US-Lutheraner fordern Rücktritt des ersten „Transgender-Bischofs“

Homo-Lobby gegen Black Lives Matter? Der Wettstreit der ideologischen Scheuklappen.


Stürzt Megan Rohrer, erster "transsexueller Bischof der Welt" (US-Lutheraner) und vor allem Homo-Aktivistin, über Rassismusvorwürfe?
Stürzt Megan Rohrer, erster "transsexueller Bischof der Welt" (US-Lutheraner) und vor allem Homo-Aktivistin, über Rassismusvorwürfe?

(New York) Was zuviel ist, ist offen­sicht­lich auch den libe­ral­sten US-Luthe­ra­nern zuviel. Die Lei­ten­de Bischö­fin1 der größ­ten evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Kon­fes­si­on in den USA for­der­te den ersten „trans­se­xu­el­len Bischof“ zum Rück­tritt auf.

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In einer am Frei­tag ver­öf­fent­lich­ten schrift­li­chen Erklä­rung gab Bischö­fin Eliza­beth Eaton, Ober­haupt der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che in Ame­ri­ka (ELCA), bekannt, daß sie den Rück­tritt von Megan Rohrer, Bischö­fin der Syn­ode der Pazi­fi­schen Sier­ra, einer Kir­chen­pro­vinz der US-Luthe­ra­ner, gefor­dert hat. Die Evan­ge­lisch-Luthe­ri­sche Kir­che in Ame­ri­ka ist nicht nur die größ­te, son­dern auch die libe­ral­ste unter den luthe­ri­schen Deno­mi­na­tio­nen in den USA.

Eatons Antrag erfolg­te, nach­dem die Sier­ra Paci­fic Syn­od Pfar­rer Nel­son Rabell-Gon­za­lez wegen sei­ner Unter­stüt­zung der Black-Lives-Mat­ter-Bewe­gung von sei­nem Posten als Mis­si­ons­di­rek­tor der sich an Latein­ame­ri­ka­ner wen­den­den Latin Luther­an Mis­si­on in Stock­ton, Kali­for­ni­en, ent­ho­ben hatte.

In einer frü­he­ren Erklä­rung auf dem Blog der Sier­ra-Pazi­fik-Syn­ode hieß es, der Syn­oden­rat habe ein­stim­mig beschlos­sen, die Beru­fung von Rabell-Gon­za­lez zu wider­ru­fen, nach­dem „mehr als ein Dut­zend Opfer von 2019 bis heu­te immer wie­der von ver­ba­len Belä­sti­gun­gen und Ver­gel­tungs­maß­nah­men berich­tet hat­ten“. Rabell-Gon­za­lez wies die­se Anschul­di­gun­gen gegen­über Reli­gi­on News Ser­vice zurück.

Roh­rers Vor­ge­hen wur­de jedoch von der Lati­no Mini­stries Asso­cia­ti­on der ELCA kri­ti­siert, da es einen „Man­gel an Empa­thie und Ver­ständ­nis für sei­ne latein­ame­ri­ka­ni­schen Brü­der“ zei­ge, was Eaton dazu ver­an­laß­te, eine Unter­su­chungs­kom­mis­si­on zu ernen­nen, die den Vor­fall unter­su­chen sollte.

Eaton sag­te am Frei­tag, daß sie nicht beab­sich­ti­ge, ein Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren gegen Rohrer ein­zu­lei­ten: „Ich glau­be nicht, daß die Umstän­de die­ser unglück­li­chen Ereig­nis­se und die Ver­wick­lung von Bischof Rohrer die Ebe­ne eines for­mel­len Dis­zi­pli­nar­ver­fah­rens gegen Bischof Rohrer errei­chen.“ Sie glau­be jedoch, daß „Bischof Rohrer das Ver­trau­en vie­ler Wäh­ler ver­lo­ren hat, sowohl inner­halb als auch außer­halb der Sierra-Pacific-Synode“.

„Rück­sichts­lo­se Ent­schei­dun­gen“ sei­en nicht auto­ma­tisch ein Grund für eine Dis­zi­pli­nie­rung, so der luthe­ri­sche Lei­ter der USA in der Erklä­rung. Sie for­der­te Rohrer jedoch auf, eine Ent­schei­dung zu tref­fen, bis näch­ste Woche die Sier­ra Paci­fic Syn­od zusam­men­tritt.

Die blo­ße „Bit­te“ Eatons hat jene ver­är­gert, die die Ent­las­sung des „Trans­gen­der-Bischofs“ for­dern. In einer am Sams­tag ver­öf­fent­lich­ten Erklä­rung bezeich­ne­ten die ELCA Lati­no Mini­stries Asso­cia­ti­on, die Luther­an Asso­cia­ti­on of Euro­pean Des­cent for Racial Justi­ce und Extra­or­di­na­ry Luther­an Mini­stries die Ent­schei­dung Eatons, kei­ne Dis­zi­pli­nar­an­zei­ge gegen Rohrer zu erstat­ten, als „kul­tu­rell unsen­si­ble Pflichtverletzung“.

Megan Rohrer, Jahr­gang 1980, ist seit ihrer Stu­di­en­zeit Homo-Akti­vi­stin. Damals „iden­ti­fi­zier­te“ sie sich als „homo­se­xu­ell“, inzwi­schen als „trans­se­xu­ell“. 2006 wur­de sie zur ersten „trans­se­xu­el­len“ luthe­ri­schen Pasto­rin der Welt ordi­niert. Sie sagt, in der 16. Gene­ra­ti­on mit einem Urschwei­zer, dem hei­li­gen Bru­der Klaus von der Flüe, ver­wandt zu sein. Seit 2017 ist Rohrer Kaplan der Homo-Grup­pe des San Fran­cis­co Poli­ce Depar­te­ment. 2021 wähl­te sie die Sier­ra Paci­fic Syn­od, eine von 65 Syn­oden der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che in Ame­ri­ka, zum Bischof. 

Die erste „trans­se­xu­el­le Bischö­fin“ der Welt, wie Rohrer wohl zurecht betont, kam jedoch bereits weni­ge Wochen nach ihrer Amts­ein­füh­rung in Kon­flikt mit einer ande­ren im US-Kul­tur­kampf mäch­ti­gen Zeit­geist­strö­mung. Ihr wur­de Ras­sis­mus vor­ge­wor­fen, weil sie einen Pastor aus dem Amt ent­fern­te, der in der Black-Lives-Mat­ter-Bewe­gung aktiv ist.

Das Pro­blem für die US-Luthe­ra­ner ist nicht Roh­rers „Trans­se­xua­lis­mus“, son­dern ein Streit dar­über, wer unter den Ver­fech­tern poli­tisch kor­rek­ter Ideo­lo­gien am „kor­rek­te­sten“ ist.

Homo-Akti­vi­sten gegen Ras­sis­mus-Akti­vi­sten: Frißt die Revo­lu­ti­on ihre eige­nen Kin­der? Kaum im Amt, wur­de im Dezem­ber 2021 erst­mals Roh­rers Ent­las­sung gefor­dert. Eine For­de­rung, der sich nun das Ober­haupt der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che in Ame­ri­ka ange­schlos­sen hat.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons


1 Da Mar­tin Luther das Wei­he­sa­kra­ment ablehn­te, ken­nen die Luthe­ra­ner weder Prie­ster- noch Bischofs­wei­he und haben die apo­sto­li­sche Suk­zes­si­on aufgegeben.

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1 Kommentar

  1. Aus christ­li­cher Sicht ist der Mensch ein Geschöpf Got­tes. Wenn nun so ein Geschöpf sein ange­bo­re­nes Geschlecht ablehnt, dann lehnt es damit den Schöp­fer ab.

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