
Die Spaltung schreitet voran. Papst Franziskus bezeichnete sich am Beginn seiner Wahl als Papst, der von der Peripherie kommt und eine Kirche für die Ränder wolle. Doch er selbst schafft eine neue Kirche der Ränder, die er allerdings nicht erreichen will: eine Kirche der Ausgeschlossenen, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind.
Franziskus erklärte die Corona-Impfung mit den neuartigen, obwohl nicht ausreichend in Wirkung und Nebenwirkungen getesteten, genetischen Impfstoffen zur „moralischen Pflicht“ und ließ mehrere vatikanische Dikasterien Dokumente in diesem Sinn veröffentlichen. Damit wischte er alle dagegen bestehenden Bedenken mit einem Handstreich vom Tisch, ohne auf sie einzugehen. Zu den ernsten Bedenken gehören:
- die unzureichende Prüfung der Impfstoffe, weshalb die Hersteller selbst keine Garantie ihrer Wirksamkeit abgeben;
- die fehlenden Kenntnisse über mögliche Nebenwirkungen: Der EU-Agentur EMA wurden seit Impfbeginn allein in der EU über 4.260 verdächtige Todesfälle nach Corona-Impfung gemeldet;
- das Fehlen einer Bedarfserhebung vor Impfbeginn und vor der einzelnen Impfung (wie groß ist die Zahl der bereits natürlich Immunen, bzw. wer besitzt bereits Antikörper nach überstandenem Kontakt mit dem Coronavirus);
- der Eingriff in das menschliche Genom durch die neue Generation genetischer Impfstoffe, die den Geimpften zu einem gentechnisch modifizierten Organismus machen;
- und nicht zuletzt die Herstellung der bisher zugelassenen Impfstoffe mit Hilfe von abgetriebenen Kindern, was eine ethische Frage aufwirft, die zur Gewissensentscheidung zwingt.
Für Papst Franziskus war keiner der genannten Punkte eine Erwähnung wert. Er hatte eine Botschaft an die Menschheit, die durch keine Zweifel, Fragen und Bedenken getrübt werden sollte. Jede Verunsicherung sollte vermieden werden. Die Botschaft des Papstes lautet: Die Menschen sollen sich impfen lassen, mit dem was ihnen angeboten wird. Wer es nicht tut, ist verantwortungslos, unmoralisch und unsolidarisch.
Daraus entsteht nun in manchen Gegenden eine tief gespaltene Kirche, die segregationistisch zwischen Geimpften und nicht Geimpften unterscheidet. Letztere sind die neuen Ausgestoßenen. In den USA zeigen sich in manchen Diözesen und Pfarreien unfaßbare Entwicklungen. Die Ausstoßung der nicht Geimpften ist wörtlich und radikal gemeint. Sie haben keine oder offenbar mindere Rechte in der Kirche. Die Taufe reicht nicht mehr aus, um vollwertiges Glied der Kirche zu sein. Man muß auch einen Impfnachweis erbringen.
Wer den angebotenen Impfstoff nicht nimmt, scheint für die Kirche (die Pfarrei, die Diözese) entbehrlich.
Segregation in Europa
Auch in Europa weist das Verhalten der Bischöfe in diese Richtung. Wer keine Maske, genauer, wer keine FFP-2-Maske trägt – beim Betreten einer Kirche und während des gesamten Aufenthalts, also auch und gerade während der Messe, auch und gerade während des Kommunionempfangs (siehe Verbot der Mundkommunion) –, der hat draußen zu bleiben. Man wird an die Schilder für Hundehalter erinnert, auf denen ein Hund im Verbotszeichen dargestellt ist mit dem Hinweis: „Ich muß draußen bleiben“. Es gibt kluge Priester, die diese Verordnung mit Nachsicht auslegen. Doch die Verordnung der Bischöfe ist eindeutig. Soweit ist es in der Kirche gekommen wegen einer Pandemie, die keine ist, sondern vielmehr ein bedrückendes Lehrbeispiel, wie leicht ganze Staaten und ganze Völker von wenigen, wenn sie wichtige Schaltstellen besetzen, am Nasenring geführt werden können.

Soweit ist man gekommen wegen eine Krankheit, die nach den jüngsten, aktualisierten Rechnungen von Prof. John Ioannidis, Professor für Medizin und Epidemiologie und Statistiker an der Universität Stanford, 0,15 Prozent der Weltbevölkerung bedroht. Genau das hatte die WHO bereits im Frühjahr 2020 gesagt: 0,13–0,17 Prozent. Hat das niemand gehört? Zum Vergleich: Jährlich stirbt in unseren Breiten rund ein Prozent der Gesamtbevölkerung, mit oder ohne Corona.
Welche vernünftig nachvollziehbare Notwendigkeit sollte es daher geben, 70–90 Prozent der Bevölkerung mit einer neuartigen Impfstoffgeneration, über die noch kaum etwas bekannt ist, durchimpfen zu wollen, wenn selbst ohne „heilbringende“ Impfdosis nur eine kleine, überschaubare Gruppe wirklich bedroht ist, die gezielt geschützt werden könnte? Was laut Prof. Klaus Püschel, Leiter der Rechtsmedizin in Hamburg, die Lebenserwartung der Hälfte der Coronatoten aufgrund ihres angeschlagenen Gesundheitszustandes allerdings kaum verlängert hätte.
Doch wegen der päpstlichen Weigerung, sich mit solchen „Detailfragen“ aufzuhalten, ist nur von wenigen Bischöfen eine fundierte Stellungnahme bekannt. An erster Stelle ist Weihbischof Athanasius Schneider zu nennen. Und wenn Priester eine Stellungnahme abgeben, wie die gründlich ausgearbeitete Entscheidungshilfe zur Impfung von Pfarrer Ignaz Steinwender, werden sie von ihren Bischöfen zum Schweigen gebracht. Was ist das?
In der Kirche dürfen Priester gegen fast alles rebellieren, neuerdings indem sie, trotz offensichtlichem Widerspruch zur kirchlichen Lehre, Homo-Paare segnen oder solche Segnungen lautstark ankündigen, und dennoch greift kaum ein Bischof ein. Manche Bischöfe zollen vielmehr verstohlen oder offen Applaus. Doch wenn ein Pfarrer eine Entscheidungshilfe anbietet, die eigentlich die Bischöfe anbieten müßten, dies aber nicht tun, dann wird er gezwungen, sie zurückzuziehen. Das paßt nicht zusammen, wie eben viel im Corona-Narrativ nicht zusammenpaßt.
Segregation in den USA
Diese Situation schafft neue Ränder in der Kirche, und zwar Ränder, die von Franziskus offenbar nicht erreicht werden wollen. Vergessen scheint ein heiliger Franziskus, nach dem sich der regierende Papst benannt hat, der bei Assisi sich um Aussätzige kümmerte und deren Hände küßte, und vergessen scheint ein heiliger Damian de Veuster, der mit seinen eigenen Händen Kapellen baute und auf eigenen Wunsch, getrieben allein von Mitgefühl, sich auf die Insel Moloka’i versetzen ließ, wo mehrere hundert Leprakranke von der Gesellschaft ausgestoßen lebten. 16 Jahre lebte er dort, bis er im Alter von 49 Jahren selbst an der Krankheit starb.
Ist das alles Vergangenheit? Ausgerechnet die Kirche der „Revolution der Zärtlichkeit“ und der „Barmherzigkeit“ erlaubt sich, rücksichtslos jene auszustoßen, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen, und jene der Kirche zu verweisen, die keine FFP-2-Maske tragen?
Beispiel 1
Das Erzbistum Boston unter der Leitung von Kardinal Sean O’Malley, einem Kapuziner, erließ neue Corona-Protokolle (Erstfassung 18. März, aktuelle Fassung 25. März), in denen zwischen Geimpften und nicht Geimpften unterschieden wird. Dabei nahm das Erzbistum bisher keine Unterscheidung zwischen Immunen und nicht Immunen vor, also den vielen, die seit Anfang 2020 mit Corona in Kontakt kamen, das Virus (meist problemlos) überstanden und Antikörper gebildet haben. Nein, die Impfung macht den Unterschied. Plötzlich wird getrennt, gespalten, auseinanderdividiert.
Es wird nicht etwa ein Antikörpernachweis verlangt, der einzige sichere Weg zu wissen, ob ein Geimpfter wirklich immun ist. Nein, die natürlich Immunen werden gar nicht berücksichtigt und von den Geimpften wird einfach angenommen, daß sie immun sind, obwohl die Impfhersteller auch drei Monate nach Impfbeginn nicht bereit sind, irgendeine Garantie abzugeben. Für das Erzbistum Boston zählt nur der Impfnachweis. Was für ein schlechtes Theater ist das?
Laut dem neuen Corona-Protokoll des Erzbistums können beispielsweise außerordentliche Kommunionspender wieder die Kommunion mittels Hausbesuchen spenden, „wenn sie vollständig geimpft sind“.
„Die Pfarreien dürfen bei allen Messen einen geimpften Erwachsenen als Altardiener einsetzen. Der Altardiener muß eine Maske tragen.“
Auch „der Priester (und Diakon) muß eine Maske tragen, wenn er nicht spricht. Wenn der Priester spricht, und daher keine Maske trägt, sollte der Altardiener so weit wie möglich Abstand halten. Der Altardiener soll nicht das Meßbuch für den Priester halten.“
Was nützt dann die „gelobte“ Impfung, wenn die Geimpften weiterhin die Maske tragen und Abstand halten müssen? Will die Kirche damit sagen und unterstützen, daß es nur mehr ein Leben mit Maske und ängstlicher Distanzierung vom Mitmenschen geben kann oder geben soll?
Beispiel 2
Ein weiteres Beispiel für die entstehende segregationistische Hygiene-Kirche ist die Pfarrei zum kostbaren Blut in Monmouth Beach im Staat New Jersey, Bistum Trenton. Auf der Internetseite der Pfarrei war am 28. März zu lesen:
„Die Beichte steht jetzt allen zur Verfügung, die geimpft wurden: Nur wer geimpft wurde, kann zum Bußsakrament kommen.“
Für wie lange Zeit, es müssen viele Monate gewesen sein, keine Beichte angeboten wurde, ist nicht bekannt. Ist jemand nicht geimpft, gibt es keine Beichte.
Dann wurde die Seite stillschweigend geändert. Seit gestern ist nun zu lesen:
„Die Beichte steht jetzt zur Verfügung: Nun, da Father Mike geimpft wurde, steht das Bußsakrament in zwei Formen zur Verfügung: 1. für jene, die nicht geimpft wurden, in der Kirche von Angesicht zu Angesicht [und offenbar mit großem Abstand], 2. für jene, die geimpft wurden, im Beichtstuhl, wo die Anonymität gewahrt werden kann.“
Auch in diesem Fall zeigt sich, daß der Wirkung des Impfstoffs offensichtlich nicht getraut wird. Wozu dann aber die Impfung, wenn danach die gleiche Unsicherheit wie vorher herrscht? Kein Wort von einer Klärung mittels eines simplen Antikörpertests.
Beispiel 3
Der Ort ist unbekannt, da die Ortsangabe zu den von Restoring the Faith auf Twitter veröffentlichten Bildern fehlt. Vermutlich handelt es sich jedoch auch in diesem Fall um eine Kirche in den USA. Die Bankreihen sind unterteilt in Geimpfte und nicht Geimpfte. Die Situation erinnert mehr oder weniger an die in manchen Teilen der USA noch nicht so lange zurückliegende Rassentrennung, als Weiße und „Farbige“, wie es hieß, getrennt waren und auf jeweils eigenen, reservierten Plätzen saßen, die Weißen meist auf den vorderen, besseren Plätzen, die Schwarzen meist auf den hinteren Stühlen. Vor allem war es den Schwarzen verboten, die Plätze, Räume und Gegenstände zu benutzen, die den Weißen vorbehalten waren.
Worin besteht der Unterschied zwischen der Segregation, die nun von Teilen der Kirche praktiziert werden, und jener, die wahrscheinlich von den Staaten bald weit radikaler nachgeahmt werden wird?
Warum ist erneut die Kirche Vorreiter? Papst Franziskus war es bereits mit seiner Impf-Aufforderung und dem faktischen Impfzwang für die Mitarbeiter des Vatikanstaates. Und obwohl er sich demonstrativ impfen ließ, änderte auch er bisher nichts an den Corona-Einschränkungen. Anfang März bei seinem Besuch im Irak ließ er nur Journalisten mitreisen, die geimpft waren. Die Karwochen- und Osterliturgie feiert er in perfekter Isolation, fast allein im Petersdom.
Wie die Zahlen untrüglich zeigen, gab es zu keinem Zeitpunkt eine Pandemie. Millionen von Menschen sind seither auf natürliche Weise immun geworden, weshalb das ohnehin überschaubare Risiko immer geringer wird. Stattdessen wurde die Welt mit Verboten ein Jahr lang hingehalten, weil es dann den „rettenden“ Impfstoff geben wird. Nun ist er da, doch es ändert sich nichts. Vom Papst abwärts scheinen selbst die Impfpropagandisten den „Segnungen“ des Impfstoffs nicht zu trauen, sonst müßten sie sich anders verhalten, andere Entscheidungen treffen und schon gar nicht würden sie auf die Idee kommen, eine Segregation in der Kirche einzuführen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Twitter/Bistum Eichstätt/hurchofthepreciousblood.org (Screenshots