Zur Lage der Kirche – Frage 20

Die gute Verwendung des Geldes


Don Michael Gurtner: Zur Lage der Kirche

Von Don Micha­el Gurtner*

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Fra­ge: Die Kir­che hat also nicht zuviel Geld, sie setzt es nur falsch ein?

Ant­wort: Zusam­men­fas­send könn­te man das gut so auf den Punkt brin­gen, ja. Geld ist an sich nichts Schlech­tes. Mit viel Geld kann man viel Gutes machen, und mit mehr Geld kann man mehr Gutes machen. Die Fra­ge ist eben: Wie set­ze ich es ein, wofür und für wen gebe ich es aus? Und hier ist die Pro­ble­ma­tik beim The­ma „Kir­che und Geld“ gele­gen. Mit dem Geld ist es wie mit einem Mes­ser: Es kann ande­ren hel­fen, gar das (auch geist­li­che) Leben ret­ten, und es kann ver­let­zen und töten. Das Mes­ser selbst ist weder in sich gut noch böse, son­dern der Mensch ent­schei­det, wofür er es ein­setzt. Ähn­lich wie das Mes­ser, so kann auch Geld nicht das ober­ste Ziel unse­res Erden­stre­bens sein, dann wäre etwas falsch. Es ist also stets ein Mit­tel zum Zweck, aber nie­mals der Zweck selbst.

Geld ist des­halb dazu da, um aus­ge­ge­ben zu wer­den, und zwar so, daß es mög­lichst vie­len hilft. Wenn es der Kir­che hilft, ihrem Auf­trag nach­zu­kom­men, sei es in ihrem aller­er­sten und vor­ran­gig­sten Daseins­grund, näm­lich im lit­ur­gi­schen Kult, oder auch sonst in ihren ande­ren Auf­trä­gen wie der Glau­bens­ver­brei­tung oder in Kul­tur­gü­tern, dann ist es gut ein­ge­setzt. Oder auch wenn Ein­rich­tun­gen betrie­ben wer­den, die ande­re wie­der davon leben las­sen. Nur wenn Geld aus­ge­ge­ben wird und dadurch in Umlauf kommt, und zwar rich­tig, kann es auch nüt­zen und auch mög­lichst vie­le ande­re davon pro­fi­tie­ren lassen.

Mag. Don Micha­el Gurt­ner ist ein aus Öster­reich stam­men­der Diö­ze­san­prie­ster, der in der Zeit des öffent­li­chen Meß­ver­bots die­sem wider­stan­den und sich gro­ße Ver­dien­ste um den Zugang der Gläu­bi­gen zu den Sakra­men­ten erwor­ben hat. Die aktu­el­le Kolum­ne erscheint jeden Samstag.


Das Buch zur Rei­he: Don Micha­el Gurt­ner: Zur Lage der Kir­che, Selbst­ver­lag, 2023, 216 Seiten.


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