Kardinal Marx: „Es werden wichtige Dinge geschehen“

Homosexualität ist in, Zölibat ist out – und die Reform der Kirche muß noch weitergehen


Erschreckend emblematisches Bild für die Kirche von Kardinal Marx: Homofahne und Gehorsamsfetzen (März 2022 in München).
Erschreckend emblematisches Bild für die Kirche von Kardinal Marx: Homofahne und Gehorsamsfetzen (März 2022 in München).

(Mün­chen) In einem aus­führ­li­chen Inter­view mit der ita­lie­ni­schen Tages­zei­tung La Stam­pa pro­pa­gier­te Kar­di­nal Rein­hard Marx, der Erz­bi­schof von Mün­chen und Frei­sing, die revo­lu­tio­nä­re Agen­da, deren Wort­füh­rer er in der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist: Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät, Besei­ti­gung des prie­ster­li­chen Zöli­bats, „Spit­zen­po­si­tio­nen in der Kir­che für Frau­en“ – und die Posi­ti­on von Patri­arch Kyrill „ist unerträglich“.

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Die Tages­zei­tung La Stam­pa unter­hält enge Kon­tak­te zu San­ta Mar­ta über ihren ehe­ma­li­gen Vati­ka­ni­sten Andrea Tor­ni­el­li, der von Papst Fran­zis­kus Ende 2018 als Haupt­chef­re­dak­teur der vati­ka­ni­schen Medi­en an die Römi­sche Kurie beru­fen wur­de. Auch auf­grund einer Aus­sa­ge von Kar­di­nal Marx kann ange­nom­men wer­den, daß das Inter­view zumin­dest mit Wis­sen von San­ta Mar­ta zustan­de kam.

„Der Zöli­bat der Prie­ster ist kein Dogma.“

So lau­tet die Haupt­bot­schaft des Inter­views, das in der Sams­tag­aus­ga­be (18. Juni) abge­druckt wur­de. Dar­in wird Kar­di­nal Marx als „Fran­zis­kus nahe­ste­hend“ vor­ge­stellt, der ihn gleich im April 2013 für Euro­pa in den Kar­di­nals­rat beru­fen hatte.

Der Unter­ti­tel hebt den Umsturz der gött­li­chen und natür­li­chen Ord­nung her­vor, den Marx lanciert:

„Die Homo­se­xu­el­len sind ein Teil unse­rer Gemein­schaf­ten, die Sexua­li­tät, die Gott uns geschenkt hat, ist Teil der per­sön­li­chen Beziehungen.“

Marx unter­mi­niert die kirch­li­che Leh­re von den mensch­li­chen Bezie­hun­gen durch eigen­mäch­ti­ge Umdeu­tun­gen. Die Zei­tung faßt die Aus­sa­gen des Pur­pur­trä­gers im ersten Satz des ganz­sei­ti­gen Inter­views zusammen:

„In jedem Paar ist die Sexua­li­tät nicht nur da, um sich fort­zu­pflan­zen; was zählt, ist die ehr­li­che und respekt­vol­le Liebe.“

Damit meint der Kar­di­nal die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät, von der die Kir­che fast zwei­tau­send Jah­re lang als him­mel­schrei­en­der Sün­de sprach. So ein­fach geht das für einen „deut­schen Kar­di­nal, der Fran­zis­kus nahe­steht“? Die Aus­sa­ge „ehr­li­che und respekt­vol­le Lie­be“ könn­te als Begrün­dung und Recht­fer­ti­gung auch von Päd­era­sten­krei­sen stam­men. Der Kar­di­nal ver­weist aller­dings dar­auf, daß das Bezie­hungs­ver­hält­nis nicht „asym­me­trisch“ sein dür­fe. Ob das genügt? Auf­grund des sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dals müß­te Marx mit schwe­ren Defi­zi­ten aus­rei­chend ver­traut sein. Aller­dings: Der Münch­ner Erz­bi­schof igno­riert seit Jah­ren beharr­lich die Tat­sa­che, daß min­de­stens 80 Pro­zent der sexu­el­len Miß­brauchs­fäl­le durch Kle­ri­ker an Min­der­jäh­ri­gen homo­se­xu­el­le Taten sind. Offen­sicht­lich tut sich der Kar­di­nal nicht schwer damit, uner­wünsch­te Zusam­men­hän­ge auszublenden.

1) Pandemie und Krieg – Blinde Blindenführer 

Zunächst wur­de Marx aller­dings gefragt, wel­che Rol­le die katho­li­sche Kir­che heu­te habe, ange­sichts einer Welt, die durch Pan­de­mie und Krieg leide.

Nun ist bekannt, daß die kirch­li­che Hier­ar­chie, von Fran­zis­kus bis zur Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, sich ohne Wenn und Aber der zwei­fel­haf­ten Coro­na-Poli­tik der jewei­li­gen Regie­rung anschloß – der Vati­kan der ita­lie­ni­schen (und das meist eine Spur radi­ka­ler). Von den kirch­li­chen Hier­ar­chen waren kaum eigen­stän­di­gen Akzen­te in der Coro­na-Kri­se zu hören. Im Gegen­teil. Das fal­sche Nar­ra­tiv wur­de von Kar­di­nal Marx im Inter­view fort­ge­setzt, indem er Rich­ti­ges fest­stell­te, ohne das von ihm Gesag­te auf die kon­kre­te Situa­ti­on anzuwenden:

„Wäh­rend der Pan­de­mie haben wir die Zer­brech­lich­keit des Men­schen­le­bens erlebt, weil um uns immer jemand ist, der über ande­re herr­schen will.“

Der Wil­le zur Beherr­schung wur­de durch will­kür­li­che Zwangs­maß­nah­men wie Lock­down, Mas­ken­pflicht (Gehor­sams­fet­zen), Impf­pflicht, Aus­ein­an­der­di­vi­die­ren der Men­schen durch 1G, 2G, 3G, Dis­kri­mi­nie­rung der Gesun­den und staat­li­che Ver­het­zung („Pan­de­mie der Unge­impf­ten“) am deut­lich­sten. Von der sinn­lo­sen Ver­schwen­dung von Unsum­men an Steu­er­geld, von den Coro­na-Pro­fi­teu­ren, den klei­nen und gro­ßen Nie­der­träch­tig­kei­ten durch staat­lich geför­der­te Weckung nie­de­rer Instink­te ganz zu schwei­gen. Auch jetzt kommt Kar­di­nal Marx kein Wort des Zuspruchs, des Tro­stes oder auch nur der Wahr­neh­mung der Impf­ge­schä­dig­ten über die Lip­pen. Damit stell­te der Kar­di­nal gleich durch die Beant­wor­tung der ersten Fra­ge sei­ne eige­ne Glaub­wür­dig­keit und Auto­ri­tät in Frage.

2) Priesterlicher Zölibat – Starkes Zeichen der Nachfolge oder nur eine Tradition?

Dann ging es um den eigent­li­chen Zweck des Inter­views. Die zwei­te Fra­ge war dem prie­ster­li­chen Zöli­bat gewid­met. Bereits im ver­gan­ge­nen Febru­ar war La Stam­pa für Marx das Sprach­rohr, um eine Abschaf­fung des prie­ster­li­chen Zöli­bats zu for­dern, als er sag­te: „Die Prie­ster soll­ten hei­ra­ten dür­fen“. Am Sams­tag wie­der­hol­te er die­se For­de­rung und mach­te dabei einen Abste­cher an den Ama­zo­nas:

„Was brau­chen die Leu­te heu­te? Daß die Per­so­nen, die fei­ern und die Eucha­ri­stie brin­gen, ein gutes Bei­spiel geben und ihr Leben der Kir­che und dem Evan­ge­li­um wid­men. Kön­nen das nur die Ehe­lo­sen tun? Ich set­ze hier ein Fra­ge­zei­chen. Ich den­ke an die Lai­en­mit­ar­bei­ter in der Seel­sor­ge hier in Deutsch­land, die pre­di­gen und die Begräb­nis­se beglei­ten. Ich den­ke an den Ama­zo­nas, wo die Gläu­bi­gen zwei oder drei Jah­re war­ten, um die Eucha­ri­stie zu emp­fan­gen, weil die Prie­ster feh­len. Sicher, der Zöli­bat ist ein star­kes Zei­chen der Nach­fol­ge Chri­sti. Hal­ten wir mit dem Pflicht­zö­li­bat aber nicht nur eine Tra­di­ti­on am Leben? Das war rich­tig, aber heu­te nicht mehr über­all. Ich glau­be, daß es auch Prie­ster­be­ru­fun­gen unter ver­hei­ra­te­ten Män­nern gibt.“

Um die Seel­sor­ge im Ama­zo­nas­becken zu gewähr­lei­sten, eine Fra­ge, die sich weit­ge­hend anders dar­stellt, als von pro­gres­si­ven Kir­chen­män­nern wie Marx seit Jah­ren behaup­tet, exi­stie­ren geeig­ne­te Lösungs­vor­schlä­ge, die jedoch von den­sel­ben Kir­chen­krei­sen abge­lehnt wer­den. Der Ama­zo­nas ist eine Chif­fre für eine Agen­da, die Kar­di­nal Marx in sei­nen Aus­füh­run­gen vertritt.

Zur Geschlech­ter­fra­ge und der Sexua­li­tät, dem gro­ßen „eman­zi­pa­to­ri­schen“ Anlie­gen des offe­nen, meist aber ver­bor­ge­nen und viel­fach nicht erkann­ten Mar­xis­mus, sag­te Kar­di­nal Marx: Die Zeit „ist reif“. Des­halb habe er in der Erz­diö­ze­se Mün­chen eine zusätz­li­che Stel­le für eine Frau geschaf­fen, die zusam­men mit dem Gene­ral­vi­kar die Diö­ze­se orga­ni­sa­to­risch leite. 

„In der deut­schen Kir­che haben wir ein Men­to­ring-Pro­gramm gestar­tet, um die weib­li­che Lea­der­ship zu unter­stüt­zen. Die Zei­chen der Zeit sind zu lesen. Mann und Frau sind gleich: Das ist das Fun­da­ment der Bibel. Wenn wir die­se Gleich­heit nicht leben, sind wir schwer rück­stän­dig. Es ist not­wen­dig, die Reform zu beschleu­ni­gen. Zum Frau­en­prie­ster­tum wur­de von Johan­nes Paul II. eine kla­re ableh­nen­de Ent­schei­dung getrof­fen. Die­se Dis­kus­si­on ist aber noch nicht zu Ende, dafür wer­den Jah­re nicht genü­gen. Inzwi­schen muß man die Frau­en auf inten­si­ve­re Wei­se am Leben der Kir­che betei­li­gen, auch in Spit­zen­po­si­tio­nen: nicht um eine Kir­che zu sein, die gefällt, son­dern weil es ein Gebot des Evan­ge­li­ums ist.“

Die Fra­ge ist für den Münch­ner Ober­hir­ten wich­tig, aber nicht so vor­ran­gig wie jene der Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät. Die Wei­he­fra­ge für Frau­en läßt er offen, ver­tagt sie aber. Struk­tu­rel­le Refor­men auf der „Mach­t­ebe­ne“, auch dies­be­züg­lich läßt der Mar­xis­mus grü­ßen, sol­len vor­erst zur Über­brückung Abhil­fe schaffen.

3) Sexueller Mißbrauch – Das gelöschte „homo“ vor sexuell

Die drit­te Fra­ge ist dem sexu­el­len Miß­brauch gewid­met. Kar­di­nal Marx ant­wor­tet im Ver­gleich auf­fäl­lig knapp und ver­wei­gert sich erneut einer ernst­haf­ten und not­wen­di­gen Ana­ly­se, indem er die homo­se­xu­el­le Täter­schaft und Trie­be aus­klam­mert. Das ver­steht sich, denn die Homo­se­xua­li­tät, einen Schwer­punkt des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kats, will er zugleich adeln.

La Stam­pa ver­öf­fent­lich­te am 18. Juni ein aus­führ­li­ches Inter­view mit Kar­di­nal Marx über Sexua­li­tät, Homo­se­xua­li­tät, Sex…

4) Sexualität – Alles erlaubt, wenn „Liebe“ im Spiel?

Dazu folg­te die vier­te Fra­ge, ob die katho­li­sche Moral „nicht den Zugang zur Sexua­li­tät ändern sollte“.

Kar­di­nal Marx pflich­te­te bei: 

„Auch hier braucht es ein Bewußtseinswachstum.“

Die Fra­ge sei: „Wie kön­nen wir den Men­schen hel­fen, das Evan­ge­li­um zu leben?“ Der Lösungs­an­satz des Pur­pur­trä­gers ist eindeutig:

„Die Sexua­li­tät, die Gott uns geschenkt hat, ist Teil der per­sön­li­chen Bezie­hun­gen. Und sie darf nicht asym­me­trisch sein. Die bei­den Part­ner müs­sen auf der­sel­ben Ebe­ne sein, auch weil die Sexua­li­tät, wie das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil sagt, nicht nur für die Fort­pflan­zung da ist. Für lan­ge Zeit gab es die Kon­ven­ti­on, daß dem so sei, jetzt nicht mehr, denn wir sind mensch­li­che Wesen und nicht Tie­re. Die Sexua­li­tät ist Teil der Bezie­hung, sie drückt ein Gefühl aus. Sie ist mit dem Maß an Lie­be zu mes­sen, die zwi­schen zwei Men­schen besteht. Der Sex ist auch eine Art, die Lie­be zu zei­gen. Sie ist nicht auto­ma­tisch eine Sün­de, son­dern hat eine Form der Akzep­tanz des ande­ren zu sein. Das ist die Moral.“

Kar­di­nal Schön­born, Erz­bi­schof von Wien, hat­te es bereits 2014 im Zuge der Fami­li­en­syn­ode gesagt: Love ist Love. Es sei zwar eine „Gra­dua­li­tät“ fest­stell­bar, doch im Grun­de… Von Papst Fran­zis­kus wur­de andert­halb Jah­re spä­ter Kar­di­nal Schön­born erko­ren, um Amo­ris lae­ti­tia der Öffent­lich­keit vor­zu­stel­len – laut römi­schen Stim­men nicht trotz, son­dern wegen sei­ner Gradualitätsthese.

5) Homosexualität – Warum gibt es nur so viele Rückständige?

So folgt line­ar als fünf­te Fra­ge die Homosexualität:

„Ich war vor kur­zem zu einer katho­li­schen Mes­se ein­ge­la­den, die von LGBTQ+-Personen in Mün­chen orga­ni­siert wur­de. Ich habe sie zum 20. Jah­res­tag die­ser Mes­se gefei­ert. Ich habe es getan, nach­dem ich den Papst infor­miert hat­te. Ich woll­te ein Zei­chen set­zen: ‚Ihr seid Teil der Kir­che‘. Die sexu­el­le Ori­en­tie­rung kann und darf nicht einen Aus­schluß aus der Kir­che brin­gen. Das ist nicht mög­lich! Auch die homo­se­xu­el­len Paa­re leben ihre Bezie­hung mit Lie­be. Daher: War­um die­sen Paa­ren nicht als Ermu­ti­gung sagen, ‚möge Gott euch auf eurem Weg beglei­ten‘? Im Grun­de reden wir von einem Segen, nicht vom Ehe­sa­kra­ment. Ein­mal habe ich mich so geäu­ßert und habe dann ein biß­chen Ärger gehabt … Der Mit­tel­punkt der Paa­re, ob homo­se­xu­ell oder nicht, ist nicht der Sex: Er wird durch den Wil­len reprä­sen­tiert, das Leben gemein­sam zu ver­brin­gen, durch die Lie­be, das gegen­sei­ti­ge Ver­trau­en, die Treue bis zum Tod. Daher kann ich nicht sagen, daß das alles Sün­de ist. Sicher, die dies­be­züg­li­che Dis­kus­si­on ist sehr emo­tio­nal. Manch­mal wun­de­re ich mich, daß die­ses Argu­ment noch auf soviel Wider­stand stößt.“

Das ent­spricht, deut­li­cher arti­ku­liert, dem umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia, das von Papst Fran­zis­kus im April 2016 ver­öf­fent­licht wur­de. Vor­der­grün­dig ging es dabei um Schei­dung und Wie­der­ver­hei­ra­tung, doch eben­so, wenn auch still­schwei­gen­der, um die Homosexualität.

6) Patriarch Kyrill von Moskau – Der Feind ist immer der Russe?

Die sech­ste Fra­ge fällt wie die erste aus dem Sexua­li­täts­rah­men und betrifft den Krieg, der bereits in der ersten Fra­ge ange­spro­chen wur­de. La Stam­pa woll­te von Kar­di­nal Marx wis­sen, was er von der Posi­ti­on von Patri­arch Kyrill von Mos­kau hält.

Für Kar­di­nal Marx ist das Ver­hal­ten des rus­sisch-ortho­do­xen Patri­ar­chen „unver­ständ­lich und uner­träg­lich“. Der Kar­di­nal schmiegt sich, wie in der „Pan­de­mie“, auch im Krieg eng an die welt­li­che Macht:

„Wie kann ein Kir­chen­mann an der Sei­te eines Aggres­sors ste­hen und Krieg und Gewalt seg­nen? (…) Die Hal­tung von Kyrill hat enor­me dra­ma­ti­sche Fol­gen sowohl in poli­ti­scher wie öku­me­ni­scher Sicht. Sie fügen dem gan­zen Chri­sten­tum Scha­den zu.“

7) Praedicate Evangelium – Die Entklerikalisierung der Römischen Kurie

Den Abschluß des Inter­views bil­de­te eine Fra­ge zur neu­en Apo­sto­li­schen Kon­sti­tu­ti­on Prae­di­ca­te Evan­ge­li­um. Deren Kern, so der Münch­ner Erz­bi­schof, sei die Aus­sa­ge von Papst Fran­zis­kus, daß die Römi­sche Kurie „nicht ein Sekre­ta­ri­at des Pap­stes ist“. Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil sage „klar“, daß die Kir­che „nicht wie eine Pyra­mi­de ist“. Sie müs­se mehr sein als nur eine Gemein­sam­keit zwi­schen Welt- und Orts­kir­che. Die­se müß­ten viel­mehr inein­an­der „ver­schränkt“ sein und ohne ein­an­der nicht sein kön­nen, so Marx. Dar­aus erge­be sich die Fra­ge, ob Prie­ster und Lai­en, Män­ner und Frau­en neben­ein­an­der auch in Füh­rungs­po­si­tio­nen arbei­ten könnten: 

„Der Papst sagt ein kla­res Ja. Viel­leicht wer­den die Kar­di­nä­le in Zukunft mehr ein Senat des Pap­stes sein. Die ver­schie­de­nen Auf­ga­ben müs­sen neu orga­ni­siert werden …“

Und wei­ter:

„Es wird ein gro­ßer Schritt, es wer­den wich­ti­ge Din­ge geschehen.“

Die Jour­na­li­sten von La Stam­pa woll­ten wis­sen, was er damit meine:

„Im Okto­ber 2013, in mei­ner ersten Wort­mel­dung im Kar­di­nals­rat, habe ich von ‚Ent­kle­ri­ka­li­sie­rung der Kurie‘ gespro­chen. Die Reform muß aber weitergehen.“

Schritt um Schritt wird, wie sich aus dem Inter­view schluß­fol­gern läßt, die Homo­se­xua­li­sie­rung der Kir­che vor­an­ge­trie­ben, nicht nur durch Mün­chen, son­dern vor allem durch San­ta Marta.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Erz­bis­tum Mün­chen und Freising/​La Stam­pa (Screen­shots)

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