(Rom) Gestern kehrte Papst Franziskus erstmals wieder auf die Piazza di Spagna zurück, um gemeinsam mit den Römern die Gottesmutter zu ehren. In den Jahren 2020 und 2021 hatte er die traditionelle Huldigung Mariens abgesagt, um sie semi-klandestin doch durchzuführen, allerdings unter Ausschluß des Volkes.
Begründet wurde der Traditionsbruch mit dem Hinweis auf „die Corona-Lage“, die keine Menschenansammlungen erlaube.
Die Kritik war beträchtlich, denn die Ehrerweisung am 8. Dezember gehört zu den wenigen Momenten im Jahreslauf, an denen sich der Papst mit dem gläubigen Volk von Rom vereint, dessen Bischof er ist. Katholisches.info berichtete am 9. Dezember 2020 über das skurrile Schauspiel, das am Vortag geboten wurde:
„Eilig ließ sich Franziskus vor die Mariensäule fahren, trat dort mit Gesichtsmaske auf, obwohl es keine Volksbeteiligung gab und er kein Wort sagte, legte dort Blumen nieder und eilte wieder davon. Kein Gebet, keine Vereinigung mit dem gläubigen Volk. Das Tota pulchra es Maria, eines der ältesten Mariengebete der Christenheit, wurde weder gebetet noch gesungen.“
Von den drei Momenten im Kirchenjahr, in denen die Verbundenheit des Papstes mit dem gläubigen Volk von Rom traditionell besonders zum Ausdruck kam, war nach zehn Jahren des Pontifikats von Franziskus keines mehr übriggeblieben.
- Die Gründonnerstagsliturgie, die der Papst traditionell nicht im Petersdom, sondern in seiner Bischofskirche San Giovanni in Laterano zelebrierte, wurde von Franziskus sofort verdunkelt. In den zehn Jahren seines Pontifikats feierte er den Gründonnerstag keines einziges Mal mit seinem Bistum und überhaupt nicht öffentlich.
- Die römische Fronleichnamsprozession, das bedeutendste öffentliche Bekenntnis zur vielfach angefeindeten heiligen Eucharistie, die stets mit großer Volksbeteiligung stattfand, wurde von ihm systematisch demontiert und schließlich ganz gestrichen.
- Schließlich wurde unter dem Vorwand Corona auch die Huldigung Mariens auf der Piazza di Spagna abgesagt.
Gestern kehrte zumindest die Ehrerweisung für die Gottesmutter zurück.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanNews (Screenshot)