(Brasilia) Am vergangenen Freitag, dem 10. Februar, kam es in Rio de Janeiro zu einem spektakulären Naturphänomen. Ein Blitz schlug in die Christus-Erlöser-Statue auf dem Corcovado in Rio de Janeiro ein.
Zu vergleichbaren Blitzeinschlägen war es wegen der exponierten Position bereits in der Vergangenheit gekommen. Nach einem Blitzeinschlag von 2014, bei dem ein Teil der Kuppe des rechten Mittelfingers abgetrennt wurde, waren Renovierungsarbeiten notwendig. Die 1931 fertiggestellte Statue des Cristo Redentor wurde zuletzt 2020 saniert.
Beeindruckend ist jedoch vor allem das Photo, mit dem das Phänomen festgehalten wurde. Die Wahrscheinlichkeit, daß der kurze Augenblick photographisch belegt werden kann, ist gering. Am vergangenen Freitag abend gelang dies dem brasilianischen Photographen Fernando Braga. Braga hatte auf diesen Moment gehofft, wie er auf Instagram berichtete, wo er sein Bild veröffentlichte:
„Niemals aufgeben. Viele, viele fehlgeschlagene Versuche, den Blitz einzufangen. Viele Regenfälle und Tage vergingen. Ich habe ihn ein paar Mal aus der Nähe gesehen, aber niemals mit dem Photoapparat festhalten können. Ich liebe es zu photographieren!“
Mit dem Bau der 30 Meter hohen Christus-Erlöser-Statue wurde 1922 begonnen. Finanziert wurde er durch Spenden von katholischen Gläubigen. In dem acht Meter hohen Sockel befindet sich eine Kapelle, die 2006 zum 75. Jahrestag der Errichtung von Kardinal Eusebio Scheid, dem damaligen Erzbischof von Rio de Janeiro, Unserer Lieben Frau von Aparecida geweiht wurde. Schon 2004 erfolgte die offizielle Erklärung zum katholischen Wallfahrtsort.
Am Abend des 10. Februar, als ein Gewitter aufzog, stand Braga in sicherer Entfernung mit seinem Photoapparat bereit und wartete geduldig drei Stunden lang. Dabei machte er 500 Aufnahmen, bis er diese eine „im Kasten“ hatte.
Der Cristo Redentor zählt zu den „neuen Sieben Weltwundern“, die 2007 als private Umfrage-Initiative ausgerufen wurden, und ist seit 2014 über Blitzableiter an Kopf und Armen geschützt. So konnte der Blitz keinen Schaden anrichten.
Das spektakuläre Bild von Fernando Braga erinnert an den noch weit spektakuläreren Blitzeinschlag in die Peterskuppel am Rosenmontag 2013, jenem Tag, an dem Papst Benedikt XVI. überraschend seinen Amtsverzicht bekanntgegeben hatte.
Blitzeinschläge in die Christus-Erlöser-Statue sind aus der Vergangenheit belegt. Ein Blitzeinschlag in die Peterskuppel ist aus der Zeit vor jenem 11. Februar 2013 nicht überliefert, nicht durch Zeugenberichte und schon gar nicht photographisch.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Fernando Braga