Der ehemalige Vorsitzende des internationalen Verbandes der katholischen Ärzte hält Mundkommunion und Weihwasser für unbedenklich und kritisiert die kirchlichen Corona-Maßnahmen: „Vielleicht war es ein Übermaß an Vorsicht“.
Seit Beginn der angeblichen Corona-Pandemie haben praktisch alle Bischöfe der Welt de iure oder de facto die Handkommunion als einzige Form des Kommunionempfangs vorgeschrieben. Sie verstoßen damit seit mehr als anderthalb Jahren gegen das geltende Kirchenrecht und die liturgischen Bestimmungen. Diese sehen die Mundkommunion als einzige ordentliche Form des Kommunionempfangs vor, während die Handkommunion im Novus Ordo zusätzlich als außerordentliche Form erlaubt ist, und das erst seit Anfang der 70er Jahre. In manchen Ländern wurde die Handkommunion sogar erst vor wenigen Jahren von der örtlichen Bischofskonferenz zugelassen.
Mit den angeblich notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus stellte Papst Franziskus alles auf den Kopf, denn die örtlichen Bischofskonferenzen folgten weitgehend dem römischen Vorbild. Die Mundkommunion wurde verboten und die nur zusätzlich erlaubte Handkommunion wurde den Gläubigen aufgezwungen.
Der Papst und die Bischöfe stellten sich damit nicht nur gegen das Kirchenrecht, sondern auch gegen die Wissenschaft. Es gibt auch 19 Monate nach Einführung der Zwangsmaßnahmen keine wissenschaftlichen Belege, die diese stützen würden. Was es gibt, sind widersprüchliche Meinungen. Im schlechtesten Fall läßt sich sagen, daß es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, daß die Handkommunion sicherer sei als die Mundkommunion. Folgt man Stimmen aus der katholischen Ärzteschaft, ist die Mundkommunion sicherer als die Handkommunion.
Tatsache ist, eine unbekannte Zahl von Katholiken, die eine Handkommunion aus Gründen der Ehrfurcht nicht akzeptieren, sind seit 19 Monaten vom Sakrament der Eucharistie ausgeschlossen. Weder Papst Franziskus noch andere Bischöfe scheint dies zu kümmern. Sie scheinen das Leiden, das manche Gläubige in diesen Monaten empfinden, nicht wahrzunehmen. Da kaum mehr Viruslast anzutreffen ist und fast nur mehr „vollständig“ Geimpfte hospitalisiert sind (wenn diese Tatsache in manchen Ländern auch möglichst vertuscht wird), wurden von manchen Bischofskonferenzen inzwischen eine Reihe von Corona-Maßnahmen aufgehoben, an deren Sinnhaftigkeit es ohnehin von Anfang an erhebliche Zweifel gab. Das Verbot der Mundkommunion gilt jedoch nach wie vor. In manchen Gegenden ist es sogar die einzige Corona-Maßnahme, die noch in Kraft ist. Und noch immer zeigen sich Priester unerbittlich und verweigern den Gläubigen die Mundkommunion.
In einem Artikel macht José Maria Simón Castellví, der ehemalige Vorsitzende der Internationalen Föderation der katholischen Ärzteverbände (FIAMC), auf diese Situation aufmerksam und regt deren Beendigung an:
„Die Mundkommunion und die kniende Kommunion sind sicher, denn die Hände des Eucharistiespenders können im Falle eines Kontakts mit den Lippen des Kommunikanten immer desinfiziert werden. Vielleicht war das ein Übermaß an Vorsicht.“
Der katalanische Arzt bedauert, daß „eine der Nebenwirkungen der Covid-19-Pandemie die fast vollständige Abschaffung der Verwendung von Weihwasser in der Kirche war“. Er beklagt, daß es nun, „da die Covid-Epidemie in Europa bereits abgeklungen ist, nicht das geringste Anzeichen für eine Wiederbelebung dieses sehr wichtigen Elements im Leben des Christen gibt. Es scheint, als hätten wir uns mit dem minimalen Ausdruck des Frömmigkeitslebens abgefunden“.
José Maria Simón Castellví erinnert daran, daß „die Verwendung von Weihwasser Covid nicht überträgt“. Seit vielen Monaten ist bekannt, daß die Übertragung über Oberflächen vernachlässigbar ist. Der ehemalige FIAMC-Vorsitzende verweist auf José Luis Jiménez Palacios, Professor für Chemie und Umweltwissenschaften an der Universität von Colorado und einer der weltweit renommiertesten Forscher auf dem Gebiet der Aerosolforschung, der erklärt hatte, daß „bis heute kein einziger Fall einer Oberflächenübertragung von Covid-19 nachgewiesen werden konnte“.
Die Entfernung des Weihwassers aus den Kirchen war somit ein überzogener Übereifer, der weder sinnvoll noch gerechtfertigt war.
„Wir können getrost zu guten Gewohnheiten zurückkehren“, so Simón Castellvì abschließend.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: FIAMC (Screenshot)
Es fällt auf, daß es immer nur die Pensionäre sind, die sich eine eigene Meinung erlauben und diese auch öffentlich äußern. Ihre noch aktiven Kollegen setzen da wohl andere Schwerpunkte.
Interessant ist, dass bei denen, die eine eigene Meinung haben, diese Meinung weitestgehend identisch ist. Ob Akademiker, einfache fromme Menschen, oder sogar Schlagersänger. Es gibt gar keinen Spielraum, sobald die Vernunft regiert, die ja vom Christus, dem Logos gegeben ist.