Ein Kommentar von Giuseppe Nardi
Das Corona-Narrativ, die aktuell heiligste Kuh aller heiligen Kühe unter den Zivilreligionen, darf durch nichts in Frage gestellt werden. Damit sie aufrecht bleibt, werden absurdeste Ausnahmen genehmigt – auch im Vatikan. Für die Generalaudienz von Papst Franziskus gilt weiterhin keine Apartheid, obwohl diese seit dem 1. Oktober für den ganzen Vatikanstaat eingeführt wurde und das Dekret jede Ausnahme ausschließt. Wie aber geht das?
In die Vatikanischen Museen dürfen seit dem 6. August nur mehr Besucher, die den Grünen Coronapaß der EU vorweisen können. Seit dem 1. Oktober gilt dies, auf ausdrückliche Anweisung von Papst Franziskus, generell für den gesamten Vatikanstaat.
Obwohl derzeit in allen Mitgliedsstaaten der EU 99,99 Prozent der Bevölkerung coronafrei, also gesund sind, werden sie alle dem Corona-Diktat unterworfen. Das bedeutet für jene, die sich nicht fügen, nicht nur Maskenpflicht und Ausschluß aus Gebäuden und Veranstaltungen, sondern in etlichen Berufen auch den Arbeitsplatzverlust. Von den Beschimpfungen durch besonders fanatische Corona-Gläubige ganz zu schweigen. Von den in Italien aktuell 0,0055 Prozent Corona-Hospitalisierten ist zudem die Mehrheit geimpft, was die ganze Sache definitiv ad absurdum führt. Möchte man meinen. Die Zahlen sind für das Corona-Narrativ so niederschmetternd, daß es kaum zu fassen ist, wie Regierungen und Mainstream ungerührt weitermachen.
Damit das Narrativ unangetastet bleibt, werden allerlei kuriose Ausnahmen gestattet. Das gilt auch für die Generalaudienz von Papst Franziskus, der selbst seine eigenen Mitarbeiter aussperrt, wenn sie ohne Grünen Paß zur Arbeit erscheinen.
Heute fand die erste Generalaudienz seit Einführung der „ausnahmlosen“ Green-Pass-Regelung statt. Das vom Governatorat der Stadt des Vatikanstaates auf Weisung von Franziskus erlassene Dekret sieht nur eine Ausnahme vor: die heilige Liturgie. Nur zu den vier jeden Morgen im Petersdom zelebrierten Messen haben alle Gläubigen Zutritt. Kaum ist die Messe – nach exakt vorgeschriebenen 30 Minuten – zu Ende, gilt hingegen die Impfapartheid: Wer keinen Grünen Paß hat, muß den Petersdom unverzüglich verlassen. Die anderen dürfen bleiben.
Die Generalaudienzen sind nicht Teil der Liturgie, sondern eine Begegnung zwischen dem Kirchenoberhaupt und den Rompilgern. Deshalb finden sie nicht in einer Kirche, sondern auf einem Platz oder wie derzeit in der großen Audienzhalle Pauls VI. statt. Dort hält der Papst den Anwesenden auch eine Katechese. Laut vatikanischem Dekret fällt die Generalaudienz unter das Apartheidsregime.
Doch im Vatikan gibt es findige Leute. So wurde eine Ausnahme aus dem Hut gezaubert für ein Dekret, das ausdrücklich Ausnahmen ausschließt. Die Generalaudienz des Papstes wurde „einer liturgischen Feier gleichgestellt“, weshalb kein Grüner Paß verlangt werden muß.
Und so konnten heute auch Menschen ohne den „Sklavenpaß“, wie er in Italien auch genannt wird, in den Vatikan, der seit dem 1. Oktober für sie zur verbotenen Stadt geworden ist.
Der Grund für die vatikanische „Furbata“, diesen gerissenen Schachzug, ist schnell erklärt: Es gab wegen der Einführung des Coronapasses kaum Anmeldungen für die Generalaudienz. Anstatt sich einer so dreisten Manipulation und Nötigung ihres Gewissens auszusetzen, haben die Menschen es vorgezogen, einfach nicht mehr daran teilzunehmen.
Als den Organisatoren das Fiasko bewußt wurde, zogen sie die Handbremse, nicht etwa, indem sie den irrsinnigen Green Pass in die Mülltonne kippten und Abbitte für ihre irrationale Leuteschinderei leisteten. Mitnichten. Sie griffen in die Trickkiste und erklärten das Unglaubliche: Eine Katechese von Papst Franziskus sei „gleichwertig mit jeder liturgischen Feier“, also wie Ostern und Weihnachten.
Fürwahr, der Corona-Wahnsinn kennt keine Grenzen. Doch das soll dem Irrsinn ja bekanntlich so eigen sein – ohne Ausnahme.
Bild: Vatican.va (Screenshot)