Die „christliche“ ÖVP? „Christliche Politiker“?

Einige Anmerkungen aus aktuellem Anlaß


Von Wolf­ram Schrems*

Anzei­ge

Für das in Öster­reich wahl­be­rech­tig­te Leser­pu­bli­kum von Katho­li­sches – Maga­zin für Kir­che und Kul­tur ist die Wahl zum Natio­nal­rat am 29. Sep­tem­ber bekannt­lich inso­fern schwie­rig, als es kei­ne erkenn­bar katho­li­sche Par­tei und kein erkenn­bar katho­li­sches Wahl­pro­gramm gibt. Der Glau­be spielt im öffent­li­chen Leben Öster­reichs (und fast aller ande­ren Län­der des ehe­ma­li­gen christ­li­chen Abend­lan­des) so gut wie kei­ne Rol­le mehr. Die öster­rei­chi­schen Kir­chen­füh­rer lei­ste­ten ihren wesent­li­chen Bei­trag zur Ent­christ­li­chung Öster­reichs, wie hier schon oft dar­ge­legt.

Da es immer noch Katho­li­ken und ande­re gibt, die glau­ben, daß die ÖVP letzt­lich eine „christ­lich-sozia­le“ Par­tei ist, also mehr oder weni­ger direkt, und zwar inhalt­lich und nicht nur for­mal, in der Nach­fol­ge der Christ­lich­so­zia­len der Ersten Repu­blik steht oder doch zumin­dest über christ­li­che Poli­ti­ker ver­fügt, muß man auf­klä­rend wirken.

Dazu zuerst ein Rückblick:

Fast schon wieder vergessen oder vergessen gemacht? Erinnerungen an den Coronaterror

Wir müs­sen in die­sem Zusam­men­hang an den Coro­na-Wahn zurück­den­ken, der von den Poli­ti­kern der Regie­rung, also auch und beson­ders der Volks­par­tei als Kanz­ler­par­tei, in gro­ßer Här­te dem Volk auf­er­legt wur­de. Man den­ke an die schänd­li­che Drang­sa­lie­rung von Fami­li­en und Kin­dern, den Mas­ken­zwang, den „Lock­down der Unge­impf­ten“ und vor allem an den ver­bre­che­ri­schen Impf­zwang, der dann doch aus­ge­setzt wur­de. Von wel­chen Mäch­ten wur­den Bun­des­kanz­ler und Mini­ster gerit­ten? In die­ser Situa­ti­on hät­te sich doch eine huma­ne, vom christ­li­chen Glau­ben inspi­rier­te Gesin­nung bewäh­ren sol­len. Das war aber Fehlanzeige.

Am 15. März 2020 über­rum­pel­te Bun­des­kanz­ler Seba­sti­an Kurz (ÖVP) gleich­sam das Par­la­ment mit einer eilig zusam­men­ge­ru­fe­nen Sonn­tags­sit­zung und ver­an­laß­te alle Abge­ord­ne­ten zur Zustim­mung zu den Coro­na-Maß­nah­men, vor allem zum ersten „Lock­down“, der schon am näch­sten Tag begann. Die­ser wur­de als bis zum Oster­mon­tag rei­chend verkündigt.

Das schien schon eigen­ar­tig. Aus­ge­rech­net das hei­li­ge Oster­fest soll­te also aus­fal­len. War­um konn­te man den „Lock­down“ nicht eini­ge Tage frü­her enden lassen? –

Die mei­sten Abge­ord­ne­ten wer­den wohl, genau­so wie die mei­sten Bür­ger, anfäng­lich dem offi­zi­el­len Coro­na-Nar­ra­tiv geglaubt haben.

Aller­dings war der Kam­pa­gnen­cha­rak­ter der Maß­nah­men schon bald deut­lich: All­zu unglaub­haft war Bun­des­kanz­ler Kurz in Dik­ti­on und Mimik, als er ver­kün­de­te, bald wer­de jeder jeman­den ken­nen, der an Coro­na gestor­ben sein wird. Gesund­heits­mi­ni­ster Rudolf Anscho­ber (Grü­ne) zeig­te sich in einem Radio­in­ter­view (Ö1-Sams­tags­se­rie Im Jour­nal zu Gast) über die Dis­zi­plin begei­stert, mit der die Öster­rei­cher den Lock­down ein­hiel­ten, und sin­nier­te, daß man die­ses Mit­tel auch zukünf­tig gegen den Kli­ma­wan­del ein­set­zen könne (!).

Eigen­ar­tig schien man­chen auch, daß Bun­des­kanz­ler Kurz bereits früh in der Kri­se von einer zu erwar­ten­den „Imp­fung“ sprach. Beun­ru­hi­gend war auch die bewuß­te Erzeu­gung von Panik durch Regie­rung und Medi­en, wobei bei einer ech­ten Kri­se ja eigent­lich nor­ma­ler­wei­se zur Ruhe auf­ge­ru­fen wird. Unver­ständ­lich war, war­um Ärz­te und Wis­sen­schaft­ler mit abwei­chen­der Mei­nung, unter ihnen der Infek­tio­lo­ge der staat­li­chen AGES (Agen­tur für Gesund­heit und Ernäh­rungs­si­cher­heit), Prof. Franz Aller­ber­ger, von den Medi­en kri­ti­siert oder zen­siert und von der Poli­tik beschimpft wurden.

Wo waren hier die Poli­ti­ker mit einem Ver­ant­wor­tungs­be­wußt­sein vor Gott?

„Christliche Politiker“ in der ÖVP

Als christ­li­ches Aus­hän­ge­schild der ÖVP gilt die ehe­ma­li­ge Wie­ner Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und nun­meh­ri­ge Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te Dr. Gud­run Kug­ler, Juri­stin und Theo­lo­gin. In den neun­zi­ger Jah­ren war sie in der Lebens­schutz­be­we­gung Jugend für das Leben tätig und erwarb sich eini­ge Ver­dien­ste in der öffent­li­chen Ver­tei­di­gung des Lebens (Dis­kus­si­on mit Frau­en­mi­ni­ste­rin Bar­ba­ra Pram­mer im Herbst 1997, Dis­kus­si­on im ORF im Win­ter 1999 u. a.). Sie arbei­te­te auch eini­ge Zeit in der World Youth Alli­ance in Brüssel.

Spä­ter (in den Wie­ner Land­tags­wahl­kämp­fen 2005 und 2015) distan­zier­te sie sich von ande­ren Pro-Lifern. –

Im Natio­nal­rats­wahl­kampf 2019 warb sie beson­ders unter Chri­sten, unter ande­rem in Frei­kir­chen, um Wäh­ler­stim­men. Die­se Vor­gangs­wei­se war erfolgreich.

Die Bewäh­rungs­pro­be soll­te aber bald kommen:

Schon zum Beginn der Coro­na­kam­pa­gne, zumin­dest nach dem ersten Schock, wäre es die Auf­ga­be und Beru­fung einer christ­li­chen Poli­ti­ke­rin wie Dr. Kug­ler gewe­sen, Beson­nen­heit ein­zu­mah­nen, die Prio­ri­tä­ten rich­tig zu set­zen, Hyste­rie abzu­bau­en, die Gesund­heits­be­dro­hung zu rela­ti­vie­ren (also wört­lich „in Bezie­hung zum Abso­lu­ten zu set­zen“) und auf den tran­si­to­ri­schen Cha­rak­ter unse­res irdi­schen Lebens hin­zu­wei­sen. Das hät­te sicher viel Druck her­aus­ge­nom­men. Da aber die Kir­chen­füh­rer nichts der­glei­chen taten, fühl­te sich Frau Kug­ler wohl auch nicht motiviert.

Aller­dings wur­de sie im Som­mer 2020 von Appel­len erreicht, ihre mora­li­sche und poli­ti­sche Auto­ri­tät zugun­sten einer Ent­span­nung der Panik in die Waag­scha­le zu wer­fen, als die Poli­ti­ker und die Medi­en wie von Gei­ster­hand gesteu­ert den Ter­ror wie­der hoch­fuh­ren und wei­te­re Lock­downs in Aus­sicht stell­ten (die offen­bar an über­ge­ord­ne­ter Stel­le ohne­hin schon geplant waren). Da Par­la­men­ta­ri­er durch ihre zahl­rei­chen Kon­tak­te zudem das Ohr bei den Men­schen haben, müs­sen sie ja wis­sen, was die­se bewegt.

Aber es kam nichts.

Wei­te­re Appel­le wur­den eben­so weder beant­wor­tet noch als Anlaß zu einem öffent­li­chen State­ment genommen.

Statt­des­sen nahm Gud­run Kug­ler an einem sog. „Par­la­men­ta­ri­schen Gebets­früh­stück“ (christ­lich-öku­me­nisch-jüdisch) am 8. Dezem­ber 2020 teil. Die­ses erschien durch den Mas­ken­zwang als Voo­doo-Ritu­al. Man wird also das „Gebets­früh­stück“ als qua­si-reli­giö­se Bekräf­ti­gung der Coro­na­po­li­tik ver­ste­hen müssen.

Lei­der füg­te sich Gud­run Kug­ler in das offi­zi­el­le Coro­na-Nar­ra­tiv ein.

Das führ­te zu einer inak­zep­ta­blen Rede im Parlament:

Bei der Natio­nal­rats­son­der­sit­zung am 21. Dezem­ber 2020, also nach etwa zehn Mona­ten Coro­na-Regime, erach­te­te es Frau Kug­ler für not­wen­dig, nicht die über­schie­ßen­den und schäd­li­chen Maß­nah­men, die schon Depres­sio­nen bei Kin­dern und Sui­zi­de bei ein­sa­men Men­schen begün­stig­ten, und das offi­zi­el­le Coro­na-Nar­ra­tiv, son­dern aus­ge­rech­net die FPÖ, die vor wei­te­ren Eska­la­tio­nen warn­te, als Par­tei der „Fake News“ zu kri­ti­sie­ren (bei 04:56:43).1 Ihre Rede ist gera­de­zu ein schrei­en­der Kon­trast zur unmit­tel­ba­ren Vor­red­ne­rin Dr. Susan­ne Fürst (FPÖ). –

Dann, nach Weih­nach­ten 2020, kam die Impf­kam­pa­gne. Die Medi­en berich­te­ten empört über „Vor­dräng­ler“, die ande­ren die Impf­do­sis durch ihr „Vor­drän­gen“ gleich­sam weg­ge­nom­men hat­ten. Ein genia­ler PR-Gag. Oder soll­te man lie­ber sagen: eine genia­le Maß­nah­me der psy­cho­lo­gi­schen Kriegs­füh­rung? Die Impf­kam­pa­gne nahm Anfang 2021 mani­sche, ja reli­giö­se Züge an. Die Imp­fung wur­de bei uns und welt­weit gleich­sam als Sakra­ment des Lebens­schut­zes und der Frei­heit beworben.

Skep­ti­ker und Kri­ti­ker wur­den ver­leum­det, aus­ge­grenzt, bedroht und einer dif­fu­sen Pogrom­stim­mung aus­ge­lie­fert. Bei Geset­zes­be­gut­ach­tun­gen in jener Zeit wur­de nur eine sehr kur­ze Frist zur Stel­lung­nah­me gege­ben. Man fühl­te sich an ein tota­li­tä­res System erinnert.

Wo blieb hier die christ­li­che Stim­me in der Poli­tik?2

Im Spät­herbst des­sel­ben Jah­res wur­de der „Lock­down der Unge­impf­ten“ aus­ge­ru­fen, ein Akt uner­hör­ter Dis­kri­mi­nie­rung.3

Dann kam am 20. Jän­ner 2022 die Abstim­mung zum Impf­pflicht­ge­setz. Es wur­de mit 137 zu 33 Stim­men ange­nom­men. Ein ver­werf­li­cher, schänd­li­cher und ehr­lo­ser Vorgang.

Frau Kug­ler ließ sich nach Medi­en­be­rich­ten wegen Krank­heit ent­schul­di­gen. Kein ein­zi­ger ÖVP-Man­da­tar stimm­te gegen die Impfpflicht.

Man konn­te hören, daß eini­ge Man­da­ta­re der ÖVP tat­säch­lich gegen die­ses Gesetz ein­ge­stellt gewe­sen sei­en, daß aber Klub­ob­mann August Wögin­ger alle Dis­si­den­ten auf Linie gebracht habe. Das freie Man­dat scheint doch eine Fik­ti­on zu sein.

Ein Sozi­al­de­mo­krat stimm­te gegen das Gesetz, vier aus dem NEOS-Klub und alle anwe­sen­den Frei­heit­li­chen. Eini­ge Abge­ord­ne­te waren wegen Krank­heit oder aus Pro­test abwe­send, ins­ge­samt vier von der ÖVP, vier Sozi­al­de­mo­kra­ten, zwei Frei­heit­li­che und vier Grüne.

Es ist kei­ne Fra­ge, daß eine in Kraft getre­te­ne Impf­pflicht die schon zuvor von Poli­ti­kern eska­lier­te Pogrom­stim­mung gegen Impf­freie (beson­ders schä­big durch Bun­des­kanz­ler Alex­an­der Schal­len­berg und Ver­fas­sungs­mi­ni­ste­rin [!] Karo­li­ne Edt­stad­ler, bei­de ÖVP) wei­ter hoch­ge­kocht wor­den wäre.4

Kei­ne Dees­ka­la­ti­on durch die christ­li­che Stim­me in der ÖVP wur­de auch nur ver­sucht, kein Sam­meln gleich­ge­sinn­ter Poli­ti­ker war erkennbar. –

Politik für die Mächtigen: Paneuropa, Rußland, „Schurken“ und die Freiheit

Lei­der hat sich Gud­run Kug­ler auch nach der Coro­na-Insze­nie­rung sehr im Haupt­strom posi­tio­niert. Bemer­kens­wert ist bei­spiels­wei­se ihr Bekenntnis im Novem­ber 2022, aus­ge­rech­net ein­hun­dert Jah­re Pan­eu­ro­pa-Uni­on fei­ern zu wollen.

Die Pan­eu­ro­pa­be­we­gung wur­de bekannt­lich vom Frei­mau­rer Richard Niko­laus Cou­den­ho­ve-Kaler­gi gegrün­det und zielt auf die Auf­lö­sung der Natio­nal­staa­ten und Ver­mi­schung der Völ­ker. Kug­ler meint in dem Video­clip, daß die Pan­eu­ro­pa-Uni­on dafür ste­he, daß „das christ­li­che Men­schen­bild als DNA Euro­pas“ uner­läß­lich sei.

Lach­haft.

Wie man sieht, spielt „das christ­li­che Men­schen­bild“ in wei­ten Tei­len Euro­pas kei­ne Rol­le mehr. Die Pan­eu­ro­pa-Uni­on ist in Öster­reich im poli­ti­schen Haupt­strom ver­or­tet. Sie ist die x‑te Initia­ti­ve zugun­sten des Super­staa­tes – die­se für „Kon­ser­va­ti­ve“ und Ari­sto­kra­ten. Sie schürt Emo­tio­nen gegen Ruß­land und glo­ri­fi­ziert die der­zei­ti­ge ukrai­ni­sche Füh­rung. Von einer aus­ge­wo­ge­nen Dar­stel­lung der Vor­ge­schich­te des Kriegs­aus­bruchs kann kei­ne Rede sein. Dabei wäre auch hier Dees­ka­la­ti­on geboten. –

Die Hal­tung der FPÖ zu Ruß­land wird übri­gens von Kug­ler in einer Rede vom 25. Okto­ber 2023 im Natio­nal­rat (Son­der­sit­zung zur Neu­tra­li­tät auf Antrag der FPÖ) hef­tig gerügt.

Es ist mehr oder weni­ger das übli­che West- und NATO-Nar­ra­tiv: Die Bal­ti­schen Staa­ten, Mol­dau und Öster­reich (!) sei­en durch Ruß­land gefähr­det. Kug­ler wirft der FPÖ die „Zusam­men­ar­beit mit Ruß­land“ vor, die sich dann auf Nord­ko­rea, Iran und Chi­na und – man höre und stau­ne – zuletzt auf die Hamas aus­deh­nen werde.

Zu Kickl gewandt schul­mei­ster­te sie:

„Sie sind nicht neu­tral, Sie arbei­ten mit Schurken.“

Nun, auch öster­rei­chi­sche Regie­rungs­po­li­ti­ker müß­ten ein­mal genau über­prü­fen, mit wem aller sie „arbei­ten“ – oder wes­sen Befeh­len sie gehorchen.

Gud­run Kug­ler for­dert in ihrer Rede die Unter­ord­nung Öster­reichs in die über­na­tio­na­len Gebil­de, aber das wol­le die FPÖ nicht, denn: „Gemein­schaft ist für die FPÖ ein Fremd­wort.“ Dar­auf folgt die übli­che pene­tran­te EU-Pro­pa­gan­da (Export­wirt­schaft, der Mehr­heit der Bri­ten tue es leid wegen des Brexit).

Zum Schluß sagt sie:

„Die Men­schen in Öster­reich wol­len ihre Frei­heit leben.“

Inter­es­sant. Das hat man von ihr in der Coro­na­ty­ran­nei nicht gehört.

Auslachen des Mahners – die Manieren der Parlamentarier

Wir erin­nern uns an die absto­ßen­de Reak­ti­on der ÖVP-Par­la­men­ta­ri­er, als Natio­nal­rats­prä­si­dent Wolf­gang Sobot­ka (ÖVP) am 6. Juli 2023 dem FP-Par­la­men­ta­ri­er Gerald Hau­ser bei sei­ner Rede das Mikro­phon abschal­te­te. Hau­ser, einer der weni­gen wahr­heits­lie­ben­den Poli­ti­ker in der Coro­na-Lügen­in­sze­nie­rung und ver­dien­ter War­ner vor den COVID-Imp­fun­gen, sprach in die­ser Rede unter Gebrüll aus den ande­ren Frak­tio­nen über die rea­len Äng­ste der Bau­ern vor MERCOSUR, Rena­tu­rie­rungs­irr­sinn, Brüs­se­ler Dik­tat und Wolfs­pla­ge. Allem Anschein nach über­schritt er tat­säch­lich sei­ne Rede­zeit. Aber ist das Lachen und Fei­xen (bei 5:11) der ÖVP-Par­la­men­ta­ri­er, unter ihnen Frau Kug­ler, bei der Abschal­tung des Mikro­phons nicht eine niveau­lo­se, ja schänd­li­che Reak­ti­on – zumal es die ÖVP-geführ­te Bun­des­re­gie­rung ist, die in der Land­wirt­schaft den Wahn­sinn aus Brüs­sel unge­fil­tert in Öster­reich umsetzt und damit Bau­ern und Volk schädigt?

Mitarbeit in einer Partei, die im Lebensschutz schwer kompromittiert ist?

Gud­run Kug­ler mag da und dort Rich­ti­ges sagen, sich für das Leben ein­set­zen und sich gele­gent­lich gegen die Abtrei­bung aussprechen.

Wie man sieht, nützt das aber nichts: Die ÖVP hat in Salz­burg in elf Jah­ren als Lan­des­haupt­mann­par­tei (seit 2023 in einer Koali­ti­on mit der FPÖ) die Abtrei­bung am LKH nicht been­det. Sie hat in Vor­arl­berg als Lan­des­haupt­mann­par­tei (in einer Koali­ti­on mit den Grü­nen) die Abtrei­bung am LKH letz­tes Jahr neu ein­ge­führt und damit das gegen­tei­li­ge Ver­spre­chen von LH Mar­kus Wall­ner gebro­chen. In Tirol ist der VP-Lan­des­haupt­mann (in einer Koali­ti­on mit der SPÖ) eben­falls für die Abtrei­bung im Lan­des­spi­tal, aber offen­bar fand sich bis­lang noch kein Arzt für die­se ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ge Tätigkeit.

Unter Seba­sti­an Kurz, Alex­an­der Schal­len­berg und Karl Neham­mer als Regie­rungs­chefs einer VP-geführ­ten Regie­rung wur­de über­haupt nichts zum Lebens­schutz gemacht.

60.000 Unter­schrif­ten der Lebens­schutz-Bür­ger­initia­ti­ve #Fai­rän­dern wur­den im März 2021 vom Par­la­ment „zur Kennt­nis genom­men“, aber nicht an einen Aus­schuß wei­ter­ver­wie­sen. Eini­ge Par­la­men­ta­ri­er äußer­ten sich posi­tiv zur Initia­ti­ve, auch Gud­run Kug­ler, aber es folg­te wei­ter nichts.

Das Frau­en­mi­ni­ste­ri­um im Bun­des­kanz­ler­amt hat­te (als Seba­sti­an Kurz Kanz­ler war) bereits am 8. Mai 2020 u. a. wie folgt Stel­lung zur Unter­schrif­ten­ak­ti­on genommen:

„Glei­cher Zugang zu den Lei­stun­gen des Gesund­heits­we­sens setzt vor­aus, dass in dem Bun­des­land in allen öffent­li­chen Schwer­punkt­kran­ken­häu­sern die Mög­lich­keit des Schwan­ger­schafts­ab­bru­ches gege­ben ist. Die Ent­schei­dungs­frei­heit der Frau­en, ein gesetz­lich ver­brief­tes Recht in Anspruch zu neh­men, muss unab­hän­gig vom Wohn­ort gewähr­lei­stet sein.“

Das ist skan­da­lös, „gesetz­lich ver­brief­tes Recht“ trifft nicht zu. Tief ist die ÖVP gefallen.

Fai­rän­dern bzw. Jugend für das Leben kri­ti­sier­ten die­se Stel­lung­nah­me heftig.

Was also bringt es dem Lebens­schutz, einen ÖVP-Bun­des­kanz­ler zu haben?

Man muß also über die Jah­re den Ein­druck gewin­nen, daß Gud­run Kug­ler aus­schließ­lich Stim­men der Chri­sten für die Par­tei holen soll­te, ohne daß jemals die Absicht bestan­den hät­te, etwas umzusetzen.

Für die kom­men­de Natio­nal­rats­wahl ist Gud­run Kug­ler Spit­zen­kan­di­da­tin in Wien Nord und auf dem fünf­ten Platz der Lan­des­li­ste. Somit ist es nach ihrer eige­nen Aus­sa­ge „extrem knapp“, wie­der ins Par­la­ment zu kom­men. Wenn der Par­tei die christ­li­che Stim­me so wich­tig wäre, war­um setzt sie sie nicht auf einen aus­sichts­rei­che­ren Platz?

Man muß sich schon gut über­le­gen, wo man mitmacht.

Resümee

Die christ­li­chen Wäh­ler wer­den sich dar­über im kla­ren sein müs­sen, daß die ÖVP letzt­lich kei­ne christ­li­chen Grund­sät­ze ver­tritt. Die Platt­form Christ­de­mo­kra­tie spielt kei­ne erkenn­ba­re Rol­le (außer viel­leicht für den Stim­men­fang). Die ÖVP ist für die Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals. Gegen das neue Pan­de­mie­ab­kom­men und die Inter­na­tio­na­len Gesund­heits­richt­li­ni­en der WHO hat sich dort nach mei­nem Kennt­nis­stand nie­mand geäußert.

In der „Pan­de­mie“ haben die Poli­ti­ker der ÖVP mit ihrem grü­nen Koali­ti­ons­part­ner und der Schei­n­op­po­si­ti­on die Vor­ga­ben inter­na­tio­na­ler Mäch­te bru­tal und unmensch­lich durch­ge­zo­gen und mit Lock­downs, Mas­ken­pflicht und „Imp­fun­gen“ wirt­schaft­li­che und gesund­heit­li­che Schä­den ver­ur­sacht. Vie­le sind nach der Imp­fung gestor­ben, eini­ge davon waren mir bekannt.

Kein VP-Funk­tio­när von Bedeu­tung hat dage­gen pro­te­stiert, auch Gud­run Kug­ler nicht. Auf ihrer Face­book-Sei­te gab es zu die­ser Vor­gangs­wei­se kri­ti­sche Kom­men­ta­re enga­gier­ter Christen.

Vie­le christ­li­che Wäh­ler haben das Ver­hal­ten der ÖVP scharf kri­ti­siert: Der Stan­dard, Flagg­schiff des Glo­ba­lis­mus in Öster­reich und Mit­glieds­pu­bli­ka­ti­on bei Pro­ject Syn­di­ca­te des Geor­ge Sor­os berich­te­te (höchst­wahr­schein­lich mit Scha­den­freu­de) über die­sen Vor­gang. Die Stan­dard-Autorin schreibt, daß sich Gud­run Kug­ler auf Anfra­ge nicht geäu­ßert hätte.

In dem Arti­kel kommt auch das Dilem­ma Kug­lers zum Aus­druck: Bischofs­kon­fe­renz-Spre­cher Dr. Paul Wut­he sag­te im Jän­ner 2022, daß es kei­ne Anhalts­punk­te gebe, daß „unter Gläu­bi­gen die Kri­tik an der Coro­na-Imp­fung grö­ßer wäre als in der Gesamt­ge­sell­schaft“. Das kann stim­men oder auch nicht. Wenn es stimmt, zeigt es nur die von den Bischö­fen ver­werf­li­cher­wei­se ver­ord­ne­te Kon­for­mi­tät in die­ser Sache an. Gud­run Kug­ler woll­te wohl nicht „päpst­li­cher sein als der Papst“. Aber genau das wäre gefragt gewesen.

Über­dies war Frau Kug­ler ja – welch Iro­nie – die gan­ze Zeit „Men­schen­rechts­spre­che­rin“ ihrer Frak­ti­on (!). Sie setz­te sich für Regime­kri­ti­ker in Weiß­ruß­land ein (was auch immer die dort wol­len und in wes­sen Auf­trag auch immer die dort wir­ken), nicht aber für Regime­kri­ti­ker in Österreich.

Frau Kug­ler hat nicht gegen den Coro­na-Ter­ror pro­te­stiert. Wer aber mit heh­ren Grund­sät­zen, ja expli­zit mit dem christ­li­chen Glau­ben, in die Poli­tik geht, muß sich an die­sen Grund­sät­zen auch mes­sen lassen.

Nach der Erfah­rung der letz­ten fünf Jah­re wird man als Christ also wohl den­je­ni­gen Kan­di­da­ten die Stim­me zukom­men las­sen, die weni­ger ihr christ­li­ches Bekennt­nis nach außen dar­ge­stellt haben, als sie für die legi­ti­men Inter­es­sen der Öster­rei­cher ein­ge­tre­ten sind.

*Wolf­ram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Kate­chist, Pro-Lifer und „meta­po­li­ti­scher“ Aktivist.

Bild: Sta­ti­sta (Screen­shot)


1 Ob die FPÖ in der Coro­na-Kri­se immer alles rich­tig gemacht hat, vor allem in den ner­vö­sen März­ta­gen 2020 und auch noch spä­ter im Jahr, ist eine berech­tig­te Fra­ge. Aller­dings hat man dort offen­bar doch irgend­wann bemerkt, daß Coro­na ein Vehi­kel für weit­rei­chen­de poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen ist und daß das zu Lasten der Bür­ger und ihrer Rech­te geht. Die War­nun­gen der FPÖ im Spät­herbst 2020 waren berechtigt.

2 Eine sol­che hät­te bei­spiels­wei­se an den öffent­li­chen Rosen­kranz­ge­be­ten des bekann­ten Akti­vi­sten Alex­an­der Tschug­guel in der Wie­ner Innen­stadt anknüp­fen kön­nen, oder – ab Herbst 2021 – bei der Initia­ti­ve Öster­reich betet oder – noch ein­mal etwas spä­ter – bei Priester22.

3 Man erin­nert sich an die sur­rea­len Sze­nen auf dem Wie­ner Christ­kindl­markt Am Hof (Inne­re Stadt), der von Secu­ri­ty-Mit­ar­bei­tern bewacht wur­de – genau von den­je­ni­gen Typen, vor denen wir uns eigent­lich instink­tiv schüt­zen wol­len. Die­se kon­trol­lier­ten den Impf- oder Gene­se­nen­sta­tus (2G-Regel) am Ein­gang des Mark­tes. Inner­halb des ein­ge­zäun­ten (!) Christ­kindl­markts kon­trol­lier­ten hünen­haf­te, mas­kier­te Poli­zi­sten zusätz­lich die Zer­ti­fi­ka­te. Ein kom­plet­ter Irr­sinn. Von Pri­vat­sphä­re und Daten­schutz kei­ne Rede.

4 Ange­sichts der hyste­ri­schen und aggres­si­ven Reak­tio­nen auf Mas­ken­freie im öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel (beson­ders durch ver­hetz­te Frau­en) kann man sich gut vor­stel­len, wel­che Dis­kri­mi­nie­run­gen und Schlim­me­res Impf­freie durch den Mob zu erwar­ten gehabt hätten.

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5 Kommentare

  1. Die Coro­na-Plan­de­mie hat zu viel­fäl­ti­gen Ent-Täu­schun­gen geführt, in der Kri­se zeigt sich der Charakter!
    Scha­de, daß Frau Dr. Kug­ler sich so auf die Sei­te des Main­stream geschla­gen hat.
    Sie war mir in frü­he­ren Jah­ren als Poli­ti­ke­rin posi­tiv auf­ge­fal­len, gera­de weil sie ihren Glau­ben nicht ver­steckt hat.
    Men­schen­rech­te hät­te sie in der Coro­na-Zeit sehr gut vor der Haus­tür ver­tei­di­gen kön­nen, aber unse­re Poli­ti­ker schei­nen es attrak­ti­ver zu fin­den, Pro­ble­me im (fer­nen) Aus­land zu lösen, wäh­rend im eige­nen Land Miß­wirt­schaft, Cha­os und Nie­der­gang nicht ange­gan­gen werden.

    „Ich will Hand­schel­len klicken hören“ -
    die­ser For­de­rung von Dr. Gun­ter Frank (Autor: „Das Staatsverbrechen“),
    oft wie­der­holt von Peter Hah­ne, kann ich mich nur anschließen.
    Tat­säch­lich haben in Deutsch­land ein­zig die AFD, in Öster­reich die FPÖ fast von Anfang an gegen die Coro­na-Mass­nah­men oppo­niert, die, wie die RKI-Pro­to­kol­le für Deutsch­land bele­gen, ent­ge­gen medi­zi­ni­scher Evi­denz nur poli­tisch moti­viert waren und bewußt mit Metho­den der Mani­pu­la­ti­on (Dau­er­pa­nik!) durch­ge­drückt wurden.
    AFD und FPÖ haben mit her­vor­ra­gen­den Sym­po­si­en wich­ti­ge Bei­trä­ge zur Auf­ar­bei­tung gelei­stet, vor allem aber auch Kri­ti­ker dar­in bestärkt, durch­zu­hal­ten und nicht nach­zu­las­sen im Kampf um die Wahrheit.
    Gerald Hau­ser und Han­nes Stra­sser war­nen auch, daß es ja wei­ter­geht (Buch: „Die gestoh­le­ne Nor­ma­li­tät: WHO-Dik­ta­tur stop­pen – Gesund­heits­sy­stem retten“)

    In Deutsch­land möch­ten sich Kanz­ler und Gesund­heits­mi­ni­ster des The­mas vor den Bun­des­tags­wah­len noch rasch ent­le­di­gen und schla­gen einen Bür­ger­rat vor, eine mei­nes Erach­tens pseu­do­de­mo­kra­ti­sche Show-Ver­an­stal­tung, bei der zufäl­lig aus­ge­wähl­te Bür­ger State­ments von „Exper­ten“ anhö­ren und dar­über abstim­men, mut­maß­lich ohne irgend­wel­che Konsequenzen.
    Tasäch­lich bräuch­te es einen Unter­su­chungs­aus­schuß, der das Recht hat, Beweis­an­trä­ge zu stel­len und in dem nicht gelo­gen wer­den darf.
    Solan­ge Lau­ter­bach das Sagen hat, wird er das in sei­ner unnach­ahm­li­chen Art verhindern.
    https://​apol​lo​-news​.net/​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​f​o​r​d​e​r​t​-​b​r​g​e​r​r​a​t​-​e​s​-​d​a​r​f​-​n​i​c​h​t​-​d​e​r​-​e​i​n​d​r​u​c​k​-​e​n​t​s​t​e​h​e​n​-​a​l​s​-​w​e​n​n​-​w​i​r​-​e​t​w​a​s​-​z​u​-​v​e​r​b​e​r​g​e​n​-​h​t​t​en/

    Sei­tens der Kir­che zeigt sich eben­falls kei­ne Bereit­schaft zur Auf­ar­bei­tung des (Fehl-) Ver­hal­tens in der Coro­na Zeit. Obwohl (oder: weil ?) so vie­le „Mit­ge­macht“ haben, zieht man es vor, den Schmutz unter den Tep­pich zu keh­ren oder erst gar nicht als sol­chen zu wer­ten, da doch alles regel­recht und nach bestem Wis­sen gelau­fen sei.
    Ich kann die­se Hir­ten groß­teils nicht mehr ernst nehmen..

  2. Sehr geehr­ter Mit­christ Joh. Sie schrei­ben: „Ich kann die­se Hir­ten groß­teils nicht mehr ernst nehmen..“
    Damit dürf­ten Sie mit Sicher­heit nicht allein sein.
    Sie haben m.E. auch völ­lig recht mit Ihrer Ver­mu­tung, dass sich von Sei­ten der Kir­che kei­ne Bereit­schaft zur Auf­ar­bei­tung des (Fehl-) Ver­hal­tens in der Coro­na-Zeit zei­ge. Nach­dem mir im Früh­som­mer 2023 ein Prie­ster, ein lang­jäh­ri­ger Freund aus Stu­di­en­zei­ten, klag­te, dass immer mehr Men­schen der Kir­che den Rücken keh­ren, ant­wor­te­te ich ihm, dass eben vie­le Men­schen sich in der Coro­na-Zeit von der Kir­che ziem­lich im Stich gelas­sen fühlten.
    Sei­ne Ant­wort lau­te­te: „Ach, Coro­na, das ist schon lan­ge vor­bei.“ Er woll­te par­tout nicht dar­über reden oder gar zuge­ben, dass Obe­re der Kir­che, ein­schließ­lich vie­ler sog. Lai­en­mit­ar­bei­ter, sich damals ‑weiß der Him­mel- nicht mit christ­li­chem Beken­ner­mut bekleckert haben. Ich habe die­sem lang­jäh­ri­gen Freund damals geant­wor­tet: „Wenn Ihr als kirch­li­che Lei­tungs­per­so­nen nicht den Mut auf­bringt zu ehr­li­cher selbst­kri­ti­scher Auf­ar­bei­tung Eures Ver­hal­tens in der Coro­na-Zeit, dann braucht Ihr Euch nim­mer zu wun­dern, war­um Euch vie­le gläu­bi­ge Men­schen nim­mer ernst nehmen.“
    Die­se Ein­sicht fehlt vie­len in der Kir­che. Lai­en­mit­ar­bei­ten­den genau­so wie Geweih­ten, vom klei­nen Kaplan bis in die ober­ste Eta­ge. Oder wie es eine from­me Mess­ne­rin aus­drück­te: „Leu­te, die weg sind, die sind weg. Auch wenn Bischö­fe mei­nen, die kom­men nach Coro­na wie­der, aber dem ist nicht so.“
    Damit dürf­te die­se from­me Mess­ne­rin rich­tig­lie­gen. Denn es gibt kaum Schlim­me­res als ent­täusch­tes Ver­trau­en; noch dazu in Notsituationen.
    Der deut­sche Reichs­kanz­ler Bis­marck sag­te in einer Reich­tags­re­de im Jah­re 1873:
    „Das Ver­trau­en ist eine zar­te Pflan­ze; ist es zer­stört, so kommt es sobald nicht wieder.“
    Bis­marck bezog sich damals auf die Politik.
    Um wie­viel schwe­rer wiegt dann wohl ent­täusch­tes Ver­trau­en im Bereich Religion? 

    Man kann als gläu­bi­ger Mensch in bestimm­ten Situa­tio­nen, wo man von Geist­li­chen zutiefst ent­täuscht wird,
    letzt­lich nur noch eines tun, um sei­nes Glau­bens nicht ver­lu­stig zu gehen:
    Und das ist, den Para­kle­ten selbst um sei­nen Bei­stand zu bitten.
    Wün­sche Ihnen und allen eine geseg­ne­te Zeit.

    • Seit die Mas­ken­pflicht in der Kir­che ein­ge­führt wur­de gehe ich nicht mehr in die Kir­che – bis heute.
      Ich bin damals zutiefst ent­täuscht wor­den. Das hat sich ja auch fort­ge­setzt in ande­ren Themen.
      Homo-Seg­nun­gen, Gen­der­wahn und Syn­oda­ler Weg um Bei­spie­le zu nennen.
      Eine gewis­se Faul­heit mei­ner­seits spielt da sicher auch eine Rol­le – mea culpa.
      Davor war ich ein eif­ri­ger Kirch­gän­ger, immer wier auch in Werktagsmessen.
      Mir ist auch bewusst, dass ich wie­der in die Kir­che gehen soll­te. In das Haus Gottes.
      Er war­tet dort sehn­süch­tig auf mich.
      Dafür hat das per­sön­li­che Gebet Zuhau­se und auf dem Weg zur Arbeit (inkl. Rückweg)
      expo­nen­ti­ell zuge­nom­men. Immer öfter bete ich auch den Rosen­kranz mit mei­ner Freundin,
      wenn auch meist nur ein Gesätzlein.
      Im Fall mei­nes Todes wird es auch kein „Abschieds­ge­bet“ geben, son­dern es wird dann
      (so wie frü­her) der Rosen­kranz gebe­tet. Mei­ne Ver­wand­schaft ist dahin­ge­hend instruiert.

      Anmer­ken möch­te ich noch, dass ich seit Ein­füh­rung des Lock­downs für Unge­impf­te in Gaststätten
      seit­her auch grund­sätz­lich kei­ne Gast­stät­ten mehr auf­su­che. Es sei denn ich muß.
      Das gilt auch für Kirchenbesuche.

  3. Lei­der ist der Umgang mit den Men­schen in der Coro­na – Zeit nur ein Punkt, der die Gläu­bi­gen einer sol­chen Kir­che und ihren Hir­ten entfremdet.
    Statt gera­de in der Kri­se Got­tes Hil­fe anzu­ru­fen, zu gläu­bi­gem Gebet und Anbe­tung ein­zu­la­den, wur­den Kir­chen vor den Men­schen geschlos­sen, die Älte­ren gebe­ten, zu Hau­se zu blei­ben (sic!), Weih­was­ser­becken trocken­ge­legt, die Kom­mu­ni­on unter Ple­xi­glas durch­ge­reicht wie bei einem Bank­schal­ter, teils mit Zan­ge oder Hand­schu­hen – und wenn die Mas­ke ver­rutscht war, pro­te­stier­te mög­li­cher­wei­se der Bank­nach­bar. Unwür­dig alles.

    Es geht aber auch in ande­rer Hin­sicht um ein fei­ges, ent­täu­schen­des Pak­tie­ren mit dem Main­stream, mit den regie­ren­den Poli­ti­kern: Ver­rat an christ­li­cher Anthro­po­lo­gie (Gen­der, Hofie­ren der LGBTQ+ ‑Lob­by, Selbst­be­stim­mungs­ge­setz), an christ­li­cher Ehe- und Fami­li­en­po­li­tik (Homo„ehe“?, Meh­r­el­tern­fa­mi­lie?, Lebens­schutz) – und ein­sei­ti­gem „Kampf gegen Rechts“, bei Demos an der Sei­te der Anti­fa (Gewalt von links ist erlaubt ? Wo bleibt hier eine Ver­ur­tei­lung oder Distan­zie­rung in einem DBK- oder Bischofswort ?)

    Auch betref­fend anthro­po­ge­nem Kli­ma­wan­del unter­stüt­zen Papst und Bischö­fe ein­sei­tig und unkri­tisch das gän­gi­ge Nar­ra­tiv, ohne die Ein­wän­de renom­mier­ter, kri­ti­scher Wis­sen­schaft­ler gel­ten zu lassen.
    Die immensen, exi­stenz­ge­fähr­den­den Bela­stun­gen für den Bür­ger, bei zwei­fel­haf­tem Nut­zen, sind viel­leicht für einen wohl­be­stall­ten Bischof gar nicht nach­voll­zieh­bar und wer­den ein­fach ignoriert.

    Ein wei­te­res Feld ver­lo­re­nen Ver­trau­ens ist die Fra­ge der unge­re­gel­ten Mas­sen-Migra­ti­on von Asyl ‑Suchen­den, Bedro­hung der inne­ren Sicher­heit, mus­li­mi­sche For­de­run­gen nach Kali­fat etc, denen man blau­äu­gig – naiv – abwie­gelnd begeg­net, statt sie als Pro­ble­me anzu­spre­chen, die die Gesell­schaft zu zer­rei­ßen dro­hen (Kosten, Wohnungsnot)!
    Auch hier wird das beque­me Moral – Argu­ment uner­träg­lich missbraucht !

  4. Herr Schrems, hät­ten Sie sol­ches viel­leicht, im Hin­blick auf die AfD, ein­mal öfter vor den Wah­len schrei­ben können

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