
(Montreal) Sie nennen es „Akt der Liebe“ und berufen sich dabei auf Papst Franziskus, der diese Worte gebrauchte, um für die Corona-Impfung zu werben. In Wirklichkeit ist es eine unchristliche Apartheid, die von den kanadischen Diözesen Toronto und Grand Falls eingeführt wurde.
Um in diesen Diözesen an der Messe teilnehmen zu können, müssen die Gläubigen den Nachweis erbringen, geimpft zu sein. Dergleichen gab es in der Kirchengeschichte noch nicht.
Msgr. Robert Anthony Daniels, Bischof von Grand Falls, veröffentlichte im Mitteilungsblatt seiner Diözese, daß von allen Gläubigen, die in den Pfarreien seines Zuständigkeitsbereichs die Messe besuchen wollen, ein QR-Code verlangt wird, der beweist, daß sie mit einem der Gen-Präparate gegen Covid-19 geimpft sind. Was der Bischof verschweigt: Im Umkehrschluß werden von ihm alle ungeimpften Katholiken ausgeschlossen. Ihnen wird die Teilnahme an der Messe, die den Kern des christlichen Lebens bildet, und die damit verbundene Erfüllung des Sonntagsgebots, das die Kirche selbst vorschreibt, unmöglich gemacht. Sie werden lapidar auf Meßübertragungen im Fernsehen, Radio und Internet verwiesen.
Die Taufe, das Glaubensbekenntnis und die Gemeinschaft mit der Kirche waren historisch die einzigen Kriterien für den Zugang zur Messe und sind es noch heute für die Zulassung zur Kommunion. Msgr. Daniels führte dagegen eine ganz andere, kirchenfremde Voraussetzung ein und ist damit nicht der einzige pflichtvergessene Oberhirte. Sogar ein Purpurträger tut es ihm gleich. Auch Kardinal Thomas Collins, der Erzbischof von Toronto, ordnete an, daß in seinem Erzbistum nur mehr Geimpfte Zugang zu den Messen erhalten.
Kardinal Collins wurde von Papst Johannes Paul II. 1997 zum Bischof ernannt. Papst Benedikt XVI. beförderte ihn 2006 zum Erzbischof von Toronto und kreierte ihn 2012 zum Kardinal.
Msgr. Daniels war 2004 von Johannes Paul II. zum Weihbischof des kanadischen Bistums London ernannt und von Benedikt XVI. 2011 zum Diözesanbischof von Grand Falls auf Neufundland berufen worden. Die Internetseite seines Bistums ist nicht zugänglich.
Wie in zahlreichen anderen Ländern ist die Härte der kirchlichen Corona-Maßnahmen direkt proportional zur Härte der staatlichen Corona-Maßnahmen. Das von der linksliberalen Liberal Party of Canada unter dem wenig katholischen Katholiken Justin Trudeau regierte Land fällt durch besondere Radikalität in der Umsetzung von Abtreibung, Homosexualisierung, Euthanasie und, im Zusammenhang mit dem Corona-Theater, von Impf-Druck und Aussetzung von Grundrechten und der verfassungsmäßigen Ordnung auf.
Was macht eine Diktatur aus, wenn nicht die Tyrannei und Diskriminierung, die Trudeau und die genannten Bischöfe in Kanada etablieren? Und das alles wegen eines Virus, das nicht gefährlicher ist als eine durchschnittliche saisonale Grippe.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana