
Kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember, veröffentlichten die altrituellen Benediktiner der Immakulata auf ihrer Internetseite eine Stellungnahme zum Motu proprio Traditiones custodes von Papst Franziskus vom 16. Juli 2021 und zu den Responsa ad dubia der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 4. Dezember 2021, die am 18. Dezember veröffentlicht worden waren. Es ist eine starke Antwort, die von den Mönchen gegeben wird. Sie setzen damit ein deutliches Zeichen. Nach einer ersten Schockstarre in den Ecclesia-Dei-Gemeinschaften kristallisiert sich ein immer entschiedenerer Wille heraus, zu beharren und zu widerstehen.
Die Benediktiner der Immakulata sind eine benediktinische Gemeinschaft der strikten Observanz. Diese Mönchsgemeinschaft wurde 2008 von zwei Mönchen aus der französischen Abtei Le Barroux in Villatalla in Ligurien (Diözese Albenga-Imperia) gegründet, wo ihnen der damalige Diözesanbischof Mario Oliveri Aufnahme gewährte. Bischof Oliveri wurde wegen seiner traditionsfreundlichen Haltung ein Opfer der bergoglianischen „Barmherzigkeit“, systematisch demontiert und schließlich von Papst Franziskus emeritiert. Die Benediktiner der Immakulata wechselten 2019 in die Nachbardiözese Ventimiglia-Sanremo, wo sie durch Bischof Antonio Suetta Aufnahme fanden, der ihnen das aufgelassene Kapuzinerkloster von Taggia überließ. Die Benediktiner der Immakulata pflegen ordensintern wie auch in der Seelsorge den überlieferten Römischen Ritus. Im zurückliegenden Jahr 2021 nahmen vier Postulanten das Ordenskleid und schlossen sich der Mönchsgemeinschaft als Novizen an: am 1. Januar 2021 Frater Benedikt, am 6. Januar Frater Placidus, am 11. Februar Frater Gabriel und am 8. September Frater Julian.
Treue
Zum Motu proprio Traditionis Custodes vom 16. Juli 2021 und der Antwort der Gottesdienstkongregation vom 4. Dezember auf die Dubia:
Wir, die Benediktinermönche der Immakulata des Klosters der heiligen Katharina von Siena in Taggia, gegründet am 1. August 2008 durch S. E. Mario Oliveri und am 21. März 2017 als Institut des geweihten Lebens diözesanen Rechts errichtet und durch Dekret des Diözesanbischofs S. E. Antonio Suetta am 18. November 2020 in die Diözese Ventimiglia-San Remo verlegt, wir haben gelobt, den vom Heiligen Stuhl approbierten Konstitutionen treu zu sein, auf die wir unsere heiligen klösterlichen Gelübde abgelegt haben.
Wie es in deren Prolog heißt, haben wir uns insbesondere vor Gott und der ganzen Kirche verpflichtet, die Liturgie als unseren Eigenritus sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klosters stets in der mehr als tausendjährigen und „niemals abgeschafften“ (Motu proprio Summorum Pontificum) Form in lateinischer Sprache und mit Gregorianischem Choral zu zelebrieren.
Diese feierliche Verpflichtung schließt den Gebrauch des alten römischen Rituale und des Pontifikale ein, wie es unsere Weihezeremonien seit unserer Gründung zeigen. All dies tun wir aus Treue zu der vom Konzil von Trient formulierten Theologie, welche durch die endgültige Festlegung der Kanones des Meßritus eine unüberwindliche Barriere gegen jegliche Irrlehre errichtet hat, welche die Unversehrheit des Mysteriums der Heiligen Messe antasten könnte.
S. E. Antonio Suetta hat am 24. August 2021 im Fernsehen öffentlich versichert, daß wir
„die Hüter und Zeugen der ältesten Tradition der Kirche“ sind. Nur so und nicht anders bleiben wir treu, koste es, was es wolle.
Möge der Papst auf die Fürsprache der Unbefleckten Jungfrau Maria in seiner Funktion als Stellvertreter Christi erleuchtet werden, auf daß vor den Augen der Welt und zum Heil der Seelen der katholische Glaube in seiner ganzen Reinheit, ebenso wie die überlieferte Liturgie, die
diese Reinheit garantiert, wieder neu erstrahle und alle Angriffe des Irrtums und des Zerfalls gegen die Heilige Kirche scheitern mögen.
Zu Taggia, am 21. Dezember 2021, am Fest des hl. Apostels Thomas

Text: Giuseppe Nardi
Bild: benedictins-de-immaculee.com
Ausgezeichnet, aber werden sie im schlimmsten Falle auch den Mut haben, den Weg EB Lefebvres zu gehen?
Großartig, Deo gratias!
Leider irren die Benediktiner der Immaculata in einem Punkt. Papst Franziskus ist seit 2019 nicht mehr der Stellvertreter Christi. Diesen Titel hat er 2019 abgelegt und als „titulus historicus“ nominiert, der Funktion schon viel früher („Wer bin ich, daß ich urteile?“). Sonst firmiter state! Instaurare omnia in Christo maior Ecclesiae est lex!