
(Rom) Kein Tag vergeht, an der von der irrationalen Corona-Front nicht neue Abwegigkeiten gemeldet werden. Der absurde Impf-Fanatismus, ausgelöst und gesteuert von Big Pharma und Figuren wie Bill Gates („Nur die Impfung wird uns retten“), frißt sich wie ein Moloch in die Zivilisation hinein. Die jüngste Forderung lautet: Ohne Impfung keine Priesterweihe.
„Der Priester von morgen soll nicht heilig, sondern geimpft sein.“
Dies berichtet Andrea Zambrano für die Nuova Bussola Quotidiana (NBQ) aus dem Priesterseminar des Erzbistums Mailand, einer der weltweit bedeutendsten Diözesen.
Das Priesterseminar von Mailand schreibt als erste katholische Bildungseinrichtung dieser Art die faktische Impfpflicht vor. In Wirklichkeit wird der Druck natürlich subtiler erhöht. Die bisher geltende, für junge Männer irrwitzige Maskenpflicht wird im neuen Studienjahr nur für jene aufgehoben, die „vollständig“ geimpft sind – was irreführenderweise von der italienischen wie auch von anderen Regierungen als „Vollimmunisierung“ behauptet wird.
Damit spaltet die Seminarleitung die Seminargemeinschaft und entfesselt nicht nur den Druck auf die Ungeimpften, sondern stellt diese, durch den Makel der Maske gekennzeichnet, an den Pranger.
„Ihr müßt geimpft sein“
Der Regens, Don Enrico Castagna, schrieb den 120 Seminaristen während der Sommerferien einen Brief, der keine formale, aber eine faktische Impfpflicht verkündet:
„Ihr müßt alle geimpft sein, bevor Ihr aus den Ferien zurückkommt.“
Der Vizeregens bestätigte NBQ den Inhalt des Schreibens:
„Wir tun es, um zu einem friedlicheren Leben zurückzukehren.“.
Wer anderer Meinung ist, wird der „Ideologie“ bezichtigt, obwohl dieser Vorwurf zunächst wohl jene trifft, die einen neuen Zwang einführen. Die Seminarleitung ließ dazu wissen, was nur als Drohung verstanden werden kann:
„Wir werden uns von Fall zu Fall auch denen stellen, die ideologische Opposition zeigen, aber ich bin sicher, daß dies nicht nötig sein wird.“
Am 12. September werden die 120 Seminaristen des Priesterseminars nach Venegono zurückkehren. Seit sie sich in die Sommerferien verabschiedet haben, hat sich Grundlegendes verändert: Nicht mehr die Heiligkeit ist die erste Voraussetzung, um ein guter Priester zu werden, sondern die Impfung. Wird gar nicht mehr geweiht, wer nicht geimpft ist?
Regens Don Castagna bemüht sich in seinem Schreiben gar nicht um eine Begründung der von ihm verordneten Restriktionen. Darin folgt er den Regierungen, auch der italienischen: Corona-Maßnahmen müssen nicht begründet werden. Ihr Notwendigkeit wird faktenfrei postuliert und dann faktenresistent auf ihnen verharrt.
In seinem Brief an die Seminaristen fordert Don Castagna diese auf, sich vor der Rückkehr ins Seminar impfen zu lassen. Damit sollten sie „Nächstenliebe zeigen“, was im Umkehrschluß heißt …
Die Seminarleitung setzt der neuen Apartheid, die von Italien und anderen EU-Staaten mit dem Grünen Paß etabliert wird, noch radikalere Maßnahmen drauf. Zambrano schreibt zu dieser Art der Corona-Politik:
„So weit ist nicht einmal der Staat gegangen: Sie möchten Priester werden? Lassen Sie sich impfen, dann können wir darüber reden.“
Don Michele Galli, der Vizeregens, bestätigte NBQ die Corona-Linie am Priesterseminar, in dem der Priesternachwuchs der größten Diözese Europas ausgebildet wird.
Noch steht das Priesterseminar Mailand damit allein da. Weder aus anderen italienischen Priesterseminaren noch aus solchen anderer Länder sind bisher vergleichbare Maßnahmen bekannt,
Don Galli begründet das Vorgehen mit der „epidemiologischen Situation“, die nicht näher erklärt wird, aber alles zu rechtfertigen scheint.
Der Zwei-Klassen-Pranger
Mit der geforderten Impfung wird die Maskenbefreiung in Aussicht gestellt. Damit werden die Seminaristen in zwei Klassen unterteilt: eine erste Klasse, die geimpft ist, und eine zweite Klasse, die ungeimpft ist. Wer zu welcher Gruppe gehört, soll an der Maskenpflicht für Ungeimpfte für alle sofort erkennbar sein.
Zambrano spricht von „Barbarei“ und einem „Pranger angesichts des sonst so bekämpften Mobbings“.
„Zu wissen, daß das Seminar, das im vergangenen Jahrhundert heilige Priester ausgebildet hat, nicht nur blindlings auf staatliche Normen, sondern auf deren barbarischste und wissenschaftlich fragwürdigste Deklinationen vertraut, läßt einen ungläubig staunend zurück.“
Werden sich die Seminaristen alle, wie gefordert, impfen lassen?
Der Vizeregens sieht darin kein Problem:
„Im Moment haben wir niemanden, der uns seinen Widerspruch mitgeteilt hat, aber wenn Fälle auftauchen, werden wir sie von Fall zu Fall bewerten. Zum Beispiel, wenn jemand aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, werden wir es in Betracht ziehen, wenn die Gründe eher ideologischer Natur sind… na ja… ich weiß nicht, wir haben das Thema noch nicht angesprochen. Ich glaube aber nicht, daß sie Probleme machen werden.“
Ein Ausschluß aus dem Seminar wird zwar nicht angesprochen, doch die Drohkulisse bewußt aufgebaut. Eine Entlassung aus dem Seminar wird nicht ausgeschlossen, wenn der Vizeregens Widerspruch a priori als „ideologisch“ brandmarkt.
Von Glaubenskongregation „ermutigt“
Die Maßnahmen seien mit Erzbischof Mario Delpini nicht abgesprochen, sondern von der Seminarleitung getroffen worden, so Don Galli. Diese habe sich durch die Note der Glaubenskongregation vom 21. Dezember ermutigt gefühlt, denn darin werde „ausdrücklich zur Impfung aufgefordert“.
So „ausdrücklich“ sagt es die Glaubenskongregation allerdings nicht. Der Hauptgrund des Dokuments war, den in der EU zugelassenen Impfpräparaten den kirchlichen Segen zu erteilen, da es gegen die Impfpräparate in der Bevölkerung erhebliche Bedenken gab und gibt.
Die Glaubenskongregation betont vielmehr, daß die Impfung nur freiwillig sein könne. Am Priesterseminar von Mailand interpretiert man das Dokument jedoch im Sinne einer globalen Impf-Kampagne, die von Papst Franziskus in seinem heute veröffentlichten Video unterstützt wird.
Letztlich stellt sich die Frage, was in einem Priesterseminar, an dem es in den vergangenen 18 Monaten keinen Corona-Toten oder andere Corona-Auffälligkeiten gab, solche Maßnahmen rechtfertigen sollte.
Doch seit Januar 2020 ticken die Uhren offensichtlich anders – auch die kirchlichen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Seminario.milano.it (Screenshot)