(Paris) In der Samstag-Ausgabe, 10. Juli, veröffentlichte Le Figaro einen ausführlichen Artikel zu den Plänen von Papst Franziskus, das Motu proprio Summorum Pontificum einer Neuinterpretation zu unterziehen.
Der Bericht „Liturgie: Franziskus will das Motu proprio von Benedikt XVI. in Frage stellen“ stammt aus der Feder von Jean-Marie Guénois, dem Vatikanisten der französischen Tageszeitung. Dieser schreibt darin:
„Vierzehn Jahre nach der Entscheidung seines Vorgängers, die lateinische Messe freizugeben, erwägt der Papst sie einzuschränken, um den Einfluß der Traditionalisten zu verringern.“
Soweit bekannt, liegt die dritte Fassung eines Entwurfs für ein Dokument vor, mit dem Summorum Pontificum „neuinterpretiert“, „in seiner Reichweite eingeschränkt“, „reduziert“, „eliminiert“ und „modifiziert“ werden soll, wie es in den vergangenen Wochen hieß.
Guénois rekapituliert die bekannten Fakten, vor allem, daß Papst Franziskus am 24. Mai gegenüber den italienischen Bischöfen seine Absicht bekanntgab, Hand an Summorum Pontificum anlegen zu wollen.
Die zentrale Stelle des Artikels bezieht sich auf den Zeitpunkt, wann die Einschränkungen erfolgen werden:
„Wann wird diese Revision veröffentlicht? Nach unseren Informationen soll die endgültige Fassung für eine bevorstehende Veröffentlichung validiert sein.“
Laut Guénois, der sich auf eigene Quellen im Vatikan beruft, steht das päpstliche Dokument zu Summorum Pontificum, von dem seit Ende Mai die Rede ist, zum Promulgieren bereit. Die Veröffentlichung kann somit jederzeit erfolgen. Die Frage ist, ob ein bestimmter Zeitpunkt dafür abgewartet wird, zum Beispiel der 14. September, der Jahrestag, an dem das Motu proprio 2007 in Kraft getreten ist.
Siehe auch:
- Zu Summorum Pontificum nicht vollendete Tatsachen abwarten
- Überlegungen zur befürchteten Einschränkung des Motu proprio Summorum Pontificum
- „Summorum Pontificum ist praktisch tot“ – Die Kriegserklärung gegen die Tradition
- Botschaft an Papst Franziskus zur Verteidigung von Summorum Pontificum
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Le Figaro (Screenshot)
Jesus erbarme dich unser.