Aktuelle Bilder von Benedikt XVI.

"Er kann sagen: 'Ich habe den Glauben bewahrt!'"


Benedikt XVI. mit dem Priester Maurice Agbaw-Ebai, rechts im Bild Erzbischof Georg Gänswein.
Benedikt XVI. mit dem Priester Maurice Agbaw-Ebai, rechts im Bild Erzbischof Georg Gänswein.

(Rom) Von Bene­dikt XVI., der von 2005 bis 2013 die Kir­che regier­te, gibt es aktu­el­le Bil­der. Das gewe­se­ne Kir­chen­ober­haupt, das – histo­risch ein­ma­lig – alters­be­dingt abdank­te, hat­te sich erst ver­gan­ge­ne Woche nach einer län­ge­ren Zeit der Stil­le wie­der öffent­lich zu Wort gemel­det. Ein sel­te­nes Bild­do­ku­ment: Ein jüng­ster Besuch, der bild­lich fest­ge­hal­ten wur­de, zeigt den inzwi­schen 95jährigen Kirchenmann.

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Für den afri­ka­ni­schen Prie­ster Mau­rice Agbaw-Ebai, der­zeit Pro­fes­sor der Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie am Saint John’s Semi­na­ry in Bos­ton (Mas­sa­chu­setts), wo er gera­de eine Lehr­ver­an­stal­tung zu Joseph Ratz­in­ger lei­tet, wur­de nach 21 Jah­ren der Wunsch wahr, Bene­dikt XVI. tref­fen zu kön­nen. Auf der Inter­net­sei­te des Prie­ster­se­mi­nars schil­dert er die Begegnung:

„Wie eini­ge von Ihnen viel­leicht wis­sen, befin­de ich mich der­zeit in Rom zu einem Tref­fen mit dem eme­ri­tier­ten Papst Bene­dikt XVI. Mei­ne erste intel­lek­tu­el­le Begeg­nung mit Bene­dikt war die Erklä­rung Domi­nus Iesus der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on aus dem Jahr 2000, die mei­nes Erach­tens nach dem Kon­zil von Chal­ce­don das fol­gen­reich­ste lehr­amt­li­che Doku­ment zum Selbst­ver­ständ­nis der Kir­che über die Per­son Jesu Chri­sti ist – ein Kon­zil, das den end­gül­ti­gen her­me­neu­ti­schen Schlüs­sel zur Per­son Chri­sti und damit zur Theo­lo­gie gelie­fert hat. Die Reak­ti­on auf Domi­nus Iesus war eine gro­ße Feind­se­lig­keit, sogar in bestimm­ten Krei­sen der Kir­che. Da ich damals im zwei­ten Jahr des Prie­ster­se­mi­nars war, waren wir gespannt auf die Nach­rich­ten aus Rom, und so begann mein Inter­es­se an Ratz­in­ger: Wer konn­te die­ser Mann sein, daß so vie­le von dem, was er als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on geschrie­ben hat­te, abge­schreckt wur­den? Lan­ger Rede kur­zer Sinn, ich wur­de ein theo­lo­gi­scher Fan von Ratz­in­ger, und im nach­hin­ein habe ich viel­leicht über eine Mil­li­on Wor­te über sei­ne Per­son und sein Werk als Theo­lo­ge geschrie­ben. Ich hat­te ehr­lich gebe­tet, daß ich ihn eines Tages tref­fen wür­de, um ihm dafür zu dan­ken, daß er so viel von sei­nem Intel­lekt und sei­nem Wil­len gege­ben und sein Leben als Trank­op­fer (um ein pau­li­ni­sches Bild zu ver­wen­den) aus­ge­gos­sen hat, damit alle in die Freund­schaft mit Chri­stus ein­ge­la­den wer­den, in die Kir­che, den mysti­schen Leib Chri­sti – die Geschich­te, die Gott selbst geschaf­fen hat (wie Ratz­in­ger es selbst formuliert).“

Und auch:

„Der Abschied von ihm war sehr emo­tio­nal, und ich wer­de nie ver­ges­sen, was er zu mir sag­te, als ich sei­nen Ring küß­te! Er ist ein Mann am Abend sei­nes Lebens, der mit dem hei­li­gen Pau­lus sagen kann: Ich habe den Glau­ben bewahrt!

Prof. Agbaw-Ebai zeigt Bene­dikt XVI. Bil­der von den Prie­ster­amts­kan­di­da­ten, die Teil­neh­mer der Lehr­ver­an­stal­tung über Joseph Ratz­in­ger sind.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: sjs​.edu (Screen­shots)

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