(Rom) Die Dombauhütte des Petersdoms, die berühmte Fabbrica di San Pietro, bietet nun auch eine Fachschule für angewandte Kunst. Heute beginnt ein Kurs mit 20 Schülern.
Eine solche Schule existierte bereits vor 250 Jahren. Nun wurde sie in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Stiftung Fratelli tutti wiederbelebt, um das praktische Wissen der Kunsthandwerker des Petersdoms an die neuen Generationen weiterzugeben.
Mit dem Kurs 2022/2023 wurde die Kunstgewerbeschule der Dombauhütte wiedereröffnet und nun um einen weiteren Kurs erweitert. Heute nehmen 20 Studenten ihre Ausbildung auf. Zwölf Frauen und acht Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren lassen sich in die Kunst der Bau- und Sakralkunst des Petersdomes und anderer historischer Bauwerke in Italien einführen. Die Schüler stammen aus Italien, Spanien und Lateinamerika.
Im Laufe des Jahres werden zwei weitere Kurse hinzukommen. Sie betreffen Kunstschmiede und Mosaizisten. Ein erster Kurs umfaßte Dekorateure, Stukkateure und Zimmerleute und wurde im Juni 2023 erfolgreich abgeschlossen. Diese positive Erfahrung führte zum weiteren Ausbau des Angebots und zur heutigen offiziellen Eröffnung der Fachschule für angewandte Kunst.
Die Kurse finden im Vatikan statt und sehen sowohl theoretischen Unterricht in Klassenzimmern, die im Palazzo della Canonica eingerichtet wurden, wie auch praktischen Unterricht in den Werkstätten der Dombauhütte mit Exkursionen zu verschiedenen Gebäuden und Restaurierungsobjekten vor.
Heute morgen wurden die 20 Neuankömmlinge in den Unterkünften empfangen, die von der Fabbrica di San Pietro für sie eingerichtet wurden. Für die Dauer der Ausbildung werden sie dort wohnen.
Die Fachschule für angewandte Kunst der Päpstlichen Dombauhütte von Sankt Peter, wie diese schreibt, „bietet einen ganzheitlichen Bildungsansatz, der auf die volle Entfaltung der Person in ihrer individuellen und gemeinschaftlichen Dimension abzielt. Dank der ständigen Begleitung durch Tutoren können die Schüler ihre persönlichen und gemeinschaftlichen Fähigkeiten entwickeln.“
Die Ausbildung ist kostenlos, wie dies bereits im 18. Jahrhundert der Fall war.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: basilicasanpietro.va (Screenshot)
Die mittelalterlichen Kathedralen, auch der Petersdom, wurden von anderen Schulen gebaut. Die Kirche besaß das Wissen dieser Baukunst selber nicht. Innerhalb der Bauhütten des Mittelalters wurde ebenfalls Wissen zur Persönlichkeitsentwicklung weitergegeben. Dieses Wissen der Erkenntnisschulung besaß die Kirche ebenfalls nicht.
Es ist ein grosses Dilemma, daß die Kirche die Erkenntnis verloren hat. Wir sehen das in Hosea 4: „Doch nicht irgendeiner wird verklagt, nicht irgendwer wird gerügt, sondern dich, Priester, klage ich an. Am helllichten Tag kommst du zu Fall und ebenso wie du stürzt in der Nacht der Prophet. Auch deine Mutter lasse ich umkommen. Mein Volk kommt um, weil ihm die Erkenntnis fehlt. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, darum verwerfe auch ich dich als meinen Priester. Du hast die Weisung deines Gottes vergessen; deshalb vergesse auch ich deine Söhne.“
Rom ist seit Galilei in eine Schockstarre verfallen. Galilei hatte der alten Weltsicht den Boden unter den Füßen weggezogen. Der Mensch stand nun nicht mehr auf einer Erde, die unverrückbar ist, sondern die Erde war nun ein frei im Raum schwebendes Objekt. Die neue Sichtweise nahm den Menschen ein Gefühl der Sicherheit weg. Unter diesem Schock hat die Kirche seit Galilei die Erkenntnis ausgeschlossen.
Erst verwarf man große christliche Denker wie Thomas von Aquin oder Cusanus. Ein weiterer Schritt kam mit der historisch kritischen Methode der Theologie. Der moderne Priester wird an den theologischen Fakultäten der Universitäten nicht mehr in seiner Persönlichkeit gebildet. Wir alle kennen diese bedeutungsarmen Predigten, die seit Jahrzehnten von den Kanzeln kommen. Die Priester können nicht anders, weil sie keine Erkenntnis haben, um sich mit der Realität objektiv auseinanderzusetzen.
Wie Hosea sagt, kommt das Volk Gottes dadurch um. Es hat ebenfalls keine Methoden mehr, sich objektiv mit der Realität auseinanderzusetzen. Die Priester waren dafür vorgesehen, aber sie haben versagt. Während der Pandemie wußten die Priester überhaupt nicht, was Sache war. Sogar als Vigano versuchte, die Lücken der Erkenntnis zu schliessen, konnten sie nicht verstehen. So wie sie es nicht verstehen konnten, daß ein unwürdiges Meßopfer den traditionellen Ritus ersetzte.
Die Kirche ist eine auf das Endgericht, auf die Wiederkehr des Christus ausgerichtete Institution. Das Gericht rollt gerade an und die, die dafür ausersehen waren das Volk Gottes in dieser Zeit zu führen, starren mit offenen Augen und verstehen nicht. Viele Priester sind so blind, daß sie versuchen, sich an der Inklusion der LGTB-Sünder festzuhalten.
Wer will nun die Dombauschüler in ihrer Pesönlichkeit ausbilden? Was wollen sie ihnen beibringen?