„Ich fühle mich wohl in diesem Pontifikat“

Bekenntnisse des neuen Erzbischofs von Paris


Der neue Erzbischof von Paris fühlt sich "wohl" im derzeitigen Pontifikat, weshalb er auch Nancy Pelosi und anderen Abtreibungspolitikern die Kommunion spenden würde.
Der neue Erzbischof von Paris fühlt sich "wohl" im derzeitigen Pontifikat, weshalb er auch Nancy Pelosi und anderen Abtreibungspolitikern die Kommunion spenden würde.

(Paris) Die Bekennt­nis­se eines Prä­la­ten: „Ich füh­le mich wohl in die­sem Pon­ti­fi­kat“, erklär­te der neue Erz­bi­schof von Paris einer links­ra­di­ka­len Tages­zei­tung – und auch, war­um auch er Nan­cy Pelo­si die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on spen­den würde.

Anzei­ge

In der heu­ti­gen Aus­ga­be, 20. Juli 2022, der fran­zö­si­schen Tages­zei­tung Libé­ra­ti­on, des fran­zö­si­schen Sprach­rohrs der 68er-Bewe­gung, fin­det sich ein „Por­trät“ des neu­en Erz­bi­schofs von Paris, Msgr. Lau­rent Ulrich.

Das „Por­trät“ ent­hält eini­ge in Anfüh­rungs­zei­chen gesetz­te Zita­te aus dem Gespräch der Jour­na­li­sten mit Msgr. Ulrich, dar­un­ter sei­ne Erklä­rung, war­um er auch der Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin Nan­cy Pelo­si die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on spen­den wür­de, die kürz­lich bei einer Mes­se in Anwe­sen­heit von Papst Fran­zis­kus im Peters­dom die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on emp­fan­gen hat, obwohl sie ihr Orts­bi­schof, Erz­bi­schof Sal­va­to­re Cor­di­leo­ne von San Fran­cis­co, kurz zuvor wegen ihrer Abtrei­bungs­po­li­tik vom Kom­mu­nion­emp­fang aus­ge­schlos­sen hat­te. Libé­ra­ti­on schreibt:

„Wir wagen noch, ihn zu fra­gen, ob er Nan­cy Pelo­si, der demo­kra­ti­schen Spre­che­rin des US-Reprä­sen­tan­ten­hau­ses, der vom Bischof von San Fran­cis­co, Sal­va­to­re Cor­di­leo­ne, ver­bo­ten wur­de, die Hostie wäh­rend der Mes­se zu emp­fan­gen, die Kom­mu­ni­on spen­den wür­de. In den Augen des ame­ri­ka­ni­schen Prä­la­ten ist es falsch, daß die­se Katho­li­kin das Recht auf Abtrei­bung ver­tei­digt. Seit der Wahl von Joe Biden wird in katho­li­schen Krei­sen in den USA die Fra­ge dis­ku­tiert, ob gewähl­ten Ver­tre­tern, die den Zugang zur Abtrei­bung unter­stüt­zen, die Kom­mu­ni­on gewährt wer­den soll oder nicht. Der Vati­kan von Papst Fran­zis­kus hat sich von die­sen radi­ka­len Posi­tio­nen distan­ziert. Am 29. Juni emp­fing Pelo­si die Kom­mu­ni­on im Peters­dom in Rom. ‚Wenn sie kommt und sagt: Ich bin katho­lisch und möch­te die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen, ist die Hal­tung des Hir­ten [des Prie­sters, der sich um sei­ne Gläu­bi­gen küm­mert, Anm. Libé­ra­ti­on] nicht zu sagen: Hau ab, ich will dich nicht sehen‘, behaup­tet Ulrich, ganz im Sin­ne der ver­söhn­li­chen Hal­tung des Pap­stes. ‚Ich füh­le mich wohl in die­sem Pon­ti­fi­kat‘, nickt der Erz­bi­schof. Aber er gleicht plötz­lich aus, indem er zugibt, daß er ‚sei­ne Theo­lo­gie durch die Lek­tü­re der Bücher von Ratz­in­ger [Bene­dikt XVI.]‘ gewon­nen hat.“

Seit der Eme­ri­tie­rung von Kar­di­nal André Vingt-Trois, den Papst Fran­zis­kus 2017 mit Voll­endung des 75. Lebens­jah­res umge­hend als Erz­bi­schof von Paris ent­band, geht es tur­bu­lent zu an der Sei­ne. Als neu­er Erz­bi­schof folg­te Msgr. Michel Aupe­tit, dem als erstem Erz­bi­schof der jüng­sten Zeit nicht die Huld der Kar­di­nals­wür­de zuteil wur­de. Am 15. April 2019 brach der ver­hee­ren­de Brand aus, der die Kathe­dra­le Not­re-Dame de Paris zer­stör­te. 2021 beflei­ßig­te sich Erz­bi­schof Aupe­tit der Umset­zung des Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des, indem er Meß­or­te des über­lie­fer­ten Ritus besei­tig­te und die Petrus­bru­der­schaft aus dem Erz­bis­tum ver­bann­te. Kurz dar­auf stol­per­te er über Vor­wür­fe, die sei­ne per­sön­li­che Lebens­füh­rung betrafen.

Am 26. April ernann­te Papst Fran­zis­kus den Erz­bi­schof von Lil­le, Msgr. Lau­rent Ulrich, zum neu­en Erz­bi­schof von Paris. Am ver­gan­ge­nen 23. Mai erfolg­te des­sen Amts­ein­füh­rung in der Pari­ser Kir­che Saint-Sulpi­ce, da der Wie­der­auf­bau von Not­re-Dame noch im Gan­ge ist.

Das Bekennt­nis von Erz­bi­schof Ulrich, sich im der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kat „wohl­zu­füh­len“, erin­nert an den Rechts­phi­lo­so­phen Mario Pal­ma­ro, der bereits im Okto­ber 2013 die gegen­tei­li­ge Aus­sa­ge for­mu­lier­te: „War­um uns die­ser Papst nicht gefällt.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Libé­ra­ti­on (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!