In der katholischen Kirche tobt hinter den Kulissen ein erbitterter Kampf: Homosexuelle Seilschaften und ihnen nahestehende homophile Kreise wollen die kirchliche Lehre zur Homosexualität stürzen und eine offene Homosexualisierung der Kirche durchsetzen. Die Wurzeln dieses Kampfes mit zunehmender Intensität reichen weit zurück bis in die 60er Jahre. Eine besonders schillernde Figur ist der Münchner Priester und Homo-Aktivist Wolfgang F. Rothe, der in den vergangenen 20 Jahren eine Spur der Verwüstung in konservativen Kreisen hinterlassen hat, wo immer er seinen Fuß hinsetzte. Das jüngste Beispiel ist eine Strafanzeige gegen einen anderen Priester nach dem berüchtigten „Volksverhetzungsparagraphen“. Dabei gab sich Rothe in der Vergangenheit ganz anders.
Im Laufe der vergangenen 55 Jahre wurden die anfänglich subversiven Aktivitäten Homosexueller in der Kirche im Zuge der sexuellen Revolution zu einem offenen Kampf, bei dem sich homosexuelle Seilschaften verstärkt von weltlichen Kreisen, vor allem Medien, unterstützen lassen.
Eine besonders schillernde Figur im Kampf um die Homosexualisierung der Kirche ist der Münchner Pfarrvikar und Homo-Aktivist Wolfgang F. Rothe. Rothe gehört zu den homo-aktivistischen Priestern, die im vergangenen Mai im offenen Widerspruch zur kirchlichen Lehre Segnungen von Homo-Paaren durchführten oder zumindest unterstützten. Obwohl Priester, schreckte Rothe nicht davor zurück, andere Priester bei einem deutschen Gericht zur Anzeige zu bringen, wie jüngst geschehen gegen den polnischen Priester, habilitierten Theologen und Universitätsdozenten Dariusz Oko sowie gegen den Schriftleiter der Zeitschrift Theologisches, Prof. Dr. Johannes Stöhr, ebenfalls Priester. Gegen die Genannten erwirkte Rothe einen Strafbefehl wegen angeblich homophober „Volksverhetzung“. Das Verfahren ist anhängig.
Rothe bedient sich dabei jener umstrittenen Instrumente, die eine fehlgeleitete, linksdominierte Legislative in den vergangenen Jahren in die Gesetzgebung einführte, um die Homosexualisierung zu fördern und Kritik an ihr und der Homo-Lobby zu unterdrücken. Die Einführung des Delikts „Volksverhetzung“ steht per definitionem für den Willen, die Meinungsfreiheit einzuschränken, was von Jahr zu Jahr zu immer mehr Themenfeldern geschieht. Genau diese Absicht verfolgt auch Rothe, der mit seiner Anzeige wissentlich die kirchliche Lehre angreift.
Nach der Lehre der katholischen Kirche verstoßen homosexuelle Handlungen gegen das natürliche Sittengesetz (KKK 2357). Sie werden als moralisch verwerflich und schwer sündhaft beurteilt. Diese vom Katechismus der Katholischen Kirche gelehrte Auffassung widerspricht nicht der Meinungsfreiheit. Damit ist im Prinzip auch scharfe, sich den Stilmitteln der Polemik bedienende Kritik gegenüber Personengruppen legitim, sofern sie einen homosexuellen Lebensstil propagieren. Das gilt umso mehr, wenn diese Menschen zur katholischen Kirche gehören oder sogar selbst katholische Priester sind. Wer sich die Lehre der Kirche zu eigen macht, muß zum Urteil gelangen: Priester, die homosexuelle Handlungen ausführen, befürworten oder andere darin fördern, fügen dem Organismus der Kirche schweren Schaden zu. Das gilt erst recht, wenn sie informelle Netzwerke bilden, die den Zweck haben, ihr Doppelleben zu schützen, Schlüsselpositionen zu besetzen, kriminelle Machenschaften zu vertuschen oder gar die kirchliche Lehre untergraben und stürzen zu wollen.
Rothe argumentiert heute für die Homosexualität und gegen die Kirche mit demselben Vokabular, das Homo-Lobby und kirchenferne Kreise gebrauchen.
In dem von Rothe inkriminierten Oko-Artikel (Theologisches, Januar/Februar 2021), werden Priester, die von der Kirche leben und in ihr bisweilen Karriere machen, wie der inzwischen legendäre Kardinal Theodore McCarrick, mit Metaphern wie „Krebsgeschwür“, „Krebsmetastase“ oder „Parasiten“ beschrieben. Das klingt drastisch. Wer als Priester die Moral der Kirche, zu der er sich freiwillig verpflichtet hat, durch unverfrorenes Verhalten Lügen straft und der Gemeinschaft der Gläubigen beispiellosen Schaden zufügt, der muß allerdings mit drastischer Kritik rechnen, die aus kirchlicher Sicht, und die sollte für einen Priester allein maßgeblich sein, gar nicht so drastisch ist: Schließlich zählt Homosexualität nach katholischer Lehre zu den „himmelschreienden Sünden“, das sind jene Sünden, die so schwerwiegend sind, daß sie zum Himmel, also zu Gott, nach Rache schreien.
Prof. Okos Kritik an der „Homo-Häresie“ in der Kirche
Das hört man heute natürlich nicht mehr gerne, schon gar nicht in einem weltlichen Kontext, in dem alles erlaubt scheint, besonders das, was die Kirche verbietet. Niemand muß der Wortwahl Okos beipflichten, doch jeder Katholik muß der kirchlichen Lehre zur Homosexualität beipflichten, die Oko in zahlreichen Schriften auf verdienstvolle Weise verteidigt. Oko benannte als erster die Aktivitäten subversiver Homo-Kreise in der Kirche als „Homo-Häresie“. Eine bahnbrechende Formulierung. Aus Okos Studien zur Homosexualität in der Kirche, besonders im Klerus, erklärt sich die Feindschaft, die ihm von Homo-Seilschaften und homophilen Kreisen entgegenschlägt, oft aus dem Hinterhalt, da sich diese nicht selten tarnen, um ein Doppelleben führen zu können.
Okos Kritik in Theologisches zielte allerdings nicht gegen Homosexuelle, sondern gegen eklatante Mißstände in der Kirche, wie der Herausgeber der Zeitschrift den Beitrag des polnischen Theologen nun gegen einen Strafbescheid des Amtsgerichts Köln verteidigte. Zu den von Oko angeprangerten Mißständen zählen:
- unmoralisches Verhalten,
- verlogene Doppelmoral
- sowie verwerflicher Protektionismus
- und Karrierismus katholischer Priester.
Der katholische Sprecher der Christen in der AfD-Nord, Adam Golkontt, erklärte:
„Der Strafbefehl gegen Prof. Dr. Dr. Dariusz Oko ist ein Angriff auf unsere Grundrechte. Das Urteil greift die grundgesetzlich garantierte Wissenschafts‑, Bekenntnis‑, und Meinungsfreiheit an. Ich rufe alle zur Solidarität mit Prof. Oko auf, indem Sie die Petition zu seiner Verteidigung unterschreiben und seine Ausarbeitung lesen. Denn der Angriff eines Gerichts auf die Grundrechte betrifft alle deutschen Staatsbürger unabhängig ihrer Weltanschauung.“
Entsetzt reagierte auch Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der in einem Interview mit dem polnischen Medium Do Rzeczy sagte:
„Als Deutscher schäme ich mich, daß es in meiner Heimat wieder möglich ist, einen polnischen Wissenschaftler wegen Volksverhetzung zu verurteilen, nur weil er die Fakten benannt hat.“
Ein katholischer Theologe warf im Zusammenhang mit der Verurteilung Okos Fragen zum Fall Rothe auf, der Oko angezeigt hatte:
„Am Ende wird man die Frage stellen müssen, ob der Priester und Homo-Aktivist Wolfgang F. Rothe, der vor Jahren selbst in einen Sex-Skandal im Priesterseminar St. Pölten verwickelt war und daraufhin von Rom gemaßregelt wurde, womöglich zugespitzte Kritik an seinem Doppelleben nicht erträgt?
Warum verbreitet er wider besseres Wissen hartnäckig die verleumderische Behauptung, Prof. Oko hätte homosexuelle Personen als solche herabgewürdigt, wo doch leicht zu ersehen ist, daß das nicht in dessen Absicht lag?“
Konservative Kreise für Eigeninteressen mißbraucht
Die Anzeige gegen den Priester Oko durch den Priester Rothe, ausgerechnet nach dem „Volksverhetzungsparagraphen“, der ein Instrument zur Meinungsknebelung ist, wirft tatsächlich Fragen auf und scheint die Hauptthese Okos exemplarisch zu stützen. Oko gelangte aufgrund seiner Studien zum Schluß, daß es in der Kirche homosexuelle Seilschaften gibt, die sich gegenseitig decken und ein homosexuelles Milieu erzeugen, in dem junge Seminaristen und andere junge Männer sexuell korrumpiert und Minderjährige schwerst geschädigt werden. Dazu gehört die von der kirchlichen Obrigkeit in München und Rom verschwiegene Tatsache, daß es sich beim unsäglichen sexuellen Mißbrauchsskandal von Klerikern an Minderjährigen zu mindestens 80 Prozent um homosexuelle Täter und homosexuellen Mißbrauch handelt.
Apropos München: Kurz nachdem Kardinal Reinhard Marx Erzbischof von München und Freising geworden war, nahm er 2008 Rothe in seinem Erzbistum auf. Jenen Rothe, der vier Jahre zuvor als Subregens im Mittelpunkt eines Skandals um die Existenz einer Homo-Seilschaft am Priesterseminar von St. Pölten gestanden hatte. Dieser Skandal war von progressiven Kirchenkreisen, die sich mit linksliberalen weltlichen Medien verbündet hatten, ausgenützt worden, um eine der herausragenden Bischofsgestalten des deutschen Sprachraums, Bischof Kurt Krenn, zu stürzen, was auch erfolgreich gelang.
Rothe, promovierter Kirchenrechtler – sein Doktorvater an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom war 2002 der heutige Kurienerzbischof und Privatsekretär von Benedikt XVI., Msgr. Georg Gänswein, was in konservativen Teilen der Kirche viele Türen öffnet –, leugnete hartnäckig die gegen ihn erhobenen Homo-Vorwürfe. Konservative Kirchenkreise, die sich schützend vor Bischof Krenn stellen wollten, machten sich – offensichtlich gutgläubig wie Krenn selbst, wie sich nun zeigen sollte –, auch zu Verteidigern Rothes, der diese Verteidigung gerne in Anspruch nahm.
Mehr noch: Der Jurist Rothe wurde nach einigen Jahren des Abtauchens, nachdem er im Erzbistum München-Freising inkardiniert worden war, zum Berater des konservativen Netzwerks katholischer Priester in der Bundesrepublik Deutschland und genau in diesem Zusammenhang drängen sich heute weitere Fragen auf. Es scheint maßgeblich auf Rothes Einfluß zurückzugehen, daß sich das Priesternetzwerk vehement gegen den Beschluß der Deutschen Bischofskonferenz von Juni 2011 wehrte, dem bekannten Kriminologen Christian Pfeiffer und seinen Mitarbeitern am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (pensionierte Staatsanwälte und Richter) Einsicht in die Personalakten der Priester der vergangenen zehn Jahre zu gewähren, in manchen Bistümern sogar bis 1945, um sie auf Hinweise zu sexuellen Übergriffen zu durchsuchen. Im Januar 2013 kündigten die Bischöfe den Auftrag überraschend und nannten dabei als Gründe unter anderem die Vorbehalte des Priesternetzwerks.
Welches Interesse hatte Rothe daran, daß die Personalakten nicht eingesehen werden konnten? Wie stark sind die Homo-Seilschaften in der Kirche in Deutschland? In welchem Zusammenhang damit steht Rothes Karriere seit 2008?
Auch in diesem Fall wiederholten sich bereits bekannte Elemente, die ein Muster zu sein scheinen: Rothe spannte für seine Sache unverdächtige konservative Kreise ein. Im Klartext lautet die Frage: Hat Rothe das Priesternetzwerk mißbraucht, um Homo-Seilschaften im Klerus zu schützen?
Rothes Spur der Verwüstungen
Rothe, der zunächst im Erzbistum München als Krankenhausseelsorger wenig Kontakt mit Gläubigen hatte, verlagerte sich im zurückliegenden Jahrzehnt auf das eher schräge Thema einer „Spiritualität“ des Whiskys, was ihm den Spitznamen „Whisky-Vikar“ einbrachte. In München, wo er seit 2012 wieder in der Pfarrseelsorge tätig ist, wurde aus dem stramm konservativen Krenn-Adlatus, der jede Homo-Verstrickung entschieden bestritt, ein bekennender Homo-Aktivist. Der Weg vom Paulus zum Saulus, wobei Rothe wahrscheinlich immer ein Saulus war, der sich eine Zeitlang lediglich als Paulus getarnt hatte.
Wo immer Rothe auftauchte, hinterließ er in konservativen Kreisen eine Spur der Verwüstung. Selbst in die Tradition streckte er kurzzeitig seine Fühler aus und ließ sich von einem Priester der Piusbruderschaft in der Zelebration des überlieferten Ritus ausbilden, zog sich dann aber wieder zurück. Manche konservative Kreise hingegen ließen sich von ihm vereinnahmen und schenkten ihm ein Vertrauen, das sie bitter bezahlen mußten.
- Bischof Kurt Krenn, der Rothes Karriere gefördert, ihm den Weg zum Doktoratsstudium ermöglicht, eine Dozentur an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten verschafft und ihn zum Subregens am dortigen Priesterseminar ernannt sowie in den letzten Monaten seines Episkopats zu seinem Sekretär und Rechtsberater bestellt hatte, geriet wegen pädophiler und homosexueller Skandale am Priesterseminar, in deren Zentrum u. a. Rothe stand, dermaßen unter öffentlichen Beschuß, daß er von Rom als Diözesanbischof emeritiert wurde. Am 29. September 2004 trat Msgr. Krenn auf Aufforderung von Papst Johannes Paul II. zurück.
- In der Folge begannen konservative Publizisten wie Felizitas Küble und die Zeitschrift Der 13. eine verbissene Verteidigung Rothes, wenngleich diese primär Bischof Krenn galt. Sie lehnten sich damit weit aus dem Fenster, zu weit, wie Rothes Homo-Aktivismus nun zeigt.
- Das konservative Netzwerk katholischer Priester vertraute Rothe und stellte sich unverständlicherweise gegen eine konsequente Aufarbeitung des sexuellen Mißbrauchsskandals. Das Priesternetzwerk existiert heute faktisch nicht mehr. Es wurde dezimiert und führende Vertreter Repressionen ausgesetzt, während Rothe seine Karriere, nun unter dem Schutz von Kardinal Marx, fortsetzte.
- Und noch eine brisante Frage stellt sich angesichts der neuen Umstände rund um Rothe. Von 2004 bis 2012 war die umstrittene und sehr angefeindete Seite Kreuz.net aktiv. Die Seite ging wenige Wochen nach dem Rücktritt von Bischof Krenn, der Rothes Karriere – zumindest vorläufig – ein Ende gesetzt hatte, ins Netz. Mit der Einstellung von Kreuz.net, Ende 2012, begannen Rothes bislang jüngste Mutationen zum Whisky- und Homo-Aktivisten. Seine Beobachtungszeit im Erzbistum München endete damals und öffnete ihm im Herbst 2012 den Weg in die Pfarrseelsorge.
Die acht turbulenten Jahre, in denen Kreuz.net existierte, fügten glaubenstreuen konservativen Kirchenkreisen schweren Schaden zu. Die Deutsche und die Österreichische Bischofskonferenz distanzierten sich bereits im Herbst 2004 von der Seite, die alle Vorurteile zu bestätigen schien, die von wenig wohlgesonnenen liberalen Kreisen gegen die kirchliche Orthodoxie und ihre Vertreter gehegt werden.
Die Radikalität, mit der vor allem gegen die Homosexualität und Homosexuelle polemisiert wurde, nützte homophilen Kirchenkreisen, da mit dem Finger auf die angeblich so homophoben Konservativen in der Kirche gezeigt werden konnte, mit deren Haltung die Bischöfe allein schon wegen des Mainstream nichts zu tun haben wollten.
Noch schwerwiegender: Wegen des Mangels an katholischen Medien scharten sich um Kreuz.net verschiedene konservative Autoren, Priester und Laien, die darin eine Publikationsplattform sahen, in Wirklichkeit aber damit sich und ihre Anliegen verbrannten.
Die Jagd nach den Machern von Kreuz.net, befeuert von weltlichen Medien, wurde zur Jagd auf herausragende konservative Priester im ganzen deutschen Sprachraum, die auch publizistisch aktiv waren. Obwohl diese teilweise in keinem Zusammenhang mit der Seite standen, andere nur Beiträge dort veröffentlicht hatten, wurden sie von ihren Bischöfen gemaßregelt und in ihren Aktivitäten eingebremst.
Frühzeitig kam der Verdacht auf, daß der tatsächliche Macher selbst homosexuell sein könnte und es sich bei Kreuz.net um eine – psychologisch wie auch immer deutbare – Operation unter falscher Flagge handelte. Wer die Entwicklung und vor allem den Kampf gegen Kreuz.net noch in Erinnerung hat, weiß, welchen Schaden die Seite konservativen Einrichtungen, Persönlichkeiten und ihrem Anliegen zugefügt hat.
Damit schließt sich der Kreis zu Rothe und seiner Spur der Verwüstung in konservativen Kreisen. Zu seinen jüngsten Opfern gehören Prof. Oko, Prof. Stöhr und die Zeitschrift Theologisches.
[Update 14.08.2021: Prof. Johannes Stöhr ist auch Priester und nicht Laie, wie zunächst angegeben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.]
Text: Ein anonymer Theologe/Giuseppe Nardi
Bild: NBQ
Zitat Dr. Gregorius Hesse : Die sogenannten Konservativen sind die größten Feinde der Tradition, sie reden in Teilen recht Katholisches, aber tun das nur um ihre Macht in der Kirche zu halten.
Ansonsten stehen sie genauso fest zum sogenannten Konzil wie alle anderen auch.
Krenn, Dyba, Meissner, Mueller etc. haben die alte Messe verboten und verfemt und gegen FSSPX in scharfer Form gehetzt.
An ihren Früchten erkennt man sie, und die sind durchweg faul.
Vielen Dank für diesen profunden Artikel.
Leider war auch die Klarstellung zu den St. Pöltner Vorgängen notwendig. Manche Gläubige verteidigten vor ca. 17 Jahren offenbar die Falschen.
Ich darf in diesem Zusammenhang auf meinen Nachruf auf den genannten St. Pöltner Bischof Kurt Krenn hinweisen, in dem auch die (mir damals nur vage bekannte) Personalpolitik des Verstorbenen thematisiert wurde:
https://katholisches.info/2014/01/31/vorbild-im-bekennermut-notwendiger-nachruf-auf-bischof-kurt-krenn/
Und ob das unsägliche kreuz.net tatsächlich mit Dr. Rothe verbunden war, weiß ich natürlich nicht. Daß hier aber möglicherweise eine false-flag-operation und/oder eine von psychologischen Unstimmigkeiten und Verwerfungen ausgelöste, allzu schrille Medieninitiative gegeben sein könnte, ist nicht unplausibel.
Die Physiognomie von Rothe erinnert fatalerweise an die Physiognomie des Albert Hartl.
Albert Hartl, 1904 geboren, wurde 1929 zum Priester geweiht und war dann anschließend Präfekt des Knabenseminars Freisingen. Vor 1933 war Hartl allerdings schon mit der NSDAP verbunden, der er 1933 offiziell beitrat. Zeitgleich zum Eintritt in die NSDAP ist er aus der Katholischen Kirche ausgetreten und hat ebenfalls zeitgleich den Leiter des Knabenseminars Freisingen wegen Kritik am Nationalsozialismus angezeigt. Hartl hat dann Karriere als Angehöriger der SS im Reichssicherheitshauptamt, als formeller Vorgesetzter von Eichmann, gemacht. Ausserdem war er in dieser Eigenschaft zuständig für die Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung von Christen, insbesondere für die Verfolgung, Inhaftierung und Tötung von Katholiken und Priestern.
Erst in den sechziger Jahren ist Hartl dann in Westberlin vom Landgericht wegen Beteiligung an der Tötung von polnischen Priestern zu (lediglich) 4 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Möglicherweise ist es sachlich nicht geboten, im Zusammenhang mit der Causa Rothe an Albert Hartl zu erinnern, der vom katholischen Priester zu einem der höchsten SS-Führer im Reichssicherheitshauptamt „konvertierte“ und sich dann an der Verfolgung und Ermordung von Katholiken und Priestern beteiligte. Aber möglicherweise ist es notwendig im Zusammenhang mit der Causa Rothe an den Albert Hartl zu erinnern. Am Anfang seiner Karriere im NS-Staat hat Hartl ja „lediglich‘ seinen kirchlichen Vorgesetzten im Knabenseminar Freisingen wegen Kritik am Nationalsozialismus angezeigt. Gewissermaßen hat Hartl damit seinerzeit seine politische Zuverlässigkeit bewiesen. Der Priester Rothe hat nun dadurch, daß er einen anderen Priester wegen eines Delikts angezeigt hat, für welches die für „Staatsschutzdelikte“ zuständige Abteilung der Polizei zuständig ist, seine politische Zuverlässigkeit im Sinne des politischen Zeitgeist bewiesen (beweisen müssen?)
Und wie oben beschrieben:
Die Physiognomie von Rothe erinnert fatalerweise an die von Albert Hartl. Deswegen ist mir beim Lesen des Artikels sofort der Albert Hartl eingefallen…