„Jedes Geschöpf ’spricht‘ in gewissem Sinn mit Gott“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus

Lie­be Brü­der und Schwestern, 

das Gebet ist Dia­log mit Gott. Jedes Geschöpf „spricht“ in gewis­sem Sinn mit Gott. Beim Men­schen wird das Gebet zum Wort, zur Bit­te, zum Lob­ge­sang. Die Hei­li­ge Schrift lehrt uns, alles ins Wort zu brin­gen und mit­un­ter auch mit küh­nen Wor­ten zu beten – nichts soll aus­ge­spart wer­den, schon gar nicht Leid und Schmerz. 

Die erste Form des mensch­li­chen Betens besteht im Spre­chen. »Das münd­li­che Gebet gehört unver­zicht­bar zum christ­li­chen Leben« (KKK, 2701). Das Beten mit den Lip­pen ist stets mög­lich, wäh­rend die Gefüh­le nicht immer gewiss sind, die Gna­den des Gebets nicht immer geschenkt wer­den. So dür­fen wir das münd­li­che Gebet nicht gering­schät­zen, sei es ein Flü­stern oder das gemein­schaft­li­che Beten. Die Wor­te, die wir spre­chen, neh­men uns bei der Hand. Sie kön­nen die schläf­ri­gen Her­zen auf­rüt­teln und die Gefüh­le wecken, deren Erin­ne­rung in uns ver­blasst ist. Es gibt Wor­te, von denen wir sicher sein kön­nen, dass sie die Bit­ten an Gott rich­ten, die er hören möch­te. Dar­über lässt uns Jesus nicht im Unge­wis­sen. Er sagt: „Wenn ihr betet, so sprecht“ (Lk 11,2), und lehrt das Vaterunser.

Herz­lich grü­ße ich die Brü­der und Schwe­stern deut­scher Spra­che. Das münd­li­che Gebet hilft uns, im Beten treu und beharr­lich zu sein, vor allem dann, wenn wir Momen­te der Lee­re erfah­ren. Der Hei­li­ge Geist lei­te uns im Gebet und im Leben nach dem Wort Gottes.

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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