
Von Wolfram Schrems*
Für das in Österreich wahlberechtigte Leserpublikum von Katholisches – Magazin für Kirche und Kultur ist die Wahl zum Nationalrat am 29. September bekanntlich insofern schwierig, als es keine erkennbar katholische Partei und kein erkennbar katholisches Wahlprogramm gibt. Der Glaube spielt im öffentlichen Leben Österreichs (und fast aller anderen Länder des ehemaligen christlichen Abendlandes) so gut wie keine Rolle mehr. Die österreichischen Kirchenführer leisteten ihren wesentlichen Beitrag zur Entchristlichung Österreichs, wie hier schon oft dargelegt.
Da es immer noch Katholiken und andere gibt, die glauben, daß die ÖVP letztlich eine „christlich-soziale“ Partei ist, also mehr oder weniger direkt, und zwar inhaltlich und nicht nur formal, in der Nachfolge der Christlichsozialen der Ersten Republik steht oder doch zumindest über christliche Politiker verfügt, muß man aufklärend wirken.
Dazu zuerst ein Rückblick:
Fast schon wieder vergessen oder vergessen gemacht? Erinnerungen an den Coronaterror
Wir müssen in diesem Zusammenhang an den Corona-Wahn zurückdenken, der von den Politikern der Regierung, also auch und besonders der Volkspartei als Kanzlerpartei, in großer Härte dem Volk auferlegt wurde. Man denke an die schändliche Drangsalierung von Familien und Kindern, den Maskenzwang, den „Lockdown der Ungeimpften“ und vor allem an den verbrecherischen Impfzwang, der dann doch ausgesetzt wurde. Von welchen Mächten wurden Bundeskanzler und Minister geritten? In dieser Situation hätte sich doch eine humane, vom christlichen Glauben inspirierte Gesinnung bewähren sollen. Das war aber Fehlanzeige.
Am 15. März 2020 überrumpelte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gleichsam das Parlament mit einer eilig zusammengerufenen Sonntagssitzung und veranlaßte alle Abgeordneten zur Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen, vor allem zum ersten „Lockdown“, der schon am nächsten Tag begann. Dieser wurde als bis zum Ostermontag reichend verkündigt.
Das schien schon eigenartig. Ausgerechnet das heilige Osterfest sollte also ausfallen. Warum konnte man den „Lockdown“ nicht einige Tage früher enden lassen? –
Die meisten Abgeordneten werden wohl, genauso wie die meisten Bürger, anfänglich dem offiziellen Corona-Narrativ geglaubt haben.
Allerdings war der Kampagnencharakter der Maßnahmen schon bald deutlich: Allzu unglaubhaft war Bundeskanzler Kurz in Diktion und Mimik, als er verkündete, bald werde jeder jemanden kennen, der an Corona gestorben sein wird. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich in einem Radiointerview (Ö1-Samstagsserie Im Journal zu Gast) über die Disziplin begeistert, mit der die Österreicher den Lockdown einhielten, und sinnierte, daß man dieses Mittel auch zukünftig gegen den Klimawandel einsetzen könne (!).
Eigenartig schien manchen auch, daß Bundeskanzler Kurz bereits früh in der Krise von einer zu erwartenden „Impfung“ sprach. Beunruhigend war auch die bewußte Erzeugung von Panik durch Regierung und Medien, wobei bei einer echten Krise ja eigentlich normalerweise zur Ruhe aufgerufen wird. Unverständlich war, warum Ärzte und Wissenschaftler mit abweichender Meinung, unter ihnen der Infektiologe der staatlichen AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), Prof. Franz Allerberger, von den Medien kritisiert oder zensiert und von der Politik beschimpft wurden.
Wo waren hier die Politiker mit einem Verantwortungsbewußtsein vor Gott?
„Christliche Politiker“ in der ÖVP
Als christliches Aushängeschild der ÖVP gilt die ehemalige Wiener Landtagsabgeordnete und nunmehrige Nationalratsabgeordnete Dr. Gudrun Kugler, Juristin und Theologin. In den neunziger Jahren war sie in der Lebensschutzbewegung Jugend für das Leben tätig und erwarb sich einige Verdienste in der öffentlichen Verteidigung des Lebens (Diskussion mit Frauenministerin Barbara Prammer im Herbst 1997, Diskussion im ORF im Winter 1999 u. a.). Sie arbeitete auch einige Zeit in der World Youth Alliance in Brüssel.
Später (in den Wiener Landtagswahlkämpfen 2005 und 2015) distanzierte sie sich von anderen Pro-Lifern. –
Im Nationalratswahlkampf 2019 warb sie besonders unter Christen, unter anderem in Freikirchen, um Wählerstimmen. Diese Vorgangsweise war erfolgreich.
Die Bewährungsprobe sollte aber bald kommen:
Schon zum Beginn der Coronakampagne, zumindest nach dem ersten Schock, wäre es die Aufgabe und Berufung einer christlichen Politikerin wie Dr. Kugler gewesen, Besonnenheit einzumahnen, die Prioritäten richtig zu setzen, Hysterie abzubauen, die Gesundheitsbedrohung zu relativieren (also wörtlich „in Beziehung zum Absoluten zu setzen“) und auf den transitorischen Charakter unseres irdischen Lebens hinzuweisen. Das hätte sicher viel Druck herausgenommen. Da aber die Kirchenführer nichts dergleichen taten, fühlte sich Frau Kugler wohl auch nicht motiviert.
Allerdings wurde sie im Sommer 2020 von Appellen erreicht, ihre moralische und politische Autorität zugunsten einer Entspannung der Panik in die Waagschale zu werfen, als die Politiker und die Medien wie von Geisterhand gesteuert den Terror wieder hochfuhren und weitere Lockdowns in Aussicht stellten (die offenbar an übergeordneter Stelle ohnehin schon geplant waren). Da Parlamentarier durch ihre zahlreichen Kontakte zudem das Ohr bei den Menschen haben, müssen sie ja wissen, was diese bewegt.
Aber es kam nichts.
Weitere Appelle wurden ebenso weder beantwortet noch als Anlaß zu einem öffentlichen Statement genommen.
Stattdessen nahm Gudrun Kugler an einem sog. „Parlamentarischen Gebetsfrühstück“ (christlich-ökumenisch-jüdisch) am 8. Dezember 2020 teil. Dieses erschien durch den Maskenzwang als Voodoo-Ritual. Man wird also das „Gebetsfrühstück“ als quasi-religiöse Bekräftigung der Coronapolitik verstehen müssen.
Leider fügte sich Gudrun Kugler in das offizielle Corona-Narrativ ein.
Das führte zu einer inakzeptablen Rede im Parlament:
Bei der Nationalratssondersitzung am 21. Dezember 2020, also nach etwa zehn Monaten Corona-Regime, erachtete es Frau Kugler für notwendig, nicht die überschießenden und schädlichen Maßnahmen, die schon Depressionen bei Kindern und Suizide bei einsamen Menschen begünstigten, und das offizielle Corona-Narrativ, sondern ausgerechnet die FPÖ, die vor weiteren Eskalationen warnte, als Partei der „Fake News“ zu kritisieren (bei 04:56:43).1 Ihre Rede ist geradezu ein schreiender Kontrast zur unmittelbaren Vorrednerin Dr. Susanne Fürst (FPÖ). –
Dann, nach Weihnachten 2020, kam die Impfkampagne. Die Medien berichteten empört über „Vordrängler“, die anderen die Impfdosis durch ihr „Vordrängen“ gleichsam weggenommen hatten. Ein genialer PR-Gag. Oder sollte man lieber sagen: eine geniale Maßnahme der psychologischen Kriegsführung? Die Impfkampagne nahm Anfang 2021 manische, ja religiöse Züge an. Die Impfung wurde bei uns und weltweit gleichsam als Sakrament des Lebensschutzes und der Freiheit beworben.
Skeptiker und Kritiker wurden verleumdet, ausgegrenzt, bedroht und einer diffusen Pogromstimmung ausgeliefert. Bei Gesetzesbegutachtungen in jener Zeit wurde nur eine sehr kurze Frist zur Stellungnahme gegeben. Man fühlte sich an ein totalitäres System erinnert.
Wo blieb hier die christliche Stimme in der Politik?2
Im Spätherbst desselben Jahres wurde der „Lockdown der Ungeimpften“ ausgerufen, ein Akt unerhörter Diskriminierung.3
Dann kam am 20. Jänner 2022 die Abstimmung zum Impfpflichtgesetz. Es wurde mit 137 zu 33 Stimmen angenommen. Ein verwerflicher, schändlicher und ehrloser Vorgang.
Frau Kugler ließ sich nach Medienberichten wegen Krankheit entschuldigen. Kein einziger ÖVP-Mandatar stimmte gegen die Impfpflicht.
Man konnte hören, daß einige Mandatare der ÖVP tatsächlich gegen dieses Gesetz eingestellt gewesen seien, daß aber Klubobmann August Wöginger alle Dissidenten auf Linie gebracht habe. Das freie Mandat scheint doch eine Fiktion zu sein.
Ein Sozialdemokrat stimmte gegen das Gesetz, vier aus dem NEOS-Klub und alle anwesenden Freiheitlichen. Einige Abgeordnete waren wegen Krankheit oder aus Protest abwesend, insgesamt vier von der ÖVP, vier Sozialdemokraten, zwei Freiheitliche und vier Grüne.
Es ist keine Frage, daß eine in Kraft getretene Impfpflicht die schon zuvor von Politikern eskalierte Pogromstimmung gegen Impffreie (besonders schäbig durch Bundeskanzler Alexander Schallenberg und Verfassungsministerin [!] Karoline Edtstadler, beide ÖVP) weiter hochgekocht worden wäre.4
Keine Deeskalation durch die christliche Stimme in der ÖVP wurde auch nur versucht, kein Sammeln gleichgesinnter Politiker war erkennbar. –
Politik für die Mächtigen: Paneuropa, Rußland, „Schurken“ und die Freiheit
Leider hat sich Gudrun Kugler auch nach der Corona-Inszenierung sehr im Hauptstrom positioniert. Bemerkenswert ist beispielsweise ihr Bekenntnis im November 2022, ausgerechnet einhundert Jahre Paneuropa-Union feiern zu wollen.
Die Paneuropabewegung wurde bekanntlich vom Freimaurer Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi gegründet und zielt auf die Auflösung der Nationalstaaten und Vermischung der Völker. Kugler meint in dem Videoclip, daß die Paneuropa-Union dafür stehe, daß „das christliche Menschenbild als DNA Europas“ unerläßlich sei.
Lachhaft.
Wie man sieht, spielt „das christliche Menschenbild“ in weiten Teilen Europas keine Rolle mehr. Die Paneuropa-Union ist in Österreich im politischen Hauptstrom verortet. Sie ist die x‑te Initiative zugunsten des Superstaates – diese für „Konservative“ und Aristokraten. Sie schürt Emotionen gegen Rußland und glorifiziert die derzeitige ukrainische Führung. Von einer ausgewogenen Darstellung der Vorgeschichte des Kriegsausbruchs kann keine Rede sein. Dabei wäre auch hier Deeskalation geboten. –
Die Haltung der FPÖ zu Rußland wird übrigens von Kugler in einer Rede vom 25. Oktober 2023 im Nationalrat (Sondersitzung zur Neutralität auf Antrag der FPÖ) heftig gerügt.
Es ist mehr oder weniger das übliche West- und NATO-Narrativ: Die Baltischen Staaten, Moldau und Österreich (!) seien durch Rußland gefährdet. Kugler wirft der FPÖ die „Zusammenarbeit mit Rußland“ vor, die sich dann auf Nordkorea, Iran und China und – man höre und staune – zuletzt auf die Hamas ausdehnen werde.
Zu Kickl gewandt schulmeisterte sie:
„Sie sind nicht neutral, Sie arbeiten mit Schurken.“
Nun, auch österreichische Regierungspolitiker müßten einmal genau überprüfen, mit wem aller sie „arbeiten“ – oder wessen Befehlen sie gehorchen.
Gudrun Kugler fordert in ihrer Rede die Unterordnung Österreichs in die übernationalen Gebilde, aber das wolle die FPÖ nicht, denn: „Gemeinschaft ist für die FPÖ ein Fremdwort.“ Darauf folgt die übliche penetrante EU-Propaganda (Exportwirtschaft, der Mehrheit der Briten tue es leid wegen des Brexit).
Zum Schluß sagt sie:
„Die Menschen in Österreich wollen ihre Freiheit leben.“
Interessant. Das hat man von ihr in der Coronatyrannei nicht gehört.
Auslachen des Mahners – die Manieren der Parlamentarier
Wir erinnern uns an die abstoßende Reaktion der ÖVP-Parlamentarier, als Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) am 6. Juli 2023 dem FP-Parlamentarier Gerald Hauser bei seiner Rede das Mikrophon abschaltete. Hauser, einer der wenigen wahrheitsliebenden Politiker in der Corona-Lügeninszenierung und verdienter Warner vor den COVID-Impfungen, sprach in dieser Rede unter Gebrüll aus den anderen Fraktionen über die realen Ängste der Bauern vor MERCOSUR, Renaturierungsirrsinn, Brüsseler Diktat und Wolfsplage. Allem Anschein nach überschritt er tatsächlich seine Redezeit. Aber ist das Lachen und Feixen (bei 5:11) der ÖVP-Parlamentarier, unter ihnen Frau Kugler, bei der Abschaltung des Mikrophons nicht eine niveaulose, ja schändliche Reaktion – zumal es die ÖVP-geführte Bundesregierung ist, die in der Landwirtschaft den Wahnsinn aus Brüssel ungefiltert in Österreich umsetzt und damit Bauern und Volk schädigt?
Mitarbeit in einer Partei, die im Lebensschutz schwer kompromittiert ist?
Gudrun Kugler mag da und dort Richtiges sagen, sich für das Leben einsetzen und sich gelegentlich gegen die Abtreibung aussprechen.
Wie man sieht, nützt das aber nichts: Die ÖVP hat in Salzburg in elf Jahren als Landeshauptmannpartei (seit 2023 in einer Koalition mit der FPÖ) die Abtreibung am LKH nicht beendet. Sie hat in Vorarlberg als Landeshauptmannpartei (in einer Koalition mit den Grünen) die Abtreibung am LKH letztes Jahr neu eingeführt und damit das gegenteilige Versprechen von LH Markus Wallner gebrochen. In Tirol ist der VP-Landeshauptmann (in einer Koalition mit der SPÖ) ebenfalls für die Abtreibung im Landesspital, aber offenbar fand sich bislang noch kein Arzt für diese verabscheuungswürdige Tätigkeit.
Unter Sebastian Kurz, Alexander Schallenberg und Karl Nehammer als Regierungschefs einer VP-geführten Regierung wurde überhaupt nichts zum Lebensschutz gemacht.
60.000 Unterschriften der Lebensschutz-Bürgerinitiative #Fairändern wurden im März 2021 vom Parlament „zur Kenntnis genommen“, aber nicht an einen Ausschuß weiterverwiesen. Einige Parlamentarier äußerten sich positiv zur Initiative, auch Gudrun Kugler, aber es folgte weiter nichts.
Das Frauenministerium im Bundeskanzleramt hatte (als Sebastian Kurz Kanzler war) bereits am 8. Mai 2020 u. a. wie folgt Stellung zur Unterschriftenaktion genommen:
„Gleicher Zugang zu den Leistungen des Gesundheitswesens setzt voraus, dass in dem Bundesland in allen öffentlichen Schwerpunktkrankenhäusern die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruches gegeben ist. Die Entscheidungsfreiheit der Frauen, ein gesetzlich verbrieftes Recht in Anspruch zu nehmen, muss unabhängig vom Wohnort gewährleistet sein.“
Das ist skandalös, „gesetzlich verbrieftes Recht“ trifft nicht zu. Tief ist die ÖVP gefallen.
Fairändern bzw. Jugend für das Leben kritisierten diese Stellungnahme heftig.
Was also bringt es dem Lebensschutz, einen ÖVP-Bundeskanzler zu haben?
Man muß also über die Jahre den Eindruck gewinnen, daß Gudrun Kugler ausschließlich Stimmen der Christen für die Partei holen sollte, ohne daß jemals die Absicht bestanden hätte, etwas umzusetzen.
Für die kommende Nationalratswahl ist Gudrun Kugler Spitzenkandidatin in Wien Nord und auf dem fünften Platz der Landesliste. Somit ist es nach ihrer eigenen Aussage „extrem knapp“, wieder ins Parlament zu kommen. Wenn der Partei die christliche Stimme so wichtig wäre, warum setzt sie sie nicht auf einen aussichtsreicheren Platz?
Man muß sich schon gut überlegen, wo man mitmacht.
Resümee
Die christlichen Wähler werden sich darüber im klaren sein müssen, daß die ÖVP letztlich keine christlichen Grundsätze vertritt. Die Plattform Christdemokratie spielt keine erkennbare Rolle (außer vielleicht für den Stimmenfang). Die ÖVP ist für die Sustainable Development Goals. Gegen das neue Pandemieabkommen und die Internationalen Gesundheitsrichtlinien der WHO hat sich dort nach meinem Kenntnisstand niemand geäußert.
In der „Pandemie“ haben die Politiker der ÖVP mit ihrem grünen Koalitionspartner und der Scheinopposition die Vorgaben internationaler Mächte brutal und unmenschlich durchgezogen und mit Lockdowns, Maskenpflicht und „Impfungen“ wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden verursacht. Viele sind nach der Impfung gestorben, einige davon waren mir bekannt.
Kein VP-Funktionär von Bedeutung hat dagegen protestiert, auch Gudrun Kugler nicht. Auf ihrer Facebook-Seite gab es zu dieser Vorgangsweise kritische Kommentare engagierter Christen.
Viele christliche Wähler haben das Verhalten der ÖVP scharf kritisiert: Der Standard, Flaggschiff des Globalismus in Österreich und Mitgliedspublikation bei Project Syndicate des George Soros berichtete (höchstwahrscheinlich mit Schadenfreude) über diesen Vorgang. Die Standard-Autorin schreibt, daß sich Gudrun Kugler auf Anfrage nicht geäußert hätte.
In dem Artikel kommt auch das Dilemma Kuglers zum Ausdruck: Bischofskonferenz-Sprecher Dr. Paul Wuthe sagte im Jänner 2022, daß es keine Anhaltspunkte gebe, daß „unter Gläubigen die Kritik an der Corona-Impfung größer wäre als in der Gesamtgesellschaft“. Das kann stimmen oder auch nicht. Wenn es stimmt, zeigt es nur die von den Bischöfen verwerflicherweise verordnete Konformität in dieser Sache an. Gudrun Kugler wollte wohl nicht „päpstlicher sein als der Papst“. Aber genau das wäre gefragt gewesen.
Überdies war Frau Kugler ja – welch Ironie – die ganze Zeit „Menschenrechtssprecherin“ ihrer Fraktion (!). Sie setzte sich für Regimekritiker in Weißrußland ein (was auch immer die dort wollen und in wessen Auftrag auch immer die dort wirken), nicht aber für Regimekritiker in Österreich.
Frau Kugler hat nicht gegen den Corona-Terror protestiert. Wer aber mit hehren Grundsätzen, ja explizit mit dem christlichen Glauben, in die Politik geht, muß sich an diesen Grundsätzen auch messen lassen.
Nach der Erfahrung der letzten fünf Jahre wird man als Christ also wohl denjenigen Kandidaten die Stimme zukommen lassen, die weniger ihr christliches Bekenntnis nach außen dargestellt haben, als sie für die legitimen Interessen der Österreicher eingetreten sind.
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro-Lifer und „metapolitischer“ Aktivist.
Bild: Statista (Screenshot)
1 Ob die FPÖ in der Corona-Krise immer alles richtig gemacht hat, vor allem in den nervösen Märztagen 2020 und auch noch später im Jahr, ist eine berechtigte Frage. Allerdings hat man dort offenbar doch irgendwann bemerkt, daß Corona ein Vehikel für weitreichende politische und gesellschaftliche Veränderungen ist und daß das zu Lasten der Bürger und ihrer Rechte geht. Die Warnungen der FPÖ im Spätherbst 2020 waren berechtigt.
2 Eine solche hätte beispielsweise an den öffentlichen Rosenkranzgebeten des bekannten Aktivisten Alexander Tschugguel in der Wiener Innenstadt anknüpfen können, oder – ab Herbst 2021 – bei der Initiative Österreich betet oder – noch einmal etwas später – bei Priester22.
3 Man erinnert sich an die surrealen Szenen auf dem Wiener Christkindlmarkt Am Hof (Innere Stadt), der von Security-Mitarbeitern bewacht wurde – genau von denjenigen Typen, vor denen wir uns eigentlich instinktiv schützen wollen. Diese kontrollierten den Impf- oder Genesenenstatus (2G-Regel) am Eingang des Marktes. Innerhalb des eingezäunten (!) Christkindlmarkts kontrollierten hünenhafte, maskierte Polizisten zusätzlich die Zertifikate. Ein kompletter Irrsinn. Von Privatsphäre und Datenschutz keine Rede.
4 Angesichts der hysterischen und aggressiven Reaktionen auf Maskenfreie im öffentlichen Verkehrsmittel (besonders durch verhetzte Frauen) kann man sich gut vorstellen, welche Diskriminierungen und Schlimmeres Impffreie durch den Mob zu erwarten gehabt hätten.
Die Corona-Plandemie hat zu vielfältigen Ent-Täuschungen geführt, in der Krise zeigt sich der Charakter!
Schade, daß Frau Dr. Kugler sich so auf die Seite des Mainstream geschlagen hat.
Sie war mir in früheren Jahren als Politikerin positiv aufgefallen, gerade weil sie ihren Glauben nicht versteckt hat.
Menschenrechte hätte sie in der Corona-Zeit sehr gut vor der Haustür verteidigen können, aber unsere Politiker scheinen es attraktiver zu finden, Probleme im (fernen) Ausland zu lösen, während im eigenen Land Mißwirtschaft, Chaos und Niedergang nicht angegangen werden.
„Ich will Handschellen klicken hören“ -
dieser Forderung von Dr. Gunter Frank (Autor: „Das Staatsverbrechen“),
oft wiederholt von Peter Hahne, kann ich mich nur anschließen.
Tatsächlich haben in Deutschland einzig die AFD, in Österreich die FPÖ fast von Anfang an gegen die Corona-Massnahmen opponiert, die, wie die RKI-Protokolle für Deutschland belegen, entgegen medizinischer Evidenz nur politisch motiviert waren und bewußt mit Methoden der Manipulation (Dauerpanik!) durchgedrückt wurden.
AFD und FPÖ haben mit hervorragenden Symposien wichtige Beiträge zur Aufarbeitung geleistet, vor allem aber auch Kritiker darin bestärkt, durchzuhalten und nicht nachzulassen im Kampf um die Wahrheit.
Gerald Hauser und Hannes Strasser warnen auch, daß es ja weitergeht (Buch: „Die gestohlene Normalität: WHO-Diktatur stoppen – Gesundheitssystem retten“)
In Deutschland möchten sich Kanzler und Gesundheitsminister des Themas vor den Bundestagswahlen noch rasch entledigen und schlagen einen Bürgerrat vor, eine meines Erachtens pseudodemokratische Show-Veranstaltung, bei der zufällig ausgewählte Bürger Statements von „Experten“ anhören und darüber abstimmen, mutmaßlich ohne irgendwelche Konsequenzen.
Tasächlich bräuchte es einen Untersuchungsausschuß, der das Recht hat, Beweisanträge zu stellen und in dem nicht gelogen werden darf.
Solange Lauterbach das Sagen hat, wird er das in seiner unnachahmlichen Art verhindern.
https://apollo-news.net/lauterbach-fordert-brgerrat-es-darf-nicht-der-eindruck-entstehen-als-wenn-wir-etwas-zu-verbergen-htten/
Seitens der Kirche zeigt sich ebenfalls keine Bereitschaft zur Aufarbeitung des (Fehl-) Verhaltens in der Corona Zeit. Obwohl (oder: weil ?) so viele „Mitgemacht“ haben, zieht man es vor, den Schmutz unter den Teppich zu kehren oder erst gar nicht als solchen zu werten, da doch alles regelrecht und nach bestem Wissen gelaufen sei.
Ich kann diese Hirten großteils nicht mehr ernst nehmen..
Sehr geehrter Mitchrist Joh. Sie schreiben: „Ich kann diese Hirten großteils nicht mehr ernst nehmen..“
Damit dürften Sie mit Sicherheit nicht allein sein.
Sie haben m.E. auch völlig recht mit Ihrer Vermutung, dass sich von Seiten der Kirche keine Bereitschaft zur Aufarbeitung des (Fehl-) Verhaltens in der Corona-Zeit zeige. Nachdem mir im Frühsommer 2023 ein Priester, ein langjähriger Freund aus Studienzeiten, klagte, dass immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren, antwortete ich ihm, dass eben viele Menschen sich in der Corona-Zeit von der Kirche ziemlich im Stich gelassen fühlten.
Seine Antwort lautete: „Ach, Corona, das ist schon lange vorbei.“ Er wollte partout nicht darüber reden oder gar zugeben, dass Obere der Kirche, einschließlich vieler sog. Laienmitarbeiter, sich damals ‑weiß der Himmel- nicht mit christlichem Bekennermut bekleckert haben. Ich habe diesem langjährigen Freund damals geantwortet: „Wenn Ihr als kirchliche Leitungspersonen nicht den Mut aufbringt zu ehrlicher selbstkritischer Aufarbeitung Eures Verhaltens in der Corona-Zeit, dann braucht Ihr Euch nimmer zu wundern, warum Euch viele gläubige Menschen nimmer ernst nehmen.“
Diese Einsicht fehlt vielen in der Kirche. Laienmitarbeitenden genauso wie Geweihten, vom kleinen Kaplan bis in die oberste Etage. Oder wie es eine fromme Messnerin ausdrückte: „Leute, die weg sind, die sind weg. Auch wenn Bischöfe meinen, die kommen nach Corona wieder, aber dem ist nicht so.“
Damit dürfte diese fromme Messnerin richtigliegen. Denn es gibt kaum Schlimmeres als enttäuschtes Vertrauen; noch dazu in Notsituationen.
Der deutsche Reichskanzler Bismarck sagte in einer Reichtagsrede im Jahre 1873:
„Das Vertrauen ist eine zarte Pflanze; ist es zerstört, so kommt es sobald nicht wieder.“
Bismarck bezog sich damals auf die Politik.
Um wieviel schwerer wiegt dann wohl enttäuschtes Vertrauen im Bereich Religion?
Man kann als gläubiger Mensch in bestimmten Situationen, wo man von Geistlichen zutiefst enttäuscht wird,
letztlich nur noch eines tun, um seines Glaubens nicht verlustig zu gehen:
Und das ist, den Parakleten selbst um seinen Beistand zu bitten.
Wünsche Ihnen und allen eine gesegnete Zeit.
Seit die Maskenpflicht in der Kirche eingeführt wurde gehe ich nicht mehr in die Kirche – bis heute.
Ich bin damals zutiefst enttäuscht worden. Das hat sich ja auch fortgesetzt in anderen Themen.
Homo-Segnungen, Genderwahn und Synodaler Weg um Beispiele zu nennen.
Eine gewisse Faulheit meinerseits spielt da sicher auch eine Rolle – mea culpa.
Davor war ich ein eifriger Kirchgänger, immer wier auch in Werktagsmessen.
Mir ist auch bewusst, dass ich wieder in die Kirche gehen sollte. In das Haus Gottes.
Er wartet dort sehnsüchtig auf mich.
Dafür hat das persönliche Gebet Zuhause und auf dem Weg zur Arbeit (inkl. Rückweg)
exponentiell zugenommen. Immer öfter bete ich auch den Rosenkranz mit meiner Freundin,
wenn auch meist nur ein Gesätzlein.
Im Fall meines Todes wird es auch kein „Abschiedsgebet“ geben, sondern es wird dann
(so wie früher) der Rosenkranz gebetet. Meine Verwandschaft ist dahingehend instruiert.
Anmerken möchte ich noch, dass ich seit Einführung des Lockdowns für Ungeimpfte in Gaststätten
seither auch grundsätzlich keine Gaststätten mehr aufsuche. Es sei denn ich muß.
Das gilt auch für Kirchenbesuche.
Leider ist der Umgang mit den Menschen in der Corona – Zeit nur ein Punkt, der die Gläubigen einer solchen Kirche und ihren Hirten entfremdet.
Statt gerade in der Krise Gottes Hilfe anzurufen, zu gläubigem Gebet und Anbetung einzuladen, wurden Kirchen vor den Menschen geschlossen, die Älteren gebeten, zu Hause zu bleiben (sic!), Weihwasserbecken trockengelegt, die Kommunion unter Plexiglas durchgereicht wie bei einem Bankschalter, teils mit Zange oder Handschuhen – und wenn die Maske verrutscht war, protestierte möglicherweise der Banknachbar. Unwürdig alles.
Es geht aber auch in anderer Hinsicht um ein feiges, enttäuschendes Paktieren mit dem Mainstream, mit den regierenden Politikern: Verrat an christlicher Anthropologie (Gender, Hofieren der LGBTQ+ ‑Lobby, Selbstbestimmungsgesetz), an christlicher Ehe- und Familienpolitik (Homo„ehe“?, Mehrelternfamilie?, Lebensschutz) – und einseitigem „Kampf gegen Rechts“, bei Demos an der Seite der Antifa (Gewalt von links ist erlaubt ? Wo bleibt hier eine Verurteilung oder Distanzierung in einem DBK- oder Bischofswort ?)
Auch betreffend anthropogenem Klimawandel unterstützen Papst und Bischöfe einseitig und unkritisch das gängige Narrativ, ohne die Einwände renommierter, kritischer Wissenschaftler gelten zu lassen.
Die immensen, existenzgefährdenden Belastungen für den Bürger, bei zweifelhaftem Nutzen, sind vielleicht für einen wohlbestallten Bischof gar nicht nachvollziehbar und werden einfach ignoriert.
Ein weiteres Feld verlorenen Vertrauens ist die Frage der ungeregelten Massen-Migration von Asyl ‑Suchenden, Bedrohung der inneren Sicherheit, muslimische Forderungen nach Kalifat etc, denen man blauäugig – naiv – abwiegelnd begegnet, statt sie als Probleme anzusprechen, die die Gesellschaft zu zerreißen drohen (Kosten, Wohnungsnot)!
Auch hier wird das bequeme Moral – Argument unerträglich missbraucht !
Herr Schrems, hätten Sie solches vielleicht, im Hinblick auf die AfD, einmal öfter vor den Wahlen schreiben können