In Australien sorgen bisher unbekannte Informationen, „dunkle Behauptungen“, so die Daily Mail Australia, rund um den plötzlichen Tod von Kardinal George Pell für Aufsehen. Der australische Kardinal war am 10. Januar 2023 überraschend, nur wenige Tage nachdem er an der Begräbnisfeier für Benedikt XVI. teilgenommen hatte, in Rom gestorben. Er hatte sich im römischen Krankenhaus Salvator Mundi einer Routineoperation an der Hüfte unterzogen, während der er einen Herzstillstand erlitt.
Pell war zuerst Erzbischof von Melbourne, dann von Sydney und schließlich Präfekt des neuerrichteten vatikanischen Wirtschaftssekretariats. 2003 hatte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal kreiert. Unter Papst Franziskus wurde er zwar nach Rom berufen, ihm dort aber übel mitgespielt. Als der Kardinal als Wirtschaftspräfekt Ordnung in die auf unzählige Institutionen aufgeteilten Finanzen des Heiligen Stuhls bringen wollte, stieß er auf teils erbitterten Widerstand. Papst Franziskus ließ ihn wegen des Drucks jener, die sich nicht in die Karten schauen lassen wollten, im Stich.
Der unbeschreibliche Leidensweg
Dann tauchten haltlose Anschuldigungen des sexuellen Mißbrauchs in Australien auf. Für Pell begann ein unbeschreiblicher Leidensweg. Er wurde 2017 vor Gericht gezerrt, verurteilt und ging, obwohl er nicht mußte, ins Gefängnis. Schließlich wurde er vom Obersten Gerichtshof freigesprochen. Er veröffentlichte ein geistlich außerordentlich wertvolles Hafttagebuch über seine Zeit im Gefängnis. Bis heute ist er der erste Kardinal, der in einem Rechtsstaat inhaftiert wurde.
Bis heute hält sich allerdings auch hartnäckig das Gerücht, daß die Anschuldigungen, die Pell in Australien vor Gericht brachten, aus dem Vatikan heraus „organisiert“ wurden, um den lästigen Australier auf besonders niederträchtige Weise aus dem Feld zu räumen – was auch gelungen ist. Franziskus schickte zwar seinem sozialistischen Freund Luiz Inácio Lula da Silva, heute wieder Präsident von Brasilien, als dieser wegen Korruption hinter Gittern saß, Solidaritätsgrüße ins Gefängnis, ließ ihm aufmunternde Botschaften übermitteln und kritisierte den Prozeß und die Verurteilung als „Putsch“, doch für Pell, seinen Kardinal, hatte das Kirchenoberhaupt keine vergleichbaren Gesten übrig. Um genau zu sein, gar keine. Selbst als Pell freigesprochen wurde, ließ Franziskus ihn noch monatelang vor der Tür warten, ehe er sich bereitfand ihn zu empfangen. Plagte den Papst ein schlechtes Gewissen? Franziskus übertrug dem damals noch rüstigen Purpurträger auch kein Amt mehr.
Dieses Verhalten bestärkte jene, die die Quelle des vielleicht niederträchtigsten Angriffs gegen einen Kardinal in der jüngeren Geschichte im Vatikan vermuten. Franziskus signalisierte jedenfalls, daß der Australier nicht mehr erwünscht war, was einen Grund hatte: Kardinal Pell gehörte zu den Kritikern des derzeitigen Pontifikats. Sogar aus der Haft hatte er nach einer messerscharfen Analyse deutliche Kritik an der damals bevorstehenden Amazonassynode geübt. Und bei Franziskus spielt die Frage: „Für mich oder gegen mich?“ eine zentrale Rolle.
„Seine Nase war gebrochen“
Hören wir, was Brett Lackey gestern in der Tageszeitung Daily Mail Australia berichtete:
„Dunkle Behauptungen über den Leichnam von George Pell tauchen auf, nachdem Australiens ranghöchster Katholik an einem Herzstillstand gestorben ist. Die Leiche von Kardinal George Pell soll eine gebrochene Nase gehabt haben und nicht richtig verbunden worden sein, als er nach seinem Tod in Rom nach Australien übergeführt wurde.“
Und weiter:
„Seine Beerdigung im Petersdom vier Tage später sorgte Berichten zufolge bei Vatikan-Insidern für großes Erstaunen, da es keinen traditionellen offenen Sarg gab.“
Die Tageszeitung erinnert daran, daß die von ihm als Wirtschaftspräfekt ergriffenen Maßnahmen „ihm erhebliche Gegenreaktionen von Persönlichkeiten innerhalb des Vatikans eingebracht hatten, von denen einige seitdem wegen Finanzdelikten wie Betrug, Verschwörung und Veruntreuung angeklagt wurden“.
Seine Aufgabe, Transparenz in undurchsichtige Finanzkonstrukte einiger lange nicht überwachter vatikanischer Abteilungen zu bringen, „wurde auch dadurch erschwert, daß Pell 2017 von der Polizei des Bundesstaates Victoria wegen Vorwürfen des lange zurückliegenden Kindesmißbrauchs angeklagt wurde, was dazu führte, daß er 13 Monate in einem australischen Gefängnis verbrachte, bevor er in der Berufung von allen Vorwürfen freigesprochen wurde“.
Seine Kleider in den Sarg „geworfen“
The Australian, eine andere Tageszeitung des fünften Kontinents, schrieb nun gleichzeitig, daß „seit Monaten beim Heiligen Stuhl Gerüchte kursieren, daß sein Leichnam nach der Autopsie in Unordnung zurückgelassen wurde“, daß seine Kleidung in den Sarg „geworfen“ worden sei und seine Schuhe fehlten. Auch The Australian bestätigt unter Berufung auf Pells Bruder, daß die Familie bei der Ankunft der Leiche in Australien feststellen mußte, daß die Nase des Kardinal gebrochen war. Andrew Bolt, Kolumnist der Herald Sun, der auflagenstärksten Tageszeitung Australiens, bezeichnete dies in einem Kommentar für SkyNews als eine „letzte Beleidigung“ des Kardinals, die man ihm in Rom angetan habe.
„Inkompetenz“ als Ursache wird nicht ausgeschlossen. Zugleich verweisen Australiens Medien jedoch auf engste Mitarbeiter des Kardinals, die in der groben Behandlung des Leichnams „ein Zeichen dafür“ sehen, „daß einige im Vatikan Pell die Verfolgung der Korruption nicht verziehen haben“.
Andrew Bolt bringt es so zum Ausdruck:
„Pell sagte mir einmal, daß er sich im Vatikan nicht sicher fühlte, als er Kriminelle verfolgte. Was sie mit seinem Körper gemacht haben, läßt mich vermuten, daß er Recht hatte.“
Und weiter:
„Pell selbst sagte im Jahr 2021, er sei überrascht gewesen, auf wieviel Widerstand er innerhalb der Kirche bei der Modernisierung ihrer Finanzen gestoßen sei. ‚Ich habe den Einfallsreichtum und die Zähigkeit der Reformgegner unterschätzt‘, sagte Pell im September 2021.“
Australiens Medien verweisen darauf, ohne einen direkten Zusammenhang herzustellen, daß am 16. Dezember 2023 zehn Personen, darunter ein Kardinal, Mitarbeiter des Vatikans und externe Berater, der Finanzkriminalität schuldig befunden wurden. Bei dem sogenannten „Jahrhundertprozeß“ ging es um Immobiliengeschäfte in London, bei denen der Heilige Stuhl einen Schaden von 350 Millionen Euro erlitten hatte.
Kardinal Pell, eine starke Persönlichkeit, ließ sich auch durch die wenig väterliche Behandlung durch Papst Franziskus nicht entmutigen, sondern meldete sich auch nach seiner Rückkehr nach Rom wiederholt und deutlich zu Wort. Da er überzeugt war, daß es bald zu einem Konklave kommen werde, bemühte er sich, unter den neuen Kardinälen Kontakte zu knüpfen und diese untereinander bekanntzumachen, da Franziskus seit zehn Jahren kein Konsistorium mehr einberuft. Im Frühjahr 2022 forderte Pell von Franziskus, Kardinal Hollerich, den Erzbischof von Luxemburg, COMECE-Vorsitzenden und Generalrelator der Synodalitätssynode, und Bischof Bätzing, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, zu rügen. Er hinterließ bei seinem Tod ein geistliches Vermächtnis, das eine vernichtende Kritik am Pontifikat von Franziskus ist.
Bei den Berichten ist mitzudenken, daß Australiens Medien gegenüber Kardinal George Pell einiges gutzumachen haben und die Versuchung bei Journalisten, auf einen schäbigen Dan-Brown-Zug aufzuspringen, immer gegeben ist. Dennoch steht außer Zweifel, daß Kardinal George Pell übel mitgespielt wurde.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
Alle, die dnm jetzigen Kurs kritisch und mit Herzweh begleiten, werden ausgemustert und mundtot gemacht. Streng beweisen läßt sich kaum etwas, die Gerüchteküche dampft umso mehr, und das ist alles von oberster Stelle so gewollt und inszeniert: es ist teuflisch.
Der Bericht läßt mich ratlos zurück. Wie kommt es nach Herzstillstand bei oder nach Hüft- OP zu einem Nasenbruch ? Wie kann es sein, daß offenbar so rüde und pietätlos Kleidung und Schuhe zum Leichnam in den Sarg geworfen wurden ? Weiter bleibt ein Unbehagen, da für die viele Verdächtigungen offenbar Beweise fehlen und es beim Status von Gerüchten bleibt.
Dennoch: mit seinem Willen zur Wahrheitsfindung, gepaart mit Durchsetzungskraft scheint er ja gewisse Kreise „gestört“ zu haben und erkennbar nicht zu den „Freunden“ des Papstes zu zählen.
Dankbar für seine Stellungnahme zur Weltsynode und dem Mut, sich dem Verfahren und Gefängnis zu unterziehen, habe ich den frühen, tragischen Tod Kardinal Pells sehr bedauert – er fehlt !
Ich habe keinen Zweifel daran, dass all dies so wahr ist, wie es beschämend ist. Im Gegensatz zu den Feinden der Kirche in ihrem Inneren, wird Pell sicher eines Tages heiliggesprocgen werden – das zeigt schon sein Tagebuch. Vom regierenden Papst habe ich Texte dieser Qualität übrigens nie gelesen.…und von den meisten seiner Freunde auch nicht. Damit ist alles gesagt.
Die Apokalypse des Elias. Die ältesten koptischen Fragmente des Textes sind aus dem frühen 4. Jahrhundert. Wer Ohren hat, der höre.
https://de.wikisource.org/wiki/Apokalypse_des_Elias
Elias 36,2: „Und so verfolgt er alle Heiligen und mit des Landes Priestern werden sie gebunden weggeführt.
Er tötet sie. Mit Eisenspitzen werden ihre Augen ausgestochen, die Haut vom Kopfe abgezogen, die Nägel einzeln ausgerissen. Er läßt in ihre Nase Lauge und Essig gießen.“
Schrecklich, dieser Bericht über den ehrenwerten Kardinal Pell.
Was sind das nur für Ungeheuer, die dieses gemacht haben?
Man kann doch diesen Menschen in Rom nicht trauen.
Sie müssen sich einmal vor dem Herrn verantworten!