
Freimaurerei und Esoterik in Rußland seit dem 18. Jahrhundert (Teil 1)
Freimaurerei und Esoterik in Rußland seit dem 18. Jahrhundert (Teil 2)
Freimaurerei und Esoterik in Rußland seit dem 18. Jahrhundert (Teil 3)
Freimaurerei und Esoterik in Rußland seit dem 18. Jahrhundert (Teil 4)
Von Pater Paolo M. Siano*
6. New Age, Okkultismus, Esoterik in Rußland
Im Jahr 2012 veröffentlichte der Verlag Otto Sagner (München, Berlin) „The New Age of Russia. Occult and Esoteric Dimensions“, herausgegeben von Birgit Menzel, Michael Hagemeister und Bernice Glatzer Rosenthal. Es ist eine Sammlung von Studien über die Präsenz des Okkulten und der Esoterik in Rußland vor, während und nach der Sowjetära, die von Lenin bis Gorbatschow reichte.
Schon lange vor der bolschewistischen Revolution war die russische Kultur tief von esoterischen Ideen durchdrungen. Nach der Revolution von 1917 wurden okkulte und esoterische Ideen in der Literatur und den Wissenschaften manifest. Die sowjetische Regierung entmutigte metaphysische und esoterische Spekulationen und verbot sie sogar, wenn es nötig war, nutzte diese aber selbst für ihre eigenen Zwecke und ging sogar so weit, die Erforschung des Okkulten zu fördern. Unter Stalins Regime verschwand der Okkultismus von der öffentlichen Bühne, wurde aber in der Post-Stalin-Ära im verborgenen weitergeführt, bis er im postsowjetischen Rußland (d. h. nach dem Ende der UdSSR) zu einem populären Phänomen wurde. Vom Kosmismus bis zum Schamanismus, von der Raumerforschung bis zur jüdischen Kabbala, vom Neuheidentum bis zur „Science-Fiction“ – das Feld ist weit (vgl. Birgit Menzel – Michael Hagemeister – Bernice Glatzer Rosenthal (Hrsg.): The New Age of Russia. Occult and Esoteric Dimensions, Verlag Otto Sagner, München – Berlin 2012, 4. Aufl.).
Werfen wir einen Blick auf einige der Aufsätze in diesem Band.
6.1. Esoterik in Sowjetrußland in den 1920er und 1930er Jahren
In Konstantin Burmistrows Aufsatz „The History of Esotericism in Soviet Russia in the 1920s-1930s“ (in: The New Age of Russia, a. a. O., S. 52–80) lesen wir, daß es im zaristischen Rußland esoterische und freimaurerische Orden gab, die dann von den bolschewistischen bzw. sowjetischen Behörden verfolgt wurden, die auf die Verbreitung des militanten Atheismus abzielten. In bestimmten sowjetischen Sektoren gab es jedoch weiterhin ein diskretes Interesse am Okkulten, das in den Dienst des atheistischen Szientismus der UdSSR gestellt wurde. In dieser Mischung aus Okkultismus und Szientismus finden wir: kosmistische (pantheistische) Philosophie; absoluten Glauben an den Menschen und seine Fähigkeit, sich die Natur untertan zu machen; Telepathie, Telekinese; Verlängerung des menschlichen Lebens, Auferstehung der Toten (aber ohne einen transzendenten Gott)… Die sowjetischen Okkultisten („the Soviet occultists“) konzentrierten sich auf experimentelle Methoden, einschließlich Magie. Während es den Esoterikern des Zarenreiches mehr um das persönliche spirituelle Wachstum und die Kenntnis der Psyche ging, wollten die sowjetischen Okkultisten oder Esoteriker lernen, wie man die Natur und den Menschen beeinflussen und kontrollieren könne. Im Sowjetrußland der frühen 1920er Jahre gab es esoterische Gruppen, die sich um ihre Legalisierung bemühten. Sie wollten der kommunistischen Sache dienen. Andere esoterische Gruppen zogen es hingegen vor, im Untergrund zu agieren (vgl. S. 53).
Burmistrow zufolge waren die esoterischen Gruppen, die zwischen den 1920er und 1930er Jahren in Sowjetrußland existierten, keine Fortführung der früheren Gruppen, sondern wurden erst zu dieser Zeit gegründet. Allerdings räumt Burmistrow später „Kontakte“ zwischen den beiden Gruppen ein… Diese neue Gruppen zielten darauf ab, alte „Traditionen“ wiederzubeleben (Gnostiker, Templer, Rosenkreuzer…). Informationen über diese Gruppen befinden sich in den Archiven der verschiedenen sowjetischen Geheimpolizeien, die während des UdSSR-Regimes aufeinander folgten (OGPU, NKWD, MGB, KGB), aber der Zugang zu den meisten dieser Archive ist Forschern verwehrt (vgl. S. 54f).

Burmistrow erwähnt esoterische Persönlichkeiten und Gruppen im zaristischen, vorsowjetischen Rußland des ersten und zweiten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts. Der Deutschbalte Baron Grigori Ottonowitsch Mebes, eigentlich Gregor Möbes, (1868–1934), Mathematiker, Physiker, prominente Figur der russischen Esoterik, war Generalinspektor eines Zweigs des französischen Martinismus. Um 1912 erklärte er die Unabhängigkeit der russischen Martinisten. Auf die eine oder andere Weise waren die Esoteriker (Anführer und Aktivisten) der 1920er Jahre in der UdSSR mit Mebes und seinem Martinistischen System verbunden. Der Russische Martinistenorden von Mebes setzte seine Tätigkeit während des Bürgerkriegs und in den ersten Jahren des Sowjetregimes fort (vgl. S. 56f).
Boris Astromow (Kiritschenko, 1883–1941?), ein Rechtsanwalt und Schüler von Cesare Lombroso, trat 1909 einer italienischen Freimaurerloge bei. Im Jahr 1919 ernannte ihn Mebes zum Generalinspektor seines russischen Martinistenordens. Im Jahr 1921 verließ Astromow die Organisation aufgrund von Unstimmigkeiten und gründete eine autonome Gruppe russischer Freimaurer. Im Jahr 1925 nahm er Kontakt zur sowjetischen Geheimpolizei auf und gab ihr detaillierte Informationen über die in Rußland tätigen esoterischen Kreise. Dies führte 1926 zu einer anti-okkultistischen Razzia des sowjetischen Regimes (vgl. S. 58).
Burmistrow beschreibt vier esoterische Gruppen, die im frühen Sowjetrußland tätig waren.
1) Der Orden Emesch Redivivus
Dieser Orden wurde 1926 in Moskau von dem Ökonomen und Okkultisten Jewgeni Karlowitsch Teger (1890–1940) und Wadim Karlowitsch Tschechowski (1902–1929), einem Meteorologen und Physiker, gegründet, der sich für Telepathie und Parapsychologie interessierte (vgl. S. 59). Der Begriff „Redivivus“ bezeichnete die Wiedergeburt auf den drei Ebenen des Seins, der mentalen, astralen und physischen, symbolisiert durch die drei Mutterbuchstaben des hebräischen Alphabets nach der hebräischen kabbalistischen Mystik des Buches Sefer Jetzira (die drei Buchstaben Aleph, Mem, Schin bilden das Akrostichon Emesch). Anfangs war der Emesch-Orden mit dem Martinistenorden aus der Zeit vor der Revolution 1917 verbunden, der von Czynski und Mebes geleitet wurde. Zwischen 1900 und 1910 existierte in St. Petersburg ein Orden mit dem Namen „Emesch“, von dem der Moskauer Orden in den 1920er Jahren die Einweihungs- und Initiationsliteratur erhielt. Die Mitglieder des Moskauer Emesch präsentierten sich als Rosenkreuzer, d. h. als ein Zweig des russischen Zweigs des Kabbalistischen Ordens der Rose und des Kreuzes, der seinen Sitz in Frankreich hatte und in Rußland von dem oben erwähnten Mebes geleitet wurde (vgl. S. 60).
Der Orden Emesch verband den damaligen sowjetischen Szientismus mit esoterischem Wissen, um Magie zu schaffen oder neu zu erschaffen, die sowohl die materielle Welt als auch alle Ebenen des Seins im gesamten Universum beeinflussen konnte (vgl. S. 60). Als okkulter Orden war der Emesch in der UdSSR verboten. Er erhielt jedoch den rechtlichen Status eines wissenschaftlichen Labors für Telepathieforschung, das eng mit dem Neurologischen Institut („Brain Institute“) der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften verbunden war (vgl. S. 61f). Das unterirdische Labor des Emesch wurde absichtlich in der Nähe einer Zentrale der sowjetischen Geheimpolizei eingerichtet, wo die Opfer gefoltert und ermordet wurden. Ihr Blut floß und ermöglichte es den „Forschern“ – nach okkultistischem Glauben –, Geister, Elemente oder Larven der Natur anzuziehen und einzufangen… Tschechowski führte in diesem Labor schwarzmagische Experimente durch, die die „Zielpersonen“ in den Tod oder in den Wahnsinn trieben (vgl. S. 62). Im Jahr 1928 wurde Emesch entdeckt und seine Mitglieder verhaftet (vgl. S. 61).
2) Der Orden „Orion-Khermorion“ (der Orden der Moskauer Rosenkreuzer und Manichäer)

Er wurde 1916 als Orden „von Orion“ gegründet. Im Jahr 1926 wurde er unter dem Namen „Orion-Khermorion“ umstrukturiert. Im Jahr 1933 wurde der Orden von der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) entdeckt und zerschlagen. Entgegen der üblichen Vorgehensweise beschlagnahmte das NKWD nicht das Archiv des Ordens, das als Teil einer großen Privatsammlung erhalten blieb. Einige Mitglieder des Orion-Khermorion-Ordens setzten ihre esoterischen Aktivitäten bis in die 1970er Jahre fort (vgl. S. 65f). Maria Wadimowna Dorogowa, eigentlich von Mengden, (1889–1981/82) spielte sowohl im Orion-Khermorion-Orden als auch im Templerorden eine wichtige Rolle (vgl. S. 66, Fußnote 37). Die Mitglieder des Orion-Khermorion-Ordens studierten Okkultismus und Magie und praktizierten zeremonielle Magie (vgl. S. 66). In einem der Rituale beschwor dieser Orden das „Große Telema, die Geist-Materie des manifesten Universums“… Und es wurde unter anderem bekräftigt, daß: die Abgründe des Kosmos in dem Eingeweihten wohnen, der eins mit dem Universum ist… Sie beschworen auch „die Große Erde“ als „Prinzip von Tod und Wiedergeburt“, das „die Materie verschlingt und dem Geist die Tore der Freiheit öffnet“ (vgl. S. 69f). Wie die Gnostiker und Manichäer glaubten auch die Mitglieder des Orion-Khermorion-Ordens, die Rosenkreuzer, an den kosmischen Kampf zwischen den Kräften des Lichts und den Kräften der Finsternis, zwischen dem Prinzip des Guten und dem Prinzip des Bösen (vgl. S. 70f). Diese Rosenkreuzer waren davon überzeugt, daß die „höheren Kräfte“, mit denen sie Kontakt suchten (d. h. die Herren des Astralelements und „Luzifer“, den sie für das ewig ausgleichende Prinzip hielten), an sich weder gut noch böse sind, sondern daß der Wille des Adepten darüber entscheidet, ob er sie für das Gute oder das Böse einsetzt… Deshalb schrieb der Orden des Orion-Khermerion vor, daß jeder Rosenkreuzer zwei „Einweihungen“ durchlaufen sollte: die Lichteinweihung und die dunkle Einweihung („White and Black initiations“), um beide Kräfte, die des Lichts und die der Dunkelheit, kontrollieren zu können (vgl. S. 71).
3) Der Orden Lux Astralis
Der Orden Lux Astralis, eine neo-rosenkreuzerische Gruppe, die 1911 von Boris Michailowitsch Subakin (1894–1938), einem Dichter, Bildhauer und Archäologen, gegründet wurde. Als er 1922 von der sowjetischen Polizei verhaftet wurde, behauptete der Esoteriker Subakin, er habe als Kind entdeckt, daß zu seinen Vorfahren spirituelle Ritter, Prinzen der jüdischen Kabbala, Mystiker und Freimaurer gehörten (vgl. S. 72f).
4) Der Moskauer Templerorden

Der Moskauer Templerorden wurde 1920 von Apollon Karelin (1863–1926) gegründet, einem Wirtschaftswissenschaftler, Juristen und anarchistischen Theoretiker, der 1917 nach mehr als zehn Jahren Exil nach Rußland zurückgekehrt war. Burmistrow zufolge hatte diese Templergruppe im Gegensatz zu ihren Vorgängern keinen Hang zum Okkultismus und zur Magie, sondern eher zum Gnostizismus. Diese Moskauer Templer zielten auf die Vervollkommnung des Selbst und der Gesellschaft ab… sie verbanden „mystisches“ Wissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen… sie bekräftigten den Kampf zwischen dem Licht des Wissens und der Dunkelheit der Unwissenheit… Sie versuchten zu vereinen: die christliche Ethik, die Prinzipien des antiken Gnostizismus und das wissenschaftliche Wissen über die Welt… Das Ziel dieses Templerordens war vor allem ethisch und gesellschaftspolitisch (vgl. S. 73f).
Einer der wichtigsten Mitarbeiter Karelins, später sein Nachfolger, war Alexei Alexandrowitsch Solonowitsch (1887–1937), ein Dichter, Mathematiker und Theoretiker eines „mystischen“ Anarchismus… Solonowitsch schrieb ein Manuskript (auf russisch), das nie veröffentlicht, aber später beschlagnahmt wurde, mit dem Titel „Bakunin und der Kult von Jaldabaoth“… Solonowitsch stellt Jaldabaoth als den Proto-Archon, den (gnostischen) Demiurgen, einen rebellischen Engel, die „Personifizierung“ Satans, eines der Gesichter des Teufels dar… Solonowitsch zufolge waren die Bolschewiken von den Dämonen der Macht und somit von den Engeln Jaldabaoths besessen… Solonowitsch nahm keine Mitglieder der Kommunistischen Partei in seinen Orden auf (vgl. S. 75f). Dieser Moskauer Templerorden umfaßte weitere „Orden“, darunter den zentralen „Orden des Lichts“ (gegründet 1923), dessen Anführer Solonowitsch selbst war. Diese Templer wurden während des stalinistischen „Großen Terrors“ von 1937/38 physisch vernichtet. Einige von ihnen überlebten und versuchten in den 1950er Jahren vergeblich, die Aktivitäten des Lichtordens wieder aufzunehmen (vgl. S. 78f).
6.2. Der Kosmismus von Konstantin Ziolkowski
In dem Aufsatz „Konstantin Ziolkowski und die okkulten Wurzeln der sowjetischen Raumfahrt“ (in: The New Age of Russia, a. a. O., S. 135–149) schreibt Michael Hagemeister, daß Konstantin Ziolkowski (1857–1935), der „Vater“ oder besser „Großvater“ der sowjetischen Raumfahrt, von der sowjetischen Propaganda besonders nach seinem Tod als Held gefeiert wurde. Die Sowjets setzten ihm ein Denkmal, und sein Haus wurde in ein Museum umgewandelt. Weniger bekannt ist vielleicht die Tatsache, daß Ziolkowski eine Philosophie namens Kosmismus entwickelt hatte. Er schrieb einen Kommentar zu den vier Evangelien aus der Sicht des „wissenschaftlichen Glaubens“, in dem er versuchte, die Gestalt Jesu zu entmythologisieren… Ziolkowski betrachtete seine eigene Philosophie als die eines Genies und eines Erlösers… Er hielt sich für einen Charismatiker, einen Erleuchteten wie Buddha, Platon, Jesus, Newton (S. 135–138). Ziolkowski theoretisierte die Ausbreitung der Menschheit in den Weltraum, sogar zur Regeneration des menschlichen Körpers… Neben der Theorie der kosmischen Evolution bekräftigte Ziolkowski die Vollkommenheit der menschlichen Ethnie, die das gesamte Universum bevölkern würde… Die menschliche Ethnie würde ihre Körperlichkeit verlieren, indem sie sich in ein Energie- oder Strahlungszentrum verwandelt und dann unsterblich in der Zeit und unendlich im Raum wird (vgl. S. 138f).

Ziolkowskis Fortschrittsglaube (kosmistischer Progressivismus) hatte schreckliche Folgen: Er erklärte, daß alles, was Spuren von Unvollkommenheit, Leiden oder Irrationalität aufwies, aus dem Universum entfernt werden sollte… Alle unvollkommenen und leidenden Lebensformen – Tiere, Pflanzen und sogar Menschen – sollten eliminiert werden… Nach Ziolkowskis Ansicht sollten die Planeten mit der vollkommenen Ethnie bevölkert werden (vgl. S. 139f).
Ziolkowskis Kosmismus enthält auch Ideen, die aus „okkulten“ Philosophien und Traditionen stammen. Er war ein Panpsychist (Alles lebt!) und war davon überzeugt, daß im Gehirn einer hochentwickelten Lebensform das Atom bewußt wird; und daß sich das Atom im Gehirn des hochentwickelten Wesens in eine irreversible Form besonderer Energie verwandelt, die kosmisches und telepathisches Bewußtsein hat. Der Mensch sei nichts anderes als ein Komplex von Atomgeistern, die sterben, um sich dann entsprechend der kosmischen Evolution und dem Streben nach Glück in vollkommenere „Reiche“ umzustrukturieren… Nach Ziolkowski ist der Tod nur eine Illusion des armen menschlichen Verstandes… Den Tod gebe es nicht… Das Universum sei so aufgebaut, daß es nicht nur unsterblich ist, sondern daß alle seine Teile lebendig sind… Das Universum hat weder Anfang noch Ende (vgl. S. 141). Ziolkowski bezeichnete sich selbst als „Monist“, bejahte die Unsterblichkeit der Materie und die Ununterscheidbarkeit von Geist und Materie (vgl. S. 142, Fußnote 28). Merkwürdigerweise hatte Ziolkowski „spiritistische“ Überzeugungen: Er glaubte, daß das Universum von einem wohlwollenden, allmächtigen, lebendigen, rationalen Wesen erschaffen wurde… Er glaubte auch an die Existenz unsterblicher, körperloser Wesen, die höher entwickelt waren als die Menschen… Kurz gesagt, an „engelhafte“ Wesen, die auch in das menschliche Leben eingriffen… Er gab zu, daß er sich häufig mit solchen Engeln unterhielt (vgl. S. 142f).
In jüngster Zeit wurde der gnostische und theosophische Einfluss auf Ziolkowskis Denken untersucht. Jahrzehntelang waren solche Forschungen in der UdSSR „tabu“. Die Stadt Kaluga, in der Ziolkowski lebte, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach St. Petersburg das größte Zentrum der Theosophie. Ab 1905 wurden viele theosophische Schriften in Kaluga im Lotos-Verlag veröffentlicht. In ihnen wurden Theorien wie kosmisches Denken, kosmisches Bewußtsein, Bürger des Universums, ganzheitliches Denken als Synthese von Wissenschaft, Religion und Philosophie vertreten (vgl. S. 143).
Ziolkowskis Behauptung, mit überentwickelten Wesenheiten kommunizieren zu können, erinnert an Helena Petrowna Blavatskys (eigentlich Helena von Hahn-Rottenstein) Behauptung, einer Rußlanddeutschen, mit den Unsichtbaren Meistern kommunizieren zu können (vgl. S. 143f)… Ziolkowskis Vorstellung, daß ein Teil der Menschheit hochentwickelt wird und sich schließlich in Lichtstrahlen verwandelt, ist ein zentrales Thema in der Gnosis und findet sich in der Theosophie und Anthroposophie (vgl. S. 144).
Ziolkowski ist nicht der einzige Raumfahrttheoretiker, der starke okkultistische Konnotationen hatte. Wie läßt sich diese Verbindung von wissenschaftlichem und esoterischem Interesse erklären? Man könnte sagen, daß die Idee der „räumlichen“ Eroberung des Himmels die magische Idee der menschlichen Selbstvervollkommnung und Selbstvergöttlichung impliziert. Wissenschaft und Technik wurden von verschiedenen Zeitgenossen Ziolkowskis in einem magischen und gnostischen Sinne verstanden. Das Ziel der Wissenschaftler und Ingenieure war eher magisch als wissenschaftlich: die Naturgesetze zu überwinden, Arten und Elemente zu verwandeln, die absolute Herrschaft über Raum und Zeit zu erlangen, in neue Dimensionen vorzustoßen, einen allmächtigen und unsterblichen Übermenschen zu schaffen (vgl. S. 146). Hagemeister stellt fest, daß auch heute (2012) in Rußland noch ein magisch-esoterisches Verständnis von Wissenschaft und Technik vorherrscht (vgl. S. 148). Der russische Kosmismus präsentiert durch einen Materie-Geist-Evolutionismus eine Menschheit, die in der Lage ist, einen göttlichen „Status“ zu erreichen (vgl. S. 149).
6.3. Esoterische Bewegungen in Rußland zwischen den 1960er und 1980er Jahren
In dem Aufsatz „Occult and Esoteric Movements in Russia from the 1960s to the 1980s“ (in: The New Age of Russia, a. a. O., S. 151–185) stellt Birgit Menzel fest, daß trotz der harten Repressionen während der Stalin-Ära die okkulte und esoterische Tradition des frühen 20. Jahrhunderts Sowjetrußlands nie erloschen ist. Theosophie und Anthroposophie trugen zum okkulten „revival“ in den 1960er Jahren bei. Die esoterische und okkulte Kultur („occulture“) tauchte in der UdSSR in den 1960er und 1970er Jahren wieder auf, vor allem durch die Wiederentdeckung von: Gurdjieff, Nicholas und Helena Rörich, der erwähnten Madame Blavatsky, östlichen Religionen, alter esoterischer Philosophie, christlicher Mystik und Sufismus. Eine weitere Ursache ist in den Kontakten mit Heilern, „Gurus“ und Schamanen aus östlichen Ländern innerhalb der Grenzen der UdSSR zu sehen (vgl. S. 152f).

Dank der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der UdSSR und Indien waren sogar grundlegende Texte über östliche Religionen (Hinduismus, Buddhismus, Yoga-„Philosophie“) für die sowjetische Öffentlichkeit zugänglich (vgl. S. 153f). Allerdings wurden esoterische Interessen von verschiedenen Kreisen unter großer Geheimhaltung gepflegt, da die Gefahr bestand, verhaftet und in Gulags oder psychiatrischen Anstalten eingesperrt zu werden (vgl. S. 161).
Die sowjetische Politik in bezug auf Yoga war widersprüchlich. Einerseits verurteilten die sowjetischen Behörden Yoga öffentlich als eine für die psychophysische Gesundheit schädliche Technik und sogar als eine von westlichen Feinden verbreitete Technik zur Untergrabung des sowjetischen Geistes und der sowjetischen Macht. Andererseits förderten hohe sowjetische Hierarchien in kleinen medizinischen Einrichtungen Yoga-Experimente zur Entdeckung und Entwicklung des okkulten menschlichen Potentials. Wissenschaftler und kommunistische Parteiführer interessierten sich sehr für Yogatechniken, die für Astronauten und Sportler nützlich sein könnten. Zweifellos gab es zumindest einige Ähnlichkeiten zwischen dem sowjetischen Kosmismus und dem hinduistischen Pantheismus (vgl. S. 166f).
Die Erforschung paranormaler Phänomene und okkulter Aspekte oder Potentiale des menschlichen Geistes wurde in der UdSSR öffentlich abgelehnt (vor allem in der Stalin-Ära), aber gleichzeitig unter großer Geheimhaltung gefördert und gepflegt; vor allem nach Stalin wurde diese Forschung zu einem integralen Bestandteil der sowjetischen „Wissenschaft“ (vgl. S. 169). Viele wissenschaftliche Einrichtungen in der UdSSR verfügten neben den öffentlichen Abteilungen über weitere geheime und unabhängige Abteilungen, die direkt von der sowjetischen kommunistischen Parteiführung oder dem KGB beauftragt wurden. Diese Sektionen interessierten sich auch für übersinnliche und okkulte Experimente (Bewußtseinserweiterung)… Die Popularität der Parapsychologie in der Gesellschaft und in der wissenschaftlichen Gemeinschaft der UdSSR in den 1960er- und 1970er-Jahren wird nicht nur durch die berüchtigten Begegnungen von Leonid Breschnew mit der Heilerin Jewgenija „Dschuna“ Dawitaschwili (1949–2015) belegt, sondern auch durch eine Bibliografie von Schriften über paranormale Phänomene, die zwischen 1969 und 1981 in wissenschaftlichen Werken veröffentlicht wurden. Diese Bibliographie (1993 in Moskau veröffentlicht) enthält 172 Titel über Telepathie, 237 über Bilokation und Bioenergie, 58 Titel über „Poltergeist“, 33 über Telekinese, 261 über physikalische Aspekte paranormaler Phänomene (vgl. S. 174, Text und Fußnote 72).
6.4. Esoterische Lehren nach dem Ende der UdSSR
In dem Aufsatz „Occult and Esoteric Doctrines after the Collapse of Communism“ (in: The New Age of Russia, a. a. O., S. 259–272) stellt Demian Beljajew fest, daß im postsowjetischen Rußland von 1990 bis 2012 das Christentum nicht die dominierende Religion gewesen sei. Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems haben sich auch alternative spirituelle und religiöse Bewegungen ausgebreitet… Fernsehen, Presse und Bücher haben zur Verbreitung von esoterischen Überzeugungen und Ideen, Magie, Parapsychologie, Astrologie, religiösem Relativismus und Neuheidentum beigetragen… All dies stieß in das Vakuum vor, das der Zusammenbruch des Kommunismus hinterlassen hat. Einer Statistik zufolge folgten 2006 mindestens 45 Prozent der Menschen in Rußland esoterischen Überzeugungen, 40 Prozent vertraten traditionelle christliche Ideen und 10 Prozent hingen weiterhin dem szientistischen Materialismus an.
6.5. Der Fall von Alexander Dugin
Dem Aufsatz „Occult Dissident Culture: the case of Aleksandr Dugin“ (in: The New Age of Russia, a. a. O., S. 273–292) von Mark Sedgwick entnehme ich nur einige wenige Informationen, da ich dem Denken von Prof. Dugin bereits einige Artikel gewidmet habe. Sedgwick (2012) definiert Dugin als den wichtigsten zeitgenössischen Vertreter des Eurasiertums („Eurasianism“) sowie als einen der Hauptvertreter des Traditionalismus („Traditionalism“), d. h. jener französischen Denkschule des frühen 20. Jahrhunderts, die „okkulte Wurzeln“ hat und als eine Form der Esoterik („a form of esotericism“) angesehen wird (vgl. S. 273). Dugins „Traditionalismus“ ist sowohl sowjetisch als auch russisch (vgl. S. 273). Sedgwick beschreibt ihn als russischen Nationalisten, antiamerikanisch, antiatlantisch, Nostalgiker des Sowjetimperiums („Soviet-imperial nostalgic“) (vgl. S. 274). Die Eurasische Bewegung ist in gewissem Sinne die Nachfolgerin der Nationalbolschewistischen Partei, die Dugin 1993 zusammen mit Eduard Limonow (1943–2020) und Jegor Letow (1964–2008) gegründet hat. Die Eurasische Bewegung ist Kreml-treu (vgl. S. 274). Dugin lehrt Soziologie an der Staatlichen Universität Moskau (vgl. S. 275). er ist der Sohn eines Generals des Russischen Militärgeheimdienstes GRU. 1980, im Alter von 18 Jahren, schloß sich Alexander Dugin einem Kreis („Iuschinski-Kreis“) an, der in den 1960er Jahren von Jewgeni Golowin (1938–2010), Juri Mamlew und Wladimir Stepanow gegründet worden war. Als Dugin beitrat, wurde der Zirkel von Stepanow geleitet. Der Zirkel erforschte alle Formen des okkulten Wissens, darunter Yoga, Sufismus, die Werke von Georgi Gurdijeff (1866–1949) (vgl. S. 277). Der Zirkel widmete sich „besonderen“ Experimenten: Alkoholkonsum, Sex… Dugins erste Frau, Jewgenija Debrjanskaja (geb. 1953), lernte er im „Iuschinski-Kreis“ kennen. Sie war Mitbegründerin der Vereinigung sexueller Minderheiten, die später zur Moskauer Schwulen- und Lesbenunion wurde (vgl. S. 278).
Im „Iuschinski-Kreis“ lernt Dugin auch den esoterischen Traditionalismus von René Guénon (1886–1951) und Julius Evola (1897–1974) kennen (vgl. S. 282). Dugin folgt dem orthodoxen Glaubensbekenntnis in Anlehnung an die sogenannten orthodoxen „Altgläubigen“ (vgl. S. 286) und verbindet den westlichen esoterischen Traditionalismus mit dem russisch-orthodoxen Christentum (vgl. S. 288).
Sedgwick stellt fest, daß Dugins Eurasiertum ursprünglich bereits in den 1920er Jahren in Prag, Berlin und Paris von russischen emigrierten Intellektuellen propagiert wurde, die die moralische Dekadenz und den kalten Rationalismus Westeuropas kritisierten (vgl. S. 289). Dugin identifiziert Amerika (USA) als Hauptvertreter der Moderne und setzt damit gewissermaßen die Ära des Kalten Krieges aus russischer bzw. sowjetischer Sicht fort (vgl. S. 290). Sedgwick argumentiert, daß Dugins Eurasiertum aus dem guenonischen Traditionalismus – oder Perennialismus – das Konzept der Ur-Religion ableitet, das religiösen Pluralismus zuläßt, sodaß Dugin in sein eurasisches Projekt nicht nur die russische christliche Orthodoxie, sondern auch den Islam (der ehemaligen Sowjetrepubliken sowie des Iran und der Türkei) und die Juden einbeziehen kann (vgl. S. 290).
Ein weiteres Merkmal von Dugins Eurasiertum ist das, was Sedgwick Apokalyptik nennt, d. h. das kommende, unmittelbar bevorstehende Ende der Welt: Die Moderne und damit ihre Krise und Korruption sei ein unumkehrbares Phänomen, markiere aber den Beginn eines neuen Zyklus (vgl. S. 291)… In der Schlußfolgerung stellt Sedgwick fest, daß Dugins Positionen von westlichen Intellektuellen stammen („from central intellectual positions of Western origin“): Der junge Dugin ist an den Werken westlicher Okkultisten oder Esoteriker wie Guénon und Evola geschult und übernimmt das Eurasiertum russischer Emigranten der 1920er Jahre (vgl. S. 292). Sedgwick glaubt, daß Dugin in dem Sinne ein „Produkt“ der sowjetischen Kultur ist, daß er Ideen Macht zuschreibt. Sedgwick erzählt, daß Dugin bei einem Treffen zu ihm sagte, Guénon sei ein „versteckter Marx“ („an undiscovered Marx“). Später fand Sedgwick heraus, daß Dugin diesen Ausdruck von dem französischen Traditionalisten René Alleau übernommen hatte (vgl. S. 292).
6.5.1 Weitere Überlegungen zum Fall Dugin
Dugins Fähigkeit, solche Gegensätze wie die christliche Orthodoxie und den Gnostizismus, den russischen Nationalismus und die westliche Esoterik zu vereinen, erinnert an die coniunctio oppositorum, die bereits von den russischen Freimaurern des 18. Jahrhunderts vollzogen wurde, die ebenfalls orthodoxe Christen waren, sich aber für die jüdische Kabbala, für Alchemie und Magie begeisterten.

Dugins Eurasiertum erinnert ein wenig an die Positionen des russischen Esoterikers Marc Séménoff (1848–1968). 2020 veröffentlichte die Ben-Gurion University of the Negev Press (Beer Sheva, Israel) den Band „The Cosmic Movement: Sources, Contexts, Impact“, herausgegeben von Julie Chajes und Boaz Huss (Hrsg.). In dem Aufsatz „From Mystical Russia to the Eurasian Homeland: Marc Séménoff and the Cosmic Movement“ (S. 277–305) schreibt Michele Olzi, daß Marc Séménoff nach Angaben des französischen Journalisten Alexandrian Sarane (1927–2009) an den Séancen von Maria Naglowskaja (1883–1936) teilnahm, Tochter des russischen Generalleutnants und Gouverneurs von Kasan, Dmitri Naglowski, der polnisch-deutscher Abstammung war. Naglowskaja, die der russischen Aristokratie angehörte, verließ Rußland bereits vor dem Ersten Weltkrieg, als sie sich mit ihrer Familie überwarf, weil sie einen jüdischen Bürgerlichen heiratete. Ihr Mann, ein glühender Zionist, verließ sie später und ging nach Palästina, wohin sie ihm nicht folgen wollte. Nach Stationen in Berlin, Genf und Rom, zog sie 1929 nach Paris, wo sie 1932 einen offen satanistischen Tempel und eine sexuelle Bruderschaft gründete (vgl. S. 286–288). Séménoff war zudem Mitglied der „Kosmischen Bewegung“ von Max Théon (vgl. S. 289), einer esoterischen Gruppe der Ritualmagie (vgl. The Cosmic Movement , a. a. O., S. 184–192), in der die „Kabbala“ eine zentrale Rolle spielte (vgl. The Cosmic Movement, a. a. O., S. 226f). Nach Séménoff ist es möglich, den „Initiationszustand“, d. h. die Kommunikation unseres höheren Selbst mit dem Göttlichen, durch die Spiritualität Asiens, insbesondere durch hinduistische Initiationsriten zu erreichen (vgl. Olzi, a. a. O., S. 291ff). 1932 veröffentlichte Séménoff „De l’Inde mystérieuse à la Russie mystique“. Ziel des Buches ist es, den Westen nach dem Vorbild des Ostens (Rußland) zu vergeistigen, d. h. „Eurasien“ zu verwirklichen… Das wahre Wissen, das Westeuropa verwandelt und rettet, kommt aus dem Osten, also auch aus Rußland (vgl. S. 295–297). Zur wahren, esoterischen Weisheit, der die Orthodoxen am nächsten stehen, müssen Katholiken, Protestanten und Orthodoxe Zugang finden, um die innere Spaltung der Christenheit zu überwinden (vgl. S. 298)…
6.6. Die heidnische Wiedergeburt in der UdSSR, 1970er–1980er Jahre
In dem Aufsatz „The Rodnoverie Movement: The Search for Pre-Christian Ancestry and the Occult“ (in: The New Age of Russia, a. a. O., S. 293–310) weist Marlène Laruelle auf das Vorhandensein einer Bewegung in Sowjetrußland hin, die sich „Rodnoverie“ nannte, was auf russisch „alter Glaube“ oder „Vaterglaube“ bedeutet. Es handelt sich praktisch um die vorchristliche slawische Religion oder Religiosität. Diese Rodnoverie oder Rodismus will nicht als ‚Neuheidentum‘ definiert werden (vgl. S. 293), doch genau das trifft zu – sage ich. Die Rodnoverie blickt wohlwollend auf die alten „Vedas“ des Hinduismus (vgl. S. 294). Einige russische und ukrainische Emigranten in den USA begannen in den 1950er bis 1960er Jahren, diese Mentalität zu propagieren: Die Seele Rußlands sei nicht die christliche Orthodoxie, sondern der Vedismus, d. h. das Neuheidentum (vgl. S. 294).

Die Erforschung der „Veden“, der vorchristlichen slawischen Traditionen, schien im Establishment der UdSSR, von Stalin (1930er Jahre) über Chruschtschow (1960er Jahre) bis in die 1980er Jahre, auf ein gewisses Interesse zu stoßen. Die sowjetische Propaganda wollte die russische Identität vom Christentum abkoppeln, das als Erscheinungsform des Judentums angesehen wurde (vgl. S. 295). Zu Beginn der 1980er Jahre entstand in der UdSSR die nationalistische Bewegung „Pamiat“, die bis 1985 offen neuheidnisch und vedisch war und sich dann der Orthodoxie und monarchistischen Kreisen näherte (vgl. S. 295). Die „Rodnoverie“ hat weder Dogma noch religiöse Autorität (vgl. S. 299), sie sucht eine innere Religiosität, lehnt das Christentum ab, folgt einem religiösen Synkretismus (vgl. S. 300) und schließt auch Telepathie, östliche Glaubensvorstellungen wie Reinkarnation ein (vgl. S. 301). Die stärker politisierten Rodnoverie-Bewegungen beziehen sich auch auf Evola und Guénon (vgl. S. 301). Die Anhänger des Rodismus glauben, daß die Menschheit am Rande des Ruins steht, weil sie die spirituellen Werte verleugnet, und werfen dies insbesondere dem Christentum vor, das sie als „anthropozentrisch“ bezeichnen (vgl. S. 302)… Die Rodnoverie präsentiert sich als eine Naturreligion, die die Umwelt, die Ökologie verteidigt (vgl. S. 302)… In der Rodnoverie gibt es auch Magie, Alchemie, Kabbala… Der Rodismus glaubt, daß Religion ein okkultes Wissen ist, das in uns geweckt werden kann (vgl. S. 303). Es scheint paradox, aber gerade die Sowjetzeit mit ihrem militanten Atheismus begünstigte die Idee eines zu erwartenden, zu entdeckenden Geheimwissens (vgl. S. 304)… Beeinflußt von den östlichen Religionen, dem Buddhismus, dem Shintoismus und dem Hinduismus, wertet die Rodnoverie die Esoterik als höheres Wissen auf und nutzte die Kampfkünste, um den menschlichen Geist zu stärken, Zugang zu höheren Bewußtseinsebenen zu erhalten und ein russisches, slawisches „Bewußtsein“ zu entwickeln (vgl. S. 305). Die Hauptrituale der Rodnoverie seien vorchristliche Rituale und würden die Menschen in Kontakt mit der göttlichen Welt bringen (vgl. S. 307)… Die Rodnoverie sei auch von Ideen der europäischen Romantik beeinflußt, insbesondere durch die Betonung der Natur und der eigenen Nation (vgl. S. 307). Die Rodnoverie ist eine Ethnisierung des Göttlichen, des Nationalismus, der Wiederentdeckung der Harmonie zwischen Mensch und Natur, eine Verherrlichung der slawisch-arischen Ethnie („Slavic-Aryan“), Verehrung von Mutter Erde („Mother Earth“), Aufwertung des Okkulten, Entwicklung ganzheitlicher geistiger und körperlicher Techniken, um Zugang zu höheren Bewußtseinsebenen zu erhalten und mit den Göttern zu sprechen (vgl. S. 309f)…
6.7. Der Teufel in der UdSSR

Nach dem Studienband über New Age und Okkultismus in Rußland, herausgegeben von Menzel/Hagemeister/Glatzer-Rosenthal, schauen wir auf das Buch von Valentin Boss (1932–2015), „Milton and the Rise of Russian Satanism“ (University of Toronto Press, Toronto-Buffalo-London 1991). Boss, Professor für Geschichte an der McGill University in Montreal, stellt fest, daß in Sowjetrußland zur Zeit von Leonid Breschnew (1906–1982), Generalsekretär der KPdSU von 1964 bis 1982, der Satan des englischen Dichters John Milton zum Helden gegen den westlichen Imperialismus erhoben wurde (vgl. S. XI). In den sowjetischen Schulen ist der prometheische Satan Miltons nicht mehr das böse Wesen, sondern die Verkörperung der Freiheitsliebe (vgl. S. XXIV). 1977 genehmigte das Bildungsministerium der UdSSR in Kiew (Ukraine) den Text „Pedagogic Analysis of the Art of John Milton“ (vgl. S. 147). Die sowjetischen Schüler sollten aus diesem Buch lernen, daß Miltons Satan die Verkörperung der Freiheitsliebe und der Ideen des Humanismus und der Freiheit darstellt (vgl. S. 148)… Boss zitiert einige der Autoren dieses Textes (T. N. Glebowa, N. P. Klimow, B. B. Remizow) und die Hauptinitiatorin dieser pädagogischen Initiative, N. M. Matuzowa, Professorin für englische und amerikanische Literatur am Kiewer Staatlichen Pädagogischen Institut für Fremdsprachen (vgl. S. 148). So gab es im sowjetischen Kiew in den 1970er Jahren Anhänger des Miltonschen Satans, der als antiimperialistischer [d. h. antiamerikanischer, antiwestlicher], revolutionärer Held verstanden wurde (vgl. S. 149–151).
(Fortsetzung folgt)
*Pater Paolo Maria Siano gehört dem Orden der Franziskaner der Immakulata (FFI) an; der promovierte Kirchenhistoriker gilt als einer der besten katholischen Kenner der Freimaurerei, der er mehrere Standardwerke und zahlreiche Aufsätze gewidmet hat. Durch seine Veröffentlichungen bringt er den Nachweis, daß die Freimaurerei von Anfang an bis heute esoterische und gnostische Elemente enthielt, die ihre Unvereinbarkeit mit der kirchlichen Glaubenslehre begründen.
Übersetzung/Fußnoten: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/MiL/ROA (Screenshots)
Es gibt sehr wohl auch eine biblisch begründete christliche Gnosis – nach Clemens von Alexandrien (ein einstiger Heiliger der katholischen Kirche) und seinem Schüler Origenes und dessen Schüler Gregor Thaumaturgus. Noch Eusebius und Ambrosius und der Mystiker Johannes Chrysostomus waren Origenisten. Das Engel(s)werk nach Gabriele Bitterlich ist in der Tradition dieser christlichen Gnosis und Hermetik zu sehen. Siehe auch die jüdische Merkaba- bzw. Thronwagen-Mystik und Henoch- und Hekhaloth- und Baruch-Literatur usw. Zur christlichen Kabbalah und Hermetik siehe auch Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus und den Jesuiten Athanasius Kircher und Bernhard von Clairvaux und Stephen Harding und Hugo de Payens und den Priester und Platoniker Marsilio Ficino usw.
Der Kollektivname häretischer Systeme
Gnostizismus, ein Kollektivname häretischer Systeme in den ersten Jahrhunderten der Kirche.Das (griechische) Wort, welchem bei dem uralten Übersetzer des hl. Irenäus das lateinische agnitio entspricht (z. B. 1, 1, 1; 4, 33, 8), bedeutet eigentlich Erkenntnis, das Wissen, im biblischen und christlichen Sprachgebrauch gewöhnlich mit besonderer Beziehung auf religiöse Gegenstände. Der alte christliche Sprachgebrauch richtet sich nach den biblischen. Die heilige Schrift kennt aber eine zweifache Gnosis, ein echtes und ein falsches Wissen, deren eines sie rühmt und empfiehlt, während sie das andere brandmarkt und verwirft. Wie das Wissen noch heutzutage entweder als Steigerung des Glaubens oder als Gegensatz des Glaubens auftritt, so in der christlichen Urzeit die Gnosis.
Zweifache Gnosis
Die echte Gnosis
Die echte Gnosis, die Gnosis im guten Sinn des Wortes, ist ein immer tieferes Eindringen in das innere Wesen des unwandelbar fest gehaltenen, von Gott geoffenbarten Glaubens, verbunden mit einer auf festen Beweisgründen ruhenden Überzeugung von dessen Wahrheit, ein immer allseitigeres Erfassen desselben mit allen Kräften des menschlichen Geistes, so daß derselbe vom Verstand aus das ganze Leben durchdringt (vgl. Röm. 15, 14; 1. Kor. 1, 5; 8, 1. 7. 10. 11; 12, 8; 13, 2. 8;14, 6; 2. Kor. 6, 6; 11, 6; Kol. 2, 3; 2. Petr. 1, 5. 6; 3, 18). Das ist die Gnosis, welche der Sohn Gottes geoffenbart und der Menschheit übergeben hat (Clemens Alex. Strom. 6, 7, ed. Potter II, 771); das ist „die vollkommene und verläßliche Gnosis“, um derentwillen die Christen zu Korinth in den ersten Zeiten allenthalben gerühmt waren (Clemens Rom. ep. I, c. 1); das ist jenes erhabene Ideal christlicher Geistesbildung und vollkommener Handlungsweise, (…) und welches die edelsten gebildetsten Männer der ersten Jahrhunderte unablässig anstrebten. Daher wird auch das Ideal des vollkommenen Christen von Clemens von Alexandrien in seinen begeisterten Schilderungen immer mit dem Namen Gnosticus bezeichnet (s. das ganze 6. und 7. Buch der Stromata, vgl. Strom. 2, 17). Eben dieser alexandrinische Clemens, welcher der vornehmste Stimmführer der wahren Gnosis im Altertum ist, erklärt an verschiedenen Stellen, was er unter derselben verstehe, und wie dieselbe nur auf dem Grund des Glaubens gedeihe; so Paed. 1, 6, ed. Potter I, 116; Strom. 2, 17 p. 468; 3, 5 p. 531; 6, 1 p. 736; 6, 8 p. 774 und besonders 7, 10 p. 864–866 (wo er sie den „vollkommenen und sicheren Beweis dessen“ nennt, „was man im Glauben bereits erfaßt hat, den Aufbau auf der Grundlage des Glaubens, wodurch man zum unfehlbaren Verständnis gelangt“). –
https://katholischglauben.info/kirchenlexikon-die-irrlehre-des-gnostizismus/
Zur Bibel gehört auch die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre von den Elemente-Prinzipien als „Principiis“ bzw. Elementarkräften. Im Ayurveda als der traditionellen indischen Heilkunst Indiens auch die „Tattwas“ genannt. Auch die beiden Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus und Hildegard von Bingen sowie Origenes und Philo(n) von Alexandrien als jüdischer Theologe und Merkaba-Mystiker und Hermetiker kannten und verwandten sie. Man findet sie auch in der Hildegard-Medizin der Heiligen und Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen und so weiter usw.
Vier-Elementen-Lehre
https://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre
Der spätantike Theologe Pseudo-Dionysius Areopagita, dessen neuplatonisch geprägte Werke im Mittelalter hohes Ansehen genossen, führte den Begriff „Theurgie“ in die christliche Theologie ein. Er bezeichnete damit das Wirken des Heiligen Geistes und Jesu Christi und insbesondere die von Gott herbeigeführte Wirksamkeit der Sakramente.
Auch der christliche Mystiker Dionysios Areopagita verwendete das Wort „Theurgie“ also im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist als Geist Gottes.
Der stark vom Neuplatonismus beeinflusste spätantike Theologe Pseudo-Dionysius Areopagita übernahm den Begriff „Theurgie“ in die christliche Theologie.
Theurgie (griechisch θεουργία theourgía „Gotteswerk“) ist eine antike Bezeichnung für religiöse Riten und Praktiken, die es ermöglichen sollten, mit göttlichen Wesen in Verbindung zu treten und von ihnen Hilfe zu erlangen. Der Ausübende wird „Theurg“ genannt. Nach der gängigen Auffassung der antiken Theurgen wurde nicht versucht, die erwünschte Reaktion der Götter mit magischen Mitteln zu erzwingen, sondern es ging um ein Zusammenwirken von Gott und Mensch, bei dem sich der Theurg göttlichem Einfluss öffnete. Siehe dazu auch Johannes „Scottus“ Eriugena und Clemens von Alexandrien als Heiligen Klemens und seinen Schüler Origenes und den Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus zur Hermetik als hermetischen Philosoph und christlichen Hermetiker.
Und Moses war laut Neuem Testament auch in aller Weisheit der Ägypter kundig. Es gibt eben diese Weisheitslehren und Weisheitstraditionen der göttlichen Geheimnisse und Mysterien als Mysterien-Kulte, siehe auch die Weisheitsliteratur. „Sopia“ und „Logos“ sind dort wichtige Begriffe – siehe aber auch „Mysterien“ und „Mysterion“ und „Mysterium“ als göttliche Geheimnisse und den Benediktiner Odo Casel mit seiner wiederentdeckten Mysterien- und Bogumil-Theologie dazu Justin den Märtyrer zur Mercurius als römischer Name des Hermes Trismegistos im Zusammenhang mit dem Logos. Auch in der christlichen Mystik wurde die Hermetik rezipiert.
Offene Geheimnisse – hermetische Texte und verborgenes Wissen in der mittelalterlichen Rezeption von Augustinus bis Albertus Magnus
Weitere Titel
Open secrets – the medieval reception of hermetic writings and occult sciences from Augustine to Albert the Great [englisch]
Heiduk, Matthias
1
https://freidok.uni-freiburg.de/data/8466
Die Studie untersucht erstmals umfassend und systematisch die Rezeption hermetischer Traditionen in der lateinischen Literatur von der Spätantike bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts. Sie nimmt dabei sämtliche Schriften des betreffenden Zeitraums in den Blick, in denen die mythische Urheberschaft der hybriden Gestalt des Hermes Trismegistos in Anspruch genommen wird. Ziel der Untersuchung ist, die spezifischen historischen Kontexte der Aneignung aufzudecken und so dem mittelalterlichen Diskurs um die Hermetica ein eigenständiges Profil zu verleihen. Zentrale Fragen berühren die Rahmenbedingungen für Übersetzung und Verbreitung der handschriftlichen Überlieferung, den Umgang mit dem antik-paganen Mythos Hermes Trismegistos im christlichen Umfeld des Mittelalters, die sozialen Milieus und intellektuellen Befindlichkeiten der Rezipienten und die Ausprägungen und Umformungen des Hermes-Mythos im Wandel der Rezeptionsmotive. Wichtige Ergebnisse der Untersuchung lassen sich in folgenden Thesen zusammenfassen: Mit dem Ausklang der Antike erfolgte kein radikaler Abbruch der Traditionsbildung um Hermes in der abendländisch-lateinischen Literatur, die handschriftliche Überlieferung und die Auslegung der Kirchenväter sorgten für Kontinuitäten. Ab dem 12. Jahrhundert machten sich neue Impulse in der Rezeption bemerkbar. Zum einen verlieh der Rückgriff auf die Autorität des Hermes im Wettstreit der Schulen wachsendes Prestige in den gelehrten Auseinandersetzungen, zum anderen eröffneten die Übersetzungen neuer Texte aus dem Griechischen und Arabischen eine Vielzahl neuer hermetischer Traditionen, die im Kontext der Aneignung neuen Wissens und neuer Wissenschaftsstandards gesehen wurden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts war der Transfer von Hermetica naturkundlichen, alchemischen, astrologischen und magischen Inhalts weitgehend abgeschlossen und die folgenden Jahrhunderte bauten in ihrer Auseinandersetzung auf diesem mittelalterlichen Bestand auf. Ein spezifisches Milieu von Rezipienten in Geheimgesellschaften oder hermetischen Zirkeln lässt sich für das Mittelalter nicht feststellen, war doch die Beschäftigung mit den Hermetica mit keinen sanktionsbehafteten Tabus verbunden. Gleichwohl erweist sich die Aneignung der Autorität des Hermes als vielfältig und originell mit zustimmenden wie ablehnenden Konnotationen. Das verbreitete Diktum, wonach die Hermes-Rezeption ein epochenspezifisches Phänomen der Renaissance sei und mittelalterliche Spuren allenfalls als marginales Vorspiel betrachtet werden können, wird durch die Studie auf breiter Basis widerlegt.
Der Text dieser nun auf dem Freiburger Dokumentenserver veröffentlichten Studie entspricht, von wenigen Korrekturen abgesehen, der im Spätsommer 2007 an der Freiburger Philosophischen Fakultät als Dissertation eingereichten Fassung. Seit 2007 erschloss der Autor weiteres Quellenmaterial und eine Vielzahl neuer Forschungsliteratur zur mittelalterlichen Rezeption hermetischer Traditionen, die ihn zu einer grundlegenden Überarbeitung weiter Teile der Untersuchung veranlassten. Eine stark erweiterte, aktualisierte, korrigierte und neu strukturierte Version ist zur Veröffentlichung als Printmedium vorgesehen und erscheint voraussichtlich Ende 2012 auf dem Buchmarkt.
https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:8466/datastreams/FILE1/content
——————————
Das Geheimnis wundertätigen Wassers wird gelüftet.
Eine Forschergruppe aus Mailand hat die Energie des Wassers aus Orten untersucht, an denen die Muttergottes erschienen ist. Dabei hat sie erstaunliche Entdeckungen gemacht. Kann sich die Wissenschaft mit dem Glauben verbinden? Kann die Wissenschaft in die Spiritualität einmünden und die Spiritualität der Wissenschaft neue Impulse geben? Diese Verbindung könnte utopisch erscheinen.
https://kath-zdw.ch/maria/wallfahrtsorte.wundertaetiges.wasser.html
Der Kollektivname häretischer Systeme
Gnostizismus, ein Kollektivname häretischer Systeme in den ersten Jahrhunderten der Kirche.Das (griechische) Wort, welchem bei dem uralten Übersetzer des hl. Irenäus das lateinische agnitio entspricht (z. B. 1, 1, 1; 4, 33, 8), bedeutet eigentlich Erkenntnis, das Wissen, im biblischen und christlichen Sprachgebrauch gewöhnlich mit besonderer Beziehung auf religiöse Gegenstände. Der alte christliche Sprachgebrauch richtet sich nach den biblischen. Die heilige Schrift kennt aber eine zweifache Gnosis, ein echtes und ein falsches Wissen, deren eines sie rühmt und empfiehlt, während sie das andere brandmarkt und verwirft. Wie das Wissen noch heutzutage entweder als Steigerung des Glaubens oder als Gegensatz des Glaubens auftritt, so in der christlichen Urzeit die Gnosis.
Zweifache Gnosis
Die echte Gnosis
Die echte Gnosis, die Gnosis im guten Sinn des Wortes, ist ein immer tieferes Eindringen in das innere Wesen des unwandelbar fest gehaltenen, von Gott geoffenbarten Glaubens, verbunden mit einer auf festen Beweisgründen ruhenden Überzeugung von dessen Wahrheit, ein immer allseitigeres Erfassen desselben mit allen Kräften des menschlichen Geistes, so daß derselbe vom Verstand aus das ganze Leben durchdringt (vgl. Röm. 15, 14; 1. Kor. 1, 5; 8, 1. 7. 10. 11; 12, 8; 13, 2. 8;14, 6; 2. Kor. 6, 6; 11, 6; Kol. 2, 3; 2. Petr. 1, 5. 6; 3, 18). Das ist die Gnosis, welche der Sohn Gottes geoffenbart und der Menschheit übergeben hat (Clemens Alex. Strom. 6, 7, ed. Potter II, 771); das ist „die vollkommene und verläßliche Gnosis“, um derentwillen die Christen zu Korinth in den ersten Zeiten allenthalben gerühmt waren (Clemens Rom. ep. I, c. 1); das ist jenes erhabene Ideal christlicher Geistesbildung und vollkommener Handlungsweise, (…) und welches die edelsten gebildetsten Männer der ersten Jahrhunderte unablässig anstrebten. Daher wird auch das Ideal des vollkommenen Christen von Clemens von Alexandrien in seinen begeisterten Schilderungen immer mit dem Namen Gnosticus bezeichnet (s. das ganze 6. und 7. Buch der Stromata, vgl. Strom. 2, 17). Eben dieser alexandrinische Clemens, welcher der vornehmste Stimmführer der wahren Gnosis im Altertum ist, erklärt an verschiedenen Stellen, was er unter derselben verstehe, und wie dieselbe nur auf dem Grund des Glaubens gedeihe; so Paed. 1, 6, ed. Potter I, 116; Strom. 2, 17 p. 468; 3, 5 p. 531; 6, 1 p. 736; 6, 8 p. 774 und besonders 7, 10 p. 864–866 (wo er sie den „vollkommenen und sicheren Beweis dessen“ nennt, „was man im Glauben bereits erfaßt hat, den Aufbau auf der Grundlage des Glaubens, wodurch man zum unfehlbaren Verständnis gelangt“). –
https://katholischglauben.info/kirchenlexikon-die-irrlehre-des-gnostizismus/
Zur Bibel gehört auch die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre von den Elemente-Prinzipien als „Principiis“ bzw. Elementarkräften. Im Ayurveda als der traditionellen indischen Heilkunst Indiens auch die „Tattwas“ genannt. Auch die beiden Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus und Hildegard von Bingen sowie Origenes und Philo(n) von Alexandrien als jüdischer Theologe und Merkaba-Mystiker und Hermetiker kannten und verwandten sie. Man findet sie auch in der Hildegard-Medizin der Heiligen und Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen und so weiter usw.
Vier-Elementen-Lehre
https://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre
Der spätantike Theologe Pseudo-Dionysius Areopagita, dessen neuplatonisch geprägte Werke im Mittelalter hohes Ansehen genossen, führte den Begriff „Theurgie“ in die christliche Theologie ein. Er bezeichnete damit das Wirken des Heiligen Geistes und Jesu Christi und insbesondere die von Gott herbeigeführte Wirksamkeit der Sakramente.
Auch der christliche Mystiker Dionysios Areopagita verwendete das Wort „Theurgie“ also im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist als Geist Gottes.
Der stark vom Neuplatonismus beeinflusste spätantike Theologe Pseudo-Dionysius Areopagita übernahm den Begriff „Theurgie“ in die christliche Theologie.
Theurgie (griechisch θεουργία theourgía „Gotteswerk“) ist eine antike Bezeichnung für religiöse Riten und Praktiken, die es ermöglichen sollten, mit göttlichen Wesen in Verbindung zu treten und von ihnen Hilfe zu erlangen. Der Ausübende wird „Theurg“ genannt. Nach der gängigen Auffassung der antiken Theurgen wurde nicht versucht, die erwünschte Reaktion der Götter mit magischen Mitteln zu erzwingen, sondern es ging um ein Zusammenwirken von Gott und Mensch, bei dem sich der Theurg göttlichem Einfluss öffnete. Siehe dazu auch Johannes „Scottus“ Eriugena und Clemens von Alexandrien als Heiligen Klemens und seinen Schüler Origenes und den Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus zur Hermetik als hermetischen Philosoph und christlichen Hermetiker.
Und Moses war laut Neuem Testament auch in aller Weisheit der Ägypter kundig. Es gibt eben diese Weisheitslehren und Weisheitstraditionen der göttlichen Geheimnisse und Mysterien als Mysterien-Kulte, siehe auch die Weisheitsliteratur. „Sopia“ und „Logos“ sind dort wichtige Begriffe – siehe aber auch „Mysterien“ und „Mysterion“ und „Mysterium“ als göttliche Geheimnisse und den Benediktiner Odo Casel mit seiner wiederentdeckten Mysterien- und Bogumil-Theologie dazu Justin den Märtyrer zur Mercurius als römischer Name des Hermes Trismegistos im Zusammenhang mit dem Logos. Auch in der christlichen Mystik wurde die Hermetik rezipiert.
Offene Geheimnisse – hermetische Texte und verborgenes Wissen in der mittelalterlichen Rezeption von Augustinus bis Albertus Magnus
January 2008
Authors:
Matthias Heiduk
Leibniz-Zentrum für Archäologie
https://www.researchgate.net/publication/279846320_Offene_Geheimnisse_-_hermetische_Texte_und_verborgenes_Wissen_in_der_mittelalterlichen_Rezeption_von_Augustinus_bis_Albertus_Magnus
Die Studie untersucht erstmals umfassend und systematisch die Rezeption hermetischer Traditionen in der lateinischen Literatur von der Spätantike bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts. Sie nimmt dabei sämtliche Schriften des betreffenden Zeitraums in den Blick, in denen die mythische Urheberschaft der hybriden Gestalt des Hermes Trismegistos in Anspruch genommen wird. Ziel der Untersuchung ist, die spezifischen historischen Kontexte der Aneignung aufzudecken und so dem mittelalterlichen Diskurs um die Hermetica ein eigenständiges Profil zu verleihen. Zentrale Fragen berühren die Rahmenbedingungen für Übersetzung und Verbreitung der handschriftlichen Überlieferung, den Umgang mit dem antik-paganen Mythos Hermes Trismegistos im christlichen Umfeld des Mittelalters, die sozialen Milieus und intellektuellen Befindlichkeiten der Rezipienten und die Ausprägungen und Umformungen des Hermes-Mythos im Wandel der Rezeptionsmotive. Wichtige Ergebnisse der Untersuchung lassen sich in folgenden Thesen zusammenfassen: Mit dem Ausklang der Antike erfolgte kein radikaler Abbruch der Traditionsbildung um Hermes in der abendländisch-lateinischen Literatur, die handschriftliche Überlieferung und die Auslegung der Kirchenväter sorgten für Kontinuitäten. Ab dem 12. Jahrhundert machten sich neue Impulse in der Rezeption bemerkbar. Zum einen verlieh der Rückgriff auf die Autorität des Hermes im Wettstreit der Schulen wachsendes Prestige in den gelehrten Auseinandersetzungen, zum anderen eröffneten die Übersetzungen neuer Texte aus dem Griechischen und Arabischen eine Vielzahl neuer hermetischer Traditionen, die im Kontext der Aneignung neuen Wissens und neuer Wissenschaftsstandards gesehen wurden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts war der Transfer von Hermetica naturkundlichen, alchemischen, astrologischen und magischen Inhalts weitgehend abgeschlossen und die folgenden Jahrhunderte bauten in ihrer Auseinandersetzung auf diesem mittelalterlichen Bestand auf. Ein spezifisches Milieu von Rezipienten in Geheimgesellschaften oder hermetischen Zirkeln lässt sich für das Mittelalter nicht feststellen, war doch die Beschäftigung mit den Hermetica mit keinen sanktionsbehafteten Tabus verbunden. Gleichwohl erweist sich die Aneignung der Autorität des Hermes als vielfältig und originell mit zustimmenden wie ablehnenden Konnotationen. Das verbreitete Diktum, wonach die Hermes-Rezeption ein epochenspezifisches Phänomen der Renaissance sei und mittelalterliche Spuren allenfalls als marginales Vorspiel betrachtet werden können, wird durch die Studie auf breiter Basis widerlegt.
Hochachtungsvoll
Holger Jahndel
Der Kollektivname häretischer Systeme
Gnostizismus, ein Kollektivname häretischer Systeme in den ersten Jahrhunderten der Kirche.Das (griechische) Wort, welchem bei dem uralten Übersetzer des hl. Irenäus das lateinische agnitio entspricht (z. B. 1, 1, 1; 4, 33, 8), bedeutet eigentlich Erkenntnis, das Wissen, im biblischen und christlichen Sprachgebrauch gewöhnlich mit besonderer Beziehung auf religiöse Gegenstände. Der alte christliche Sprachgebrauch richtet sich nach den biblischen. Die heilige Schrift kennt aber eine zweifache Gnosis, ein echtes und ein falsches Wissen, deren eines sie rühmt und empfiehlt, während sie das andere brandmarkt und verwirft. Wie das Wissen noch heutzutage entweder als Steigerung des Glaubens oder als Gegensatz des Glaubens auftritt, so in der christlichen Urzeit die Gnosis.
Zweifache Gnosis
Die echte Gnosis
Die echte Gnosis, die Gnosis im guten Sinn des Wortes, ist ein immer tieferes Eindringen in das innere Wesen des unwandelbar fest gehaltenen, von Gott geoffenbarten Glaubens, verbunden mit einer auf festen Beweisgründen ruhenden Überzeugung von dessen Wahrheit, ein immer allseitigeres Erfassen desselben mit allen Kräften des menschlichen Geistes, so daß derselbe vom Verstand aus das ganze Leben durchdringt (vgl. Röm. 15, 14; 1. Kor. 1, 5; 8, 1. 7. 10. 11; 12, 8; 13, 2. 8;14, 6; 2. Kor. 6, 6; 11, 6; Kol. 2, 3; 2. Petr. 1, 5. 6; 3, 18). Das ist die Gnosis, welche der Sohn Gottes geoffenbart und der Menschheit übergeben hat (Clemens Alex. Strom. 6, 7, ed. Potter II, 771); das ist „die vollkommene und verläßliche Gnosis“, um derentwillen die Christen zu Korinth in den ersten Zeiten allenthalben gerühmt waren (Clemens Rom. ep. I, c. 1); das ist jenes erhabene Ideal christlicher Geistesbildung und vollkommener Handlungsweise, (…) und welches die edelsten gebildetsten Männer der ersten Jahrhunderte unablässig anstrebten. Daher wird auch das Ideal des vollkommenen Christen von Clemens von Alexandrien in seinen begeisterten Schilderungen immer mit dem Namen Gnosticus bezeichnet (s. das ganze 6. und 7. Buch der Stromata, vgl. Strom. 2, 17). Eben dieser alexandrinische Clemens, welcher der vornehmste Stimmführer der wahren Gnosis im Altertum ist, erklärt an verschiedenen Stellen, was er unter derselben verstehe, und wie dieselbe nur auf dem Grund des Glaubens gedeihe; so Paed. 1, 6, ed. Potter I, 116; Strom. 2, 17 p. 468; 3, 5 p. 531; 6, 1 p. 736; 6, 8 p. 774 und besonders 7, 10 p. 864–866 (wo er sie den „vollkommenen und sicheren Beweis dessen“ nennt, „was man im Glauben bereits erfaßt hat, den Aufbau auf der Grundlage des Glaubens, wodurch man zum unfehlbaren Verständnis gelangt“). –
https://katholischglauben.info/kirchenlexikon-die-irrlehre-des-gnostizismus/
Zur Bibel gehört auch die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre von den Elemente-Prinzipien als „Principiis“ bzw. Elementarkräften. Im Ayurveda als der traditionellen indischen Heilkunst Indiens auch die „Tattwas“ genannt. Auch die beiden Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus und Hildegard von Bingen sowie Origenes und Philo(n) von Alexandrien als jüdischer Theologe und Merkaba-Mystiker und Hermetiker kannten und verwandten sie. Man findet sie auch in der Hildegard-Medizin der Heiligen und Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen und so weiter usw.
Vier-Elementen-Lehre
https://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre
Der spätantike Theologe Pseudo-Dionysius Areopagita, dessen neuplatonisch geprägte Werke im Mittelalter hohes Ansehen genossen, führte den Begriff „Theurgie“ in die christliche Theologie ein. Er bezeichnete damit das Wirken des Heiligen Geistes und Jesu Christi und insbesondere die von Gott herbeigeführte Wirksamkeit der Sakramente.
Auch der christliche Mystiker Dionysios Areopagita verwendete das Wort „Theurgie“ also im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist als Geist Gottes.
Der stark vom Neuplatonismus beeinflusste spätantike Theologe Pseudo-Dionysius Areopagita übernahm den Begriff „Theurgie“ in die christliche Theologie.
Theurgie (griechisch θεουργία theourgía „Gotteswerk“) ist eine antike Bezeichnung für religiöse Riten und Praktiken, die es ermöglichen sollten, mit göttlichen Wesen in Verbindung zu treten und von ihnen Hilfe zu erlangen. Der Ausübende wird „Theurg“ genannt. Nach der gängigen Auffassung der antiken Theurgen wurde nicht versucht, die erwünschte Reaktion der Götter mit magischen Mitteln zu erzwingen, sondern es ging um ein Zusammenwirken von Gott und Mensch, bei dem sich der Theurg göttlichem Einfluss öffnete. Siehe dazu auch Johannes „Scottus“ Eriugena und Clemens von Alexandrien als Heiligen Klemens und seinen Schüler Origenes und den Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus zur Hermetik als hermetischen Philosoph und christlichen Hermetiker.
Und Moses war laut Neuem Testament auch in aller Weisheit der Ägypter kundig. Es gibt eben diese Weisheitslehren und Weisheitstraditionen der göttlichen Geheimnisse und Mysterien als Mysterien-Kulte, siehe auch die Weisheitsliteratur. „Sopia“ und „Logos“ sind dort wichtige Begriffe – siehe aber auch „Mysterien“ und „Mysterion“ und „Mysterium“ als göttliche Geheimnisse und den Benediktiner Odo Casel mit seiner wiederentdeckten Mysterien- und Bogumil-Theologie dazu Justin den Märtyrer zur Mercurius als römischer Name des Hermes Trismegistos im Zusammenhang mit dem Logos. Auch in der christlichen Mystik wurde die Hermetik rezipiert.
Offene Geheimnisse – hermetische Texte und verborgenes Wissen in der mittelalterlichen Rezeption von Augustinus bis Albertus Magnus
January 2008
Authors:
Matthias Heiduk
Leibniz-Zentrum für Archäologie
https://www.researchgate.net/publication/279846320_Offene_Geheimnisse_-_hermetische_Texte_und_verborgenes_Wissen_in_der_mittelalterlichen_Rezeption_von_Augustinus_bis_Albertus_Magnus
Die Studie untersucht erstmals umfassend und systematisch die Rezeption hermetischer Traditionen in der lateinischen Literatur von der Spätantike bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts. Sie nimmt dabei sämtliche Schriften des betreffenden Zeitraums in den Blick, in denen die mythische Urheberschaft der hybriden Gestalt des Hermes Trismegistos in Anspruch genommen wird. Ziel der Untersuchung ist, die spezifischen historischen Kontexte der Aneignung aufzudecken und so dem mittelalterlichen Diskurs um die Hermetica ein eigenständiges Profil zu verleihen. Zentrale Fragen berühren die Rahmenbedingungen für Übersetzung und Verbreitung der handschriftlichen Überlieferung, den Umgang mit dem antik-paganen Mythos Hermes Trismegistos im christlichen Umfeld des Mittelalters, die sozialen Milieus und intellektuellen Befindlichkeiten der Rezipienten und die Ausprägungen und Umformungen des Hermes-Mythos im Wandel der Rezeptionsmotive. Wichtige Ergebnisse der Untersuchung lassen sich in folgenden Thesen zusammenfassen: Mit dem Ausklang der Antike erfolgte kein radikaler Abbruch der Traditionsbildung um Hermes in der abendländisch-lateinischen Literatur, die handschriftliche Überlieferung und die Auslegung der Kirchenväter sorgten für Kontinuitäten. Ab dem 12. Jahrhundert machten sich neue Impulse in der Rezeption bemerkbar. Zum einen verlieh der Rückgriff auf die Autorität des Hermes im Wettstreit der Schulen wachsendes Prestige in den gelehrten Auseinandersetzungen, zum anderen eröffneten die Übersetzungen neuer Texte aus dem Griechischen und Arabischen eine Vielzahl neuer hermetischer Traditionen, die im Kontext der Aneignung neuen Wissens und neuer Wissenschaftsstandards gesehen wurden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts war der Transfer von Hermetica naturkundlichen, alchemischen, astrologischen und magischen Inhalts weitgehend abgeschlossen und die folgenden Jahrhunderte bauten in ihrer Auseinandersetzung auf diesem mittelalterlichen Bestand auf. Ein spezifisches Milieu von Rezipienten in Geheimgesellschaften oder hermetischen Zirkeln lässt sich für das Mittelalter nicht feststellen, war doch die Beschäftigung mit den Hermetica mit keinen sanktionsbehafteten Tabus verbunden. Gleichwohl erweist sich die Aneignung der Autorität des Hermes als vielfältig und originell mit zustimmenden wie ablehnenden Konnotationen. Das verbreitete Diktum, wonach die Hermes-Rezeption ein epochenspezifisches Phänomen der Renaissance sei und mittelalterliche Spuren allenfalls als marginales Vorspiel betrachtet werden können, wird durch die Studie auf breiter Basis widerlegt.
Man muss unterscheiden zwischen den unpersönlichen Elementarkräften und den personalen Elementarmächten. Ich würde die „Pachamama“ bzw. „Mutter Erde“ als eine solche Elementarmacht (nicht als Dämon!) einstufen, ein Engel der Natur und der Elemente und der Sterne. Durch diese unterstanden die heidnischen Völker nach jüdischer Ansicht Gottes indirekter Herrschaft. Den Elementarmächten.
Unter deren Herrschaft (der Elementarmächte) soll man aber laut Bibel nicht zurückfallen! Dennoch gibt es auch den Gesang der Männer im Feuerofen beim Propheten Daniel im Alten Testament der Bibel. „Die Erde, sie preiset den Herrn!“. Auch die Elementarmächte gehören eben zur göttlichen Schöpfungsordnung des Kosmos dazu, auch wenn man sie nicht wie Gott den Schöpfer selbst anbeten darf. Die Juden hatten das mosaische Gesetz und standen mit dem mosaischen Bund nach Moses unter der direkten Herrschaft Gottes, sie hatten ihren Gesetzesdienst. Die heidnischen Völker standen nach jüdischer Lehre unter der indirekten Herrschaft Gottes durch die Engel der Natur und der Elemente und der Sterne, sie hatten ihren Elemente-Dienst. So wie man nicht unter das alte Testament mit dem alten mosaischen Bund und dem vollen alten mosaischen Gesetz zurückfallen soll, so soll man auch nicht unter die alte Herrschaft der Elementarmächte zurückfallen. Dennoch ist auch ein Elemente-Dienst wie der Gesetzesdienst der Juden Bestandteil der göttlichen Ordnung. Insofern trifft die Bemühung um „Inkulturation“ ähnlich der Areopag-Rede des Apostels Paulus auf dem Areopag in Athen im Neuen Testament der Bibel schon einen richtigen Punkt. Der Apostel Paulus zitierte im Neuen Testament der Bibel auf dem Areopag in Athen die beiden stoischen Dichter Aratos (zum höchsten Gott) und Kleanthes (zum göttlichen Logos, bei ihm die „Weltseele“ und auch „Weltvernunft“). Siehe dazu auch Justin den Märtyrer (der auch Mercurius als römischen Namen des Hermes Trismegistos zum Logos erwähnte) und den Heiligen Irenaeus von Lyon, der dessen Logos-Theologie von ihm übernahm und weiterentwickelte und auch
Philo(n) von Alexandrien als jüdischen Theologen und Merkaba-Mystiker und hermetischen Philosophen bzw. Hermetiker. Meiner Ansicht nach wäre das Engel(s)werk nach Gabriele Bitterlich die ideale spirituelle Strömung bzw. Ausrichtung auch für Lateinamerika und Indien.
https://kathpedia.de/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre
Ursprung der Elemente
Gott erschuf das Universum (den Makrokosmos). Hildegard von Bingen vergleicht in ihren Schriften ständig den Makrokosmos (das Universum) und den Mikrokosmos: den Menschen. Auch der Kirchenlehrer Bonaventura verwendet die Begriffe in diesem Sinn. in: Bonaventura: Breviloquium, Übertragen, eingeleitet und mit einem Glossar versehen von Marianne Schlosser (Christliche Meister 52), Johannes Verlag Einsiedeln Freiburg 2017, Prolog S. 25 (328 Seiten; Dritte Auflage; ISBN 978–3‑89411–373‑9); auch Pius XII.: in der Weihnachtsansprache Leva ierusalem über Christus und die Harmonie des Kosmos vom 22. Dezember 1957. und festigte sie durch die vier Elemente. Diese sind so eng miteinander verbunden, dass kein Element von einem anderen getrennt existieren kann. Sie halten sich so fest zusammen, dass man sie das Firmament nennt. „Die Elemente verändern sich untereinander, wie auf einer Harfe die Töne den Rhythmus ändern und doch den gleichen Klang behalten. Dies lässt sich aus der Betrachtung der Geschehnisse deutlich erkennen.“ Weish 19,18
https://kathpedia.de/index.php?title=Christliche_Medizin