Die Indizierung der Kirchen

Homo-Lobbyismus und George Soros


Die Homo-Lobby indiziert christliche Konfessionen in europäischen Staaten.
Die Homo-Lobby indiziert christliche Konfessionen in europäischen Staaten.

(Brüs­sel) Die Homo-Lob­by ver­öf­fent­lich­te den ersten Rain­bow Index of Churches in Euro­pe. Dar­in wer­den 46 Kir­chen in 32 Staa­ten nach dem „Inklu­si­ons­grad“ für Homo­se­xu­el­le klas­si­fi­ziert. In der katho­li­schen Kir­che wur­de die Orts­kir­che in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land am „homo­freund­lich­sten“ ein­ge­stuft. Initia­tor des Homo-Kir­chen­in­dex ist das Euro­pean Forum of LGBT Chri­sti­an Groups, zu des­sen Haupt­spon­so­ren die Open Socie­ty Foun­da­ti­ons von Geor­ge Sor­os gehö­ren. Ziel des Index ist die Unter­wer­fung der christ­li­chen Kir­chen unter die Homo-Ideologie.

Anzei­ge

Die Staa­ten haben sich bereits weit­ge­hend der Homo-Agen­da unter­wor­fen. Zur bedin­gungs­lo­sen Kapi­tu­la­ti­on feh­len aber noch die Kir­chen. Dem dient der erste Rain­bow Index of Churches in Euro­pe 2020.

Der Bericht besteht aus 210 Sei­ten und datiert vom 18. April 2021. Er indi­ziert 46 Kir­chen ver­schie­de­ner Kon­fes­sio­nen in 32 Staa­ten (katho­lisch, ortho­dox, pro­te­stan­tisch und auch klei­ne­re Kon­fes­sio­nen). Erklär­tes Ziel ist es, die Anpas­sung der christ­li­chen Kir­chen an die LGBT-Agen­da zu fördern.

Das Euro­pean Forum of LGBT Chri­sti­an Groups gehört der ILGA-Euro­pe (Inter­na­tio­nal Les­bi­an, Gay, Bise­xu­al, Trans and Inter­sex Asso­cia­ti­on) an. Die­ser größ­te Homo-Lob­by­ist wird durch die EU-Kom­mis­si­on und die nie­der­län­di­sche Regie­rung zu 70 Pro­zent mit Steu­er­gel­dern finan­ziert. Die bei­den Haupt­spon­so­ren der ver­blei­ben­den 30 Pro­zent sind die Open Socie­ty Foun­da­ti­ons von Sor­os und der Sig­rid Raus­ing Trust, die in Eng­land ange­sie­del­te Stif­tung der schwe­di­schen Tetra-Pak-Erbin.

Der erste Jah­res­be­richt des Rain­bow Index of Churches in Euro­pe wur­de mit dem Geld des nie­der­län­di­schen Bil­dungs­mi­ni­ste­ri­ums, dem pro­te­stan­ti­schen Rat für Welt­mis­si­on (CWM) und den unver­meid­li­chen Open Socie­ty Foun­da­ti­ons des Geor­ge Sor­os finan­ziert. An sei­ner Aus­ar­bei­tung war die Evan­ge­lisch-Theo­lo­gi­sche Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Amster­dam beteiligt.

Der Bericht basiert auf 47 Indi­ka­to­ren, die anhand eines Fra­ge­bo­gens gemes­sen wur­den, der von Mit­ar­bei­tern in den ver­schie­de­nen Län­dern beant­wor­tet wur­de. Haupt­merk­mal ist die „Inklu­si­on“ der Homo­se­xu­el­len und der Homo­se­xua­li­tät im kirch­li­chen Bereich. Zur Begrün­dung dafür wird auf die „radi­ka­le Gast­freund­schaft“ ver­wie­sen, die Jesus prak­ti­ziert habe.

Damit wird auch schon der schwer­wie­gend­ste Denk­feh­ler offen­sicht­lich, der dem Pro­jekt zugrun­de liegt. Es wird nicht zwi­schen Sün­der und Sün­de unter­schie­den. Die­ser zen­tra­le Aspekt wird gar nicht berück­sich­tigt. Nach christ­li­chem Ver­ständ­nis ist dem Sün­der mit Lie­be zu begeg­nen, und er ist zur Umkehr zu füh­ren, aber die Sün­de ist zu verurteilen.

Die Indikatoren

Die 47 Indi­ka­to­ren umfas­sen u. a.:

  • „Die Bibel wird nicht als nor­ma­ti­ves Instru­ment ver­wen­det, um Geschlech­ter­rol­len zu defi­nie­ren, und sie wird nicht als Ver­ur­tei­lung von LGBTI-Per­so­nen oder ihrer geleb­ten Wün­sche, Sexua­li­tät und Iden­ti­tät interpretiert.“
  • „Die Kir­che voll­zieht Ehen zwi­schen Per­so­nen des glei­chen Geschlechts und/​oder hält Segnungszeremonien.“
  • „Trans­gen­der erhal­ten einen beson­de­ren Segen, wenn sie ihren neu­en Namen und/​oder ihre neue Iden­ti­tät in der Kir­che präsentieren.“
  • „Frau­en und beken­nen­de LGBTI-Per­so­nen wer­den in Semi­na­re aufgenommen.“
  • „Die Kir­che unter­stützt die Adop­ti­on und Erzie­hung von Kin­dern durch LGBTI-Paare.“
  • „Die von Kir­chen­füh­rern ver­wen­de­te Spra­che ist gegen­über LGBTI-Men­schen inklu­siv und bejahend.“
  • „Gen­der­fra­gen und Sexua­li­tät wer­den im öffent­li­chen Got­tes­dienst thematisiert.“
  • „Für die LGBTI-Erfah­run­gen und ‑Pro­ble­me hat sich die Kir­che öffent­lich ent­schul­digt und um Ver­ge­bung gebeten.“
  • „Die Kir­che hat öffent­li­che Erklä­run­gen zur Diver­si­täts­er­zie­hung an öffent­li­chen Schu­len abgegeben.“

Vor einer sol­chen Her­an­ge­hens­wei­se und sol­chen For­de­run­gen wur­de von Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger, dem dama­li­gen Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, im „Schrei­ben an die Bischö­fe über die Seel­sor­ge für homo­se­xu­el­le Men­schen“ vom 1. Okto­ber 1986 gewarnt.

Jeder Indi­ka­tor sieht die Zuord­nung einer Punkt­zahl von kei­nem, einem hal­ben oder einem gan­zen Punkt vor, die nach dem geschätz­ten Grad der Inklu­si­on ver­ge­ben wer­den. An der Spit­ze die­ses (uner­wünsch­ten) Ran­kings der Kir­chen steht der fin­ni­sche Able­ger der radi­ka­len Metro­po­li­tan Com­mu­ni­ty Church (MCC). Die­ses Netz­werk pro­te­stan­ti­scher Frei­kir­chen ist aus der 1968 in der Schwu­len­sze­ne von Los Ange­les ent­stan­de­nen Gemein­de des homo­se­xu­el­len Pastors Troy Per­ry ent­stan­den. Per­ry war zuvor wegen sei­ner Homo­se­xua­li­tät aus dem Pasto­ren­dienst ent­las­sen wor­den. Die MCC ver­fügt seit 1991 über Beob­ach­ter­sta­tus beim Öku­me­ni­schen Rat der Kir­chen.

MCC-Finn­land erreicht 45,5 von 47 mög­li­chen Punk­ten oder eine „Inklu­si­on“ von 97 Pro­zent. Dicht gefolgt wird ihr mit 88 Pro­zent „Inklu­si­on“ von der evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Schwe­di­schen Kir­che, die von 1531 bis 2000 Reichs­kir­che (Staats­kir­che) war. Die angli­ka­ni­sche Kir­che von Eng­land belegt mit 56 Pro­zent Platz 9.

Auf Platz 10 fin­det sich die erste katho­li­sche Orts­kir­che, die der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Sie schafft es auf 25 Punk­te oder 53 Pro­zent. Jeweils vol­le Punk­te gab es für ihre Theo­lo­gie, die „inklu­si­ve“ Teil­nah­me an der Eucha­ri­stie, die Anstel­lung von erklär­ten Homo­se­xu­el­len für nicht­pa­sto­ra­le Auf­ga­ben, die Unter­stüt­zung von Adop­tio­nen durch Homo­se­xu­el­le usw. Null Punk­te gab es hin­ge­gen beim Segen für Homo-Paa­re, was der­zeit nur mehr eine Fra­ge der Zeit scheint. Die kirch­li­che Homo-Lob­by übt dazu gera­de in Deutsch­land gro­ßen Druck aus.

Im katho­li­schen Feld fol­gen Mal­ta (46 Pro­zent Inklu­si­on), Öster­reich (44 Pro­zent), Frank­reich (40 Pro­zent), Ita­li­en (37 Pro­zent), die Schweiz (36 Pro­zent) und Bel­gi­en (34 Prozent).

Die gesell­schaft­li­che Wech­sel­wir­kung zeigt sich deut­lich im bereits erwähn­ten Finn­land. Die ortho­do­xe Kir­che Finn­lands ist mit 32 Pro­zent die libe­ral­ste, wäh­rend der rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che ledig­lich fünf Pro­zent zuge­wie­sen wur­den. Das ehren­vol­le Schluß­licht ins­ge­samt bil­det die katho­li­sche Kir­che in Polen mit nur zwei Pro­zent oder einem von 47 mög­li­chen Punkten.

Katholische Kirche zwischen Kulturkampf und „homofreundlicher Entwicklung“

Der Homo-Index soll Zucker­brot und Peit­sche, Lob und Tadel zugleich sein. Die Ankla­ge for­dert, noch bestehen­de „Defi­zi­te“ zu behe­ben. Dabei fällt auf, daß der Homo-Index der Kir­chen weit­ge­hend dem all­ge­mei­nen Homo-Index der Staa­ten folgt, der von ILGA-Euro­pe ver­öf­fent­licht wird. Unter­schie­de inner­halb der ein­zel­nen Staa­ten zei­gen sich auch zwi­schen den Diö­ze­sen. Was die Her­aus­ge­ber des Index vor­wurfs­voll als „Kul­tur­kampf“ kri­ti­sie­ren, meint in Wirk­lich­keit Bischö­fe wie Msgr. Juan Anto­nio Reig Pla von Alcalá de Hena­res und Anto­nio Kar­di­nal Cañi­zares Llove­ra von Valen­cia, die den Schutz der Betrof­fe­nen auch vor der Sün­de der Homo­se­xua­li­tät ernst neh­men. Das bezeu­gen vie­le ehe­ma­li­ge Homo­se­xu­el­le und Trans­gen­der, die die befrei­en­de Lie­be Jesu Chri­sti ken­nen­ge­lernt haben.

Am Ende des Abschnitts zur katho­li­schen Kir­che wer­den 11 Grün­de ange­führt, die auf eine „homo­freund­li­che Ent­wick­lung“ schlie­ßen las­sen wür­den. Bei­spiels­wei­se wer­den gleich als Punkt 1 „die inspi­rie­ren­den Wor­te und Taten von Papst Fran­zis­kus“ genannt. Punkt 11 nennt die Beto­nung „der Bedeu­tung der per­sön­li­chen Gewissensfreiheit“.

Das Gewis­sen wird hier aller­dings sub­jek­tiv und indi­vi­dua­li­stisch ver­stan­den und ist damit weit ent­fernt vom recht­ge­lei­te­ten Gewis­sen, das an dem von Gott in das Herz eines jeden Men­schen geschrie­be­nen Gesetz fest­hält, dem ewi­gen Gesetz, das, wie der Psal­mist sagt, „die See­le wie­der­her­stellt“ ( Ps 19,7 ).

Sor­os und ande­re angeb­li­che „Phil­an­thro­pen“ mögen sich noch so sehr bemü­hen und noch soviel Geld aus­ge­ben, sie wer­den die­ses ewi­gen Gesetz nicht ändern können.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: NBQ

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