
Liebe Brüder und Schwestern,
heute möchte ich über einige Schwierigkeiten beim Beten sprechen. »Oft wird das Beten durch die Zerstreuung erschwert« (KKK, 2729). Zerstreuungen sind nicht schuldhaft, man muss aber gegen sie ankämpfen. Dabei ist wichtig, den Ablenkungen nicht nachzugehen, noch sie zu verscheuchen zu suchen, sondern die Tugend der Wachsamkeit zu leben.
Wie in den Gleichnissen im Evangelium müssen wir unseren Sinn auf das Kommen des Herrn ausrichten. Eine weitere Schwierigkeit ist die Trockenheit. »Diese gehört zum inneren Gebet, wenn das Herz von Gott wie getrennt und ohne Verlangen nach geistlichen Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen ist« (KKK, 2731). Eine Versuchung gegen das Gebet ist dann der Überdruss, der »durch das Nachlassen der Askese, das Schwinden der Wachsamkeit und durch mangelnde Sorgfalt des Herzens hervorgerufen« wird (KKK, 2733). Wie sollen wir nun mit dieser Aufeinanderfolge von Hochgefühlen und Entmutigungen umgehen? Wir müssen lernen, in Beständigkeit weiterzugehen. Der Fortschritt im geistlichen Leben besteht darin, dass wir in den Schwierigkeiten ausharren im Vertrauen, dass der Herr im finsteren Tal bei mir ist (vgl. Ps 23,4) und mein Rufen und Fragen als Ausdruck des Glaubens und als Gebet annimmt.
Herzlich heiße ich die Pilger deutscher Sprache willkommen. In diesen Tagen der Pfingstnovene beten wir besonders um das Kommen des Heiligen Geistes, damit er die Herzen der Gläubigen erfülle. Er schenke uns auch die Kraft, auszuharren, wenn uns das Beten schwerfällt. Der Heilige Geist leite uns auf unserem Weg.
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Sehr guter Beitrag. Er gefällt mir außergewöhnlich gut.
Wachen und beten wir denn wir wissen weder den Tag noch die Stunde. Aber die Zeichen der Zeit sollten wir lesen können.
Per Mariam ad Christum.