprachen – mit Kuriositäten.
Papst Franziskus beendete am 26. Oktober die Synodensitzung (die Abschlußmesse folgte am 27. Oktober) und erklärte bei dieser Gelegenheit, auf ein nachsynodales Schreiben zu verzichten. Das von der Synode erarbeitete Schlußdokument sei bereits ausreichend. Er erkenne dieses an und stelle es so „dem Volk Gottes zur Verfügung“. Doch um diese kuriose Vorgehensweise soll es in diesem Fall gar nicht gehen, sondern vielmehr um die Übersetzungen des Schlußdokuments in andere Sprachen.
Das Schlußdokument wurde Ende Oktober zunächst nur auf italienisch, der Verhandlungssprache der Synode, veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die Originalfassung. Nur kurz darauf wurde eine erste Übersetzung vorgelegt, nämlich kurioserweise auf deutsch. Dergleichen geschieht selten, denn zumeist haben Englisch, Französisch, Spanisch Vorrang. Daß so schnell eine deutsche Fassung vorlag, nährte allerlei Spekulationen. Es war schon bisher klar, daß der ganze „synodale Prozeß“ von Papst Franziskus eine Reaktion auf den „synodalen Weg“ der Deutschen Bischofskonferenz ist. Die Gründe sind vielschichtig: Zum Teil herrscht Deckungsgleichheit der Interessen, zum Teil will Franziskus den deutschen Alleingang einfangen und kanalisieren. Die so schnell angefertigte deutsche Übersetzung legt nahe, daß der deutsche Einfluß auf die Synodenarbeit und den Schlußbericht beträchtlich war.
Erst zweieinhalb Wochen später wurden nun auch Übersetzungen des Schlußdokuments auf englisch und französisch veröffentlicht. Nun erst können nicht unerhebliche Teile der Welt das Dokument näher studieren. Auf der Internetseite der Synodalitätssynode finden sich die entsprechenden Links. Dort wird betont, daß es sich bei den Übersetzungen in andere Sprachen nur um „Arbeitsübersetzungen“ handelt.
Nachdem die erste Kuriosität es war, daß eine deutsche Übersetzung als erste vorgelegt wurde, fällt nun eine weitere Kuriosität auf: Die deutsche Übersetzung ist von der Internetseite der Synode verschwunden. Es findet sich kein Hinweis mehr auf eine deutsche Übersetzung. Der Link, über den die deutsche Fassung bisher abrufbar war, ist tot.
Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Offensichtlich muß nachgebessert werden. In welche Richtung?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Synod.va (Screenshots)
in Zukunft speichert die Webseite auf dem PC! Man kann danach die Webseite in PDF konvertieren und abspeichern. So können Manipulationen schnell nachgewiesen werden! Amen