„Der Horror!“ – Die Wahl von Papst Franziskus

Was einige bereits vor zehn Jahren wußten


Am 13. März 2013 trat der neugewählte Papst Franziskus an die Öffentlichkeit.
Am 13. März 2013 trat der neugewählte Papst Franziskus an die Öffentlichkeit.

(Rom) Was das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus ist, liegt vor aller Augen. Inter­es­san­ter ist es daher, zum zehn­ten Jah­res­tag sei­ner Wahl zu hören, was man­che bereits am Beginn sei­ner Amts­zeit wuß­ten und sag­ten. Der Argen­ti­ni­er Mar­ce­lo Gon­zá­lez ver­faß­te am 13. März 2013, dem Tag der Wahl von Papst Fran­zis­kus, für Pan­ora­ma Cato­li­co Inter­na­cio­nal den nach­fol­gen­den Arti­kel, der im Web­ar­chiv abruf­bar ist. Um 18:50 Uhr erfolg­te die Wahl von Fran­zis­kus. Um 20:12 Uhr zeig­te sich der neu­ge­wähl­te Papst erst­mals der Öffent­lich­keit. Eine Stun­de spä­ter ver­öf­fent­lich­te ein ent­setz­ter Gon­zá­lez sei­nen Kom­men­tar, anhand dem heu­te gemes­sen wer­den kann, wie tref­fend sei­ne Ana­ly­se war zu einem Zeit­punkt, als der Groß­teil der Mensch­heit noch kei­ne Vor­stel­lung von Jor­ge Mario Berg­o­glio, dem nun­meh­ri­gen Papst Fran­zis­kus hatte.

Der Horror!

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Von Mar­ce­lo Gon­zá­lez
Inter­na­tio­na­les Katho­li­sches Pan­ora­ma
13. März 2013 (21:30 Uhr MEZ, 17:30 Ortszeit)

Von allen undenk­ba­ren Kan­di­da­ten ist Jor­ge Mario Berg­o­glio viel­leicht der schlimm­ste. Nicht, weil er sich offen zu Leh­ren bekennt, die gegen den Glau­ben und die Moral ver­sto­ßen, son­dern weil ihm, nach sei­ner Lei­stung als Erz­bi­schof von Bue­nos Aires zu urtei­len, Glau­be und Moral gleich­gül­tig zu sein scheinen.

Als ein­ge­schwo­re­ner Feind der über­lie­fer­ten Mes­se hat er nur Par­odien der­sel­ben in den Hän­den von erklär­ten Fein­den der alten Lit­ur­gie zuge­las­sen. Er hat jeden Prie­ster ver­folgt, der dar­auf bestand, eine Sou­ta­ne zu tra­gen, soli­de zu pre­di­gen oder sich für Sum­morum Pon­ti­fi­cum zu interessieren.

Berühmt für die Wider­sprüch­lich­keit (manch­mal Unver­ständ­lich­keit) sei­ner Reden und Pre­dig­ten, die Ver­wen­dung vul­gä­rer, dem­ago­gi­scher und zwei­deu­ti­ger Aus­drücke, kann man sein Lehr­amt nicht als hete­ro­dox bezeich­nen, son­dern eher als nicht exi­stent, weil es ver­wor­ren ist.

Sein Umfeld an der erz­bi­schöf­li­chen Kurie von Bue­nos Aires ist, mit Aus­nah­me eini­ger Kle­ri­ker, nicht durch die Tugend­haf­tig­keit sei­nes Han­delns gekenn­zeich­net. Vie­le ste­hen unter dem ern­sten Ver­dacht mora­li­schen Fehlverhaltens.

Er hat kei­ne Gele­gen­heit aus­ge­las­sen, Hand­lun­gen vor­zu­neh­men, bei denen er die Kathe­dra­le von Bue­nos Aires im Namen eines unmög­li­chen und unnö­ti­gen inter­re­li­giö­sen Dia­logs an Juden, Pro­te­stan­ten, Mus­li­me und sogar sek­tie­re­ri­sche Ele­men­te über­ließ. Berühmt ist sein Tref­fen mit den Pro­te­stan­ten im Luna Park, wo er und der Pre­di­ger des päpst­li­chen Hau­ses, Can­tal­am­es­sa, wie­der­holt von pro­te­stan­ti­schen Pasto­ren „geseg­net“ wur­den, in einem Akt gemein­sa­mer Anbe­tung, in dem er bestimm­te sakra­men­ta­le Befug­nis­se der Tele­pa­sto­ren fak­tisch bestätigte.

Die­se Wahl ist unver­ständ­lich: Er ist nicht poly­glott, er hat kei­ne kuria­le Erfah­rung, er glänzt nicht durch sei­ne Hei­lig­keit, er ist schwach in der Leh­re und in der Lit­ur­gie, er hat weder die Abtrei­bung noch die Homo-Ehe bekämpft, er hat kei­ne Manie­ren, um den päpst­li­chen Thron zu ehren. Er hat sich nie für etwas ande­res ein­ge­setzt als für den Erhalt von Machtpositionen.

Er kann nicht wirk­lich das sein, was Bene­dikt für die Kir­che woll­te. Und er scheint kei­ne der Vor­aus­set­zun­gen zu haben, des­sen Arbeit fortzusetzen.

Gott ste­he der Kir­che bei. Man kann nie die Mög­lich­keit einer Umkehr aus­schlie­ßen, so schwie­rig sie auch mensch­lich erschei­nen mag… und doch macht uns die Zukunft Angst.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. „Er hat jeden Prie­ster ver­folgt, der dar­auf bestand, eine Sou­ta­ne zu tra­gen, soli­de zu pre­di­gen oder sich für Sum­morum Pon­ti­fi­cum zu interessieren.“

    Einen ganz ähn­li­chen Satz konn­te man kurz nach der Wahl Berg­o­gli­os zum Papst im dama­li­gen Mit­tei­lungs­blatt der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. lesen. Es han­del­te sich um einen Arti­kel des argen­ti­ni­schen Distrikts der Pius­bru­der­schaft, der die bit­te­ren Erfah­run­gen des tra­di­ti­ons­treu­en Kle­rus unter Bischof Jor­ge Mario Berg­o­glio schilderte.
    Ich kann mich noch erin­nern, dass kur­ze Zeit spä­ter ein Arti­kel von Pater Franz Schmid­ber­ger nach­ge­scho­ben wur­de, in dem es plötz­lich hieß, Berg­o­glio hät­te sich „stets fair“ zu den Prie­stern der Tra­di­ti­on verhalten!

    Wel­che Ver­si­on stimmt denn nun? 

    Ich den­ke, es ist die durch­weg nega­ti­ve Dar­stel­lung von Mar­ce­lo Gon­zá­lez, die sich mit der ursprüng­li­chen Dar­stel­lung im Mit­tei­lungs­blatt der Pius­bru­der­schaft deckt. Pater Schmid­ber­ger und Bischof Ber­nard Fel­lay haben wäh­rend des 10-jäh­ri­gen Pon­ti­fi­kats alles ver­sucht, um Papst Fran­zis­kus durch die rosa­ro­te Bril­le zu beurteilen.

  2. Dan­ke Herr Nar­di, dass Sie die­sen Arti­kel noch­mals ein­ge­stellt haben. Ich habe die­se Beur­tei­lung Bergoglio´s – geschrie­ben eine Stun­de nach sei­ner Wahl – vor zehn Jah­ren mit tie­fer Erschüt­te­rung gele­sen und spä­ter bedau­ert, dass ich ihn nicht abge­legt habe. Heu­te, zehn Jah­re spä­ter muss ich lei­der sagen, dass das, was Mar­ce­lo Gon­za­les damals geschrie­ben hat, lei­der Wort für Wort stimmt. Aber es gibt noch einen Bericht, der die­sen Bericht ergänzt. Die Reak­ti­on Bergoglio´s auf die Regens­bur­ger Rede von Bene­dikt XVI. Damals sag­te Bergoglio,„er(Benedikt XVI.) hat es geschafft in 20 Sekun­den mehr zu zer­stö­ren als sein Vor­gän­ger in 20 Jah­ren auf­ge­baut hat“. Berg­o­glio mach­te damals über sei­nen Pres­se­spre­cher, einen argen­ti­ni­schen Bischof, Stim­mung gegen Bene­dikt in ganz Süd­ame­ri­ka. Bene­dikt reagier­te sofort und zeigt Berg­o­glio „die rote Kar­te“ und ver­setz­te kei­ne vier Wochen nach sei­ner Rede den Pres­se­spre­cher Bergoglio´s in den Ruhestand.

  3. Es ist höchst inter­es­sant, was hier „aus­ge­gra­ben“ wird. Ich fand schon zur Zeit der Papst­wahl selt­sam, daß fast gar kei­ne Stim­men aus Argen­ti­ni­en oder Süd­ame­ri­ka in der Bericht­erstat­tung zu hören waren, die den neu­en Papst ein­schät­zen lie­ssen. Als wenn der gan­ze Kon­ti­nent jour­na­li­stisch nicht exi­stent wäre. 

    Tele­pa­sto­ren sind dann wohl die­se Fern­seh­einschüch­te­rer, die auch Hei­lun­gen in ihren Ver­an­stal­tun­gen durch­füh­ren. Dabei geht der Spuk soweit, daß der Gelähm­te schon auf­springt, bevor die seg­nen­de Hand an ihm vor­bei­huscht. Bei der näch­sten Sen­dung wird er wie­der als Gelähm­ter auftreten. 

    Hier über die Seg­nung durch Tele­pa­sto­ren: https://​bibli​cal​fal​se​pro​phet​.word​press​.com/​2​0​1​3​/​0​3​/​1​4​/​m​a​r​c​e​l​o​-​g​o​n​z​a​l​e​z​-​a​-​b​u​e​n​o​s​-​a​i​r​e​s​-​j​o​u​r​n​a​l​i​s​t​-​d​e​s​c​r​i​b​e​s​-​b​e​r​g​o​g​l​io/

    Hier ein Lebens­lauf: https://chiesa.espresso.repubblica.it/articolo/6893%26eng%3Dy.html

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