(Lisssabon) Der Vize-Rektor des Marienheiligtums von Fatima gibt sein Priestertum auf. Am 13. November 2014 hatte Vítor Coutinho das Amt übernommen, nun verläßt er nicht nur dieses, sondern auch sein Priestertum.
„Ich werde versuchen, mit ganzem Engagement und ganzer Loyalität dem Vertrauen zu entsprechen, das diese Ernennung darstellt.“ Mit diesen Worten hatte Coutinho 2014 seine Ernennung zum Vize-Rektor des Heiligtums Unserer Lieben Frau von Fatima angenommen. Gestern, sechs Jahre später, gab Kardinal Antonio Marto, der Bischof von Leiria-Fatima, bekannt, daß Vítor Coutinho von den „Pflichten des geistlichen Standes und des Zölibats“ entbunden wurde.
Die Entscheidung sei auf seinen Wunsch hin am 19. März mit einem Suspendierungsdekret erfolgt.
Im vergangenen Januar war Coutinho „auf eigenen Wunsch“ von allen Verpflichtungen im Marienheiligtum und in der damit verbundenen Fundação Francisco e Jacinta Marto (Francisco-und-Jacinta-Marto-Stiftung) entbunden worden, nachdem ihm sein Bischof ein Sabbatjahr gewährt hatte. Schon im Juni 2020 hatte er sein Amt als Kanzler des Bistums zurückgelegt.
Der 55jährige Coutinho wurde 1991 zum Priester geweiht. Er war Koordinator der Kommission für die Hundertjahrfeiern der Marienerscheinungen von Fatima, die von 2010 bis 2017 aktiv war. Während des Fatima-Besuches von Papst Franziskus im Mai 2017 war er Presseverantwortlicher. Er wurde an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster in Theologischer Ethik promoviert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: vatican.va (Screenshot)