Ein integrer Journalist – Zum Tod von Jürgen Liminski

Für Ehe, Familie und Leben


Jürgen Liminski ist nach schwerer Krankheit verstorben.
Jürgen Liminski ist nach schwerer Krankheit verstorben.

Der katho­li­sche Jour­na­list und Strei­ter für die Fami­lie und das Lebens­recht der unge­bo­re­nen Kin­der hat sei­nen irdi­schen Lebens­weg been­det. Er ver­starb heu­te mor­gen in Bonn. Sein Gesund­heits­zu­stand hat­te sich zuletzt ver­schlech­tert. Uner­schöpf­lich schien sei­ne Ener­gie. Uner­müd­lich mahn­te er „glaub­wür­di­ge Medi­en“ an und for­der­te „inte­gre Jour­na­li­sten“. Sein Tod fällt in einen Moment, der in bei­den Anlie­gen einen Tief­punkt dar­stellt. Ihn ficht es in der bis­he­ri­gen Form nicht mehr an. Er hat dies­be­züg­lich den Stab an die näch­ste Gene­ra­ti­on weitergegeben.

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Jür­gen Lim­in­ski wur­de 1950 im schwä­bi­schen Mem­min­gen gebo­ren. Er stu­dier­te Jour­na­lis­mus und Infor­ma­ti­ons­wis­sen­schaf­ten an der vom Opus Dei geführ­ten katho­li­schen Uni­ver­si­tät von Navar­ra in Spa­ni­en sowie Geschich­te und Poli­tik­wis­sen­schaf­ten an den Uni­ver­si­tä­ten von Frei­burg im Breis­gau und Straß­burg. Dar­aus ergab sich jene breit­ge­fä­cher­te Inter­es­sen­la­ge, die sein wei­te­res Wir­ken präg­te. Sein Inter­es­se galt dabei nicht der Ver­gan­gen­heit, son­dern der Gegen­wart, doch ver­füg­te er über das nöti­ge Rüst­zeug der histo­ri­schen und poli­ti­schen Kennt­nis, um die aktu­el­le Lage in ihrer Zusam­men­schau über den deut­schen Tel­ler­rand hin­aus ana­ly­sie­ren zu können. 

Im Elsaß begann er sei­ne Tätig­keit als Berufs­jour­na­list, die ihn unter ande­rem zum unver­ges­se­nen Rhei­ni­schen Mer­kur und der Tages­zei­tung Die Welt führ­te. Bei bei­den Medi­en lei­te­te er das Res­sort Außen­po­li­tik. Bis zu sei­nem Ruhe­stand arbei­te­te er als Redak­teur und Mode­ra­tor beim Deutsch­land­funk. Die Liste der Medi­en, bei denen er publi­zier­te, ist ellen­lang und reicht von der Katho­li­schen Sonn­tags­zei­tung über Die Tages­post bis zur Jun­gen Frei­heit. Er umfaß­te dabei nicht nur den gesam­ten deut­schen Sprach­raum, von der Preu­ßi­schen All­ge­mei­nen Zei­tung bis zu den Süd­ti­ro­ler Dolo­mi­ten. Auf­grund sei­ner Viel­spra­chig­keit war er auch eine deut­sche Stim­me auf dem inter­na­tio­na­len Par­kett, die dezi­diert christ­li­che und kon­ser­va­ti­ve Posi­tio­nen ver­trat. Das Opus Dei war sei­ne geist­li­che Heimat. 

1994 wur­de er für sei­nen Ein­satz für das Lebens­recht der Unge­bo­re­nen und gegen die Abtrei­bung mit dem Preis der Stif­tung Ja zum Leben geehrt. Zu sei­nen Büchern gehört Die ver­ra­te­ne Fami­lie. Poli­tik ohne Zukunft (Sankt Ulrich Ver­lag, 2007), in dem er den Fin­ger in die demo­gra­phi­sche Wun­de und die damit ver­bun­de­nen Lebens­lü­gen der inof­fi­zi­el­len bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Staats­dok­trin legte.

2011/​2012 war er auch Pres­se­chef im Inter­na­tio­na­len Gene­ral­se­kre­ta­ri­at des Hilfs­werks Kir­che in Not

Doch er beließ es nicht bei der Ana­ly­se. Er initi­ier­te, gab Anstö­ße, star­te­te Pro­jek­te. Und er grün­de­te u. a. das Insti­tut für Demo­gra­phie, All­ge­mein­wohl und Fami­lie (i‑DAF), des­sen Geschäfts­füh­rer er bis zu sei­nem Tod war und an dem er von sei­ner Frau Mar­ti­ne und sei­nen Kin­dern unter­stützt wurde.

Nicht zuletzt war Jür­gen Lim­in­ski Christ und Vater von zehn Kin­dern. Sein Sohn Natha­na­el, wäh­rend der Amts­zeit von Papst Bene­dikt XVI. Grün­der der Jugend­be­we­gung Gene­ra­ti­on Bene­dikt, ist Lei­ter der Staats­kanz­lei von Nord­rhein-West­fa­len. Soll­te Armin Laschet (CDU) im Herbst Bun­des­kanz­ler wer­den, dürf­te Natha­na­el Lim­in­ski mit ihm nach Ber­lin wech­seln. Sein Vater soll­te den Aus­gang der bevor­ste­hen­den Bun­des­tags­wah­len, die ihn noch zuletzt sehr beschäf­tig­ten, nicht mehr erleben.

Requiescat in pace

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: lim​in​ski​.de (Screen­shot)

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