
(Rom) Am 30. Tag nach dem Tod von Benedikt XVI. zelebrierte Kurienerzbischof Georg Gänswein gestern ein Seelenamt in den Vatikanischen Grotten. Dies teilte die Vatikanische Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI. mit.
Das Totengedenken an Trigesimus, das ältester Tradition entspringt, kennzeichnet nach 30 Tagen das Ende der Trauerzeit für die Hinterbliebenen und unterstreicht die christliche Hoffnung, daß der Verstorbene im Frieden Gottes wohnt.
Die Stiftung teilte mit, daß Erzbischof Gänswein bei der Zelebration „an die Gestalt des heiligen Benedikt Joseph Labre erinnerte, der am 16. April 1783 in Rom starb“. An einem 16. April war der Todestag des französischen Heiligen; an einem 16. April wurde Joseph Ratzinger geboren, der den Taufnamen Joseph erhielt und als Papst den Namen Benedikt annahm, die beiden Namen des genannten Heiligen. Benedikt Joseph Labre wurde 1860 von Papst Pius IX. selig- und 1881 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen.
Er spüre nicht nur die „physische Anwesenheit“ des verstorbenen Papstes, so Msgr. Gänswein, sondern auch, daß er „geistig anwesend“ sei.
Im Anschluß an das Seelenamt hielten die Memores Domini, die gottgeweihten Frauen, die bis zuletzt Benedikt XVI. den Haushalt im Kloster Mater Ecclesiae führten, zusammen mit Msgr. Gänswein und den anwesenden Priestern eine Gebetsstunde am Grab Benedikts.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Fondazione Vaticana Joseph Ratzinger-Benedetto XVI (Screenshots)