
(Hongkong) Hongkongs emeritierter Bischof Kardinal Joseph Zen Ze-kiun wurde nach mehr als einem Monat aus dem Krankenhaus entlassen. Im vergangenen Januar war er wegen Atemproblemen eingeliefert worden.
Pfarrer Karl Cheung informierte die South China Morning Post über Zens Entlassung und seinen aktuellen Gesundheitszustand. Der Kardinal hatte zuvor ein Foto auf Facebook und Twitter veröffentlicht, das ihn zusammen mit dem Priester lächelnd vor zwei Tellern Kuchen zeigt. In Kommentaren wurde angemerkt, der Kardinal habe deutlich abgenommen.
„Er kann gehen und ist so, wie er vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus war“, sagte Cheung. „Einige Leute verbreiteten Fake News, daß er am Ende seines Lebens sei. Das ist nicht wahr.“
Zen, der am 13. Januar 91 Jahre alt wurde, hatte Anfang des Jahres Hongkong für einige Tage verlassen dürfen, um an der Beerdigung von Benedikt XVI. in Rom teilzunehmen. Seit Mai 2022 befindet sich der Kardinal nur auf Kaution auf freiem Fuß, da gegen ihn wegen Verletzung des neuen Nationalen Sicherheitsgesetzes ermittelt wird. Das Gesetz wurde erlassen, um die Demokratiebewegung in Hongkong abzuwürgen, die sich gegen die Gleichschaltung mit dem totalitären Regime Pekings wehrt.
Bei der Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an die Volksrepublik China hatte Peking zugesichert, daß die Freiheits- und Menschenrechte in Hongkong unangetastet bleiben. Daran hält sich das kommunistische Regime schon lange nicht mehr.
„Vielen Dank für Ihre herzlichen Grüße und Gebete“, schrieb Kardinal Zen in seinem jüngsten Eintrag auf den sozialen Netzwerken und wünschte den Nutzern einen schönen Josefstag. „Wir alle wissen, daß der heilige Josef der Schutzpatron der Kirche in China ist. Laßt uns nicht vergessen, um seine Fürsprache zu bitten, um unsere Kirche zu schützen und zu bewahren.“
Zen war seit Ende Januar nach seiner Reise in den Vatikan wegen Atembeschwerden im Krankenhaus behandelt worden. Zuvor hatte er Symptome einer Schulterentzündung, Rückenschmerzen und Taubheit in beiden Händen gezeigt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Twitter (Screenshot)