In Frankreich wächst der Widerstand gegen Traditionis custodes

Das junge Gesicht der Tradition


Die Gläubigen in Frankreich organisieren sich. Sie lassen sich die überlieferte Messe nicht einfach wegnehmen.
Die Gläubigen in Frankreich organisieren sich. Sie lassen sich die überlieferte Messe nicht einfach wegnehmen.

Von einer Katholikin

Der Widerstand organisiert sich

Anzei­ge

In Frank­reich zei­gen jun­ge Katho­li­ken, die die über­lie­fer­te Lit­ur­gie lie­ben, daß sie kei­nes­falls Nost­al­gi­ker oder noto­risch rück­wärts­ge­wand­te Kon­zils­leug­ner sind. Juven­tus Tra­di­tio­nis nennt sich auf ihrer Web­sei­te eine Jugend, die sich zur Tra­di­ti­on bekennt und gegen Tra­di­tio­nis cus­to­des auf­steht. Sie beschrei­ben sich selbst als:

„(…) prak­ti­zie­ren­de Katho­li­ken, die regel­mä­ßig oder gele­gent­lich Diö­ze­san­pfar­rei­en, Ordens- oder Prie­ster­ge­mein­schaf­ten besu­chen, wel­che die triden­ti­ni­sche Mes­se fei­ern. Eini­ge von uns haben die­se Form der Lit­ur­gie als Erwach­se­ne ent­deckt, ande­re sind damit auf­ge­wach­sen oder dank ihrer bekehrt worden.“

Sie haben sich zum Ziel gesetzt:

„(…) eine welt­wei­te Bewe­gung jun­ger Lai­en zu schaf­fen, die sich ein­setzt für die Ver­tei­di­gung und För­de­rung der Lit­ur­gie und Spen­dung aller Sakra­men­te, so wie sie uns von der Kir­che über meh­re­re Jahr­hun­der­te hin­durch wei­ter­ge­ge­ben wor­den sind.“

Sie suchen die Ver­net­zung unter­ein­an­der und über Frank­reich hin­aus. Ein Anfang ist gemacht.

Es ist wohl die­se Jugend, vor der sich die fürch­ten, die Sum­morum Pon­ti­fi­cum den Todes­stoß ver­set­zen wol­len. Zu Jah­res­be­ginn warn­te die fran­zö­si­sche Bischofs­kon­fe­renz den Papst vor einer „fra­gi­len und iden­ti­tä­ren Jugend“, die sich für die alte Mes­se begei­stern las­se. Doch die­se alles ande­re als fra­gi­le Jugend lebt eben nicht in einer tra­di­tio­na­li­sti­schen Bla­se, son­dern ver­bin­det Gebet und Akti­on zur Ver­tei­di­gung einer leben­di­gen katho­li­schen­Tra­di­ti­on, der der Papst das Was­ser abgra­ben will. Er mach­te das gera­de wie­der sehr deut­lich, als er am 12. Sep­tem­ber bei einem Tref­fen mit Jesui­ten in der Slo­wa­kei gegen jun­ge Prie­ster aus­teil­te, die nach der Prie­ster­wei­he nichts Bes­se­res zu tun hät­ten, als um die Erlaub­nis zur Zele­bra­ti­on der alten Mes­se zu ersu­chen, „ein Phä­no­men, das zeigt, daß wir uns rück­wärts bewegen“.

Juven­tus Tra­di­tio­nis ist es wich­tig, Prä­senz zu zei­gen. Dazu gehö­ren auch die seit nun­mehr zehn Wochen statt­fin­den­den Pro­test­ver­an­stal­tun­gen vor der apo­sto­li­schen Nun­tia­tur in Paris, zu denen Paix Lit­ur­gi­que auf­ruft und die immer mehr Gläu­bi­ge mobi­li­sie­ren „zur Ver­tei­di­gung der alten Mes­se und der Prie­ster, die sie zelebrieren“.

Wie wich­tig das ist, lehrt nicht nur die Redu­zie­rung der alten Mes­se in der Erz­diö­ze­se Paris.

Auch in der Diö­ze­se Le Hav­re sind restrik­ti­ve Maß­nah­men zur Umset­zung von Tra­di­tio­nis cus­to­des schon vor­be­rei­tet und ein ent­spre­chen­des Dekret soll im Okto­ber ver­öf­fent­licht werden.

Man muß Gren­zen set­zen und damit basta.“ Die Fei­er der alten Mes­se dür­fe kein Vor­wand sein, um das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil abzu­leh­nen. So reagier­te der Papst laut der katho­li­schen Zei­tung Famil­le chré­ti­en­ne auf Fra­gen fran­zö­si­scher Bischö­fe zu Tra­di­tio­nis cus­to­des, als die­se am 10. Sep­tem­ber zu einem Ad-limi­na-Besuch in Rom weilten.

Die fran­zö­si­sche Bischofs­kon­fe­renz hat­te sich zwar nach Erschei­nen von TC wohl­wol­lend gegen­über den der alten Mes­se ver­bun­de­nen Gläu­bi­gen geäu­ßert. Etli­che Bischö­fe haben bestä­tigt, mit den der triden­ti­ni­schen Mes­se ver­bun­de­nen Gemein­schaf­ten wei­ter gedeih­lich zusam­men­ar­bei­ten zu wol­len (Anger, Fré­jus-Tou­lon, Bor­deaux, Lyon, Nan­terre, Ver­sailles, Bayon­ne, Mon­taub­an). Der Bischof von Mon­taub­an hat­te sogar nur weni­ge Tage vor dem Erschei­nen des Motu pro­prio noch eine Per­so­nal­pfar­rei eingerichtet.

Auf­ruf zum Rosenkranzbeten 

Aber man­che spre­chen eben auch eine ande­re Spra­che, so der Pari­ser Erz­bi­schof, der nur noch fünf aus­ge­wähl­te Meß­stand­or­te für die alte Mes­se übrig­läßt. Und in Dijon hat­te bekannt­lich schon vor TC die Dis­kus­si­on über eine Biri­tua­li­sie­rung durch Kon­ze­le­bra­ti­on Aus­wir­kun­gen gehabt. Die Patres der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus dür­fen ihr Apo­sto­lat in der Diö­ze­se nicht mehr wei­ter­füh­ren, ein Diö­ze­san­prie­ster soll­te das Meß­an­ge­bot übernehmen.

Doch die Gläu­bi­gen las­sen sich nicht alles gefal­len. Viel­leicht ist das der Grund, wes­halb es inzwi­schen heißt, ein Prie­ster des Insti­tuts Chri­stus König und Hohe­prie­ster tre­te an die Stel­le der Petrus­brü­der. Die Gläu­bi­gen ver­stecken sich jeden­falls nicht. In Paris for­miert sich der sicht­ba­re Wider­stand der Gläu­bi­gen vor Ort. In den Kir­chen, vor den Kirchen.

In Saint-Fran­çois Xavier, wo die wöchent­li­che Mes­se für die Stu­den­ten ver­bo­ten wur­de, zu der 200 bis 300 jun­ge Men­schen kamen, fin­den sich seit 8. Sep­tem­ber v. a. jun­ge Men­schen zusam­men, um jeden Mitt­woch zur Zeit der nun ver­bo­te­nen tra­di­tio­nel­len Mes­se dort den Rosen­kranz zu beten. Inzwi­schen tun es ihnen die der alten Mes­se beraub­ten Gläu­bi­gen von Sain­te-Clotil­de und Not­re-Dame du Tra­vail gleich und beten zu den ehe­ma­li­gen Meß­zei­ten den Rosen­kranz zur Ver­tei­di­gung der Mes­se aller Zei­ten in Paris und in der Welt. Und die Zahl der Beter wächst.

Bild: Juven­tus traditionis

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!