(Berlin) Keineswegs zufrieden zeigt sich die Initiative Maria 1.0 mit dem Antwortschreiben des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz. Diese sei inhaltlich „nichtssagend“ und daher faktisch keine Antwort. Der offene Brief der Initiative sei damit jedenfalls „nicht beantwortet“. Die Initiative hatte Bischof Georg Bätzing, den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Irme Stetter-Karpe, der Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, „zu beenden“, da sich diese auf die Seite der Abtreibungslobby gestellt hatte.
Maria 1.0 forderte Bischof Bätzing auf, Konsequenzen zu ziehen, da es inakzeptabel sei, für die Tötung unschuldiger ungeborener Kinder einzutreten und sich gleichzeitig als Vorsitzende „der deutschen Katholiken“ auszugeben. Der Bischof ließ durch das DBK-Sekretariat jedoch mit gelangweilten Lippenbekenntnissen reagieren.
Als Kontrast wirkt dagegen, was Papst Benedikt XVI. in der Karfreitagsmeditation 2005 ausrief: „Wie viel Schmutz gibt es in der Kirche!“
Mit einer Presseerklärung reagierte die Initiative Maria 1.0 auf das Antwortschreiben, das ihr aus dem Sekretariat der Bischofskonferenz zugestellt wurde:
Schreiben aus dem Sekretariat der Bischofskonferenz beantwortet „Offenen Brief“ NICHT
Der Anlass und die damit verbundene Forderung des Briefes werden wissentlich ignoriert
Am Samstag, dem 13.08.22 erhielt Maria 1.0 stellvertretend für die vielen Unterzeichner aus allen Bereichen des Katholizismus im deutschsprachigen Raum auf dem Postweg eine bemerkenswert nichtssagende Antwort auf den offenen Brief vom 11.08.22. Der direkt an Bischof Bätzing adressierte „offene Brief“, wurde für das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz schließlich vom Leiter des Büros des synodalen Weges beantwortet (Antwortbrief siehe unten).
Eine Auseinandersetzung mit den Inhalten des Briefes findet in der vorliegenden Antwort faktisch nicht statt. In nur einem Satz heißt es, man wolle den „Offenen Brief“ kritisch rezipieren. Was auch immer das heißen mag, stellen wir fest, dass die deutschen Katholiken, aber auch die Vertreter der Weltkirche und die Öffentlichkeit einen Anspruch darauf haben zu erfahren, warum der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz fortgesetzt schweigt und weiter an der Zusammenarbeit mit Frau Dr. Stetter-Karp an so exponierter Stelle festhält und warum Bischof Dr. Bätzing die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland an der Seite einer Frau gestalten möchte, die das Recht auf Leben der wehr- und schutzlosesten Menschen unter den Vorbehalt des Selbstbestimmungsrechts der Frau stellt und damit sowie mit der Forderung nach flächendeckenden Abtreibungsmöglichkeiten offen gegen die Lehre der Kirche verstößt.
Weiter stellen wir fest, dass vorerwähnte Antwort aus dem Hause DBK diesem Anspruch in keiner Weise gerecht wird, sondern man sich offensichtlich weiterhin mit Frau Dr. Stetter-Karp solidarisiert und hofft, die Angelegenheit durch Schweigen aussitzen zu können!
Die Kernforderung des Offenen Briefes bleibt daher unverändert bestehen und wir werden nicht nachlassen, diese mit Nachdruck zu stellen und national und international öffentlich auf sie hinzuweisen: „Exzellenz, wir bitten Sie und Ihre Mitbrüder im Bischofsamt, die alle bei ihrer Weihe versprochen haben, das von den Aposteln überlieferte Glaubensgut der Kirche rein und unverkürzt wiederzugeben, die Zusammenarbeit mit Frau Dr. Stetter-Karp zu beenden, sofern diese nicht nachhaltig bereit ist, ihre Haltung öffentlich zu revidieren und zur Lehre der Kirche über den Schutz ungeborenen Lebens zurückzukehren.“
In den nächsten Tagen erhalten alle deutschen Diözesanbischöfe den „Offenen Brief“ erneut, ergänzt um die Liste der zahlreichen Unterstützer. Das immens positive nationale und internationale Echo und das große Lob vieler Gläubiger, Priester, Bischöfe und namhafter Theologen, die sich bei uns gemeldet haben, bestärken uns dabei, diesen Weg weiterzugehen.
Die Initiative Maria 1.0 veröffentlichte dazu das vollständige, aber „nichtssagende“ Antwortschreiben der Bischofskonferenz:
Sehr geehrte Frau Steinbrecher,
sehr geehrte Frau Brandstetter,der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat Ihren offenen Brief an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz weitergeleitet. Es entspricht den allgemein geltenden Regeln, offene Briefe nicht individuell zu beantworten. Dennoch danke ich Ihnen auf diesem Weg für die Hinweise und Anregungen, die Sie in Ihrem Schreiben gegeben haben und die wir kritisch rezipieren.
Wie Sie sicher wissen, engagieren sich die deutschen Bischöfe seit jeher mit großem Nachdruck für die Belange der Würde und des Schutzes menschlichen Lebens vom Augenblick der Zeugung bis zum natürlichen Tod. In diesem Zusammenhang ist es eine Selbstverständlichkeit, jeder Form der allgemeinen Legalisierung und der gesellschaftlichen Etablierung von Abtreibungen ablehnend gegenüberzustehen. Dieses Engagement findet seinen Ausdruck bei weitem nicht nur, aber auch in der seit vielen Jahren von der Deutschen Bischofskonferenz mitverantworteten Woche für das Leben. Ausgehend von der gemeinsamen Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz „Gott ist ein Freund des Lebens. Herausforderungen und Aufgaben beim Schutz des Lebens“ wurde in diesem Zusammenhang in zahllosen Texten und Beiträgen auf die absolute Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens und die damit verbundenen Herausforderungen und Verpflichtungen hingewiesen.
Im kommenden Jahr wird die Woche für das Leben von 22. bis 30. April stattfinden. Ich darf Sie freundlich darauf hinweisen, dass die Woche für das Leben immer auch die Möglichkeit für Initiativen und Verbände bietet, sich in diesem Rahmen mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen zum jeweiligen Thema zu beteiligen und so das gemeinsame Engagement für den Lebensschutz zum Ausdruck zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Frank Ronge
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Katholisch.de (Screenshot)
Die DBK will offensichtlich keine Stellung zu dem konkreten Fall abgeben, indem man faule Ausreden
hernimmt. Der normale Leser wird sich doch dann denken, was sind denn das für Leute. Einerseits vertritt man angeblich das Richtige, aber andererseits will man keine Stellung zu dieser ungeheuerlichen
Meinung dieser ZDK-Vorsitzenden abgeben. Was sind denn das für Hirten?
Ich schließe mich dem Offenen Brief der Initiativa Maria 1.0 vollinhaltlich an. Sie können meinen Namen gerne veröffentlichen.
Freundliche Grüße aus Niederösterreich.
MR. Prim. Dr. Friedrich Pesendorfer
A 3544 Idolsberg
Kompromisse sind nicht Verteidigung des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Es gibt nur weiß oder schwarz, auch und gerade bei diesem Thema. Was wir benötigen Eure Exzellenz ist kein Politikum keine rhetorische Sophisterei. Sondern der klare unveränderliche Glaubensstandpunkt.