Kardinal Burke: „Er hat eine unvorstellbare Last auf sich genommen“

Nachruf auf Benedikt XVI.


Verleihung der Kardinalswürde durch Papst Benedikt XVI. an Raymond Burke.
Verleihung der Kardinalswürde durch Papst Benedikt XVI. an Raymond Burke.

Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke, der Kar­di­nal aus den USA, war Bene­dikt XVI. sehr ver­bun­den. Bene­dikt hat­te den bril­lan­ten Juri­sten an die Römi­sche Kurie beru­fen und zum Kar­di­nal kre­iert. Der Ver­tei­di­ger des über­lie­fer­ten Ritus und der kirch­li­chen Tra­di­ti­on fiel im Anschluß an die erste Bischofs­syn­ode über die Fami­lie, bei der er zum Wort­füh­rer der Ver­tei­di­ger der über­lie­fer­ten kirch­li­che Ehe- und Moral­leh­re wur­de, der Säu­be­rung durch Papst Fran­zis­kus zum Opfer. Kar­di­nal Bur­ke ver­öf­fent­lich­te noch am 31. Dezem­ber eine per­sön­li­che Wür­di­gung des Verstorbenen:

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Die Nach­richt vom Tod des eme­ri­tier­ten Pap­stes Bene­dikt XVI. habe ich mit tief­ster Trau­er und zugleich Dank­bar­keit aufgenommen. 

Es ist trau­rig, die irdi­sche Gemein­schaft eines Nach­fol­gers des hei­li­gen Petrus zu ver­lie­ren, der auch nach sei­nem Rück­tritt vom Petrus­amt eine Quel­le vie­ler Gna­den für die Kir­che blieb, vor allem durch das Auf­op­fern sei­nes Gebets und sei­nes Lei­dens für so vie­le Bedürf­nis­se der Kir­che in unse­rer Zeit.

Gleich­zei­tig bin ich dem all­mäch­ti­gen Gott zutiefst dank­bar für das Leben von Joseph Ratz­in­ger, der treu auf die Beru­fung zum hei­li­gen Prie­ster­tum geant­wor­tet hat, ja sogar die unvor­stell­ba­re Last auf sich genom­men hat, als Bischof der Welt­kir­che zu die­nen, und der sei­ne gro­ßen Talen­te ganz in den Dienst Chri­sti, des Guten Hir­ten, gestellt hat, um als Prie­ster und Bischof in sei­ner Per­son die Her­de des Vaters zu leh­ren, zu hei­li­gen und zu regie­ren, und schließ­lich als Stell­ver­tre­ter Chri­sti auf Erden. 

Er war ein beson­ders begab­ter Leh­rer des katho­li­schen Glau­bens mit einer beson­de­ren Wert­schät­zung für den höch­sten und voll­kom­men­sten Aus­druck des Glau­bens: für die hei­li­ge Anbe­tung. Sei­ne gesun­de Leh­re, ins­be­son­de­re in bezug auf die hei­li­ge Lit­ur­gie, bleibt ein blei­ben­des und leben­di­ges Erbe.

Es war mir eine Ehre, ihm als Prä­fekt des Ober­sten Gerichts­hofs der Apo­sto­li­schen Signa­tur zu die­nen. Bei mei­nen Begeg­nun­gen mit ihm, als er noch Papst war und nach sei­ner Amts­nie­der­le­gung, war ich stets beein­druckt von sei­ner außer­ge­wöhn­li­chen Intel­li­genz und sei­nem Wis­sen, ver­bun­den mit einer Chri­stus ähn­li­chen Sanft­mut. Er dien­te wirk­lich, gemäß den inspi­rier­ten Wor­ten sei­nes bischöf­li­chen Wahl­spruchs, als einer der „coope­ra­to­res veri­ta­tis“ [„Mit­ar­bei­ter der Wahr­heit“] unse­res Herrn (3 Joh 8).

Bit­te schlie­ßen Sie sich mir an und beten Sie für die ewi­ge Ruhe sei­ner unsterb­li­chen Seele. 

Möge er in Frie­den ruhen.

+ Ray­mond Kar­di­nal BURKE

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Car​di​nal​bur​ke​.com (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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