
(Rom) Steht die Entlassung von Kardinal Peter Turkson unmittelbar bevor? Diese Frage hallt seit dem 11. Dezember durch die Flure des Vatikans. Damals war der Kardinal aus Ghana von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Heute, nur neun Tage später, war Turkson erneut bei Franziskus.
Mitten in die Gerüchtewelle um seine möglicherweise bevorstehende Ablösung hinein und trotz entsprechenden Dementis, wurde Kardinal Turkson, der Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, heute schon wieder von Franziskus in Audienz empfangen. Zwei Audienzen innerhalb von neun Tagen ist eine auffällige Häufung selbst unter römischen Dikasterienleitern.
Die Audienz wurde im heutigen Tagesbulletin des vatikanischen Presseamtes bekanntgemacht. Zu den bei der Audienz besprochenen Themen wurde gewohnheitsgemäß nichts verlautbart.
Wurde der Kardinal von Franziskus zitiert, um ihm die Entlassung zum Jahreswechsel mitzuteilen und seinen künftigen Auftrag bekanntzugeben?
Heute stand Kardinal Turkson wieder vor der Tür von Papst Franziskus. Das Stehen vor der Tür, „ante portas“, kann aus zwei grundverschiedenen Perspektiven gesehen werden. Hannibal stand vor der Tür des römischen Machtzentrums und wollte hinein. Man kann allerdings auch vor die Tür hinausgesetzt werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)